Beiträge von Joseph

    Ha - ich werde noch erkannt, das ist gut :)

    Zunächst danke für den Tipp mit den Bildern - schaue ich mir bei Gelegenheit mal an.


    In der entsprechenden Gruppe bin ich sogar bei Facebook, aber bevor ich so in die Breite gehe, wollte ich erstmal die üblichen Verdächtigen befragen. Glücklicherweise wurde mir heute der Kontakt zu Hermann Pfauter zugespielt. Habe ihm sogleich geschrieben und bin gespannt ob er mir weiterhelfen kann bzw. sich überhaupt daran erinnert - er müsste ja mittlerweile 87 Jahre alt sein, wenn mich nicht alles täuscht?

    Ich bin gespannt - und werde berichten, sobald da was voran geht :) Und wenn es die Zeit erlaubt, dann schaue ich auch öfter mal hier wieder vorbei :)


    Lieben Dank!!!!

    Guten Tag allerseits - JAAAA, mich gibt es noch, ich bin aber seit geraumer Zeit hier im Forum inaktiv und musste gerade lange suchen, um meine Zugangsdaten wiederzufinden :)

    Schön, dass es den ein oder anderen bekannten Namen hier noch gibt!

    Ich komme nicht ohne konkrete Frage - würde dazu gerne ein Bild hochladen, bekomme das aber irgendwie nicht mehr hin, da muss es erstmal ohne gehen.

    Kürzlich ist über verschiedende Umwege ein Wandbrunnen bei mir gelandet, der einst in der Villa Pfauter verbaut war. Bei den Umbaumassnahmen konnte der wohl nicht wieder eingebaut werden, sicherlich auch, weil die Brunnenfigur bzw. der wie auch immer gestaltete Wasserauslaß fehlt.

    Den Brunnen würde ich gerne wieder komplettieren und dann einen geeigneten möglichst öffentlichen Raum zur Aufstellung finden - nur habe ich keinerlei Ahnung wie dieser Aufsatz einmal ausgesehen haben könnte. Lange vor der Sanierung habe ich den Wandbrunnen mal in Situ abgelichtet, allerdings war damals schon der Aufsatz nicht mehr vorhanden.

    Mir wurde gesagt, dass sich darin zu DDR Zeiten ein Kindergarten befand, vielleicht war der Brunnen zu dieser Zeit ja noch aktiv oder zumindest komplett und vielleicht finden sich irgendwo davon alte Fotos? Eventuell gibt es auch ganz alte Innenaufnahmen, die bei jemandem schlummern?

    Würde mich freuen, wenn hier jemand weiterhelfen könnte - die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt... :)



    Kurz zu mir: Ich bin gesund und munter und nach wie vor in der Stadt aktiv, bastele weiter in mühsamer Kleinarbeit an der Villa Dost (Dresdner Straße 133), unterstütze nach wie vor diverse Sanierungen und mache ansonsten auch mal andere Projekte - so kam es letztes Jahr zu einer spannenden Zusammenarbeit mit Tm Fu aus London, mit dem ich zunächst ein Kapitell umgesetzt habe, welches dann in venedig ausgestellt war und anschließend haben wir der jüdischen Gemeinde hier in Chemnitz zu einem schönen Chanukka- Leuchter verholfen. Also: Nach wie vor aktiv, nur nicht mehr in jedem Forum - wobei ich an das Architekturforum immer auch gerne zurückgedacht habe. Einen Neueinstieg kann ich jetzt nicht versprechen - fände es aber trotzdem toll, wenn mir von euch jemand evtl. weiterhelfen kann.


    Liebe Grüße!

    Naja... ich teile deine Auffassung nicht ganz. Im Vergleich zum Anbau an der Weststraße finde ich diesen - zumindest von dem einen Bild deines Links beurteilt - ganz gut. Auch das Ding an der Weststraße finde ich nicht ganz schlecht - mit Ausnahme dieses komischen Daches. Wäre das Geschoß weg könnte ich damit gut leben.

    Das klingt gut, danke für die Info! Ich frage mich dennoch, wann dafür die Entscheidung gefallen ist. Die Brücke ist ja vor kurzem erst neu gebaut worden und in dem Zuge wurde auch ein Teil der Stützwände neu errichtet.


    Für mich ein Fall von Geldverschwendung, wenn da nun nach so kurzer Zeit wieder reingerissen werden würde - da hätte es eine günstigere Übergangslösung wohl auch getan :)


    Na mal abwarten - ich bin gespannt :)

    Davon habe ich neulich auch gelesen und bin gespannt wo die den Zugang dazu bauen wollen und wie das Ganze dann aussehen wird. Ist von euch da mal jemand über mehr Infos gestolpert?

    Eine berechtigte jursitische Basis befähigt trotzdem nicht jeden diesen Schritt auch zu gehen - zumal das dann auch wirklich langwierige und teure Prozesse werden können. Da bei einer solchen Situation immer David gegen Goliath kämpft liegt ja auf der Hand wer den längeren Hebel hat. Recht zu haben UND auch zu bekommen ist heute leider allzuoft nur noch eine reine Geldfrage.


    Trotzdem gehe ich auch davon aus, dass sich hier gütlich irgendwie geeinigt wurde. An Entschädigungen glaube ich dennoch nicht und für die Stadt ist es beschämend, dass der Laden schließt und nicht ein neuer Standort gefunden wurde. Eine weitere, wenn auch kleine, versiegte Geldquelle für die Stadt.


    Wie war das gleich mit dem unendlichen Freiraum den Chemnitz zu bieten hat...? :)

    Ich versuche das nochmal zu ordnen:


    1. Es stand ja eine Sanierung und Nachnutzung des schönen Busbahnhofsgebäudes auch hier zur Debatte - die Kosten würden also so oder so in diesme Fall anfallen und wären bei einer der angedachten Nutzungen (Bar, Gastro usw) nicht wieder reinzuholen. - dauerhaft also ein teures Zuschussprojekt


    2. Grünfläche: der schmale schon bestehende Grünstreifen neben dem Buasbahnhof macht von der Fläche her ein Viertel des davor schon liegenden Parks aus. Wenn man den Busbahnhof um einige Flächen verkleinert (was bei der Auslastung sicherlich möglich wäre) könnte nochmals mndestens so viel Fläche in grün dazugewonnen werden - und mir würde da auch ein Eingriff im überbreiten Fussweg entlang der StraNa gedanklich da vorschweben. Klapperbrunnen und Busbahnhof haben auch meiner Meinung nach null gemeinsam, für den Brunnen würde ich mir aber eine schönere aufenthaltsituation wünschen. Momenten ist der da ja eher "abgestellt" und ich meine mit etwas Grün und gepflegten Bänken wäre das ruck zuck ein belebter und beliebter Hotspot - gerade auch im Bezug auf die UniBibo. Da sind wir ja einer Meinung.


    3. Zu den Baulücken: In Chemnitz gibt es Baulücken und Baulücken - da muss man schon mal genauer hinschauen. Wenn ich mich recht erinnere, befindet sich dort eine sehr gepflegte Baulücke die obendrein von einem kirchlichen (?) Jugendclub (?) o.ä. genutzt und bespielt wird. Das sind aus meiner Sicht keine Brachflächen, sondern Lebensräume und diese zu bedrohen, obwohl wir anderswo viele ungenutzte Brachen haben, halte ich nicht für sinnvoll. Dichte bringt Leben - diese Ansicht teile ich nicht oder wenn, dann nur sehr sehr eingeschränkt.


    4. Den Vorschlag mit der Verlagerung an den Stadtrand finde ich dann gut, wenn der aktuelle Standort wirklich nicht gehalten werden kann. Ich sehe am Stadtrand sowohl für den Fernbusverkehr als auch für die Fahrgäste einen größeren Nutzen als in der Innenstadt und bin der festen Überzeugung, dass der Busfernverkehr keine große Zukunft hat. Es wird ihn sicherlich immer in irgend einer Form geben, aber ich bin zuversichtlich, dass sich in Zukunft vermehrt wieder die Bahn durchsetzen wird, dahingehend ist ja zumindest regional in den letzten Jahren schon wirklich viel passiert. Ich finde es halt auch idiotisch einen noch fast neuen Bahnhofsvorplatz wieder aufzureissen um dort eine Infrastruktur zu bauen die in Zukunft kaum noch einer braucht. Wäre alles andere in der Stadt im Lot, dann wärs ja egal, aber ich sähe das Geld lieber dort investiert wo es eine unmittelbare und positive Auswirkung auf die Zukunft hat - zum Beispiel eben in Schulen, KiTa´s, Theatern, günstigen Gewerbeflächen, kulturell wertvollen Institutionen (Museen, Schwimmbäder usw.) oder auch Herzensprojekten der Chemnitzer.


    Mir geht es da nicht ums Ausspielen, sondern schlichtweg darum, dass ich immer wieder den Eindruck gewonnen habe, dass man für Gott und die Welt Chemnitz attraktiv machen möchte - nur eben nicht für die Chemnitzer selbst. Wir sind ein Eldorado für Immobilienspekulanten geworden und alles was das fördert wird unternommen - zum Teil opfert man dafür sogar die hier ansässgen Unternehmen... Die Verwunderung ist dann plötzlich groß, wenn z.B. Gewerbesteuereinnahmen fehlen, Bürger abwandern oder sich Unzufriedenheit in dümmste Gewalt verwandelt.


    In dem Kontext finde ich solche, aus meiner Sicht völlig sinnlosen, Projekte halt die pure Geldverschwendung. Klar, im Hnblick auf die nächsten 30 oder 40 Jahre muss definitiv über solche Dinge wie Busbahnhof gesprochen werden und womöglich wird der Standort wirklich irgendwann weichen müssen.


    Wenn ich das so mitnehme, sind die Hauptargumente für eine Umverlagerung an den Bahnhof die Überquerung der Strana und die Optik der neuen Uni-Bibo. Der Verkehr würde sich mit der Umverlagerung wohl eher verschlechtern. Das mit der Optik wäre sicher auch in neu für die Bahnhofstraße kein Vorteil und obendrein auch wenig gerecht.

    Selbst das mit der Querung der Straße ist für mich ein ziemlich schlaffes Argument, aber wohl eher deshalb, weil alle Busreisenden die ich kenne, nicht mit der Bahn weiterwollten sondern zu ihrem Ziel gelaufen sind oder mangels Öffis von mir mit dem Auto abgeholt wurden - und das geht am derzeitigen Standort erheblich besser als am Hauptbahnhof.


    Ich finde das in so ziemlich allen Punkten ziemlich fragwürdig. Das einzige was außer Frage steht, ist wohl, dass der Busbahnhof sanierungsreif ist oder in wenigen Jahren definitiv wird und dass dann Handlungsbedarf besteht. Da sich viele für die Architektur begeistern, meine ich, dass das Ding Befürworter für eine Sanierung finden wird und dann auch saniert wird - und da plädiere ich dann doch eher für die gewinnbringendste Nutzung und mit Gastro alleine wird das ein fettes Minusgeschäft.

    Also ich weiß ja nicht...


    Ich finde den alten Busbahnhof so wie er ist ziemlich gut und sehe keinen Vorteil darin, diesen zu verlegen. Wenn der Busbahnhof ordentlich saniert wird und das Umfeld darum gleich mit sehe ich auch keinen Grund, warum das schlecht auf die Uni Bibo wirken soll. In dem Bereich ist genug Areal welches man zu attraktiveren Grünflächen entwickeln kann - dann bekommt der Klapperbrunnen auch endlich mal etwas mehr Aufenthaltsqualität drumherum. Bislang ist das ja ziemlich bescheiden.


    Die herrlich grüne Baulücke an der StraNa zu schließen fände ich auch traurig. Ist doch so mit das einzige, was die Seite dort attraktiv macht - und auch wenn die Idee mit der Einfahrt über die Ecke verkehrstechnisch vielleicht sinnvoll sein mag - wie sähe DAS denn nu wieder aus an der Ecke, neee... da gehe ich wirklich nicht mit.


    Ich würde auch vermuten, dass sich das UniBibo Umfeld eher in die entgegengesetzte Richtung entwickeln wird. Noch ist ja ein Gebäude nicht saniert und durch den Abbruch der alten Schmiede und den Neubau in der Hofmitte wird sich da sicherlich auch in Zukunft noch mehr abspielen. Der Traum vom großen studentischen Leben wird in Chemnitz ohnehin nie so blühen wie anderswo - und das liegt nicht am Standort sondern schlicht und ergreifend am Schwerpunkt der Uni - das finde ich auch gar nicht schlimm.


    In Chemnitz gibts weißgott wieviele Stellen an denen das Geld so viel sinnvoller verwendet werden könnte. Meinetwegen ist die Struktur vielleicht nicht so ganz optimal - das ist für mich aber kein Grund deshalb in funktionierende und weitestgehend gut dastehende Strukturen so reinzureißen. Nachhaltiger wäre wohl, so ein Konzept zu überdenken, wenn der Bahnhofsvorplatz wirklich auch wieder sanierungsreif ist und sowas wie der Busbahnhof dann auch tatsächlich noch gebraucht wird. Normalerweise gehört der Flixx-Bus-Quatsch auf die Schiene und ich bin ziemlich sicher, dass sich dahingehend im nächsten Jahrzehnt noch sehr viel verändern wird.


    Übrigens: Die Idee Fernbushaltestellen an den Stadtrand zu bringen und den Weitertransport mit den Nahverkehrsmitteln zu organisieren halte ich - solange es diesen Blödsinn in der Masse noch gibt - für sinnvoller und wesentlich weniger belastend. Mit dem Anschluss an eine Ringbuslinie wären manch Reisende dann sogar noch bequemer und schneller am Ziel.

    Die Fragen kannst du gerne stellen, nur ob ich da befriedigende Antworten liefern kann, weiß ich nicht.


    Zu den Etagen: soweit ich das in Erinnerung habe hat eine Etage ca. 340-360m2.


    Loftwohnungen schließt der Eigentümer meines Wissens nach aus, soweit ich das verstanden habe will er eher kulturell / gewerblich dort was machen. Ist aber auch komplex. Der Gebäudezustand insgesamt erlaubt es kaum, schrittweise vorzugehen, da man immer wenigstens in kleineren Paketen denken muss - es hängt ja alles irgendwie zusammen und nach wie vor gibt es noch einige Sicherungsarbeiten zu erledigen.


    Was die Fenster angeht, so ist dies natürlich kein Endzustand. Die Fenster wurden während der Baumassnahme immer mal herausgenommen und wieder eingesetzt - daher stammen auch die Folien, denn die sind noch vom letzten Winter und waren auch dringend nötig, da vom Gerüst viel Spritzwasser ankam. Generell achten wir darauf, dass im Gebäude eine gute Durchlüftung stattfindet, denn der Bau ist ja über Jahre abgesoffen und jeglicher weitere Wassereintrag soll möglichst vermieden werden.


    Das mit den Fenstern ist interessant, da wir bei der Restaurierung festgestellt haben, dass ursprünglich einmal überall Metallfenster verbaut waren. Fragmente davon finden sich noch in dem schmalen Fenster links neben der Einfahrt und auch auf der Rückseite. Diese Fenster wurden vermutlich im Zuge des Neubaus um 1905 gegen Holzfenster getauscht. Vermutlich zog dann die Verwaltung hier ein und brauchte bessere Fenster. Die Holzfenster passen aber meiner Meinung nach trotzdem sehr gut zum Gesamtbild und werden sicherlich im Falle einer Neuanfertigung auch wieder daran angelehnt sein (müssen).


    Alle Massnahmen wurden übrigens von der Denkmalbehörde intensiv betreut. Wir hatten immer wieder Beratungen und Termine in denen die Fortschritte besprochen und Fragen geklärt wurden. Selbst die für heutige Zeiten eher ungewöhnliche Farbe der Stahlträger entspricht der Farbe, die ursprünglich gestrichen wurde. Im 1. OG wurden ebenfalls die Fensterstürze ausgetauscht, da diese im Auflagerbereich meist völlig durchkorrodiert waren. Hier kamen dann in der Ansicht wieder alte Stahlträger zum Einsatz, die bei der Massnahme im 2. Obergeschoß geborgen werden konnten und durch eine Tragwerksplanerin als geeignet befunden wurden. Die historischen Träger hatten allesamt aufgeprägte Firmenbezeichnungen, die jetzt eben zumindest im 1.OG wieder sichtbar sind. auch im EG soll so verfahren werden. Mit Ausnahme ehemals eventuell vorhandener Kugeln im Dachbereich (wofür es nur zeichnerische Belege gibt) ist die Fassade also wieder in einem ziemlich ursprünglichen Zustand. Auch die Verfugung wurde händisch ausgeführt um das typische Erscheinungsbild zu bekommen - und selbst der Fugenmörtel hat bis ins Detail der Körnung zum Originalbestand gepasst.

    Der Schmuckgiebel war ja leider durch das eingestürzte Dach so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass auch dieser komplett neu aufgesetzt wurde - aus einem Mix aus Alt- und Neusteinen. Der Schmuckgiebel steht aber schon länger und nach etwas mehr als einem Jahr Bewitterung fallen die Unterschiede kaum mehr auf. Auch an der Fassade selbst wird sich das noch ein wenig egalisieren, momentan stechen ja einige hellere Steine noch etwas heraus, aber das sind ja im Grunde die einzigen Steine die auffallen - und es wurde sehr viel mehr ausgetauscht, da die Schäden wirklich enorm waren. Das hatte ich Anfangs etwas unterschätzt.


    Es steckt also viel Detailarbeit in der Fassade, aber das gute Zusammenwirken mit der Denkmalpflege, dem Auftraggeber und zum Teil sehr geduldigen Lieferanten hat an der Stelle wirklich zu einem guten Ergebnis geführt, auch wenn man das vielleicht in allen Facetten als Betrachter erstmal im Detail gar nicht so wahr nimmt.


    Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick geben? Wenn es Fragen zu Lieferanten oder sowas gibt, kann ich gerne helfen, dann aber bitte per PN.

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    So, das Gerüst ist letzte Woche gefallen. Leider sind wir nicht ganz fertig geworden, aber immerhin bis OK Gurtgesims sind wir mit der Fassade durch. Es war unglaublich viel zu tun und ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bedenkt man, dass ursprünglich lediglich eine Sicherung geplant war, bin ich doch ziemlich stolz darauf, dass wir so viel geschafft haben - auch wenn man sich als Außenstehender vielleicht fragt, was wir in all der Zeit getrieben haben... :)

    Danke für deinen Bericht hierzu! Eine Enteignung wäre hier zwar sicherlich möglich, würde dem Gebäude selbst aber auch nicht unbedingt Rettung versprechen. Zumindest bei den Wanderer-Werken hat es ja neulich mit der Androhung (oder gar dem Vollzug?) von Zwangsgeldern geklappt, den Eigentümer zum Handeln zu bewegen.


    Klar sagen muss man aber auch: Das Gebäude ist wirklich nur von der Fassade her erhaltenswert. Innen hat die DDR schon derart gewütet, dass da nicht mehr viel rauszuholen ist. Ursprünglich war das Gebäude durch ein Treppenhaus zwischen dahinterliegender Werkhalle und Villa erschlossen. Dieses wurde beim Abbruch mit abgerissen. Innen gibt es zwar noch ein nachträglich reingezimmertes TH, aber ich meine mich zu erinnern, dass dieses nicht das gesamte Gebäude erschließt. Es ist ein "schwieriger" Klotz und laut Aussage Eigentümer (habe vor vielen Jahren mal mit ihm gesprochen) wäre nicht mal die alte Zufahrt ohne großen Aufwand wiederherstellbar, da diese ja heute mitten im Bereich der Ampelkreuzung liegt.


    Man hätte hier einem Teilabbruch nicht zustimmen dürfen. Was ich nie verstanden habe ist, dass die alte Werkhalle abgerissen wurde um eine neue, kleinere Werkhalle zu bauen. Ich bin sicher, man hätte das Ensemble (was ja nun keines mehr ist) als Ganzes auch erhalten können, wenn man dem Eigentümer Unterstützung zugesagt hätte und ihn da auch planerisch etwas unterstützt hätte.


    Ein Trauerspiel und ich bin mir ziemlich sicher, dass es doch irgendwann im Abbruch enden wird.

    Ich glaube man darf nicht vergessen, dass es sich dabei um eine Studie handelt.


    Die Idee finde ich jedenfalls nicht schlecht, denn die obere Straße könnte genauso gut auch eine Fussgängerzone werden und damit die lang ersehnte Verbindung zwischen Brühl und Innenstadt sein. Man wird dann wohl nur den großen Kreuzungsbereich am Hotel Mercure mal mit ins Auge fassen müssen, damit die Anbindung zur Innenstadt auch wirklich klappt.


    Hier käme auch der Gedanke wieder zum Tragen, die Brückenstraße mindestens zwischen Mühlenstraße und Straße der Nationen als solche aufzugeben und diese in Fussgängerzone / Grünfläche / innerstädtische Veranstaltungsfläche umzuwandeln, was dann auch wiederum eine Bebbauung am unteren Rand des Parks ermöglichen könnte.


    In der besagten Straße / Fussgängerzone ist wenigstens mal wieder ein bisschen "Lebendigkeit, im Vergleich zu den ansonsten sehr stringenten Achsen, die in der Innenstadt leider vorherrschen.


    So ein Vorhaben steht und fällt für mich aber auch mit der Architektur. Das kann der blanke Horror sein, wenn man wieder die üblichen Investorenklötze dort abstellt, es kann aber auch eine große Chance sein, wenn man ganz klare Gestaltungsregeln für die neue Bebauung festsetzt.


    Was die Aussage von Herrn Stötzer angeht, so glaube ich kaum, dass es da um Wahlkampf geht, vielmehr ist er bemüht alle Beteiligten auf dem Weg mitzunehmen - was ja prinzipiell ein guter Ansatz ist. Die Angabe des Zeithorizonts (30 Jahre) lässt ja genug Raum für die, die gerne in den Plattenbauten wohnen wollen.


    Faktisch wird in Chemniz aktuell sehr viel mehr Wohnraum geschaffen als benötigt wird und ich denke auf Dauer wird sich der Anspruch in der Bevölkerung auch wandeln und Plattenbauten werden in der Attraktivität sinken. Warum immer wieder die Aussage kommt, dass zu wenig Menschen in der Innenstadt leben würden weiß ich nicht. Ich kenne keine Innenstadt die so viele Wohnungen bietet wie Chemnitz - denn die Plattenbauten sind ja wirklich massenhaft vorhanden und auch bewohnt. Ich glaube auch nicht, dass es das Problem mit der unbelebten Innenstadt löst.


    Der Brühl hat einen sehr sehr deutlichen und vor allem sehr jungen Zuwachs an Bewohnern bekommen - und wirklich lebendig ist er nach wie vor nicht, auch wenn sich dort ein bisschen was entwickelt.

    Neben den anderen Entwürfen würde mich auf jeden Fall mal die Ausschreibung interessieren, denn daraus müsste ja eigentlich das Ziel erkennbar sein.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Künstler / Gestalter die da was eingereicht haben nicht mehr drauf haben :lach: - ergo muss / kann es ja auch an der Aufgabenstellung liegen...

    Mit dem Entwurf von Anna Kubelik könnte ich durchaus leben - nur das Konzept sagt mir für einen innerstädtischen Brunnen einfach nicht zu. Ich halte die Anlage für sehr pflegeaufwendig und so wie es vom Konzept her klingt wird von dem Brunnen auch keine wirkliche Aktivität ausgehen. Ich weiß nicht ob Chemnitz im Zentrum eine ruhige Mitte braucht. Sowas könnte ich mir im Park der O.d.F vorstellen, aber doch nicht auf dem Marktplatz...
    Davon abgesehen ist die Symbolik nicht wirklich gut - schon gar nicht im Bezug auf die Geschehnisse der letzten Jahre in Stadt und Region.



    Zu dem städtischen Bezug:


    Sicherlich muss ein Brunnen nicht zwangsläufig einen Bezug zur Stadt haben, da stimme ich dir zu. Schön ist es dennoch, wenn man auf einer präsenten Fläche der Stadt auch mal ein wenig was von sich und seiner Geschichte zeigt, zumal Chemnitz da ja auch einiges zu bieten hat.


    Ich finde auch, dass ein Brunnen an einem belebten Punkt durchaus auch dazu einladen sollte mehr damit zu machen als nur da herumsitzen zu können. Man muss da auch ganz sehr beim Standort bleiben und genau darauf achten: Was beim Klapperbrunnen oder Saxoniabrunnen geht (dat ding läuft "nebenher") geht bei einem so präsenten Teil eben nicht. Der Brunnen steht ja nicht irgendwo am Rande, sondern mitten auf dem Platz - und dann muss der auch entsprechend was anbieten können. Ein einfaches Becken mit Wasserspeier am Rande des Platzes wäre für mich eher denkbar, als mittendrin solch plumpe Entwürfe. Ich finde keinen der Entwürfe für den Standort wirklich passend.



    Ich möchte mal ein Beispiel geben:


    In meiner Heimatstadt Kaiserslautern steht am Ende der Fussgängerzone der Kaiserbrunnen. Da der Platz schon weit ab vom wirklich belebten Teil der Fussgängerzone liegt, war die Entscheidung den Brunnen dort (und auf die Art und Weise) zu bauen goldrichtig - denn der lockt regelrecht scharenweise Familien mit Kindern an und belebt damit diesen Teil der Innenstadt. Der Grund für die Beliebtheit: Die Kinder können auf den Figuren herumklettern, es gibt bewegliche Teile die man "bedienen" kann, verschiedenste Wasserspiele laden dazu ein dort unendlich herumzutollen (selbst im Winter ist das Ding ein attraktiver Spielplatz).... und jedes Detail des Brunnens bezieht sich direkt oder indirekt auf die Stadtgeschichte: mit Kaiser Barbarossa, dem Fisch aus dem Stadtwappen, einer lustigen Nähmaschine als Erinnerung an Pfaff, eine "Aufzieheule" als Symbol für die Universität usw. usf. Sowas ist einfach Identitätsstiftend, man lernt was dabei (als Kind aber auch als Touri) und vor allem vergisst man sowas nicht - schon gar nicht mit der großen Portion Humor die in allen Arbeiten von Rumpf zu finden sind.


    Keiner der Entwürfe hat auch nur ansatzweise eine dieser Qualitäten zu bieten. Geboten wird nur ein weiterer Ort zum Verweilen in der Stadt und vielleicht etwas Erfrischung - was mangels Grün drumherum auch nicht wirklich nett sein wird.


    Wie gesagt, der "gemeine" Chemnitzer wird mit allem zufrieden sein was da hin kommt, der Anspruch ist nicht so hoch und es wird ihm reichen, wenn das Versprechen eines Brunnens eingelöst wird.


    Verpasst wird aus meiner Sicht aber einfach die Chance etwas nachhaltiges für die Stadt zu schaffen, einen Hingucker, etwas das im Gedächtnis bleibt und womit sich die Leute identifizieren können.


    Ich hab da vielleicht auch hohe Ansprüche, weil ich eine ganz andere Brunnenkultur in meiner Heimat und auch andernorts erleben durfte.
    Es gibt zwar auch dort ganz simple Wasserspiele gar nicht so selten - dann aber nie präsent mitten auf einer großen Fläche, sondern immer zurückhaltend angeordnet. Die präsenten Brunnen stechen aber immer hervor: mit einer sehr aufwendigen Gestaltung, besonders großen Fontänen oder eben einer humorvollen Gestaltung wie bei dem beschriebenen Brunnen.


    Ich bin jedenfalls gespannt wie das ausgeht. :lach:

    Eines muss ich noch hinzufügen:


    Aus meiner Kindheit / Jugend bin ich ganz andere Wasserspiele gewohnt. Bei uns in der Gegend hat Gernot Rumpf (https://de.wikipedia.org/wiki/Gernot_Rumpf)
    in allerlei Ortschaften seine Arbeiten hinterlassen und das waren wirklich Prachtstücke mit allerlei wunderbaren Details und ganz viel Bezug zu ihrem Standort. Alle mir bekannten Brunnen von ihm laden auch dazu ein damit zu "spielen" - und zwar die Erwachsenen genauso wie die Kinder auch - und das fehlt mir bei allen Entwürfen.


    Was ich damit sagen will: Was Brunnen angeht, bin ich wirklich verwöhnt worden in meiner alten Heimat und deswegen vielleicht auch etwas überkritisch. Dem "gemeinen" Chemnitzer wird wohl ein simples Bassin mit etwas BlubbBlubb genügen... :lach:

    Ja... irgendwie allerweltsmäßig und keiner der Entwürfe passt in den Kontext des Marktes...


    Gibts denn kein Modell des Marktes wo man die Entwürfe mal reinstellen kann um das wenigstens halbwegs im Kontext der Gebäude zu sehen? Die Entwürfe rein anhand der Modelle zu bewerten ist schwierig.


    Der einzig mir vernünftig zu erscheinende Entwurf ist n.n von Dagmar Genda, auch wenn ich die Beschreibung dazu total daneben finde. Der Entwurf tut nicht weh, trägt nicht fett auf und ermöglicht auch den Zugang zum Wasser relativ gut - ist ja schon nett, wenn man im Sommer mal die Beine drin baumeln lassen kann. Das Ding steht und fällt für mich aber auch über die Materialität, dazu habe ich leider keine Angaben gefunden.



    Schade, dass ich die Ausschreibung nicht mitbekommen habe, da hätte ich mich mit Kollegen sicherlich auch beteiligt. Habe in der Zeitung nur mitbekommen DASS etwas in Planung ist, aber eben nicht den Hinweis auf eine Ausschreibung.


    Was den Klapperbrunnen angeht, so kann ich den ganzen Unmut darum nicht verstehen. Klar, es ist ein Wasserspiel was vernünftigerweise auch in Stand gesetzt werden sollte, aber wirklich schön oder gar zu einem Marktplatz passend finde ich ihn nicht.


    Ich finde es schon gut, dass auch mal was neues in der Richtung angegangen wird, aber die Qualität der Entwürfe ist leider wirklich nicht so super und ich frage mich ob die Entwerfenden wirklich auch mal vor Ort waren um sich ein genaues Bild zu machen von der Örtlichkeit...


    Na mal abwarten, am Ende ist es auch egal was die auf den Marktplatz klatschen, denn das Zentrum wird auch damit nicht attraktiver...

    waldkauz:


    Wahrscheinlich leider gar nicht so viele, wie man erstmal vermuten würde...


    So ein Objekt könnte man bestenfalls mit wirklich großen Firmen besetzen. Kürzlich wurde ja berichtet, dass Thyssenkrupp ein neues Werk in Röhrsdorf errichtet - mit viel Engagement und Unterstützung wäre so eine Immobilie vielleicht auch für so ein Vorhaben sinnvoll nutzbar.


    Das Problem an mehrgeschossigen Fabrikbauten ist eben die sehr aufwendige Infrastruktur die man aufbauen muss. Hinzu kommt, dass die alten Zuwegungen für heutige Produktions- / Lieferbedingungen einfach nicht geschaffen sind und sehr schwer umzumodeln sind.


    Es ist sicherlich nicht unmöglich, aber es gehört viel Engagement, Überzeugungsarbeit und Unterstützung dazu - und ich sehe da in Chemnitz einfach keinerlei Bemühungen, weder von der Stadtverwaltung noch von der CWE - und genau die könnten solche Prozesse auch vernünftig steuern.


    Sinnvoll ist auf jeden Fall die Sicherung solcher Industriebrachen, denn niemand weiß wie sich die Zukunft so entwickelt und wie der Bedarf in zehn Jahren sein wird. Sind die Objekte zu stark verfallen, ist ein Wiederaufbau extrem schwierig, besonders bei den alten Betonkonstruktionen. So gesehen ist ein dichtes Dach und geschlossene Fenster / Türen sowie regelmäßige Objektkontrolle eine Mindestvoraussetzung um solche Gebäude in Zukunft überhaupt wieder beleben zu können. Ich habe auch nix gegen eine niederschwellige Nutzung als Lagerräume oder dergleichen - denn Nutzung ist natürlich der beste Schutz.


    Meine Zukunftsprognose ist, dass wieder sehr viel mehr Produktion bei uns im Land stattfinden wird. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es noch lange gut gehen wird, die Produktion in andere Länder auszulagern - und allerspätestens dann werden auch solche Gebäude wieder eine adäquate Nutzung finden.


    Es bleibt spannend...:)

    Toll ist die Halle auf jeden Fall und absolut sehenswert, ein Bild davon habe ich allerdings auch nicht...:nono:



    ABER! Einmalig ist das Ding nicht - ich kenne zumindest noch eine weitere höchst spektakuläre Holzhalle in Chemnitz - samt hölzerner (!) Kranbahn. :daumen:


    Aber wie das eben so ist mit den genutzten Objekten: Da kennt man sich manchmal schlechter aus als in den Brachen. :lach:

    Na in dem ehemaligen Kühlhaus ist doch O+T mittlerweile drin - jedenfalls meines Wissens nach. Ich nehme an, dass die das sanieren und für sich selbst nutzen werden.


    Vor nicht allzu langer Zeit gab es dort wohl auch die ein oder andere Party.:lach:

    Ich sehe auch keinen Grund für einen aufwendigen Abbruch. Bin zwar auch kein Fan der Gestaltung, aber mein Gott, das bissl Farbe ist jetzt auch nicht sooooo schlimm. An sowas kann ich mich jedenfalls besser gewöhnen als auf die komischen Fassadenmalereien auf dem Brühl. Der Gag ist nämlich schon lange verhallt und wird aber voraussichtlich noch die nächsten Jahrzehnte quälen...:nono:


    Zudem kostet sowas ja auch immens Geld und ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt über den Zukunftsschritt den die Eins da geht. Finde das schon sportlich und die Investition ist ja auch nicht gerade gering...