Beiträge von nenntmichismael

    Die Werderau ist zwar nicht so hübsch wie die Gartenstadt und auch noch nicht so gut instandgesetzt, aber so langsam mausern sich auch die dortigen zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts errichteten Siedlungsbauten. Einige Fassaden wurden in jüngerer Zeit hochwertig und denkmalgerecht aufgefrischt. Unter Denkmalschutz stehen die Gebäude am ovalen Volckamerplatz und praktisch die gesamte Hoffmannstraße. Für die gesamte Siedlung gilt außerdem Ensembleschutz. Insofern ist zu hoffen, dass die sukzessive Sanierung weiterhin auf ansprechendem Niveau erfolgt. Hier ein paar Eindrücke:


    Volckamerplatz:


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    (Vorzustand)


    Hoffmannstraße 1:


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    (Vorzustand)


    Fassadendetail Volckamerstr. 24:


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    (Vorzustand)


    Volckamerstr. 14:


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    (Vorzustand)


    Noch ein kleiner geschichtlicher Hintergrund: Bei der Werderau handelt es sich um eine ehemalige Siedlung für Arbeiter und höhere Angestellte der Firma MAN. Zwischen 1910 und 1930 wurde sie auf dem Gebiet des 1899 nach Nürnberg eingemeindeten Gibitzenhof errichtet. Ihren Namen hat die Siedlung nicht von einem norddeutschen Fußballverein, sondern von dem Techniker Johann Ludwig Werder, dem ehem. Direktor der Nürnberger Maschinenfabrik Cramer-Klett.

    Planer, ich stimme Deiner Darstellung weitestgehend zu. Kleine Präzisierungen allerdings zu den Hochschulstandorten: Die heutige Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist ja keine bayerische Gründung, erst recht nicht in Konkurrenz oder als Ersatz für die Nürnberger Universität in Altdorf, sondern war 1743 eine markgräflich-brandenburgische Gründung, die dann nach 1806 in eine staatlich-bayerische Institution überführt wurde. Die in Nürnberg angesiedelten Erziehungswissenschaften und die Wirtschaftswissenschaften der FAU gehen zwar auf städtische Gründungen zurück, sind aber m.W. beide schon seit Anfang der 1960er Jahren Teil der Universität und damit staatlich. Diese beiden Fachbereiche kommen heute auf über 10.000 Studierende und damit in etwa doppelt so viele wie die neu gegründete TU Nürnberg im Maximalausbau je haben wird.


    Die besondere Hoffnung der TU Nürnberg liegt aber auch nicht in ihrer Größe, sondern in ihrem beabsichtigten Status als "Modelluniversität". Ob dabei der geplante Verzicht auf Fakultäten und deren Ersetzen durch interdisziplinäre Departments den ganz großen Quantensprung bringt, weiß ich nicht. Allerdings wird die geplante Personalausstattung und damit die gute Betreuungsrelation sowohl bei der Qualität des Studiums Vorteile bringen als auch bei der Akquise von Professoren, die weniger Studierende zu betreuen haben und sich mehr auf die Forschung konzentrieren können.


    Bei der Diskussion des Studierenden-Anteils in Nürnberg, darf man m.E. zwei Dinge auch nicht ganz vergessen. Die Studierendenzahl pro Kopf der Gesamtbevölkerung Nürnbergs ist zwar gering. Aber zum einen pendeln viele Studierende zum Studium nach Erlangen (so wie damals auch ich), zählen aber offiziell als "Erlanger Studierende". Und zum anderen gibt es in Nürnberg auch noch die gerne vergessene und seit 50 Jahren ebenfalls staatliche Technische Hochschule (oder Fachhochschule), die mit 13.000 Studierenden zu den größten ihrer Art gehört.


    Nimmt man die staatlichen Hochschulen zusammen und rechnet die TU Nürnberg schon mit ein, kommt der Großraum Nürnberg auf einen fast identischen Studierenden-Anteil an der Bevölkerung.


    Nürnberg-Erlangen-Fürth (518.000 + 128.000 + 112.000 = 758.000 Einwohner)

    FAU: 39.000 Studierende

    TU Nürnberg: 6.000 Studierende

    TH Nürnberg: 13.000 Studierende

    Studierenden-Anteil: 7,6% (ohne TUN 6,9%)


    München (1.485.000 Einwohner)

    LMU: 52.000 Studis

    TU München: 42.000 Studis

    TH München: 18.000 Studis

    Studierendenanteil: 7,5%


    Dass LMU und TU München von der wissenschaftlichen Qualität her in einer anderen Liga spielen, und das natürlich auch mit staatlicher Unterstützung zu tun hat, steht dann wieder auf einem anderen Blatt.

    Anfang des 19. Jh. gab es ja in Augsburg, Nürnberg und München die "Polytechnischen Schulen", zu deren Fortbildung eine "Technische Hochschule" innerhalb der von Landshut nach München verlegten LMU dienen sollte. Nur hat das nicht recht funktioniert, sodass Ludwig II die Münchner Polytechnische Schule später zur Hochschule umstrukturieren ließ. Dass die TU 1868 in München gegründet wurde, ist wohl also genauso den jeweiligen persönlichen Vorlieben und Wünschen der gerade am längsten Hebel sitzenden politischen Persönlichkeit zu verdanken, wie der Umstand, dass Nürnberg - mit THN & benachbarter FAU sicher nicht unterversorgt - heute doch eine eigene Technische Universität erhält. Nur heißt der König heute Markus ;).

    ...

    Nur mit wenig wertschöpfungssteigernder Verwaltung und ein paar Kulturbetrieben hätte der spätestens in den 80ern voll durchschlagende Strukturwandel in Nürnberg und im fränkischen Raum (Textil-, Unterhaltungsindustrien) nicht kompensiert werden können (die gestartete Umsiedlung verschiedenster Behörden in bayerische Kleinstkommunen ist auch mehr Kosmetik als echter Wirtschaftsfaktor). Vielleicht interpretiere ich das falsch, aber deine Darstellung der Nürnberger Wirtschaft wirkt auf mich recht düster, und unterschlägt, dass dort und im Umkreis zahlreiche Hidden Champions ansässig sind und den Strukturwandel für sich hervorragend zu nutzen wussten.


    Ich stimme den allermeisten Deiner Aussagen vollauf zu. Zu den beiden obigen Aspekten nur kurz zwei Gedanken:


    Die Gründung der TU Nürnberg wurde ja (überfallartig) noch 2017 vom damaligen König Horst dem Ausgefuchsten betrieben, nachdem die Verlagerung der Technischen Fakultät der FAU von Erlangen auf´s AEG-Areal in Nürnberg gescheitert war und da die Erlanger Profs auch keine rechte Lust auf den Umzug auf die Bahn-Brache ganz im Nürnberger Süden hatten, wo nun die Uni entsteht. König Markus der Gottgleiche hat diese Grundsatzentscheidung zur Universitätsgründung dann nur weiterverfolgt.


    Stimmt, die vorangegangenen Verlagerungen und Verstaatlichungen des Freistaats in Nürnberg haben nicht direkt bzw. nicht wesentlich zur Wertschöpfung beigetragen. Trotzdem ist m.E. ein Bewusstseinswandel eingetreten und haben die entsprechenden Initiativen das Stadtbild und die Außenwirkung spürbar verbessert. Paradebeispiel ist für mich die Aufwertung der bis dato völlig abgeranzten Luitpoldstraße durch das (schon per se gelungene) Neue Museum. Heute ist die Luitpoldstraße fast so etwas wie der komprimierte Prenzlauer Berg von Nürnberg. Die halbe Verstaatlichung der Städtischen Bühnen zum heutigen Staatstheater haben nicht nur die Stadtkasse entlastet, sondern auch dafür gesorgt, dass heute Persönlichkeiten wie Goyo Montero beim Ballett oder Joana Mallwitz als Musikdirektorin deutschlandweit für Aufsehen sorgen.


    Die beständigen staatlichen Investitionen in die vor Corona höchst erfolgreiche Nürnberger Messe, in die U-Bahn, in die S-Bahn und in den Flughafen wollen wir auch nicht unterschlagen.


    Aus meiner Sicht mag Nürnberger Wehklagen über mangelnde Aufmerksamkeit der Landespolitik vor 20 Jahren noch gerechtfertigt gewesen sein. Mittlerweile ist es das sicher nicht mehr.

    Egal, wo man in Nürnberg derzeit hinkommt: Man findet eine in Bau befindliche Kindertageseinrichtung. So auch am Ende der Forchheimer Straße. (Photos mal in Schwarzweiß wegen des trüben Wetters am Aufnahmetag vor ein paar Wochen.)


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    Was insgesamt entlang der ganzen Neubauten entlang der Forchheimer Straße angenehm auffällt, ist, dass die Stadt hier konsequent beidseitig der Straße Bäume gepflanzt hat. Wenn die mal größer sind, wird das eine angenehme Wohnatmosphäre.


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    Was aber auch auffällt, und das nicht ganz so angenehm, sind die teilweise schon ziemlich schmuddeligen Fassaden wie hier eine Ostfassade. Pilze und Flechten scheinen diese Dämmstoffe wirklich zu lieben. Wenn´s an diesen Fassaden schon so wuchert - kann man sich da nicht Efeu oder wilden Wein hochranken lassen...?


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    Kann mich da nur anschließen. Ich finde den Siegerentwurf ebenfalls am Gelungensten. Despektierlich könnte man sagen: Die Konkurrenz war nicht allzu stark, da ein paar von den anderen Entwürfen dem Reich des Grauens entsprungen zu sein scheinen. Aber der Entwurf von Auer Weber überzeugt auch für sich mit seiner klaren, offenen Gliederung, der (dezenten) Abkehr vom rechten Winkel, dem Einsatz des Materials Holz und seinen Proportionen.


    Gefallen hätte mir ansonsten noch der früh ausgeschiedene Entwurf von Bär Stadelmann Stöcker.

    Der Kollege Dexter hat kürzlich bei seiner Phototour durch die Altstadt fast alles abgegrast, aber eine erfreuliche Entwicklung ist ihm durch die Lappen gegangen. :) In der Luitpoldstraße 12, letztmalig im August 2020 in Beitrag #301 gezeigt, sind die Arbeiten an Fassade und Fenstern beendet. Alles mutet sehr geschmackvoll und hochwertig an. Das Gebäude mit seinem für Nürnberg ungewöhnlichen geleben Sandstein strahlt nun wieder richtig und ist zu einer weiteren Perle in der an Höhepunkten wahrlich nicht armen Straße geworden.


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    Die Krönung des Ganzen sind die sehr schönen Dachgeschossfenster:


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    In diesem Stil bitte auch andernorts weitermachen.

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    Actionphoto aus dem rollenden Zug. Es zeigt das inzwischen komplett gerodete Gelände für den Neubau des August-Meier-Heims, wie es der Kollege arc_bn kürzlich erwähnt hat.


    Schon erstaunlich: Sollen drei Dutzend Bäume für einen Konzertsaal fallen, ist der Teufel los und Baumschützer ketten sich bei Eiseskälte an morsche Stämme. Wird ein ganzes Waldgrundstück für ein Seniorenheim abgeholzt, hört und liest man hingegen keinen Pieps. Ein paar hundert Meter weiter soll derselbe Fichtenwald für ein ICE-Ausbesserungs-Werk weichen, das 400 Arbeitsplätze bringt. Dagegen gibt’s natürlich wiederum Aufwallung. Schon irgendwie selektiv verteilt, dieser Baumschutzprotest...

    Naja, mit der deutlich größeren Boomstadt Frankfurt muss man nicht unbedingt mithalten wollen. Eher sollte man sich an Leipzig orientieren, das in einer ähnlichen „Gewichtsklasse“ liegt, aber baulich mehr auf Qualität achtet als Nürnberg. Was den Stadtteil an der Brunecker Straße betrifft, waren und sind dort keine Hochhäuser geplant, sondern ein kleinteiliger, grüner, weitgehend autofreier Stadtteil, im Nordosten mit Blockrandbebauung. Als solcher wäre der durchaus ein Vorzeigevorhaben. Konkrete Entwürfe kenne ich nicht.


    Wie die Gebäude der TU Nürnberg aussehen werden, ist noch nicht klar. Dort wurde ja jetzt gerade erst der Gründungspräsident installiert und die Uni agiert zuerst mal aus einer Anmietung heraus. Die Uni muss erst mal inhaltlich und personell aufgebaut werden, bevor es richtig ans Bauen geht. Meines Wissens läuft eine Strukturplanung für das Uni-Areal. Aber was die Gebäude im Detail leisten müssen, kann ja erst von ihren künftigen Nutzern definiert werden. Also erst die Profs, dann die Gebäude. Am Ende wird es dort wohl so ähnlich ausschauen wie bei den neueren Gebäuden auf dem Erlanger Südgelände. Bis auf herausragende „Anker-Gebäude“ wie ein zentrales Hörsaalzentrum sind Uni-Gebäude heutzutage ja vor allem funktional. Jedenfalls in Deutschland.


    Hier mal ein Beispiel für ein zur Zeit entstehendes Gebäude für die Astrophysik der FAU in Erlangen:


    https://www.german-architects.…iew/astroparticle-physics

    Ja, die Berufsgenossenschaft bewirbt sich im Grunde um die Aufnahme in unserer liste der Bausünden...


    Damit will ich mich aber gar nicht weiter aufhalten. Sehr schöne Photos, Dexter, die noch dazu zeigen, dass sich diese Ecke langsam aber sicher wirklich macht. Die Irrerstraße war im Lockdown-Sommer mit den vielen Restauranttischen ein fast schon mediterraner Traum. Die Sitzgelegenheiten halten die Blechkarossen hoffentlich dauerhaft fern und schaffen Aufenthaltsqualität. Dass das Buchbinderhaus nach Jahren des Leerstands tatsächlich denkmaladäquat herausgeputzt wird, ist ebenfalls wunderbar. Das aufpolierte Haus in der Winklerstraße fügt sich harmonisch zwischen den beiden stattlichen mittelalterlichen Bürgerhäusern ein - ein wirklich gelungenes Miteinander.


    Krönender Abschluss wäre jetzt der Wiederaufbau des Hauses zum Savoyischen Kreuz gegenüber. Da hat man schon längern nichts mehr gehört, ob, wann und wie es dabei vorangeht. Da m.W. die Altstadtfreunde aber detaillierte Fassadenpläne aus der Zeit vor der Zerstörung auffinden konnten, gibt es bei diesem denkmalgeschützten Haus eigentlich keinen Grund mehr für eine nicht originalgetreue Rekonstruktion zumindest der Schaufassade.

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    Ich kann mich da leider weniger begeistern. Die Ostendstraße war im Abschnitt zwischen Ostring und Mögeldorfer Plärrer schon seit meiner Jugend eine abweisende, kahle Schneise. Selbst als Grundschüler an der Thusneldaschule habe ich das schon in unangenehmer Weise registriert (bilde ich mir jedenfalls ein). Die Neubauten der Kirche verstärken den "Charakter" dieses Straßenzugs noch weiter: direkt an die Straße herangedrückte glatte, nichtssagende Fassaden mit wenigen kleinen Fenster-Kucklöchern. Ich kann das nicht städtisch finden, sondern finde es einfach trist. Mit einer Baumreihe davor wäre es erträglich, aber solche revolutionären Ideen gehen natürlich gar nicht.

    In der Wiesentalstraße 5 in St. Johannis ist die Fassade aufgefrischt worden - wenn ich es richtig sehe, vor allem farblich. Das bisherige sehr stumpfe Gelb kommt nun spürbar kräftiger daher:


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    Mir gefällt´s. Ein bisschen mehr Farbe als Gegengewicht zum vielen Grau - und dabei ist es gleichzeitig nicht zu grell geraten. Entdeckt hatte ich das eingerüstete Haus im Januar, als es schon so aussah:


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    Der Vorzustand in der Google-Straßenschau war dagegen gänzlich unspektakulär. Also auch hier ein kleiner, aber schöner Fortschritt.

    Es ist ja zunächst mal nur eine Vorstudie. Mir gefällt sie gut - bis auf die fast schon klassische Einschränkung: Warum müssen die Gebäude bis auf den letzten Zentimeter an die Straße herangequetscht werden. Wenigstens für eine abfedernde Baumreihe sollte Platz gehalten werden. Sonst wird auch diese Kreuzung zu einer reinen Betonschlucht.


    Planer: Wenn ich es richtig sehe, handelt es sich hier nicht um das Schöller-Froneri-Areal, sondern um das kleinere Gebiet südlich des Rings. Das gehört m.W. einem anderen Eigentümer als das nördlich (und etwas weiter westlich) gelegene Schöller-Froneri-Areal.

    Ich kann die Diskussion auch nicht verstehen. Kopfschüttel. Hat die SPD keine anderen Sorgen? Es sind doch inzwischen schon mindestens zwei oder drei Jahre, in denen sich der Name "Lichtenreuth" schon einbürgern konnte. Dass es ein Kunstwort ist, kann man wohl kaum als Argument anführen, da jeder andere Name, den man sich jetzt herbei "hirnen" müsste, natürlich erst recht ein Kunstwort wäre...


    Lichtenreuth hat nicht nur Anklänge an historische Nürnberger Ortsbezeichnungen, sondern klingt für mich zudem hell, freundlich und passend zu einem grün durchzogenen, parkartigen Stadtteil, der es ja werden soll.


    Dass dort kein Wald gerodet wurde, ist auch nur halb richtig. Wenn man sich das Areal anschaut, wurden da schon viele Bäume gefällt. Und weitere werden folgen müssen.


    Ich persönlich fürchte genauso wie Sprenggiebel auch nichts mehr, als dass sich fränggische Profilneurotiker irgendeinen pseudo-futuristischen Namen ausdenken. "Fjudscher Kämbbus" oder "Deggnolodschie Ssoun"... "Brugglyn" wär natürlich auch echt übel. :D

    Kann Deine erste Reaktion verstehen, nothor. Die Wirkung vor Ort fand ich allerdings nicht (jedenfalls nicht ganz :) ) so erschlagend wie es auf dem Photo wirkt. Hier mal noch ein zweites, auf dem man besser sieht, dass das Gebäude die Straße m.E. nicht total erschlägt. Rechts daneben steht ein kleinerer und weniger gelungener Neubau. Er war so unansehnlich, dass ich ihn nicht mit abgelichtet habe. Der Neubau hat eine durchaus stattliche Tiefe. Viel Spielraum nach hinten hat man wohl nicht mehr, würde ich schätzen.


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    Man sieht hier auch besser, dass der Abstand zur Straße nicht ganz so klein ist, wie es anhand des ersten Photos scheint, das ich zuerst hier reingestellt habe, weil man das Gebäude an sich so besser sieht.

    Im Ginsterweg in Mögeldorf entsteht ein Apartmentkomplex der "gehobenen Bauart". Was sich jetzt schon erahnen lässt, sieht durchaus gelungen aus. Endlich mal ein Neubau, der ein bisschen mehr bietet als trostlose Dämmstoff-Optik mit ein paar Kuck-Löchern. Bauträger ist ausweislich eines Baustellenschilds die Luxhaus. Der Bau kommt modern, schlicht und gut proportieriert daher:


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    Ein bisschen schade ist es trotzdem, denn zuvor standen an dieser Stelle auf baumbestandenen Grundstücken zwei schlichte aber schöne Anwesen (vermutlich) aus den 1930er Jahren, wie die Google-Straßenschau verrät.

    Dann noch kurz zum Thema Altstadtfreunde/Pilatushaus. Wenn man sagt, die Altstadtfreunde sollen sich auf das Pilatushaus konzentrieren, gleichzeitig noch Pellerhaus/Schwarzes Pellerhaus würde den Verein überfordern, dann kann das durchaus stimmen, aber andererseits habe ich den Verdacht, daß genau das das Kalkül der Stadt war, als sie den Altstadtfreunden die Sanierung des Pilatushauses angeboten hat: Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe - man muß sich nicht mehr ums Pilatushaus kümmern und die Altstadtfreunde sind mit der Aufgabe so gefordert, daß sie bei der Pellerhausfrage nicht mehr lästig werden können.


    Das könnte schon sein. Ich glaube allerdings nicht, dass für die Stadt das Pellerhaus der eigentliche sinistre Grund für diesen Vorschlag war. Eher könnte es sich um einen angenehmen Mitnahmeeffekt handeln. Die Stadtspitze konnte in den letzten Jahren mit ihrem baulichen Erbe kaum etwas anfangen: Damit prahlen - ja. Etwas dafür tun - nur bedingt. Ich verstehe zum Beispiel nicht, dass die Stadt über die letzten Jahre Geld in die Wiederherstellung von verlorenen Stadtmauertürmen gesteckt hat, deren Verlust von kaum jemandem wahrgenommen wurde und von denen nichts übrig war - und dass man gleichzeitig eines der prominentesten aller Nürnberger Bürgerhäuser, eben das Pilatushaus am Tiergärtnertorplatz, ein Jahrzehnt lang vergammeln lässt. (Bei der Gelegenheit hier mal paar Photos dazu, die ich bisher noch nicht eingestellt hatte.) .


    Danke auch für die übrige sehr klare Darstellung der Entwicklung bei den diversen Institutionen und Lokalitäten! Die Beziehung von Musikhochschule und Pellerhaus war mir gar nicht bekannt, ich hatte sie immer im Sebastianspital verortet.

    Da wir im Pellerhaus-Strang gerade nebenher das Thema Pilatushaus aufgewärmt haben, stelle ich hier mal paar Ein- und Ausblicke ein, die ich im Mai 2019 knipsen konnte, in Ergänzung zu den hochwertigeren Innenaufnahmen von nothor in Beitrag #133.


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    Während ein Wiederaufbau des Pellerhaus-Vordergebäudes wohl auf absehbare Zeit ein Traumgebilde bleibt, wäre eine Sanierung des Pilatushauses durch die Altstadtfreunde einfach phantastisch.