Beiträge von nenntmichismael


    Für das bisher nur schemenhaft erkennbare Sontowski-Projekt an der Erlanger Straße nördlich des Marktkaufs ist eine neue Visualisierung auf der Seite des Architektenbüros Oliv zu finden. Ob das mehr als eine Studie ist und wie die Umsetzungswahrscheinlichkeit steht, vermag ich nicht zu sagen. Aber wenn es so käme, wäre das eine gelungene Innenhof-Konzeption.


    https://www.oliv-architekten.com/projects/erlanger-strasse



    oliv-architekten-erlanger-strasse-studie.jpg

    Danke für den Überblick, arc_bn !


    Mir persönlich hätte zweite Reihe links mit den diagonalen (Holz?)Streben am besten gefallen. Der Entwurf von Gräßel Architekten ist demgegenüber weniger großzügig und optisch weniger beeindruckend. Wenig überzeugend ist die nach Norden gewandte weitgehend geschlossene Seite des N-Ergie-Turms.


    Mein Eindruck ist, dass bei der Auswahl der Nachhaltigkeits-Gedanke eine große Rolle gespielt hat. Als besonders nachhaltig wird das Gesamtvorhaben ja auch beworben. Gräßel erhält den Bestandsturm, während viele andere Entwürfe auf Abriss und Neubau zu setzen scheinen und damit viel graue Energie freisetzen.


    Den etwas größeren neuen Turm finde ich zudem nicht so schlecht gelungen. Und dass städtebaulich ein kleiner baumbestandener Vorplatz entsteht, gefällt mir auch gut. Mal sehen, wie das Projekt sich weiterentwickelt.

    Monatelang hat der Kollege Lieblingsfranke unverdrossen den (mangelnden) Baufortschritt dokumentiert. Nun tut sich aber was: Auf dem ersten Baufeld, auf dem der oben diskutierte Entwurf von Oliv Architekten realisiert werden soll, ist ein Baukran aufgestellt worden.


    mobile.48gjjwe.jpeg


    Im Hintergrund rechts sieht man den Fortschritt beim Rückbau der letzten Gewerbebauten entlang der Brunecker Straße.


    Edit: Korrigiere, das Baufeld W3, auf dem der Oliv-Entwurf gebaut werden soll, schließt sich erst hinter dem hier gezeigten Baufeld W1/W2 an. Es geht also mit einem anderen Bauvorhaben los, das ich aber nicht zuordnen kann.

    Ohne Erläuterung hätte ich die Themen der Installation zwar wohl nicht erkannt, aber das sollte man sich mal näher ankucken. Aber auch einfach vom vorbeifahren/-gehen her bereichert das den öffentlichen Raum sehr. Gerade die oftmals sehr puristischen (bis einfallslosen) Fassadenflächen der zeitgenössischen Architektur könnten häufiger solche Kunst am Bau vertragen. Wenn in ein paar Jahren das "Güterwerk" und das "IKON" stehen und der Publikumsverkehr zunimmt, dazu der kleine "Steinbühler Park" angelegt ist, wird das ein gutes Quartier. Das lässt sich jetzt schon erahnen.


    arc_bn : Für das Hochhaus wird auf der Projektseite kohlenhof-nuernberg.de als Fertigstellung schon 2025 genannt. Wenn das noch gilt, dürfte es in nicht allzu ferner Zukunft losgehen.

    In einer Pressemitteilung der WBG wird der vom Kollegen DocHobbit im Februar erwähnte Ganztages-Kindergarten und ein Jugendtreff in der Dianastraße für den Stadtteil Gibitzenhof vorgestellt.


    Es handelt sich um dieses Grundstück, dessen Umfeld SteffenSetzer weiter oben auch schon photographisch dokumentiert hat:

    https://www.google.com/maps/@4…270h,39.39t/data=!3m1!1e3


    Dafür dass die Umgebung überwiegend aus unspektakulären Gewerbegebäuden besteht und hinten raus der Frankenschnellweg liegt, finde ich den Entwurf mit seiner die Monotonie aufbrechenden Dachlandschaft und der Klinker-Sockelzone recht gelungen.


    csm_20220323_Bautafelk_8d8243d1b7.jpg


    Integriert werden soll auch eine Straßenbahn-Wendeschleife, deren Einfahrt zwischen den beiden Gebäuden auf der Visualisierung ebenfalls zu erkennen ist. (Hierbei fällt übrigens auch wieder auf, dass man an alles denkt - Gehsteig, Fahrradspur, Autospur, Straßenbahn - nur Bäume fehlen. Wenn man nicht mal auf der überbreiten Dianastraße eine Allee hinzubekommen scheint, ist das ein echtes städtebauliches Versagen für mich. Ich hoffe, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.)

    Es gab mal einen ganz entfernten Plan, wonach das Strafrechtbau (besser in dem Fall Bauten) viel größer hätte werden sollen. Aber das wäre dann wohl etwas weiter südlich an Fürther Straße gewesen - zu Lasten des Parkplatzes für Juristen. Hier, ein Stück nördlich, steckt da irgendeine ganz neue Idee dahinter. Die andere der beiden Zeilen ist völlig intakt - und der neuere Parkplatz hinter dem Steinehaufen erschien mir immer schon etwas arg provisorisch und eigentlich in seine Größe unnötig.

    Achtung, die folgenden Ausführungen enthalten auch Spekulatives - alle Angaben ohne Gewähr.


    Meines Wissens ist weiterhin ein zweiter Bauabschnitt des Strafjustizzentrums geplant. Ich war bisher davon ausgegangen, dass dieser auf dem Grundstück entstehen soll, auf welchem auf der folgenden Google-Ansicht die Baucontainer für den inzwischen fertiggestellten 1. BA stehen:


    https://www.google.de/maps/@49…4.76t/data=!3m1!1e3?hl=de


    Vor urdenklichen Zeiten hatte ich da einmal in einem Immobilien-Print-Magazin ein Holz-Modell gesehen. Der 2. BA hatte eine fünfeckige Gesamtkubatur. Wenn der 2. BA auch das nördlich gelegenene Grundsück westlich der Mannertstraße mit umfasst, wäre er deutlich größer dimensioniert.


    Hinter dem aktuellen Abriss dürfte aber etwas anderes stecken: Auf den Seiten 90 und 91 des Haushaltsplans des bayerischen Justizministeriums für 2022 findet sich der (bisher noch nicht mit Geld hinterlegte) Titel "Baumaßnahmen zur Unterbringung der Gerichte und Justizbehörden in Nürnberg (Strafjustizzentrum)" und dazu folgende Erläuterung: "Das direkt an die Anstaltsmauer angebaute Ermittlungsrichtergebäude soll aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. Es ist vorgesehen, das Ermittlungsrichtergebäude im Rahmen einer vorgezogenen Teilbaumaßnahme des 2. Bauabschnitts der Errichtung des Strafjustizzentrums Nürnberg auf dem sog. VAG-Gelände zu errichten. Die Kosten werden im Rahmen der Planung ermittelt."


    Über das Ermittlungsrichtergebäude ist offenbar schon die eine oder andere Flucht geglückt, da Ausbrecher über´s Dach in die Freiheit spazieren konnten. Um dieses Gebäude handelt es sich:


    https://www.google.de/maps/pla…d49.4544!4d11.04814?hl=de


    Von der Größe her könnte das gut auf das Grundstück der Häuser in der Mannertstraße passen. Das diekt an der Fürther Straße gelegene Parkplatzgrundstück gehört hingegen m.W. nach wie vor nicht dem Freistaat, sondern der Stadt. Städtebaulich wäre das das erste Areal, das förmlich nach einer (hochwertigen) Neubebauung schreit.


    Schade jedenfalls, dass die Häuserzeile weggekommen ist. Sie war zwar nicht spektakulär, hat aber die gegenüberliegende Häuserzeile - die hoffentlich stehenbleibt! - in stimmiger Weise ergänzt.

    SteffenSetzer : Beide Photos sind vom fast gleichen Standort aufgenommen, ziemlich genau von einem kleinen Wärterhäuschen aus, das mittlerweile offenbar als Kunstatelier genutzt wird.


    Die Siedlung aus den 1930er Jahren bleibt meines Wissens komplett unangetastet. Auf den Übersichtsplänen des Areals ist sie jedenfalls verzeichnet und sie sieht auch vor Ort unverändert bewohnt aus. Eine kleine grüne Idylle. Allerdings wird sie über die Jahre ringförmig im Westen, Norden und Osten komplett umbaut werden.

    Also, die Idee "Th(e) On(e)" für die neue Mitte von Thon finde ich jetzt gar nicht so schlecht. Die simpelsten Ideen sind oft die besten, auf die man erst als letztes kommt. Etwas bizarr ist natürlich, dass es so klingt, als entstünde da ein Wolkenkratzer mitten in Manhattan und nicht in der Nürnberger Vorstadt... Euren übrigen Ausführungen stimme ich insofern zu.


    Die Visualisierung gefällt mir ebenfalls, die Erdgeschosszonen sind gelungen. Dass zur Straße hin offenbar Sprossenfenster-artige Konstruktionen in den Bögen geplant sind, gefällt mir. Und auch wenn die Obergeschosse sehr nüchtern und ohne Variation gestaltet sind, ist die Fassade dennoch immerhin klar strukturiert und gegliedert mit Gesimsen und Lisenen.

    Auch meinerseits hier mal ein Baustellen-Update: Für das Technikum der Ohm-Hochschule auf dem AEG-Nord-Areal wurde vor ein paar Wochen der Grundstein gelegt. Die Dimensionen des Gebäudes, das ich mir nicht so groß vorgestellt hätten, erschließen sich aber erst beim Blick in die Baugrube so richtig.


    Blick von westlich der Baugrube nach Nordosten:

    mobile.45f0k9a.jpeg


    Blick nach Südosten, rechts im Hintergrund das Areal "Auf AEG":

    mobile.47jzjfb.jpeg


    (Aufnahmen von vor ca. zwei Wochen)

    Mit diesem Stil der fast willkürlich angeordneten Schlitz-Fenster kann ich mich bei den Neubauten nicht anfreunden. Die Sanierung des alten Bauernhofes ist schon besser, aber trotzdem gräulich eintönig. Da war vorher mehr Leben dran. Das gilt auch für die Begründung. Schade, dass die eigentich schon recht stattlcihen Bäume (Robinien?) weichen mussten. Aber als Ersatz wurden ja Parkplätze geschaffen. Jeder redet vom Klimawandel, und dann...


    Am besten gefallen mir noch die holzverkleideten Häuser. Die sehen zwar schlicht, aber doch zumindest nicht so abgeschottet und insgesamt viel lichtdurchlässiger und naturnaher aus. Holz kommt in Nürnberg als Baumaterial auch erst sehr selten zum Einsatz.

    Danke für die Photos! Ich komme da auch immer wieder vorbei. Äußerlich kann ich allerdings seit Monaten kaum noch einen Fortschritt feststellen. Gerade der halbfertige Eingangsbereich mit dem Schulnamen verändert sich nicht.


    Gut sieht jedenfalls der Einblick in den Innenhof auf dem dritten Photo aus. Insgesamt ein Schulbau von höherer Qualität als die meisten anderen (u.a. Bert Brecht). Die Kirche hat´s halt... :)

    ^Stimme zu. Aus der Perspektive eines Bewohners des Münchner Stadtgebiets fällt mir in Nürnberg immer wieder frappant auf, welche Blechlawinen sich da im Pendelverkehr über die Stadt ergießen. Ohne offizielle Zahlen zu kennen und verlgeichen zu können: Das erlebe ich subjektiv in München nicht so. Mein Eindruck ist, dass hier der Individualverkehr schon deutlich weiter vor der Stadt abgefangen wird, vorwiegend durch das S-Bahn-Netz. Obwohl dieses auch im Großraum Nürnberg in den letzten Jahren stark ausgebaut wurde, scheint es nicht so nachgefragt zu werden. Und außerdem macht es für Autofahrer vermutlich einen Unterschied, wie groß ein Stadtgebiet ist, also wie weit man sich ab der Stadtgrenze noch durch den innenstädtischen Verkehr quälen muss.


    Das effektivste Steuerungs- bzw. Reduktionsmittel für innerstädtischen Verkehr ist m.E. die Begrenzung verfügbarer Parkplätze.

    Wie NN/NZ-Online und die Friedrich-Alexander-Universität berichten, ist der Architektenwettbewerb für das neue Hörsaalzentrum mit Audimax der FAU in Erlangen entschieden. Gewonnen hat ihn das Büro a+r Architekten aus Stuttgart.


    a-nn-eig-20220317_155458-1.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=03ac259

    (c) a+r Architekten


    Für meinen Geschmack hat das Gebäude zwar nicht den absoluten Aha-Effekt, aber es wirkt großzügig und offen, außerdem mit den offenbar erheblichen Geschosshöhen schön aufstrebend. So auch die im NN-Artikel erwähnte große Freitreppe mit Sitzgelegenheiten, die die Besucher beim Betreten im Erdgeschoss abholt und die hier in der Visu auch zu erahnen ist. Der Stadtort an der Henkestraße in Erlangen, der derzeit durch die dem Abbruch geweihte alte Organische Chemie verunziert wird, gewinnt jedenfalls sehr. (Zur Darstellung des Wettbewerbsgebiets siehe hier.) Seine volle Wirkung wird das Gebäude aber erst entfalten können, wenn das derzeit noch auf dem Nachbargrundstück stehende ebenfalls veraltete Studentenwohnheim beseitigt ist und dort mit einem zurückgesetzten weiteren Neubau der geplante Campusplatz entsteht, den die Visualisierung zeigt.


    Fun fact: Wie der Kollege Gerch unlängst gepostet hat, hat sich das selbe Büro auch beim sog. Verfügungsgebäude für die TU Nürnberg durchgesetzt.

    Der Stadtplanungsausschuss soll in seiner nächsten Sitzung einen Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Eingangsareals zum Saal 600 (dem Ort der Nürnberger Prozesse) auf den Weg bringen. Es geht um diesen, bisher von einer Autowerkstatt ge- bzw. unternutzten Platz vor dem Sitzungssaalgebäude im Hintergrund und neben dem eigentlichen Justizpalast:


    https://www.google.com/maps/@4…bfov%3D100!7i13312!8i6656


    Der Kollege nothor hat die derzeitige Situation weiter oben im Strang photographisch dokumentiert. Sehr viel prominenter könnte ein Vorhaben nicht sein, direkt an der Fürther Straße gelegen, und auch nicht sehr viel bedeutender angesichts des Ziels, den Saal 600 als UNESCO-Welterbe eintragen und schützen zu lassen. (Vor dem Hintergrund der Kriegsverbrechen in unserer östlichen Nachbarschaft ein Unterfangen mit erneuerter Aktualität.)



    Ziel der Aufgabe ist es gemäß Sitzungsvorlage, "eine städtebaulich angemessene und gleichzeitig identitätsstiftende Lösung für das Umfeld zu finden, die mit einer herausragenden Freiraumgestaltung, Architektur, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Nutzung überzeugt."


    Eckpunkte sind:


    • Städtebauliche Umgestaltung des Umfeldes am „Memorium Nürnberger Prozesse“ mit dem Bewusstsein für die Einzigartigkeit des Orts (im Hinblick auf die laufende Bewerbung als UNESCO-Welterbe) und unter Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes - v.a. Justizpalast und Einfriedung Justizgelände.
    • Bauliche Ergänzung der musealen Nutzungen im Ostflügel durch den Neubau eines Besucherzentrums in hoher Architekturqualität.
    • Schaffung von repräsentativen Freiflächen im Umfeld des „Memoriums Nürnberger Prozesse“ mit hoher Aufenthaltsqualität und großzügiger Begrünung.
    • Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Einfriedung am Justizpalast als historisch überlieferter Eindruck.
    • Berücksichtigung einer offenen Sichtachse von der Fürther Straße zum Ostflügel des Justizpalastes („Memorium Nürnberger Prozesse“) und Erhalt des Gesamtbilds des historischen Umfelds des Justizpalasts.
    • Rückbau der Bärenschanzstraße zwischen Justizpalast und städtischem Areal der ehemaligen KfZ-Werkstatt.


    Der Wettbewerb soll Anfang April 2022 europaweit ausgeschrieben und Mitte November 2022 abgeschlossen werden.


    Ich bin äußerst gespannt, was dort entstehen wird!

    Toll! Auf den ersten Blick hatte mir zwar auch der zweitplatzierte Entwurf sehr gut gefallen, der die Form des großen Dachstuhls des Dürer-Gymnasiums aufgenommen hat, aber der Siegerentwurf ist in der Tat freundlicher und etabliert in Nürnberg endlich einmal Stilmittel, die es so bisher sonst nicht gibt in der jüngeren Architektur: schräge Winkel, großflächige Fensterfronten, Gesimse und den guten alten Erker. Mir gefällt das auch sehr gut. Im Neubau-Wohnungsbau-Segment definitiv ein Sprung nach vorne. Und damit auch ein Konzept, das der Premium-Lage direkt am Pegnitzgrund gerecht wird. Nochmal: toll!


    (Und wenn sich am Ende tatsächlich auch der Dürerhase im Innenhof ansiedelt, ist alles endgültig perfekt. ;) )