Beiträge von Querbalken

    Archäologisches Zentrum in Berlin:

    Einfach gruselig. Hier wünschte ich mir mal den berühmten


    #Aufschrei !


    Spricht für die Nicht-Qualität der Entscheider und bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen.


    Kann man das noch irgendwie verhindern?


    Nicht, um mich wichtig zu machen. Aber das Gebot der Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass ein Bau für Generationen erhaltenswert bleibt, und auch einen ästhetischen Anspruch vermitteln sollte, gerade bei einem wichtigen Gebäude, das der Öffentlichkeit und Kultur dienen soll.


    Und ja, nachhaltig ist der Schraubenzieher meines Urgroßvaters. Den benutze ich noch heute, 100 Jahre später.

    Mal sehen ob unser antikapitalistisch agierender Senat überhaupt noch in Zukunft Fluggäste aus dem Nicht-EU-Ausland auf Berliner Gemarkung einreisen lässt?


    Die Berliner Regierungen hatten schon immer eine schrecklich große Klappe zur Industrie-Ansiedlung ohne wirtschaftlich wirklich attraktive Konzepte.


    Das ICC wird weiter gammeln, und der Estrel Tower wird die geplanten CO2 Steuern spätestens bei Fertigstellung spüren, weil dann zB Warschau oder Budapest für unsere zahlenden Gäste aus Singapore, Manila, Mumbai und Dubai viel interessanter als Kongressort sein wird. (Glaube keiner, Warschau oder Budapest werden nicht genug Abgaben-Schlupflöcher finden, ihre weltweiten Fluggäste gehörig über EU-Struktur-Ausgleichsmaßnahmen zu subventionieren).

    ... wenn die Menschen dort nicht leben und erst mit den öffentlichen anreisen müssen um in ein Restaurant zu gehen.

    Es leben durchaus Menschen am PP und auch in unmittelbarer Umgebung, und zwar aus aller Mischung an Herkunft und Schichtung. Am Hafenplatz gibt es gar heruntergekommene Sozialwohnungen, die eher an das Marzahn der 90er erinnern als an die funkelnde Mitte.


    Der PP dient schon jetzt der Nahversorgung. Etwas dichtere Wohnbebauung könnte ich mir durchaus vorstellen, auch der extrem hässliche und unpraktisch verkopfte Tilla-Durieux-Park würde eine grundlegende Neugestaltung vertragen (auch wenn mit diese erbärmliche Copyright-Diskussion der Urheber-Mafia bekannt ist), evtl. auch mit einer offenen (Teil-)Bebauung im Süden, wo jetzt nur eine Art Kieswüste herrscht.

    In den letzten Monaten sind wieder ein paar News zum WoHo-Projekt in Kreuzberg ans Licht gekommen. Dabei meine ich nicht die hunderten PR-Meldungen, in denen das Holzhochhaus, copy-und-paste aus der PR-Mitteilung, mit der üblichen Immo-Prosa abgefeiert wurden, sondern eher die kritische Töne, was den Projektträger und das Baufeld selbst angehen.

    Wie es in Berlin-Kreuzberg üblich ist, wird jedes Projekt, das größer als eine Scheune ist, politisch moralisch aufgeladen, dass sich nach den ersten, üblichen Freudentänzen nun auch die Kritiker melden. Das liegt ganz besonders an dem aktivistischen Baustadtrat, der Projekte entweder komplett killt oder eher ungewöhnlich, wie hier, himmelhoch jauchzend hyped.

    In verschiedenen Presseberichten wurde die auffällige Nähe des Baustadtrats mit dem Investor Thomas Bestgen von der UTB Berlin schon hervorgehoben. Neu ist allerdings eine enge Verquickung mit einem noch viel größeren Bau-Löwen, der Konzern DVI, der wohl die UTB aufgekauft hat und ganz geschickt nutzt, um sich ökologisch-sozial-korrekt Baugenehmigungen zu forcieren. Die DVI war allerdings wohl in der Vergangenheit selbst nicht so zimperlich, ein klassischer Profitmaximierer eben.

    Der FOCUS hat kürzlich ausführlich über die 'Doppelmoral' berichtet, welche der DVI nun über den ökologisch-korrekten Anstrich die Aussicht gibt, endlich ihr brach liegendes Grundstück durch maximale Verdichtung vergolden lassen zu können.


    https://www.focus.de/politik/d…pelmoral_id_13100199.html

    Mich wundert das alles nicht, weil für ein Hochhaus, gerade in Berlin, schon immer viel Geld und Gerangel im Spiel war. Aber hier geht die Dimension noch weiter, da die DVI wohl nach Eigenaussage auch den Großteil der Grundstücke am Gartenfeld Spandau hält. Entwickler ist auch dort wieder, man staune, die UTB, im Spiel mit den gleichen copy-paste ökologisch-innovativ Floskeln, welche jeden Profitgedanken schön vor der Öffentlichkeit fernhalten möchten.


    Auch wenn dies ein Architektur-Forum ist, jedes Bauwerk hat auch immer politische (Macht)-Dimension. Hier eben als Alternativ-Leuchtturm, der aber, so scheint es mir, nur durch Subvention fremder bis unbekannter Geldgeber so richtig leuchten kann.

    Und gerade in dieser Angelegenheit wird es geradezu sommerlich heiß, weil jetzt wohl auch gegen den Bauträger UTB wegen schwerwiegender Pflichtverletzung und Geldzahlungen in Millionenhöhe ermittelt wird. (Den WELT-Artikel dazu verlinke ich nicht, da hinter Bezahlschranke)

    Meine Vermutung ist, dass dieser Turm schon immer irgendwie eine Art Deal war. Allerdings ist es fraglich, ob dieser Turm, mit all dieser politisch-ökologischen Aufladung jemals noch realisiert oder finanzierbar wäre, oder zu guter letzt doch eher als ein extraordinär teurer, von anderen Bezirken / Bundesländern bezuschusster, BER-2 endet? Von den derzeitigen Holzpreisen mal ganz zu schweigen ...

    Klar, Schmidt hat sich auf Signa eingeschossen. Die anderen Immobilien-Konzerne sind aber auch nicht nur goldene Engel. Und, wie Recherchen ergeben scheint sich Schmidt an andere Stelle, am westlichsten Zipfel des Bezirkes, nicht zu schade, für den gerade bei Mietern umstrittenen DVI Investor und dessen WoHo zu trommeln, ein äusserst seltsames Projekt, was die Quer-Finanzierung, die Liegenschaft, Verstrickung und den verschleiernden Filz dahinter angeht.

    Kurz, viel Doppelmoral, Spaltpilz und wenig Substanz bei Schmidts Argumentationsketten.

    Quelle Focus (März 2021)


    https://www.focus.de/politik/d…pelmoral_id_13100199.html

    Bei aller Begeisterung hier im Forum, und auch mancher SPD-Kader aus Berlin und Neukölln: die Fläche ist in 'grüner Hand' und die wohl zukünftige grüne Regierende wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus reiner Partei-Raison und ideologischer Verbohrtheit auch diesen ökologisch wunder-korrekten Vorschlag borniert ablehnen.
    Jeder potentielle Stimmenverlust, welcher dem linksradikal aufgeladenen Protest-Milieu durch den Bau dieses Projektes abhanden kommen könnte wird sinnigerweise als Kriegserklärung interpretiert. Darunter geht im Bezirk des bigotten Klassenkampfes nichts mehr.
    Mein Tipp ist, es werden 10 weitere Jahre vergehen, bis Signa pleite oder aufgekauft ist, und nochmal 10 weitere Jahre bis der Behelfs-Bau gesprengt und durch ein politisch korrektes Windrad, als 'Leuchtturmprojekt' vermarktet, ersetzt wird.

    Innerhalb der Grünen Berlins waren die Kreuzberger Grünen waren schon immer der Primus inter Pares, gleicher als gleich. Insofern ist es Schmidt durchaus zuzutrauen, Senator werden zu können. Seine Affinität bundesweite Schlagzeilen zu generieren ist ja nicht letztlich ohne Grund: Als Aktivist fühlt er sich nicht unbedingt dem Gesetz unterworfen, und für höhere Weihen fühlt sich schon länger berufen, wenn man seinen Visionen und Verlautbarungen folgt.
    Schmidt hat sicher interne Feinde, aber solange er den Linken Stimmvieh abkauft wird er in Nibelungentreue gedeckt werden.

    Vieles wird davon abhängen ob die Grünen in der nächsten Legislatur den Bausenator(m/d/w) stellen.

    Falls ja, könnte die Personalie durchaus Florian Schmidt heissen, Ambitionen hat er ja. Und was für die meisten Investoren wohl Einfrieren der Mittel bedeutet. Und selbst hinter Schmidts Lieblingsinvestor UTB tuen sich jetzt seltsame Verbindungen auf, wie ein aktueller Tweet hier berichtet. Mal sehen wie sich die politische Gemengelage entwickelt, aber ich befürchte eher einen sozialistischen Mehltau für absehbare Zeit.


    https://twitter.com/andreass29…/1372955383329853445?s=21

    Beim Betrachten dieser 1a-Sahneschnitte im Februargrau:
    Gibt es eigentlich schon die Stilrichtung Biedermeier-Sozialismus? Irgendwie riecht es danach. Piefig, bullig, bollig, nach etwas aufgekratztem Pumaschweiss, von einer Metropole die sich immer aufgeregter um sich selbst im ökologisch-korrektem Kreise bewegt. So etwas seltsam verschwurbelt Verklemmtes hat sich eigentlich noch keine Hauptstadt an so prominenter Lage getraut. Ist ist tatsächlich, wie letzten Herbst am Kronprinzenpalais diagnostiziert - die 'unvollendete' Metropole – die nun am Ende, mit Phantomschmerz, an sich selbst leidend, sich nochmals zelebriert?

    Danke Betonkopf.


    Also wenn ich mir die Modelle auf Baunetz anschaue – ein Würfelhusten nach dem anderen! Oder sind das schon die Mutanten eines weiteren Lüscher-Raster-Virus? Wenn man sich mal überlegt, was der Genius Loci alles so hergibt – Tempodrom, Pumpwerk Radialsystem, IBA Bauten, Anhalter, dann ist das einfach, mit Verlaub, armselig, was da produziert ( – oder auch vielleicht gebrieft wurde?).

    Die Jury – gottlob – hat das Schlimmste jetzt verhindert. Trotzdem, das Ergebnis ist nur Mittelmaß. Holzverkleidung, catchy für jede/n grünen Oberhäuptling*innen und Raster, nun ja für unsere regulierende Regula-Raster-Lüscher, die wohl so noch das ganze nächste Berliner Jahrzehnt damit recht und winklig prägen mag.

    Was ich aber bis heute nicht verstehe, ist der Standort für das ganze: der bestehende postmoderne Bestand wird förmlich erdrückt und eingequetscht. Bei einer Ausschusssitzung des Bezirks, gestern verfolgbar im Netz, konnten die Beteiligten außer Werbe-Geschwurbel auch keine wirkliche auf die Frage - 'Warum genau hier?' - dem Forum bieten. Das Beste war noch die Ausrede von einem städtischen 'Orientierungmerkmal', als ob sich die Ausgehtourist*innen, oder jetzt auch Kiezbewohner nach ihrem Späti-Besuch erstmal zum Turm ausrichten müssten?

    Wenn schon Orientierung, hätte man die Klopper an den Landwehrkanal gelegt und das achso-hässliche 2-Geschoss-Jugendamt geopfert.: Dann gleich doppelt so hoch und schön durch die Wasserspiegelung, plus Verlegung Verkehr auf die Kanalsüdseite, ist ja von der Anti-Auto-Koalition sowieso schon geplant. Dann hätte das Ding wenigstens Landmark-Character, wie es heute in sinnlosem Investoren-Sprech so schön heisst.

    So ist es aber wieder Klops mit Soße, aufgekocht, worden. Schade drum: wie immer viel gewollt, und wieder ganz wenig gekonnt.



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    Quelle: Baunetz.de / ZRS Architekten ( Architektenkind – Beispiel für die 'Qualität' aus dem Wettbewerb, dies ist nicht der Siegerentwurf, da diese schon oben gezeigt)

    Besser als der Vorgängerentwurf ist es allemal. Aber wer garantiert diese tollen Versprechungen?

    Kreuzberg ist ein gebranntes Kind, die Pressemitteilungen zum Kotti Leuchtturmprojekt in den 60ern klangen auch ganz ähnlich vielversprechend:


    „... Ein Kino, in dem man essen, trinken und rauchen kann, ein Hochhausring mit 300 ein bis dreizimmrigen Wohnungen, ein Parkhaus und Parkring für 700 PKW-Stellplätze, Geschäfte, zwei Kaufhäuser und ein ‚Lesehof‘, auch als Freilichtbühne zu benutzen – alle diese und weitere Einrichtungen sollen bis 1974 am Kottbusser Tor entstehen ...“


    (Der Tagesspiegel)


    „ ‚Kreuzberger Zentrum‘ bietet den Mietern alles, was das Herz begehrt.“


    (B.Z.)

    Zitat:
    Soziale Stadt - Modellgebiet Kottbusser Tor, Berlin Endbericht im Rahmen der Projektbegleitung vor Ort (PvO), Deutsches Insitut für Urbanistik, 2002


    Was ist wenn die Wohnungspreise nicht auf ewig mit in den Himmel stiegen, wer finanziert diese Wohnungen dann quer?
    Und woher kommt all das Holz, ist das wirklich ökologischer in der Gesamtbilanz?

    Heute oder am Montag sollen endlich Wettbewerbs-Pläne der Öffentlichkeit vorgelegt werden. Weiß jemand mehr? Und welche Büros beteiligt waren? Der Bauträger hält sich ja mit jeder Information sehr bedeckt (wahrscheinlich kein Wunder bei den möglichen Gewinnsteigerungen an diesem Grundstück).

    Berlin krankt nach wie vor an vollkommener Selbstüberschätzung. Der Parvenu der europäischen Hauptstädte, der nach einer phänomenalen atemberaubenden Aufholjagd von 1850-1920 (welches mich z.B. etwas an die Aufholfjagd Shanghais gut hundert Jahre später erinnert), dann in wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit versank und seit 70 Jahren recht gut und bequem vom Staatsgeld fremder Leute lebt.
    Deswegen gefällt mir die fast unverschämte Art, wie hier ein Investor die selbstgefällige Politik quasi erpresst und vielleicht auch eingefangen hat.

    Berlin ist stets nur durch fremde Impulse gewachsen, groß und stark geworden durch Externe, die den Sumpf erst urbar gemacht haben. So wird es diesmal wieder sein. Quod erat demonstrandum.

    Danke für die Einrichtung des Threads. Ich hatte tatsächlich schon vor 2 Jahren darum gebeten ;) (kein Vorwurf, sowas kann untergehen) Siehe hier


    Der gekrönte Entwurf ist irgendwie Berlin mittelmässig, wenn man es in Bezug auf die ausserordentlich exponierte Location im stadtplanerischen Umfeld sieht. Besonders besorgt bin ich um die Rückansicht zum Tempodrom hin. Wahrscheinlich ein langweiliger Klops mit Soße? Werden wenigstens die Bögen mit aufgenommen?
    Aber, wenigstens Backstein. Wenigstens keine Rasterfassade. Viel mehr war bei dem Budget wohl eh nicht drin. Eigentlich schade. Keine große Kunst, aber trotzdem eine Aufwertung für die unglaubliche Ödnis dort. Was hätte dort (ausser einer spannenden Reko) noch entstehen können?

    Wir sollten auch nicht vergessen, dass der Eintritt ein sehr interessantes Dom-Museum und (wenn ich mich recht erinnere) die Besteigung der Dom-Kuppel mit einer besonderen Rundumsicht auf Mitte und der gesamten Museumsinsel beinhaltet.

    So gesehen finde ich den Reduzierung auf, 'man zahlt nur für ein kurzes Mal Kirche anschauen' sehr verkürzt und etwas polemisierend. Und natürlich muss dieses Bauwerk mit Geldern unterhalten werden. Es könnte natürlich auch theoretisch ohne Eintritt, sondern von Amazon oder Zalando als Paten finanziert werden, aber ich denke, dann wäre - zu Recht - der Aufschrei (und auch die Gebäude-Abnutzung) viel größer. Fazit: Der Dom ist schön anzusehen, aber eben auch kein LaLa-Land-Paradies, sondern er kämpft mit ganz irdischen Erste-Welt-Problemchen.

    Berlin hat jetzt, nach 25 Jahren, einen voll-verglasten Cube am Hauptbahnhof. Berlin und auch Siemens sind dafür bekannt, Dinge extrem schnell anzupacken und umzusetzen. Allein die Stadtbahn re-aktiviert, Viadukte getauscht und jede Fledermaus im gepolsterten Fledermaustaxi umgesiedelt, sowas geht ganz schnell, in ein paar Dekaden. Bis dahin ist die Siemensstadt aber sicher schon verkauft oder in Tesla-City umgetauft.

    Nach der kürzlichen Forderung des Berliner Mietvereins, für 50 Prozent Sozialwohnungsbau im Campus, frage ich mich, warum eigentlich nicht gleich 100 Prozent? Der Strom kommt schließlich aus der Siemenssteckdose und das Geld aus dem Siemens-Nixdorf-Automaten. Das spart dann auch Öffi-Kapazitäten für die noch verbliebenen Berufspendler. (/Satire aus)

    Straßenüberbauungen wirken wie eine Chili-Schote im Städtebau. Mit Bedacht und in kleinen Dosen eingesetzt sehr interessant und, wenn gar als Tor konzipiert durchaus spektakulär. Sobald es beliebig eingesetzt wird, stört es aber das Spiel aus Dichte und den nötigen Blickachsen / Öffnungen im öffentlichen Raum. Es entsteht dann eine unübersichtliche, klaustrophobische, um nicht zu sagen 'unpraktische' Situation, welche die weiträumige Orientierung behindert.
    Der neue Bau lehnt sich wieder an den altbewährten Blockrand an, alles sinnvoll im Rahmen der Verdichtung. Die aufgelockerte Rasterfassade ist sicher kein Meisterwerk, aber auch kein Grund zur Aufregung.