Beiträge von heirei

    Innerdeutsch wird es nicht mehr lange geben. Richtig, dass ist eine Konsequenz der (u.a. deutschen) Politik - aber nicht wirklich zukunftsfeindlich.

    Aber genau deshalb sollte sich der Standort LEJ nun fragen: Gibt es eine Zukunft für den Linienverkehr hier? Klar, hier steht man in Konkurrenz zu BER. Aber die lokale Wirtschaft bräuchte es, der Flughafen ist ziemlich gut angeschlossen und hat schon ein Drehkreuz... Für Fracht, klar.


    Synthese aus der Diskussion von Hegdes und C.S ist für mich: Es braucht mehr regionalpolitische Initiative aus der Wirtschaft heraus. Etablierte deutsche Unternehmen, allermeist entlang des Rheines zu verorten, werden unserem Standort hier nicht zu weiterer Zentralität verhelfen. Die Politik allein kann dies, insbesondere in dem kapitalträchtigen und volatiliem Flug-Markt nicht auffangen/ersetzen.


    Spinnerte Idee: Kann man denn nicht mit einer lokal verankerten Linie für Fracht mit PAX-Zulassung etwas gewinnen. In dem man Linien bediehnt die DHL und Co gut auslasten können und damit den PAX Verkehr finanziell unterfüttert. Sicher kein Unternehmen, welches sehr Gewinnträchtig wäre, aber für die Beteiligten eben die Erreichbarkeit Ihrer Region garatiert... 15 Jahre und dann ist der Markt vielleicht für die Etablierten bereitet....? Für die Anbindung an attraktive HUBs bräucht es dann natürlich noch eine Art Codeshare. Vielleicht an Hubs, die durchaus an einer breiterem FeederVerkehr interessiert wären und Slots dafür haben...


    Ich kenne mich im Flugmarkt wirklich nicht aus. Und dass es stets dass Suchen nach Möglichkeiten braucht um ein Fuß in den Markt zu bekommen ist hier sicher besonders herausfordernd. Durch den FrachtHub sollte LEJ jedoch ein gewisser Begriff in der Szene sein. Sicher braucht es mehr Engagement und Selbstvertrauen um Standort mit Zukunft zu sein. Und das Erkennen der Chancen, die vielleicht auch in den Umbrüchen des derzeit herausgeforderten Flugmarktes liegen.


    Bisher bekomme ich aber vor allem ein Klagelied mit. Damit wird der PAX Standort LEJ keine Zukunft haben, was dem Selbstverständnis der Stadt Leipzig sicher abträglich ist.

    Ha,


    hier ist ja eine Veritable Klimadisskussion entstanden. Richtig so. So will ich doch mit einer kleinen Utopie gucken ob ich hier noch eine Farbe hereinbekomme.


    Leipzig hat sich in den 90zigern ein veritablen Flughafen gebaut. Mangels damaligen lokalem Schwergewicht und unklarer Zielpolitik (sächsische und mitteldeutche Doppelstrukturen) kann er heute nur im Frachgeschäft seinem damaligen Anspruch eines "interkontinentalem Drehkreuzes" nachkommen.


    Ich glaube, dass die meisten Destinationen, vor allem im allein touristischen Segment, in einer mittelfristigen Perspektive kaum Überlebensfähig sein werden. Wenn man aber einmal einen progressiven Blick in die Zukunft wagen möchte, kann man davon ausgehen dass weiterhin einen gewissen Bedarf für Mittel- und Langstreckenflüge geben wird. Ob sich deren Masse aber erhöhen oder reduzieren wird ist schon schwieriger abzuschätzen.

    Für den Fußabdruck einer Flugreise entscheidend ist neben der Distanz die Häufigkeit der Starts und Landungen pro Flugverbindung. Kurzstreckenflüge die vor allem als Feeder zu den Langstreckenhubs eingesetzt werden werden so zunehmend problematisch. Für etablierte Drehkreuze mit viel Mittelstrecken und Langstreckenverkehr ist das weniger problematisch, sondern eher für "last Mile" Flughäfen, wie LEJ derzeit einer ist. In dieser Sicht sieht die Zukunft düster aus für Halle/Leipzig.

    Jedoch verfügt Leipzig über stattliche Lagebedingungen. Seine direkte Lage am Schkeuditzer Kreuz, Anbindung an die VDE8 (HGV Leipzig-Erfurt) zentrale Lage in einer aufstrebenden Region sofern sie zukunftszugewandt bleibt und einem zentralen Hub im Frachtflugverkehr (synergieren Frachtraum/Passagierraum).


    Da die Bahnanbindung zukünftig eine besonders wichtige Beduetung erhalten wird, will ich kurz besonders auf diese eingehen: In der europäischen Nachbarschaft ist eigentlich nur FRA richtig eingebunden, STG und DUS sind ebenso zentral im ICE Netz der DB gelegen, aber mit weniger Stopss ausgestattet. CGN über eine kurze Schleife liegt auch sehr zentral, BER ist entgegen LEJ schon wieder im östlichen Schatten der Bundeshauptstadt und nur zwischen Hamburg, Berlin und Prag richtig gut angebunden. PRG wird wohl nicht ganz so zentral in das tschechische Bahnnetz integriert werden können, der zentrale Flughafen Polens wird dagegegen mittelfristig das Herzstück des polnischen Schnellverkehrs werden.


    Wenn Leipzig sich als Messe- und Handelsstadt bewähren möchte, muss es verstärkt an seiner Zentralität arbeiten. Mehr als der High-Tech- und Tourismusstandort Dresden, wo in Zukunft eh 3 Flughäfen (BER, LEJ, PRG) in jeweils 1h erreichbar werden.


    Wenn man in einem klimaschonenden Szenario ein besseres Angebot aufbauen möchte, sollte Leipzig vornehmlich Mittelstrecken zu internationalen Hubs aquierieren um langfristig bestehen zu können. Die Verbindung nach Istanbul ist hier ein gutes Beispiel. Wenn Leipzig den Anschluss an ähnliche Drehkreuze zu dem starken westeuropäischen Verkehr sucht sind wir wieder schnell bei den Aspiranten CGD, AMS, HWR eventuell auch MAD. Richtung Asien (aber meist auch Indien und Afrika, alss und die emerging Markets als Newby Standort Flughafen nicht vergessen) wären es in der aktuellen Weltlage zusätzlich noch die arabische Halbinsel oder Helsinki.

    Insofern sehe ich "das ketten" an den "FlagCarrier" LH eher problematisch. Dieser lässt sich seine teure Anbindung an seine beiden Hubs FRA und MUC teuer bezahlen, schöpfen den hochpreisigen Markt entsprechend ab, vertreiben aber den niedrigpreisigen Markt so mangels weiterem Angebot über die Landanbindung wiederum nach FRA, BER, HAN, oder PRG.


    Wenn aber Transatlantikflüge aber über HWR, AMS, CDG, BRU oder MAD angeboten werden, hätten wir am Standort LEJ hier schon einmal eine Konkurrenz zwischen zwei bis drei Allianzen. Und durch deren Anbindung im jeweiligen Bahnnetz auch eine ordentliche Verbindung in der jeweiligen Region, hier dann aber natürlich preislich priviligiert. Wenn zu Istanbul sich noch ein oder zwei arabische Anbieter gesellen würden, hätten wir auch hier entsprechende Konkurrenzen, die den Standort günstiger und damit konkurrenzfäher machen würden.

    Wenn sich nun die Region um eine optimale Anbindung in Aufbauschritten kümmert (zB die Verbindung Leipzig - Messe - LEJ - Halle zu einer Arte RE-Metrobahnen konzentriert, mit denen man vom Erzgebirgsvorland bis um den Harz herum in ordentlichen RE auch den Flughafen rasch erreichen kann) sollte an diesem Standort noch einige Musik drin sein. Die Bindung der Bahn in die StarAlliance als Staatsunternehmen in einem sehr dezentralem Markt sehe ich hier natürlich auch Wettbewerbsverzerrend an. AirRail oder gar CodeShare programme sollten besser weiter Airlineneutral angeboten werden können. Entsprechend sollte dann auch hier auf Stopps verschiedener ICE Linien hingewirkt werden.

    Die LowCost Carrier wie die WIZZ wären hier Wildcards, solange sie auch Ihren Klimabeitrag zahlen. Aber klar muss Leipzig offen sein,


    Denn gegenüber den genannten HGV-nahen Standorten verfügen MUC, HAN oder HAM nur über Anschlüsse per Lokalbahnen. Und gerade gegenüber den Apsiranzen Münchens sollte hier dann aus der mitteldeutschen Region heraus einmal stark hinterfragt werden, ob 2 Mrd aus dem Bundeshaushalt hier für den "ICE" (Umweg)Anschluss des Flughafens bereit gestellt werden sollen! An sich verfügen doch genügend Standorte in Deutschland über die entsprechende Schienenanschlüsse (FRA, STG, DUS, CGN, LEJ und BER), in einem perspektivisch nicht unbedingt wachsendem Markt. In der kurzen Luftfahrtgeschichte ist es nicht ungewöhnlich, dass sich Lagebedingungen von Flughafenstandorten rasch ändern.


    Dazu noch mit einem Wasserstoff-Flugzeugbauer könnte so Leipzig dann vielleicht durchaus noch einmal den Versuch eines Airports wagen, der die Region mit einem gewissen Gewicht in die internationalen Verbindungen verankern kann. Und dies aus den Chancen heraus, die sich aus den Veränderungszwängen der Klimakrise ergeben. Bisher nehme ich in der Luftfahrt ein wesentliches weiter so war. Dieses ist für LEJ jedoch nicht sehr günstig. Als Frachtstandort mit entsprechenden synergien, mit seiner Lagegunst, insbesondere zur Bahn und der Ansiedelungspolitik wäre dies doch einen Versuch wert. Leipzg kann gegenüber dem absehbaren Verlust seines Passagierflughafen unter diesen Bedinungen doch zumindest einen entsprechenden Befreiuungsschlag versuchen.

    Und Klar vergesse ich hier etwas den BER. Dieser muss natürlich als gesune Konkurrenz gesehen werden, solange man ein eigenen Angebot auf die Reie bekommt.


    All diesen Annahmen sollten auch klar sein, dass ein mutiges, wenn auch sachliches Vorranschreiten in Richtung einer Klimabewussten Wirtschaft immer die Chancen erhöht überhaupt noch positive Zukunftsperspektiven entwickeln zu können. Jedes weitere Abwarten verschlechtert diese, da wir es dann mit ungeheuren Klimafolgekosten zu tun bekommen, die unsere jetzigen Gesellschaften in ziemliche troubles bringen wird. Ob und welchen Platz hier der Luftverkehr allgemein und der Standort LEJ im speziellen einehmen kann, kann man noch schlecht einschätzen, wie ich finde. Aber der Frage stellen sollte man sich, wie ich finde. In dem man Chancen sucht, diese geniale Infrastruktur unter den sich gebenden Bedingungen für die Region zu nutzen.

    Pakistan ist doch das interessantere Ziel - Senf oben drauf..

    Der Punkt, dass eine pakistanische Airline diese eigenwillige Verbindung aufnimmt, sollte finde ich in wirklichkeit ernster in den Blick genommen werden, als der ohne Zweifel sehr attraktive, vielleicht LowCost Shuttle zum Big Apple...
    In landläufigen Serviceklassen, wird für Mitteldeutschland nicht viel zu hohlen sein, da sind die Märkte abgesteckt und stark besetzt (FRA, MUC, wie auch natürlich DUS, BER oder auch HAM...) Auch "zahlt" sich in gewisser Weise aus, das man sich für die unschöne und durchaus problematische Rolle hergab, allerdings politisch gewollt, der Hub für den US amerikanischen Soldatenverkehr nach Afganisthan gewesen zu sein, dann doch aus. Keine schöne Sachen, wie auch jetzt der Ukraine Konflikt im großen Hangar eine Rolle Antonov spielt, aber wer nicht wagt, gewinnt in diesem Geschäft wohl auch nicht.
    Aber das sollte kein Grund die nun vielleicht viel interessanteren ersten, kleinen Früchte zu verschmähen:
    Chinesen einer Hotelkette, die dort scheinbar gut vertreten ist bauen das erste Hotel auf dem Flugahfen-Gelände. Hier schon als wichtig identifizierte Infrastruktur! Zeigt finde ich, man muss offen für die neuen Entwicklungen sein - etwas was Leipzig in seiner klassischen Rolle im Land Sachsen weiter vormachen sollte. Die 6-8 Stunden ohne Alkohol ohne Schweinefleisch wird man dem, wenn auch einfachen, Top Angebot vor der Haustür der Völkerfreundschaft wegen wohl aushalten können. Relevanter ist da wohl ob PIA und der deutsche COO in Pakistan den Absturz übersteht und nicht doch noch zu viel einfach nicht gut funktioniert...
    Aber wenn ich dann auch noch von dem Zusammenspiel mit der Ahmadiya-Gemeinde, zwar weiß Gott nicht alleine in Deutschland hört, und man weiß, dass eben jener -selbst verantwortete- Krieg in Afganisthan gerade viele Flüchtlinge aus der Region, die die PIA bedient zu uns trieb und sich auf dem Subkontinent sich gerade noch viel mehr bewegt auch ohne sinlose Kriege bewegt und somit auch sehr interessante Regionen für die Industrie und Messe hierzulande sein dürfte, sollte man keineswegs zögern diesen Halm, wenn auch nur temporär mit voller Kraft zu schnappen und zu einem gegenseitigen Erfolg werden zu lassen.
    Ich will darum bitten, diese zwar Hochpolitischen, bei solchen Interkontinentalverbidnung aber schlicht relevanten Punkten möglichst sachlich zu verstehen und mir, trotz der gerade sehr utilitaristischen Wortwahl durchaus auch innere Zweifel zuzugestehen inwieweit man sich als Akteur in solchen wirtschaftlichen Feldern überhaupt aufrechten Ganges bewegen kann. Allerdings will ich hier klar für ein öffnen gegenüber dieser uns sehr wohl etwas angehenden Themenfelder werben, damit wir endlich damit wieder in den vielen Facetten einen Umgang hinbekommen.


    Was den Flughafenstandort für sich aber angeht kommt das alles gerade in einer Zeit in der er richtig Schwung bekommen könnte...:


    • Der Frachtflughafen generiert scheinbar nun eine Grundlast die die Auslastung gegenüber den mitteldeutschen Konkurrenten nachhaltig stärkt und so an Wettbewerbsfähigkeit gewinnt und so auch für andere Geschäftsbereiche im Flugverkehr interessant werden.
    • Die Eröffnung der Strecke zum nächsten Fahrplanwechsel nach München, die endgültig die "Metropolregion" Mitteldeutschland mit dem Flughafen in das Zentrum Ostdeutschlands zwischen Hamburg und München setzt.


    Was die Anbindung angeht muss Berlin, wie ich finde nicht, gar nicht so sehr im Fokus stehen, als das man eher die (psst...) Haupstädte der drei Länder in den Blick nehmen sollte. Ein Stundentakt aus jeder Landeshauptstadt in je etwa einer Stunde Fahrzeit. Das wäre einer der, wie ich finde, stimmigsten regionalplanerischen Entwicklung und würde all die Geschichten von Yachten in Hangars oder Flugzeughaltestellen auf dem Land schnell vergessen lassen - wenn man sich denn einfach einmal dazu durchringt.
    Eine Kurve nach Berlin zu bauen, wäre für das auf der Dienstleistungs-Brust immer noch nicht allzustarke Leipzig, zumindest noch einige Jahrzehnte, hochproblematisch. Der Halt der IC Linie zwischen Magdeburg und Dresden (vielleicht einmal auch Chemnitz) und je einem ICE von Frankfurt oder München würde vollkommen ausreichen und scheint eh politisch oder schlicht unternehmerisch schon schwer genug durchzusetzen oder eben zu rechtfertigen...
    Je nur etwa 90 Minuten in die Bundeshauptstadt, oder etwa je drei Stunden nach Frankfurt, Hamburg oder München für solch interessant-abenteuerlichen Konstruktionen wie der PIA Verbindungen wären dann einfach nur noch ganz interessante Mitnahmeffekte


    Gut finde ich eh, dass hier zwei echte Interkontinentalverbindung angeboten wird, das ist eben wirklich Flugzeugrelevant! Bei den in Leipzig so gern angesprochenen Verbindungen nach Moskau und Paris, könnte wir uns doch ersteinmal für einen Halt in Halle des Paris-Moskau-Espresses einsetzen, der jetzt zwar nur noch 2x wöchentlich beide europäischen Metropolen in je einer Nacht und Moskau, klar, noch mit einem Tag drauf erreicht. Umwelttechnisch und reisekulturell auf bestem Niveau! Aber teuer ist er leider...


    Anbei zur kurzen Erläuterung für alle der geplante Sowieso Verkehr an Halle/Leipzig derzeit vorbei über die lange gewesenen So-da gewesenen Brücken des Thüringer Waldes:


    Eine Stunde:
    IC -Magdeburg-Dresden (L55) (Halt?)
    ICE -Berlin-Leipzig-Erfurt-Frankfurt (L11) (Halt?)
    (Derweil lässt die L 28.1 den Flughafen und Leipzig links auf dem schnellen Weg zwischen Berlin und München über Halle links liegen)


    Andere Stunde:
    IC -Magdeburg-Leipzig (-Chemnitz perspektivisch) (L56) (Halt?)
    ICE Dresden-Leipzig-Erfurt-Frankfurt- (L50) (Halt?)
    ICE -Berlin-Leipzig-Erfurt-München (L28.1)


    ..richtig kombiniert, die Stadt die mit Berlin um eine Stundentaktverbindung mit Berlin "konkurriert" - ist, wen wunderts Tillichs Hauptstadt Dresden... Ein Schelm, wer böses dabei denkt...