Dieser Versuch ist zwar ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber ich finde dieses Pastell-Blau eigentlich gar nicht so schlecht. Die Gegend dort ist ja nicht gerade die grünste, schönste, ästehtischste. Da empfinde ich diesen Farbklecks als durchaus erfrischend.
Beiträge von nenntmichismael
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Ich habe das Interview mit Ulrich ebenfalls mit Interesse, mit Freude und größtenteils mit Zustimmung gelesen. Aus meiner Sicht ist der vom Baureferenten postulierte Aufwärtstrend auch wirklich erkennbar. Die verwendeten Materialien bei vielen Fassaden und die größere Plastizität bedeuten einen echten Qualitätssprung.
Auffällig ist, dass die Verbesserungen bei der "Investorenarchitektur" erreicht werden wie beim Tafelhof Palais, beim Seetor City Campus, am Kohlenhofgelände oder auch bei der Neuen Mitte Thon. Dabei geht es hier ja primär um Profit. Währenddessen fällt das Wohnungsbausegment tendenziell ab, obwohl es dort weitaus mehr darauf ankommen sollte, dass man sich in einem Haus wohlfühlt.
Stärkere Vorgaben der Stadt auch bei solchen Bauvorhaben, die durch ihre Vielzahl das Stadtbild prägen, wären aus meiner Sicht daher wünschenswert.
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Ich finde dieses Projekt ästhetisch gelungen und jeder Beitrag zu Begrünung und besserem Stadtklima ist natürlich willkommen.
Aber ich hätte mal eine praktische Frage: Wie oft kommt denn da der Gärtner und stutzt die außen liegenden Ranken, entfernt tote Äste etc.? In den oberen Etagen werden das die Bewohner wohl kaum schaffen oder machen wollen. Ist der Hochhaus-Fensterputzer von gestern der Hochhaus-Außengärtner von morgen?
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Der Stadtplanungsausschuss am 15. April hält ja tatsächlich eine ganze Reihe interessanter Vorhaben auf seiner Tagesordnung bereit!
Unter anderem erfährt man aus den Sitzungsunterlagen Näheres zu den Plänen des Baureferenten zur Neugestaltung des Marientorzwingers. In seinem Tweet neulich hatte er sich ja vor allem auf den Neuaufbau des Stadtmauerturms "Blaues G" bezogen, in den als Mieter der Verein "Geschichte für alle" einziehen soll. Vorgesehen ist außerdem eine Art Treppe mit mehreren Terrassenstufen hinab vom Obergeschoss des Zwingers zum Gewerbemuseumsplatz. Die Katharinengasse soll verschmälert werden (wenn ich es richtig sehe, fällt eine der beiden Rechtsabbiegespuren auf den Altstadtring weg). Nördlich der Straße wird sie mit Bäumen besser eingefasst werden, insb. auf der etwas ungeordneten Grünanlage südwestlich des Gewerbemuseums. Der frühere Verlauf des abgebrochenen Stadtmauerteils Richtung Nordosten wird durch Staudenbeete und Granitpflaster visuell noch besser nachvollziehbar gemacht.
Für mich liest sich das stimmig und gut.
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Die Vorbereitungen für den Umbau des "Himbeerpalasts" in Erlangen für die Friedrich-Alexander-Universität, der im Juli letzten Jahres angekündigt wurde, werden konkreter. Das Staatliche Bauamt Erlangen hat die Ausschreibung für einen Architektenwettbewerb veröffentlicht.
Es geht um fast 30.000 qm Hauptnutzfläche, die im zu sanierenden Altbau und in einem Erweiterungsbau untergebracht werden sollen. Die gesetzten Teilnehmer für den Architektenwettbewerb lesen sich vielversprechend: Neben den auf Sanierung von Bestandsgebäuden wie dem Würzburger Kulturspeicher spezialisierten Büro Brückner und Brückner sind darunter Staab Architekten und das norwegische Büro Snøhetta, die schon gezeigt haben, dass sie gleichzeitig elegante und funktionale Bauten entwerfen können.
Hier noch ein paar im Januar geknipste Photos, einmal rund um den Himbeerpalast:
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Tolle Eindrücke von einem (mal wieder) phantastischen Projekt der Altstadtfreunde!
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Beim Tafelhofpalais geht es Richtung Feinschliff. Hier ein paar Baustellenphotos vom heutigen wunderbaren Frühlingsmorgen.
Vor dem großen Turm wird der Gehsteig vorbereitet - offenbar inklusive Hochbeeten für "Straßenbegleitgrün". Gemäß den Entwürfen sollen dort ja ein paar Bäumchen angepflanzt werden. Hoffentlich tut man das und gibt sich nicht mit ein paar Büschen zufrieden.
Am Rundbau wird die Fassade gestrichen - beziehungsweise besprüht. Die Farbe ist ein mitteldunkles Ocker. Ich hätte mir hier, wie schon einmal geschrieben, durchaus auch etwas Grünes, Blaues oder Rötliches, vorstellen können, aber diese Farbe ist vermutlich denkmalgerecht. Zumindest wird es kein (vermeintlich) "edles" Grau. Das ist schon mal gut.
Der wuchtige Sandstein des Erdgeschosses ist abgestrahlt worden und sieht jetzt schon wieder ganz anders aus als früher unter seiner Zentimeterdicken Feinstaubkruste...
Und schließlich beginnt sich auch der erste der beiden den Rundbau einrahmenden Mini-Türmen aus den Gerüsten herauszuschälen.
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Am künftigen Hotel "Premier Inn" neben der neuen AOK-Zentrale am Frauentorgraben, zuletzt weiter oben von Lieblingsfranke gezeigt, ist zur Probe ein Fassadenbauteil montiert worden. Es versöhnt mich ein wenig mit dem Bau, der insgesamt schon einen sehr charakterbefreiten Eindruck macht mit seiner langen monotonen Reihe relativ kleiner Fenster.
Immerhin wird es nun also zumindest eine Steinquaderoptik und an den Fenstern Vertiefungen und Simse geben, die das Ganze ein kleinwenig interessanter machen.
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Ich kenne die Hintergrundgespräche im BKB hier nicht, aber es sieht so aus als hätte er hier konstruktiv und aufwertend gewirkt. Von mir ein Danke!
Jenseits der Qualitätsdiskussion: Sehe ich es richtig, dass dieses Vorhaben und das Projekt in der Zufuhrstraße die ersten beiden sind, bei denen seit mehr als einem Jahr überhaupt etwas aus dem Baukunstbeirat nach ußen dringt? Das wäre in puncto Transparenz in jedem Fall ein erfreuliciher Schritt nach vorne!
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Baureferent Daniel Ulrich kündigt auf Twitter den Wiederaufbau des nur als "Stummel" erhaltenen Turms "Blaues G" der Stadtmauer an, der Teil des Marientorzwingers war.
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn die Stadmauer Stück für Stück wiederhergestellt wird. Aber hier frage ich mich nun wirklich, ob das die richtige Prioritätensetzung ist. Zu sehen sein wird der Turm wohl überwiegend dann, wenn man in dem Gässchen Marientormauer, also innerhalb der Stadtmauer, unterwegs ist, das auch auf dem von Ulrich geposteten Photo zu sehen ist.
Vom Altstadtring aus wird man den Turm hingegen kaum zu Gesicht bekommen, da er hinter dem Zwinger stehen wird. Hier die Straßenansicht:
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Obwohl das die weitaus weniger prominente Stelle ist als das gleichzeitig im Baukunstbeirat behandelte Vorhaben in Thon, ist dieser Entwurf für meinen Geschmack schon deutlich besser gelungen. Schade, dass er in so einer unspektakulären Nebenstraße steht.
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Und schon wieder ein Vorhaben von quadratischer Einfallslosigkeit bar jeglichen individuellen Charakters.
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Licht und Schatten in Maxfeld.
Kürzlich ist mir in der Löbleinstr. 54 ein Fensteraustausch positiv aufgefallen:
Einen echten Fall aus Absurdistan gibt es aber auch: Direkt gegenüber der sehr schön wiederhergestellten Villa Rosenfelder steht in der Virchowstraße 22 eine weitere Jugendstilvilla. Heute ist sie Heimat einer Privatschule. Und das macht unter Brandschutzaspekten offenbar einen zweiten Fluchtweg erforderlich. Dieser wurde mittels eines zeitlosen Stahlrohr-Anbaus elegant im Vorgarten realisiert... Einfach wunderhübsch:
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Was ich mich da frage: Inwiefern soll das für die Stadt günstiger sein? Ein Investor ist ja nicht die Wohlfahrt, sondern will seinen Schnitt machen. Einziger Vorteil könnte sein, dass die Stadt ihre Ausgaben weit in die Zukunft strecken kann. Aber bezahlen muss sie trotzdem. Das gesparte Geld von heute sind also die Verpflichtungen/Schulden von morgen.
Der Investor müsste dieses Grundstück und Gebäude in Bestage ja erst mal erwerben. Dann müsste er es instandsetzen, was offenbar mit mindestens 35 Mio. Euro zu Buche schlägt. Danach wäre das Gebäude in saniertem Zustand natürlich mehr wert. Und das müsste die Stadt bei einem Rückkauf dann zahlen.
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Weil mich gerade der wohl bevorstehende Abriss in der Martin-Richter-Straße nervt, hier ein bisschen Ausgleich für die geschundene Seele...
Ein weiterer Spaziergang zum Corona-Zeitvertreib führte mich unlängst durch St. Johannis. Auch diese Fassadentour brachte einige schöne Eindrücke von geschmackvoll hergerichteten Fassaden und Fenstern aus jüngerer Zeit.
Wielandstraße 3 (sowieso eine traumhafte Straße):
Wielandstraße 28:
Wielandstraße 34:
Jagdstraße 8A:
Arndtstraße 17:
Arndtstraße 6:
Lange Zeile 9:
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Und Nürnberg verliert ggü. anderen "B-Städten" wie Leipzig und Dresden an Profil.
Die Gründung und das Konzept der TU wird aber bundesweit wahrgenommen, so mein Eindruck.
Muss Dir wie allen Vorschreibern recht geben. Wie achselzuckend in Nürnberg bauliches Erbe aus der Gründerzeit abgeräumt wird, ist eine Schande. Ob das anderswo nicht gelegentlich auch so passiert, weiß ich nicht, aber mein Eindruck wäre, dass in so einem Gebäude in anderen Städten edle Eigentumswohnungen entstehen würden und unten ins Geschäft ein hippes Café einziehen würde. Auf der Hoffläche könnte man ja sogar einen modernen Neubau mit optimierter Flächenausnutzung danebenstellen.
Schön, dass das Konzept der neuen Technischen Uni Nürnberg tatsächlich überregional gewürdigt wird. Mittel- und langfristig kann das durchaus etwas bewegen. Allerdings besteht die Uni bis heute meines Wissens aus einem Präsidenten und einem Kanzler und einer Anmietung. Bis die ersten Studis so richtig loslegen und die Professuren voll besetzt sind, vom Bezug der ersten eigenen Gebäude ganz zu schweigen, werden noch ein paar Jährchen vergehen.
Alles nach 1850 scheint wertlos zu sein.
Du legst den Finger in die Wunde. Es ist schon bizarr, wie stolz man in Nürnberg auf die "Altstadt" ist (bin ich ja auch), die aber zu 90% kriegsbeschädigt ist. Komplett erhaltene Gründerzeitviertel werden gleichzeitig völlig außer Acht gelassen oder haben sogar Ghetto-Charakter. Gostenhof und Bärenschanze galten Jahrzehntelang als Glasscherbenviertel, dabei sind da bestens erhaltene, atmosphärische Straßenzüge mit kleinteiliger Infrastruktur an Geschäften. Aber viel zu viele Nürnberger sind im Denken leider in der Baumarkt-Kultur verhaftet. Lieber ein Reihenhäuschen mit Carport. Und für den individuellen Touch besorgt man sich einen Gartenzaun von OBI.
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Die Rundbögen gefallen mir schon auch. Aber ich finde den Kontrast zwischen der erdig-organisch-runden Erdgeschosszone und den draufgesetzten knallharten weißen Kuben schon sehr stark. Ich hätte mir gewünscht, dass irgendetwas an Formen oder Material aus der Erdgeschosszone weiter oben nochmal aufgegriffen wird, damit diese Bauten als Einheit wahrgenommen werden können.
Zudem finde ich das quadratisch-eckige Hochhaus an der Kreuzung eher langweilig im Vergleich zu den besser proportionierten und abwechslungsreicheren kleineren Teilen des Ensembles. Trotzdem stimme ich zu: Das gehört schon eindeutig zu den besseren der Nürnberger Bauvorhaben.
Auf jeden Fall hat nothor Recht: Die Visualisierungen sind schon sehr stilisiert, wie in einem japanischen Computerspiel. Kirschblütenfrühling, Schwärme glücklicher Vögel, im Sand - äh auf dem Beton spielende Kinder, schwingende Röcke - und als Höhepunkt auf dem ersten der Bilder die sich im Asphalt spiegelnden Hochhausbauten.
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Ohne dass irgendwo groß darüber berichtet worden wäre, hat Sontowski die Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs für die "Neue Mitte Thon" in einer umfangreichen Online-Ausstellung vorgestellt.
https://www.sontowski.de/onlin…eue-mitte-thon-nuernberg/
Der 1. Preis ist vom Büro RKW Architektur aus Düsseldorf:
Zunächst dachte ich, der zweitplatzierte Entwurf wäre der spannendere, bei dem mir v.a. die großzügigere und mit Ansätzen von Schrägen versehene Gestaltung der Hochhausfassade gefällt. Erst auf den zweiten Blick ist mir beim Siegerentwurf die Erdgeschosszone aufgefallen. Die ist schon mal was anderes...! Ob sie mir wirklich gefällt: Muss ich erst mal sacken lassen. Insgesamt ist das nach meinem Eindruck jedenfalls eher Investorenarchitektur der besseren Sorte, wenn auch nicht zum Zungeschnalzen. Aber für das ansonsten architektonisch nicht gerade überragende Thon schon eine Aufwertung.
2. Preis: KSP Jürgen Engel Architekten aus München:
Zudem gab es zwei 3. Preise, von ATP Planungs GmbH München und von gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Frankfurt
Alle Visualisierungen (c) Sontowski bzw. verantwortliche Büros
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Ich denke, die betonte Einfallslosigkeit bei Gebäuden von Sozialeinrichtungen dient dazu, dem Vorwurf der Verschwendung vorzubeugen. ("Ej, schau mal, wofür die ihr Geld ausgeben...!!")
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Bei dem (schauderhaft verhunzten) Gebäude der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Schanzäckerstraße 33-35 geht man eine Fassadenauffrischung an. Allzu große Hoffnungen hege ich nicht und rechne eher mit einer weiteren Lage Dämmstoff bei Erhalt der geschmacklosen türkis umrandeten Einscheibenfenster. Aber: Schlimmer kann´s echt kaum werden.
Und selbst ein kleiner Fortschritt bei diesem großen Gebäuderiegel, der von der Hofeinfahrt her zu schließen aus den 1930er Jahren stammen könnte, würde der Straße und dem Viertel gut tun.