Frohes neues Jahr und alles Gute für 2017!
Wirklich schöne Beiträge bis jetzt. Ich kann mich vielen Äußerungen und Wünschen anschließen und fast alles nur noch wiederholen. Für die "kleinste Metropole der Welt" gibt es in der Tat eine breite Auswahl an Projekten. Bei so vielen städtebaulichen Entwicklungen ist es sicherlich nicht leicht, einen Überblick über alles zu behalten. Vielen Dank jedenfalls für die bereits präsentierten, aktuellen Übersichten in diesem Strang!
Wirtschaftlich hoffe ich, wie meine Vorredner, dass es weiterhin gut voran geht (ein Verbleib der Börse wäre wie gesagt wichtig) und Frankfurt den "Konkurrenzkampf" standhält.
Städtebaulich und architektonisch denke ich aber nicht, dass Frankfurt das Bedürfnis hat auf andere internationale Städte zu schauen und primär zu versuchen, sich mit denen zu messen. Beispielsweise wäre eine Bestrebung eines neuen höchsten Turms der Stadt (Millenium Tower) völlog unnötig mMn. Dadurch würden CoBa und Messeturm fast nur noch "halb so stark" wirken. Es wäre sehr schade nachdem man sich doch so gut an diese Stadtbild prägenden Wahrzeichen gewöhnt und damit angefreundet hat. Warum sollte dieses Verhältnis in der Skyline gestört werden?
Vielmehr soll die Stadt auf sich selbst und ihre Stärken blicken und weiterhin nicht nur Unternehmen/ Investoren begrüßen, sondern auch den Bürgern einen lebenswerten Ort bieten können (der Hochhausrahmenplan sei an dieser Stelle bspw. zu erwähnen).
Insbesondere die Vielfältigkeit (eine der Stärken Frankfurts) muss berücksichtigt und bekräftigt werden. Dies ist ein entscheidender Faktor für eine zukünftig attraktive und lebenswerte Stadt! Und ich denke, dass Frankfurt mit den vielen verschiedenen Projekten, wie z.B. rund um das Europaviertel (auch "kleinere" Projekte wie das kontrastschaffende Backsteingebäude am Tel-Aviv-Platz tragen viel zur Verbesserung der Aufenthalts-/ Lebensqualität bei), am Dom-Römer-Areal, oder die Vorhaben der städtischen Bühnen, auf einem guten Weg ist.
Dazu gehören nicht nur reine Glastürme (z.B. Omniturm), sondern ebenfalls Steinfassaden (z.B. MainTor), auch wenn Geschmäcker bekanntlich verschieden sind.
An einigen zukünftigen Baustellen hoffe ich jedoch auch, dass auf den städtebaulichen Kontext "respektvoller" geachtet und Bezug genommen wird. FFM schätze ich persönlich auf der einen Seite als eine aufregende Stadt mit Mut zu Veränderungen ein, andererseits als einen Ort mit einer besonderen Geschichte, welche geschätzt wird bzw. werden muss. Vor allem die Planungen für den Opernplatz 2 halte ich für ein äußerst umstrittenes Thema. An einem so repräsentativem Platz sollte entsprechend gehandelt werden, indem man sich beim Entwurf an die umgebenden Neorenaissance-Gebäude anpasst.
Eine gewisse Torwirkung und eine schlichte Anpassung an die auf der anderen Seite der Neue Mainzer Straße stehenden Neubauten sei zwar nachvollziehbar, aber hier muss eher "die Tradition bewahrt werden". Meines Erachtens nach steht die historische Bedeutung des Opernplatzes offensichtlich im Vordergrund.
Anhand des Sofitel-Neubaus mit seinem Kupferdach und der fein gegliederten Fassade sieht man hervorragend, wie man angemessen einen neuen und relativ zeitlosen Baukörper in eine sehr wertvolle und historisch geprägte Lage einfügt ohne dabei en détail historischen Baustilen nachzuahmen. Warum nicht auch am Opernplatz 2? Zeitgenössische Bauweise/ Moderne und klassische Eleganz "verschmelzen" lassen als eine Art harmonischer Übergang vom Bankenviertel zur Oper. Das würde die (für mich sehr angenehme) Atmosphäre an diesem beliebten Platz nur stärken!
Man kann ja nie wissen, vielleicht passiert hier noch etwas überraschendes.
Wie dem auch sei, wünsche ich mir insbesondere neue HH mit begrünten Fassaden. Den Entwurf von Jahn/ M. Kaminiarz & Cie für den Tower 90 mit den "hängenden Gärten" halte ich für ein sehr solides Beispiel und hoffe, dass mehrere Bauwerke dieser Art in absehbarer Zukunft realisiert werden. Damit würde man der Umwelt und der Nachhaltigkeit durchaus einen Gefallen tun, genauso wie den Menschen und dessen Wohlbefinden und außerdem ein weiteres sichtbares Zeichen setzen, wie gut die Weiterentwicklung der Stadt voranschreitet. Auch architektonisch kann man somit neue Highlights schaffen, neue und besondere Eye-catcher, ohne dabei andere HH schlecht aussehen zu lassen. Ich denke es wird langsam Zeit eine "neue grüne Generation" einzuleiten und zu integrieren.
Wie wahrscheinlich alle anderen Mitglieder des Forums bin ich auf jeden Fall gespannt, welche Neuigkeiten es in diesem Jahr geben wird und wie (schnell) sich die bereits laufenden Projekte entwickeln werden. Klasse, dass es in FFM interessant und spannend bleibt!
Schöne Grüße aus Melbourne! 