Beiträge von nenntmichismael

    ^Zuerst dachte ich, es handelt sich bei dem Wohnturm um die Südwestecke von Modul II, also das Eckgrundstück am Park schräg gegenüber den künftigen Universitäts-Hauptgebäuden. Allerdings wundert mich die großzügige Platzsituation und die (wie es scheint) diagonale Trassenführung der Straßenbahn. M.W. soll auch erst die südliche Haltestelle, also auch der potentielle künftige U-Bahn-Halt zwischen den Stationen Hasenbuck und Bauernfeindstraße, den Namen der Universität tragen. Dann stünde der Turm ganz an der Südspitze von Modul I. Das würde insofern passen, als Schellenberg + Bäumler auch die gliech angrenzende "Lange Zeile" in Licihtenreuth entlang der U-Bahn-Trasse gestalten.


    Wobei man mit gestalten vorsichtig sein muss. Schon die geförderten Wohnungen der Langen Zeile rufen bei mir keine Begeisterung hervor. Und der einfallslose Turm tut es noch weniger.

    Der Wettbewerb für die zwei zentralen Gründungsgebäude der Technischen Universität Nürnberg ist entschieden. Die zwei dem Wettbewerb unterliegenden Gebäude sind Teil des Ensembles der ersten fünf Bauten der Universität am nördlichen Ende des Universitätscampus und somit auch am neu entstehenden Lichtenreuther Park. Gewonnen haben die beiden Berliner Büros Burckhardt+Partner und Happold.


    Ansicht von Norden aus dem öffentlichen Lichtenreuther Park:


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    Ansicht von Süden aus dem Campusgelände der Universität nach Norden:


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    © jeweils TUN / Burckhardt+Partner GmbH, Berlin mit Buro Happold, Berlin


    Die übrigen Wettbewerbsbeiträge mitsamt ausführlicher Würdigungen durch die Jury sind hier zu sehen:

    https://www.wb-zentrale-einrichtungen-utn.de/ergebnisse


    Zunächst habe ich den Siegerentwurf als sehr oder gar zu schlicht wahrgenommen und hätte mir eine etwas größere Geste, etwas mehr Portalhaftes gewünscht. Andererseits hat vor allem das Zentralgebäude schon etwas Zeitloses, Leichtes, mit der Photovoltaik auf dem Dach fast schon Schwebendes, wirkt sehr offen und einladend. Außerdem gefällt mir der Kontrast zwischen den beiden Bauten – hell, transparent und horizontal gegliedert in der Mitte, flankiert von einem dunkel-zurückgenommenen Gebäude mit einer vertikalen Orientierung.

    Ja, in der Tat! Sehr gute Eindrücke! In der Presse war vor einigen Tagen nur die erste der Visualisierungen, die Theater-/Performance-Nutzung zu sehen. Angesichts der gigantomanischen Dimensionen des Bauwerks, die durch die zurückhaltenden, fast loft-artigen, Eingriffe weiterhin erlebbar bleiben, ergeben sich beeindruckende Raumwirkungen. Nach wie vor finde ich es hocherfreulich, dass junge, kreative Kunst diesen alten Nazi-Kasten von innen zersetzen wird.

    nothor, für mich ist alter Baumbestand nicht eine Frage der Nachhaltigkeit, sondern der Atmosphäre eines Ortes. In Nürnberg entstehen fast keine ansehnlichen Alleen wie in Berlin oder Frankfurt oder gewachsen wirkende Gegenden weil Baumbestand ohne zu zögern abgeholzt wird.


    (Exkurs: Das Areal der neuen TU Nürnberg ist eine rühmliche Ausnahme. Da ist der vorhandene Baumbestand Gestaltungsmerkmal und mitentscheiden für die Anordnung der Gebäude.)

    Ein Verdauungsspaziergang brachte mich heute mal zum Regensburger Viertel. Und das hat mir richtig gut gefallen. Selbst bei trübem Winterwetter sind die Pastellfarben der schon fertiggestellten Häuser sehr ansprechend und freundlich, die Faschen sind eine schöne Alternative zum sonst typischen Fensterloch, auch die vorgewölbten Balkone finde ich interessant. Wenn das Niveau so gehalten wird, dann wird das - zumal mit dem alten Baumbestand ringsum - ein sehr gelungenes Viertel.


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    Der Neubau des August-Meier-Heims ist fast fertig. Der Komplex mutet sehr freundlich an mit seiner Holzfassade und den großen Fenstern. Es wirkt qualitativ hochwertig und ich empfinde den Aufbau als gut strukturiert.


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    Hierzu passend: Für das oben gezeigte BPD-Grundstück in Lichtenreuth sind auch der Seite von Querwärts-Architekten ein paar m.W. noch nicht bekannte Visualisierungen zu finden.


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    Zumindest vermute ich, dass es sich um das oben von Kollege arc_bn gezeigte Projekt auf den Baufeldern WA1 und 2 handelt. Das Architekturbüro spricht auf seiner Homepage zwar davon, dass es sich um Bauten in Modul I und II von Lichtenreuth handelt, aber da für Modul II des Gesamtareals m.W. noch keine Grundstücke verkauft worden sind, dürfte es sich um eine Begriffsverwechslung mit den Baufeldern 1 & 2 handeln. BPD entwickelt m.W. bisher drei Baufelder.


    Ich finde den Entwurf gar nicht so schlecht, insbesondere hinsichtlich des oberen Renderings. Zwar ist es ein simples Raster, aber die Proportionen stimmen und es wirkt verhältnismäßig großzügig. In Lichtenreuth zahlt sich m.E. auch der geplante Charakter des Viertels als stark begrüntes und weitgehend autofreies Quartier aus. Dadurch zeigen die Gebäude zum öffentlichen Raum wieder stärker ein offenes und ansehnliches Gesicht, während – nur als Beispiel – die gerade entstehende Parc Lane an der Bayreuther Straße dem öffentlichen Raum eindeutig den „Rücken“ zukehrt.


    Das zweite BPD-Projekt ist das „Lichtquartier“, Baufeld WA5, mit einer dem Park zugewandten Front. Ich hoffe, es handelt sich dabei um diese m.E. ebenfalls neue Ansicht:


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    Das wäre meiner Meinung nach jedenfalls das gemeinsam mit dem Projekt von Bauwerke Liebe Partner bisher „vorzeigbarste“ Vorhaben in Lichtenreuth.

    ^ Ich teile Deine Hoffnungen! Gerade an dieser Stelle an einer Kreuzung mitten in einem fast vollständig erhaltenen Ensemble wäre eine möglichst ursprungs-nahe Wiederherstellung wünschenswert. In Deinem Beitrag #219 hast Du ja anhand des gegenüberliegenden Eckhauses illustriert, was da möglich wäre.


    Angesichts der exponentiell gestiegenen Baukosten neige ich im Moment zu gedämpftem Optimismus, würde mir etwas qualitativ Höherwertiges aber gerade dort sehr wünschen.

    Danke für die Photos! Ich fahre da nur gelegentlich dran vorbei und erhasche einen kuzren Blick. Das ist wohl auch das erfüllendere Betrachtungserlebnis. Der ganze Komplex weist keine Details auf, auf denen der Blick wohltuend ruhen könnte... Über die Rückseite des Sozialwohnungsbaus braucht man nicht lange zu reden. Zum Glück liegt die nur in einer Seitenstraße und bietet sich den bemitleidenswerten Bewohnern einer Seniorenresidenz als Schaufläche. Aber die Eintönigkeit der Fassadengestaltung zum Ostring und entlang der Ostendstraße ist schon etwas traurig. Ich hoffe, dass zumindest noch eine gewisse "Adressbildung" durch unterschiedliche Fassadenfarben oder den an einem Eckbau vorgesehenen Klinker den monotonen Eindruck etwas aufwerten wird. Der insgesamt beste Teil des Komplexes, der Turm, ist ja nur aus dem Innenhof oder aus weiter Ferne richtig zu sehen und wird ansonsten von den umliegenden Gebäuderiegeln verdeckt.

    ^ Unter den vielen Dämmstoffkisten, die in den letzten Jahren überall entstanden sind, gefällt mir diese sogar relativ gut. Zum einen sind nach meinem Empfinden hier die Proportionen stimmiger als bei manchem anderen Projekt. Zum anderen ist es alleine schon ein großer Gewinn, dass die Betongitter keine grau(sam) verzinkten Gefängnisstangen sind, sondern sich farblich und gestalterisch einfügen (wobei ich hier auf dem Bild nicht erkennen kann, ob es sich um transparente Flächen oder um sehr feine Stäbe handelt).

    Den heutigen Nürnberger Nachrichten ist zu entnehmen, dass der 2. Bauabschnitt der Umgestaltung des Nägeleinsplatzes in Angriff genommen wird. Dies hat mich dazu gebracht, mal wieder auf der Homepage der Stadt vorbeizuschauen. Dort sind neben Sachinformationen zu den drei Bauabschnitten auch viele Photos vom flächenmäßig größten 1. BA zu finden. Insgesamt emmpfinde ich die Gestaltung als sehr gelungen und den "naturnahen" Zugang zur Pegnitz mit tatsächlichem Ufer als einen Gewinn. Wenn das im Frühjahr alles angewachsen ist, das Gras grün ist und die Blumen blühen, sieht das bestimmt gut aus.


    Wenn auch beim jetzt bevorstehenden Umbau des Uferbereichs zwischen Weinstadel und Deutschem Museum Nürnberg in ähnlich qualitätvoller Weise gearbeitet, der dortige lieblose Asphaltweg ebenfalls durch Pflaster abgelöst und die Aufenthaltsqualität verbessert wird, wird auch das das Pegnitzufer immens aufwerten. Auch dort ist ja (unmittelbar östlich des Wasserturms am Weinstadel) offenbar ein Abgang zum Fluß vorgesehen.

    Genauso merkwürdig empfinde ich da übrigens das Verhalten des Bundes Naturschutz, der munitionsverseuchte Wälder stärker unterstützt als die Verkehrswende. Ich bin direkt mal ausgetreten...


    d.


    Stimme allem von Dir Geschriebenen zu - gerade auch diesem letzten Satz. Diese Haltung fand ich ebenfalls befremdlich - auch wenn ich mir bewusst bin, dass sich gerade wegen dieser Munitionsreste und Bodenverseuchung dort ein Art Biotop gebildet hat. Aber man würde ja auch nicht jede überwucherte Müllkippe erhaltenswert finden...

    Dieses Vorhaben steht zwar nur in zweiter Reihe abseits der Hauptverkehrsachsen, liegt aber nur einen Steinwurf entfernt von der Bundesstraße 4. Auf die Konkretisierung und Umsetzung bin ich gespannt.


    Drei der auch über Google Streetview und in Realität von der Bucher Hauptstraße aus zu sehenden Gebäude des Areals sind denkmalgeschützt:


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    (c) Bayern-Atlas / Bayern-Viewer Denkmal


    Erfreulicherweise nimmt ja auch die Projektseite an mehreren Punkten Bezug zum Denkmalschutz und der denkmalgerechten Entwicklung des Areals, sowohl baulich als auch bezüglich Historie und Charakter sowie die nach wie vor dörfliche Umgebung. Ich hoffe, die Stadt achtet da auch auf eine entsprechend sensible Umsetzung. Gerade aus der großzügigen Backstein-Fertigungshalle ließe sich von Kita bis Loft-Wohnungen einiges machen.

    Die Architekten Dohle und Lohse haben Ende Januar den Bauantrag für den sogenannten NOHO Campus eingereicht.

    Kleine visuelle Spielerei beim Projekt "NoHo": Der Projektentwickler Matrix Gruppe hat ein kurzes Video mit einer Kamerafahrt durch den künftigen Bürocampus veröffentlicht. Das Video wurde vor drei Monaten hochgeladen. Zumindest zum damaligen Zeitpunkt gab es noch keine Abstriche beim Konzept der Klinker-Loft-Architektur. Ich hoffe, das kommt so. Neben der Materialität der Fassade gefällt mir die Retro-Industriebau-Ästhetik mit wohlproportionierten großen Fenstern.


    https://vimeo.com/user182764991

    Ich oute mich hier als Freund des Gebäudekomplexes. Zwar stimme ich zu, dass er einen eher bullig-gedrungenen Charakter hat und gerade der größere der beiden Türme in der Breite recht wuchtig wirkt. Meines Erachtens ist das aber weniger dem Dudler-Entwurf geschuldet als offensichtlich den Nutzerwünschen. Wenn man die Genese des Entwurfs verfolgt, waren beim größeren Turm ursprünglich die gleichen Geschosshöhen geplant wie beim kleineren Turm, was dem Bau einen aufstrebenderen Charakter gegeben hätte. Auch die Krone war ursprünglich eher "kammartig" gestaltet und nicht nur das oberste, sondern die beiden obersten Geschosse mit mehr Fenstern konzipiert. Für das den Turm nutzende Hotel und/oder den Investor war es aber offenbar wichtiger, mehr nutzbare Fläche in der Maximalhöhe unterzubringen. Und letztlich passt vom Ausdruck her ein gedrungener Bau gar nicht so schlecht zu den wichtigsten Bauten am Platz: Stadtmauer, Königstor und dem runden Königstorturm.


    Beim Innenhof finde ich nicht, dass der alte Rundbau (der nebenbei bemerkt auch kein sehr abwechslungsreiches Fassadenraster aufweist) zu sehr dominiert wird. Der Innenhof krankt bisher daran, dass der Rundbau Büros beheimatet und diese in Corona- und Energiekrisen-Zeiten offensichtlich nur spärlich genutzt werden, so dass (noch) kein Leben in den Innenhof dringt, das eigentlich durch das Hotelrestaurant und eigene Sitzgelegenheiten vorgesehen wäre.


    P.S. Schöne Photos, nothor. Ich habe oben in der Bar bei meinen Nürnberg-Besuchen bisher meist bei trübem Wetter gesessen.

    Beim Studentenwohnheim in der Stephanstraße sind die Gerüste bis auf Reste abgebaut, so dass die Wirkung des Gebäudekomplexes im Stadtbild erkennbar wird. Eine klar gegliederte Fassade ohne Schnickschnack und mit freundlich großen Fenstern. Versucht nicht, durch wilde Farbkleckserei die Altbauten mit ihrer Patina zu übertrumpfen. Hätte man für die Fassade einen Beigeton gewählt oder Klincker eingesetzt oder die Balkoneinfassungen farblich etwas abgesetzt, hätte es mir noch besser gefallen. Kann man m.E. aber trotzdem unter „positiv“ verbuchen.


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    Auf Detailphotos mit der Handykamera habe ich verzichtet. Da werden (bei besserem Wetter) sicher demnächst professionellere Photographen aus unseren Reihen mal vorbeikommen.

    In Ergänzung zum letzten Beitrag von arc_bn: Am Kopfbau des Luitpoldviertels Richtung Peterskirche lässt sich die konkave Rundung bereits erahnen. Außerdem gefällt mir gut, dass bei der Fassadenstruktur die Gestaltung des denkmalgeschützten Industrie-Altbaus durch relativ kräftige Lisenen aufgenommen wird (bei mäßigem Licht eher zu erahnen als zu sehen):


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    Das andere Eckgebäude im Südosten Richtung Luitpoldhain setzt ebenfalls einen guten Akzent im Stadtbild, wie ich finde:


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    Auch wenn es sich erst im den Rohbauzustand mit teils eingesetzten Fenstern handelt, wird zumindest der Versuch erahnbar, jedem Gebäude durch unterschiedliche Anordnung von Fenstern und Balkonen eine gewisse Eigenständigkeit und ein eigenes Gesicht zu geben.


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    Für die ansonsten oft (zu) leisetreterischen Nürnberger Verhältnisse in der Anmutung jedenfalls insgesamt m.E. recht großstädtisch.

    Hier nochmal zwei Photos von der abgerüsteten und nun weitestgehend fertiggestellten Lamprechtstraße 6-8, zuletzt im Sommer von Kollege Sprenggiebel in Beitrag #385 bei besserem Wetter gezeigt:



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    Im Hinterhof wird noch gewerkelt, daher nur Straßenansichten. M.E. fügt sich der Bau gut ein und wertet die Straße auf. Ein paar Bäume würden den Straßenzug mit mehreren Gründerzeitbauten und ordentlicher Nachkriegsarchitektur noch deutlich angenehmer wirken lassen.


    Gleich um´s Eck, in der Unteren Baustraße 17, tut sich ebenfalls was:



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    Wenn das erste Bild auf der Seite des Baureferenten der 1. Platz ist, wie zu vermuten ist, empfinde ich das als eine gute Wahl! In seiner Schlichtheit und Klarheit nimmt das Gebäude sich zurück und verstellt damit im wahrsten Sinne des Wortes nicht den Blick auf das dahinterliegende eigentliche Gerichtsgebäude - weder vom Volumen noch von der Wirkung her. (Während ich mir sonst oft mehr Kreativität und Mut wünsche, ist die Simplizität hier genau passend.)


    Bei der umfangreichen Dachbegrünung wird man aber für ausreichend Bewässerung sorgen müssen, sonst wird der Baumbestand dort schnell verdörren.