Beiträge von nenntmichismael

    Hier sind nicht die Investoren schuld, sondern die Höhe entspricht der im (sehens- und lesenswerten) Bebauungsplan 4635 festgelegten. Dort sind für das Baufeld WA3, um das es hier geht, nur drei bis maximal vier Vollgeschosse vorgesehen. Das Modul I von Lichtenreuth soll insgesamt ein grüner und eher kleinteiliger Stadtteil werden, mit einzelnen Hochpunkten von max. sechs oder sieben Vollgeschossen an markanten Eckpunkten wie im Westen dem Zugang zum Park (WA4), im Osten bei den beiden Eckgrundstücken von Park und Brunecker Straße (WA7 bzw. WA15) und im Süden beim Scharnierpunkt von Bruneckerstraße und südlicher Erschließungsstraße (WA20). Höher hinauf dürfte es dann im Bereich von Modul II gehen, also dem nordöstlichen Teil von Lichtenreuth, für den ein Wohn- und Geschäftsviertel mit Blockrandbebauung und Straßen im Schachbrettmuster vorgesehen ist. Der entspr. Bebauungsplan ist noch in Aufstellung.


    Die Übersichtsseite mit allen Nürnberger Bebauungsplänen habe ich erst neulich entdeckt. Auch für den Laien wie mich interessant. Vielleicht kennt´s nicht jeder:

    https://geoportal.nuernberg.de/masterportal/bebauungsplaene/


    Was den Entwurf von Oliv Architekten betrifft, würde ich sagen: bessere Stangenware. Ich bin kein Fan von Flachdächern, aber für Lichtenreuth sind sie sogar vorgeschrieben, nebst Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Fassade ist unspektakulär, aber immerhin kann man im Unterschied zu den vielen Schaumstoffkisten der letzten Jahre positiv würdigen: organischere Fassadenanmutung (Klinker oder "Riffelung"), unterteilte, bodentiefe Fenster statt der üblichen Einscheiben-Löcher, Gesimsbänder zwischen den Etagen, Fallschutz bei den Fenstern nicht durch Gefängnis-Gitter, sondern durch Glas. Es ist schon ganz ok. Mehr aber auch nicht.


    Was halt wirklich schade ist: Lichtenreuth wäre die Gelegenheit, ein markantes Viertel mit eigener Identität und Formensprache aufzubauen. Stattdessen werden die einzelnen Baufelder an die üblichen Investoren verscherbelt (Schultheiß ein Baufeld, Evangelisches Siedlungswerk ein Baufeld, BPD Bouwfonds Immobilienentwicklung m.W. schon drei Baufelder...), die dort einfach "Wohnraum schaffen". Gestalterischer Anspruch: unterausgeprägt.


    Schade, dass die Stadt hier nicht in der Lage oder willens ist, auch Vorgaben bei Geschosshöhe, Fensteranteil, strukturierenden Gesimsen/Lisenen oder Materialwahl zu machen. Noch was Positives zum Abschluss: Zumindest die Zahl der zu pflanzenden Bäume und deren Standorte ist festgeschrieben, bis hin zu den Baumarten. Es besteht also die realistische Aussicht, dass es wirklich ein nicht nur vom Ost-West-Park, sondern auch von Alleen durchzogener Stadtteil wird.

    Gestern war auf NN/NZ-Online zu lesen, dass ein Architektenwettbewerb für die Bebauung des Areals der ehemaligen Lederer-Kulturbrauerei durchgeführt wird:


    https://www.nordbayern.de/regi…-lederer-areal-1.11700071


    Auch wenn es sich primär um ein weiteres Nachverdichtungs-Wohnbau-Vorhaben handelt, bin ich hier gespannt und ein kleinwenig optimistisch. Dass der ehemalige Biergarten zumindest als grüne Oase bestehen bleibt, ist erfreulich. Dass hier überhaupt ein Architektenwettbewerb stattfindet und nicht einfach nach dem Minimax-Prinzip vorgegangen wird, ist erfreulich. Dass der Aldi offenbar in die Neubauten integriert wird und dadurch auch sein aus der Zeit gefallener Riesenparkplatz zumindest unter die Erde verschwinden dürfte, ist ebenfalls eine gute Aussicht. Ich hoffe auch, dass die Investoren und die beteiligten Architekten etwas damit anzufangen wissen, dass es sich hier um ein Grundstück in nahezu unverbaubarer Lage hin zu den Pegnitzauen handelt. Auch wenn es nur die Nordseite ist: Dass man so ein Grundstück bisher an einen Discounter verschwendet hat, ist eigentlich zum Kopfschütteln.


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    (c) Bayern Atlas, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege


    Die Neubebauung bietet eine echte Chance, aus der ohnehin ansehnlichen Sielstraße etwas wirklich Gutes zu machen, wenn sich die Neubauten stimmig einfügen und das Parkplatzflair im nördlichen Grundstücksteil verschwindet (leider wohl auch mit einigen der doritgen kleinen Bestandsbäume). Die beiden stattlichen denkmalgeschützten Gebäude des Dürer-Gymnasiums und des Sonderpädagogischen Förderzentrums auf der anderen Straßenseite wie auch das weitere Umfeld mit Justizpalast inkl. Saal 600 und der Alte Jüdische Friedhof verlangen das im Grunde auch. Obwohl ich inzwischen überwiegend in München lebe, ist mir nicht geläufig, ob die Eigentümer-Familie Inselkammer eher für qualitätsvolle Immobilien steht oder für Profitoptimierung. Vielleicht kann ja ein gelegentlich mitlesender Münchner Kollege wie MiaSanMia hier mal einen Fingerzeig geben.

    Inwiefern diese Gebäude inklusive des Neubaus das auf der Homepage des Montessori-Zentrums vorangestellte Motto erfüllen („Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“ - Maria Montessori), kann man mal dahingestellt lassen… Bedauerlich ist in der Tat die großflächige Abholzung. In ihrem westlichen Teil wirkte die Dr.-Carlo-Schmid-Straße bisher immer erfreulich grün.


    Danke jedenfalls für die Impressionen aus einer Ecke, durch die ich nicht mehr sehr oft durchkomme.

    Für die Freunde des gepflegten Einreißens und Baggerns hier noch ein paar Baustellen-Impressionen von der Quelle, pardon: "The Q".


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    Auf der Gerchgroup-Projektseite gibt es nochmal ein paar veränderte Visualisierungen, u.a. zur hier schon mal thematisierten Unterführung zur U-Bahn, an die ich mich jedenfalls nicht mehr erinnere. Was mir bisher noch nicht geläufig und auf den Visualisierungen vor einem Jahr noch nicht sichtbar war, sind die Loggien auf der Südseite, die die Wohnungen sicher nicht nur für die künftigen Bewohner angenehmer machen, sondern auch die sehr eintönige Fassadenfront etwas auflockern.


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    (c) jeweils Gerchgroup


    Dass sich das alles noch mehrmals ändern kann und wird, bis die Planungen abschließend stehen, ist mir klar. Aber zumindest ist es interessant nachzuverfolgen, in welche Richtung sich das Projekt weiterentwickelt.

    ^ Das ist einer der Gründe, weshalb ich nicht an einen Bau vor der Kongresshalle glaube. Die Position der SPD ist doch völlig absurd: Im Innenhof beeinträchtigt nach deren Sichtweise der Interimsbau die Kongresshalle zu sehr, außen davor will man aber etwas hinstellen, was einen echten Kontrapunkt bildet. :/ Gegen eine Platzierung außen sprechen: Das großflächige Abholzen des die Kongresshalle umgebenden teils alten Baumbestands, der Lärm und Trubel von Volksfest, Zirkus & Co., die genannte Position des Denkmalschutzes, einen im Stadtbild prominenteren Bau vor der Kongresshalle wieder abreißen zu müssen. Das wiederum wäre ein Desaster in puncto Nachhaltigkeit. Rausgeschmissenes Geld und miese Öko-Bilanz.


    Die SPD hat sich da in etwas verrannt. Ihr einziges Argument ist, dass die große Leere des Innenhofs dann vom Aussichtspunkt des Doku-Zentrums aus nicht mehr so erlebbar ist. Das halte ich - obwohl ich der Erinnerungsarbeit höchsten Stellenwert bemesse - für ziemlichen Unfug. Die Gigantomanie der Kongresshalle wird schon bei der Anfahrt von außen ersichtlich. Und im Inneren wird sie nicht dadurch geschmälert, dass sich ein im Vergleich kleiner Saaleinbau im leeren Innenhof verliert. Die Perspektive auf den Innenhof hat man ohnehin nur beim zugigen Austritt auf die Spitze des dünnen "Pfahls", den Architekt Domenig durchs Gebäude getrieben hat. Dort habe ich es bei mehreren Besuchen nie länger als ein paar wenige Minuten ausgehalten. Der Innenhof ist einfach groß und trist. Der Erkenntniswert fällt deutlich ab im Vergleich zur gut gemachten Ausstellung über Nazi-Propaganda und Gräuel im Inneren.

    ^ Es stimmt zwar, dass die Patina zunächst mal weg ist. Trotzdem höchst erfreulich, dass die Gaststätte denkmalgerecht saniert wurde! Der offenbar etwas pastelligere Farbton gefällt mir außerdem besser als das bisherige weiß. Hoffentlich öffnet sie bald wieder, so dass man nach dem Opernbesuch noch ein Häppchen udn ein Gläschen zu sich nehmen kann.


    (Wenn die Opernhaussanierung abgeschlossen ist und man irgendwann in den 2030er Jahren aus der Kongresshalle zurückkehrt, wird die Patina außerdem schon wieder dran sein.)


    P.S. Dass das alte Opernhaus saniert wird, halte ich für die einzig richtige Entscheidung - gerade auch weil es ein komplexes Denkmal mit einer verschlungenen Historie ist. Nach wie vor erschließt sich mir nicht, was eine sinnvolle Funktion für dieses Gebäude hätte sein können, das als Oper denkmalgeschützt ist, wenn man an anderer Stelle ein Parallel-Opernhaus gebäut hätte. Eher hoffe ich darauf, dass der "Interims-Saal" in der Kongresshalle so konzipiert wird, dass er nach nach dortigem Auszug der Oper noch anderweitig für Veranstaltungen genutzt werden kann.

    Danke, nikay93 , für den Link zur Übersichtsseite für das Gesamtareal. Die bisher umgesetzten und die weiteren schon bekannten Vorhaben stehen für mich tatsächlich für eine erfreuliche Qualität und Vielfalt. Mir gefällt, dass sich alle diese neuen Büro- und Dienstleistungsgebäude an klassischer Industriearchitektur orientieren und so gestalterisch an die Tradition des Viertels anknüpfen.


    Besonders interessant an der o.g. Homepage finde ich die Überblicks-Visualisierung, die es m.E. wert ist, hier direkt eingebunden zu werden:


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    (c) Aurelis


    Höchst erfreulich ist, dass von Beginn an an das Mikroklima und einen angenehmen Aufenthaltswert gedacht wird, indem neben der kleinen Parkanlage im Zentrum des Areals außerdem für Nürnberger Verhältnisse sehr großzügige Alleen angelegt werden sollen. Ich hoffe sehr, dass das genau so umgesetzt wird! Zumindest entlang des GfK-Neubaus im Zentrum hat man das ja bereits getan.


    Eine Frage hätte ich aber noch an die versammelten Bau- und Planungsexperten: Glaubt Ihr, dass die bisher noch nicht vermarkteten Gebäude rechts und hinten in der Darstellung auf bereits erstellten Entwürfen beruhen oder sind das Eurer Meinung nach noch Platzhalter?

    Der "Quellepark" bekommt eine Fortsetzung nach Osten quer durch das neue Viertel "Eberhardshöfe". Das war mir bisher gar nicht bewusst. Das Verbindungsstück zwischen Augsburger Straße und Hasstraße, zuletzt abgelichtet vom Kollegen SteffenSetzer im September in Beitrag #154, wird zwar eher eine Allee als ein Park, aber auch das ist ja schön und die schon gepflanzten insgesamt 17 Großbäume werden erheblich zu Lebensqualität und Wohlfühlatmosphäre der (zumindest im unbewohnten Zustand nach außen hin noch etwas steril wirkenden) Anlage beitragen.


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    Auch den Quellepark selbst hab ich mir angesehen. Die teilweise in der Zeitung geäußerte Kritik, dass dieser neue Park schon wieder vermüllt sei, konnte ich nicht nachvollziehen. Abgesehen von ganz vereinzelten Schnipseln war der Park sauber und der Spielplatz voll mit jungen Familien. Ich glaube nach wie vor, das ist ein Riesengewinn für dieses Viertel!


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    P.S. Danke, nothor, für die Gedankenauffrischung zur Muggenhoferstr. 34. Jetzt erinnere ich mich dunkel, dass das schon mal Thema war.



    Bei den "Beobachtungsfällen" in der Fürther Straße nahe der U-Bahn-Station Bärenschanze gibt es leider einen durchwachsenen Befund. In der Fürther Straße 93, die im September 2021 gerade frisch eingerüstet war, wurden offenbar nur das Dachgeschoss ausgebaut und die Hinterhäuser modernisiert, inklusive Fluchttreppe. Für das Stadtbild präsentiert sich die Frontfassade aber weitgehend unverändert (Vorzustand) .


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    Noch etwas ernüchternder sieht es bei der Fürther Straße 86

    auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Da ließ der abgewirtschaftete, lieblose Vorzustand zwar viel hoffen, aber auch wenig erwarten. So kam es dann leider auch. Es fällt mir schwer festzustellen, was hier eigentlich überhaupt passiert sein mag:


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    (Vorzustand)


    Dafür ein kleines Trösterchen: Nett hergerichtet wurde die Muggenhoferstraße 34. Sie hat die denkmalgerechten Fenster bekommen, die ihr gebühren:


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    Das Photo ist wegen parkender Fahrzeuge leider etwas windschief geraten. (Vorzustand)

    Guter Beifang!


    Anstelle des demolierten Industrie-Riegels hinter dem siebenstöckigen Hochhaus wird auf dem AEG-Nordareal in Fortsetzung der von nothor abgelichteten Ansicht der Bestellbau für das Technikum der Ohm-Hochschule entstehen. Ich dachte, davon hätten wir hier auch schon Visualisierungen gesehen, aber aktuell finde ich sie nicht mehr. Entworfen wurde der Bau, der recht transparent daher kommt und sich m.E. ganz gelungen an Industrie-Architektur anlehnt, von Steimle Architekten aus Stuttgart.


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    © Steimle Architekten


    Weitere Visualisierungen und ein Lageplan sind auf der Projektseite des Architekturbüros verfügbar.


    Das Gebäude ergänzt in puncto Hochschulnutzung die schon von der Ohm-Hochschule und von der FAU genutzten ehem. AEG-Gebäude entlang der Fürther Straße. Wie in einem Beitrag in den Nürnberger Nachrichten letztes Jahr zu lesen war, soll das neue Technikum 2024 fertig sein. Dann wird´s jetzt auch Zeit, mit dem Bau zu beginnen.

    Ich persönlich finde ja alle diese drei Studentenwohnungs-Projekte, die SteffenSetzer abgelichtet hat, allesamt gut gelungen. Bei zweien davon bin ich ebenfalls vorbeigekommen.


    Das größte Vorhaben in der Stephanstraße empfinde ich dabei gar nicht mal als erschlagend. Diese Ecke ist insgesamt dicht und hoch bebaut. Die Fassade ist aber gut gegliedert und wirkt mit den großen Fenstern offen und einladend. Gleiches gilt für die offene Erdgeschosszone an der Ecke. Wenn die gemäß Visualisierung geplanten sechs Bäume entlang der Stephanstraße gepflanzt sind, wird das eine gute Gesamtwirkung, gerade auch in Fortsetzung des westlichen Teils der stark begrünten Stephanstraße mit ihren Gründerzeitbauten.


    Beim ebenfalls recht großzügig wirkenden Eckgebäude in der Regensburger Straße gefällt mir, dass das Gebäude tatsächlich etwas aus der Ecklage macht und die Ecke selbst aktiv gestaltet.


    Und der Bau in der Pfründnerstraße fügt sich ebenfalls harmonisch und sogar aufwertend ins Umfeld ein. Hier ist das eigentliche städtebauliche Problem, dass das viereckige Gelände zwischen Stephan-, Pfründner- und Peterstraße einfach nur ein trostloser Parkplatz ist. Würde dieser zu einem Platz gestaltet bzw. zumindest komplett von einer Baumreihe umfasst werden, würde das ganze Viertel immens aufgewertet.

    Ich find den Hof auch nicht verkehrt. Angesichts der m.W. unter den Gebäuden eingefügten Tiefgarage bleibt halt nur abzuwarten, ob die Bäume ausreichend Platz für ein ausreichend großes Wurzelwerk bekommen haben, damit sie auch tatsächlich zu stattlicher Größe heranwachsen können.


    Bei der Gebäudegestaltung frag ich mich allerdings, ob man nicht die paar Euro noch hätte zusätzlich in die Hand nehmen können, um das Balkongestänge noch zu lackieren.

    Baustellen-Tour bei Regen, Teil 2:


    Das Luitpoldviertel in St. Peter auf dem ehemaligen Auto Krauss-Areal ist tatsächlich schon erstaunlich weit gediehen, selbst im Unterschied zu den gerade einmal ein paar Wochen alten Photos des Kollegen arc_bn.


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    Da der Bauträger KIB mit dem stimmigen Areal rund um die Tucher-Brauerei in der Nordstadt (mit den Teilbereichen Leopolds, Ludwigs, Isabellas & Co.) schon etwas Gelungenes abgeliefert hat, bin ich grundsätzlich hoffnungsfroh. Mit dem Luitpoldviertel knüpft er nun hoffentlich daran an. Auch hier geht es ja wieder um die Integration von einigen alten Bestandsgebäuden. Die Visualisierungen sind durchaus ansprechend.


    Auch aus den ehemaligen Hallen vom Autohändler lässt sich mit ein bisschen Phantasie bestimmt was Gutes machen – ob Restaurant, Galerie oder notfalls ein schönes Geschäft.


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    Insgesamt muss ich allerdings sagen: Das Gelände kommt mir ziemlich gedrängt vor. Und die Flächenversiegelung scheint nicht unerheblich zu sein.


    Hier noch zur besseren Übersichtlichkeit die Darstellung desaktuellen 1. Bauabschnitts:


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    © KIB-Gruppe

    Baustellen-Tour bei Regen, Teil 1:


    Während sich im Bereich der Wohnbau-Modul im Norden von Lichtenreuth nach wie vor nicht viel Sichtbares tut, geht es auf dem künftigen Campus der TU Nürnberg nun schon los. In dessen südlichem Bereich ist zum einen ja bereits seit August die Ost-West-Verbindungsstraße fertiggestellt, die im rechten Winkel von der Münchner Straße aus abgeht und dann den Campus im Norden vom Gebiet „Lichtenreuth naturnah“ im Süden trennt. Zum anderen finden bereits Erdbauarbeiten für das erste Universitätsgebäude statt, das somit auch das erste Gebäude werden dürfte, das im gesamten Bereich von Lichtenreuth entsteht. Es handelt sich dabei um das sog. „Verfügungsgebäude“, in das die Universitätsverwaltung einziehen wird, bis die die ersten Gebäude im Norden des Areals fertig sind, wo dann an entlang des großen Parks das künftige Hauptgebäude und die ersten Forschungsgebäude entstehen.


    Erdarbeiten auf dem Baufeld des ersten Universitätsgebäudes. Was mir insgesamt gefällt, ist, dass an vielen Stellen der alte Baumbestand erhalten bleibt:


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    Erschließungsstraße mit Blick von Ost nach West. Vermutlich entsteht hier zwischen Straße und „Lichtenreuth naturnah“ die Straßenbahntrasse. Dahinter ist eine kleine Eichen-Allee angepflanzt worden:


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    Blick aus dem „naturnahen“ Bereich Richtung künftigem Uni-Gebäude. Die Stein-Aufschüttungen dienen m.W. als Lebensraum für irgendwelche Eidechsen und Heuschrecken:


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    Blick entlang der Brunecker Straße hinauf nach Norden vom Kreuzungspunkt mit der Erschließungsstraße aus. Rechts das Campus-Areal. Auch hier bleibt älterer Baumbestand bisher erhalten und soll gemäß der Masterplanung des Büros Ferdinand Heide auch weitgehend erhalten bleiben, so dass sich die künftigen Gebäude darum herum gruppieren werden.


    dsc09617umkth.jpg

    Zwei weitere Bauvorhaben kündigen sich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an, und zwar an beiden Hochschulstandorten, wie die Erlanger Nachrichten berichten:

    https://www.nordbayern.de/regi…her-1.11660398?isAmp=true

    In Erlangen soll bereits im kommenden Jahr mit der Sanierung des Schlosses begonnen werden, in dem die Hauptverwaltung der Uni ihren Sitz hat.


    Und bezüglich Nürnberg ist nun die Ausschreibung für den sogenannten Bestellbau für die Erziehungswissenschaften erfolgt. Gesucht wird nun nach einem Investor, der im Nürnberger Norden ein Gebäude nach den Vorgaben der Staatsregierung und der Universität errichtet.


    Zum Ist-Zustand des Schlosses mitsamt dekorativem Sicherheitszaun hier ein Photo aus dem Oktober 2021:


    Schlossmobile.44osjcn.jpeg

    Danke für die Photos! Ich bin heute mit dem Zug vorbeigefahren und hatte mich beim Blick aus dem Fenster ebenfalls gefragt, ob dort nun doch Gebäude erhalten bleiben. Ich fände das eine erfreuliche Entwicklung, obwohl hier kein spektakulärer Bestand erhalten bleibt. Aber die Visualisierungen sahen ja auch nicht übermäßig innovativ aus. Und wenn sowohl die graue Energie eines Abrisses nicht vergeudet wird und außerdem das Stadtbild sich somit eher organisch weiterentwickelt, gefällt mir das gut.

    Nach einem heutigen Artikel der NN/NZ Online hat der Stadtplanungsausschuss den Plänen für die Sanierung der Stadtmauer an der Ecke Marientorgraben und Katharinengasse beschlossen. Teil der Maßnahme sind u.a. der Wiederaufbau des kriegszerstörten Turms "Blaues G", die Schaffung einer abgestuften Terrasse und die Anlage eines begrünten Bereichs mit 28 Bäumen bis hinüber zum Gewerbemuseum.

    Ich freue mich sehr über diese Reparatur des Stadtbilds. Die Pläne kommen mit zwar etwas "verkopft" vor (so die Nachzeichnung des Stadtmauerverlaufs über die Katharinengasse mittels abgedunkelter Granitsteine), aber insgesamt ist die Neuordnung dieser bisher wirr und lieblos gestalteten Ecke wirklich zu begrüßen. Die Skizze hat nothor weiter oben in Beitrag #372 gepostet.

    Der Realisierungswettbewerb zum Umbau und der Erweiterung des „Himbeerpalasts“ in Erlangen für die Philosophische Fakultät der FAU ist entschieden, wie das Staatliche Bauamt Erlangen in einer Pressemitteilung verlautbart. Der Ist-Zustand ist oben in Beitrag #87 zu sehen. Wettbewerbsaufgabe war zum einen die denkmalgerechte Sanierung des Bestands, zum anderen die Integration eines Neubaus für die Bibliothek der Fakultät. Der 1. Preis ging an das Büro Schulz und Schulz aus Leipzig.


    himbeerpalast_schulz_kyk7d.jpg

    (c) Schulz und Schulz Architekten


    Schön liest sich die Beurteilung des Preisgerichts:


    „Die von den Architekten verwendeten Begriffe „Bücherregal“ und „hortus conclusus“ umschreiben die Leitidee des Entwurfes und spiegeln auf vortreffliche Weise den Entwurfsgedanken: Durch die Platzierung eines sich über sieben Geschosse erstreckenden „Bücherregals“ und die damit einhergehende Aufwertung des grünen Nordhofes zu einem durchgrünten Innenhof erhält der Himbeerpalast auf beeindruckende Weise einen neuen Ort für Geist und Seele. Der südliche Innenhof erhält einen lichten Park, der direkt an die Achse der Wissenschaft angebunden wird. Dafür werden die befestigten Flächen der Straße in diesem Bereich zum offenen Südhof hin erweitert und attraktiv gestaltet. ... Das Konzept belegt eindrucksvoll, dass kreative Architektur mit den wichtigsten ökologischen und stadtklimatischen Zielen unserer Zeit vereinbar ist. Die beiden Innenhöfe bleiben fast vollständig als grüne Oasen erhalten. Ein mutiger Entwurf, der sich mit dem wertvollen Bestand auseinandersetzt. Ein wunderbarer Entwurf, poetisch, sensibel und funktional.“


    Dem ist wenig hinzuzufügen.


    Die Wettbewerbsbeiträge werden vom 13.12.2021 bis 20.12.2021 im Himbeerpalast, Werner-von-Siemens-Str. 50 in Erlangen, ausgestellt.

    Die Öffnungszeiten sind: Montag- Freitag, 16- 20 Uhr Samstag und Sonntag, 10-18 Uhr.

    Der Zugang erfolgt über den südlichen Eingang (Rotunde). Als Zugangsvoraussetzung gilt die 2G-plus-Regel.

    Mir gefällt dieses Eckhaus auch sehr gut! Auf der Projektseite von Artur Asam Architekten, die weiter oben auch schon mal verlinkt wurde, erkennt man sehr schön, wie sich das Gebäude zu den Nachbarhäusern hin entwickelt, u.a. sehr harmonisch durch gleiche und damit für einen Neubau ungewöhnlich große Geschosshöhen. In der Draufsicht wird auch ersichtlich, was auf dem Photo von arc_bn ebenfalls schon zu ahnen ist, dass der Turmbau entlang der Wotanstraße durch einen kleinen Knick vom links stehenden Nebengebäude abgesetzt ist. Das gibt dem Gebäude zusätzliche Finesse.


    Man erkennt jedenfalls deutlich, dass hier ein Architekt am Werk ist und nicht nur einer der üblichen Bauträger.