Beiträge von Janny

    In diesem Artikel (Paywall) finden sich noch einige weitere interessante Details:


    https://www.zeit.de/hamburg/20…ko-signa-baustopp-gruende


    Demnach ist die Erstellung des Rohbaus des Elbtowers mit einem Gesamtvolumen von 136 Mio. € derzeit das größte Projekt der Firma Lupp.


    Signa hat bereits seit August 2023 die Rechnungen von Lupp nicht mehr beglichen, dabei ist eine Rechnungssumme von knapp 37 Mio. € aufgelaufen. Diese wurden nun Anfang November als Bauhandwerkersicherungshypothek ins Grundbuch eingetragen. Dies dient dazu, den Bauherrn zur Zahlung zu zwingen, wenn alle vorherigen Mahnungen gescheitert sind.


    Laut der ZEIT wird zu diesem Mittel eher selten gegriffen, meist wenn das Verhältnis zum Bauherren zerrüttet ist. Eine Folge einer solchen Hypothek ist, dass der Eigentümer des Grundstücks dieses nicht einfach weiterverkaufen oder mit neuen Krediten belasten kann.
    Lupp und Signa haben dies auf Nachfrage nicht kommentiert. Die HafenCity GmbH ließ die Frage, ob sie davon gewusst habe, dass Signa Lupp nicht mehr bezahlt, unbeantwortet.


    Dass Hamburg den Elbtower frühestens im Januar 2029 zurückkaufen kann, wird in dem Artikel ebenfalls erwähnt.


    Da wird wohl noch eine Menge Wasser die Elbe hinabfließen, bevor am Elbtower weitergebaut wird...

    Das ist eine etwas eigenwillige Definition von Metropole. In Deutschland gibt es deutlich mehr Metropolen und Metropolregionen als nur Berlin, Hamburg ist eine davon.

    Und die Lage des Elbtowers als Standrand zu bezeichnen ist auch mehr als merkwürdig. Ein Blick auf den Stadtplan könnte da schon helfen, denn weiter östlich liegen nicht nur Naturschutzgebiete, sondern ungefähr die Hälfte von Hamburg. Der Elbtower ist von der City nicht allzu weit entfernt und bestens angebunden, das wurde ja schon gesagt.

    Jeder kann natürlich seine eigenen Definitionen von Begriffen verwenden, nur wird dann kaum jemand dem folgen.

    Oder sollten die Aussagen eine schräge Form von Satire sein?

    Ich finde die Diskussion hier insgesamt recht interessant. Es gab jede Menge neue Infos, die von verschiedenen Teilnehmern zusammengetragen wurden. Dass man dabei auch mal spekuliert, finde ich ganz normal, denn das zeigt ja auch, welche unterschiedlichen Einschätzungen zu der Gesamtsituation existieren. Das gehört meiner Meinung nach zu einer lebendigen Diskussion dazu. Ansonsten müsste man sich auf die Verlautbarungen der beteiligten Kreise beschränken und das wäre dann doch ein bisschen öde und dazu bräuchte man dann im Grunde auch kein Forum.

    Dass die Stadt Wiederkaufsrechte für das Grundstück hat und den Elbtower dann abreißen, selber fertig bauen oder einen neuen Investor finden könnte, wurde ja schon weiter oben angesprochen.


    Ein interessantes Detail findet sich in diesem Artikel (Paywall):


    https://www.spiegel.de/wirtsch…72-4d1e-b93e-350ed1b6dc89


    Demnach hat Hamburg vertraglich mit Signa detaillierte Meilensteine vereinbart, die erfüllt werden müssen, sonst können Vertragsstrafen in zweistelliger Millionenhöhe verhängt werden. Ein Vertreter der Baubehörde teilte mit, dass zwei Meilensteine ausstünden, für die es Fristen gebe. Die Fertigstellung des Rohbaus bis April 2027 und die Fertigstellung des gesamten Gebäudes bis Juni 2028.


    Die erste Vertragsstrafe würde also erst 2027 greifen können, so dass die Stadt Hamburg erst zu diesem Termin die Möglichkeit hätte, einzugreifen.

    Solange könnte der Elbtower also im schlimmsten Fall als vorläufige Bauruine herumstehen, wenn nicht vorher anderes passiert.

    Vermutlich muss jetzt tatsächlich erstmal der Elbtower fertig werden, bevor mit den beiden anderen Grundstücken was passieren kann.

    Ist aber auch nur Kaffeesatzleserei von mir.

    Ich fände ein Gebäude mit mehr als 120 Metern auf BF 120 auch gut. Muss sich "nur" noch ein passendes Konzept plus Investor finden...

    In der direkten Umgebung des Elbtowers ist meines Wissens nach die Zukunft der Baufelder 119 und 120, auf denen hoch gebaut werden soll, noch ungewiss. Das geplante Kongresshotel auf Baufeld 119 wird ja nicht gebaut, das ist schon länger bekannt, wegen der Pandemie und der dadurch veränderten Situation am Markt, sprich: das lohnt sich so einfach nicht mehr.

    Baufeld 120 wurde erstmal zurückgestellt, denn man wollte beide Projekte wegen ihrer Größenordnung nicht gleichzeitig auf den Markt bringen. Laut Abendblatt wird es eine Herausforderung werden, für diese beiden Baufelder passende Konzepte und Investoren zu finden.


    Quelle:

    https://www.abendblatt.de/hamb…hnungen-bau-projekte.html


    https://www.immobilienmanager.…afencity-hamburg-13032023

    Ich würde das Statement von Herrn Kühne auch so deuten, dass das eine ziemlich klare Absage ist, schade.

    Der Baustopp am Elbtower könnte jetzt wirklich eine längere Hängepartie werden und noch viel Ärger verursachen.


    Das Firmengeflecht der Signa ist wirklich enorm komplex und kompliziert.

    Wer sich für Details interessiert, hier noch ein Artikel, der die Hintergründe weiter beleuchtet:


    https://www.news.at/a/causa-rene-benko


    Ich bin da keine Expertin, aber ich würde mal sagen, gut sieht das nicht aus.

    Ein Abriss wäre nicht nur aus Klimaschutzgründen ein ziemlicher Wahnsinn, sondern auch politisch eine Katastrophe wegen der "Außenwirkung" mit all ihren Folgen. Ich gehe deshalb davon aus, dass wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um den Elbtower fertigzustellen. Eine 100-Meter-Bauruine, die direkt an den Elbbrücken steht, wäre echt fatal.


    Vielleicht kann mir hier noch jemand die Frage beantworten, die ich schon weiter oben gestellt hatte: Wie lange kann man so ein unfertiges Gebäude im Rohbauzustand stehen lassen, bis es zu Schäden kommt? Ich konnte dazu nichts finden, aber das würde mich wirklich interessieren, weil es ja auch den Zeitrahmen definiert, in dem man reagieren muss, wenn man den Elbtower fertig bauen will.

    In diesem Artikel wird das Signa-Firmengeflecht mit den jeweiligen Anteilseignern in einer Grafik übersichtlich dargestellt:


    https://www.nzz.ch/wirtschaft/…ium-kriselt-es-ld.1763087


    Demnach sind neue Investoren schwer zu finden. Die EZB hatte die Banken bezüglich Signa zu mehr Vorsicht gemahnt.

    So ganz easy klingt das alles jedenfalls nicht und macht es meiner Ansicht nicht so wahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen wieder am Elbtower weitergebaut wird.

    Vielleicht könnte man in den Elbtower auch die neue Oper einbauen? ;)

    Nein, Spaß beiseite, aber die Umbenennung in Kühne-Tower wäre aus meiner Sicht unproblematisch. Ist ja zum Glück kein unaussprechlicher Name. :)


    https://www.abendblatt.de/hamb…onen-Euro-geben-will.html


    "Sie hätten dann die Stadtsilhouette geprägt – viele Millionen haben Sie zur Elbphilharmonie beigesteuert, am Bau des Elbtowers sind Sie finanziell beteiligt.

    In eher bescheidenem Umfang. Hierfür bin ich nicht verantwortlich, meine aber, dass es sich um ein tolles Projekt handelt"

    Wie lange könnte man das Gebäude und die ganze Baustelle denn in diesem unfertigen Zustand herumstehen lassen, bevor sie Schaden nehmen?

    Also im worst case Szenario.


    Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das nun über lange Zeit so bleibt. Der allgemeine Ärger wäre einfach zu groß, denn der Elbtower ist mit seinen 100 Metern schon jetzt enorm auffallend und steht auch noch an prominenter Stelle. Deshalb denke ich, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um ihn fertig zu stellen.

    nairobi

    Deswegen hatte ich ja auch geschrieben, dass der Wohnungsbau an diesem Luxusstandort am Gänsemarkt nicht unbedingt sein müsste, obwohl ja auch hier sogar einige der geplanten 22 Wohnungen Sozialwohnungen hätten werden sollen, laut dem Abendblatt-Artikel. Vermutlich wegen des Hamburger Drittelmixes, nehme ich an. Wenn sich nun aber für diesen Bau keine Mieter für die geplanten Büro- und Gastroflächen finden, für die Wohnungen aber schon, dann ist doch hier ganz offensichtlich im Vorwege falsch geplant worden.


    Midas

    Ich habe es gerade in einer Firma mit 80 Angestellten und recht großzügigen und modernen Büroräumen erlebt, dass seit der Pandemie große Teile der Räumlichkeiten einfach leer standen, weil ein Großteil der Angestellten im Homeoffice war und immer noch ist. Inzwischen wurde deshalb ein Teil der Bürofläche an eine andere befreundete Firma untervermietet.

    Ist es denn tatsächlich so, dass die Büroleerstände sich nur auf schrabbelige Altbauten beziehen? Man hört doch immer wieder, dass auch Firmen mit gut ausgestatteten Büroflächen einfach nicht mehr so viel Fläche wie früher benötigen, eben weil recht viele Mitarbeiter einige Tage pro Woche oder sogar dauerhaft im Homeoffice arbeiten. Ich glaube auch nicht, dass sich dieser Trend wieder vollkommen umkehren wird.

    Man kann jetzt natürlich trotzdem immer mehr Bürogebäude neu bauen, weil die dann besser und attraktiver sind, aber irgendwann sollte auch das Luxussegment ja mal gesättigt sein. Und nicht jede Firma kann und will in diese besonders teuren Neubauten einziehen. Das könnte also auch ein Grund sein, warum man am Gänsemarkt für dieses Projekt keine Büromieter gefunden hat.

    Aus dem verlinkten Artikel geht ja u.a. hervor, dass es in Hamburg ein Überangebot an Büroflächen gibt und es deshalb schwierig sei, Mieter für das Objekt zu finden. Auch für den geplanten Gastrobereich sei das schwierig. Für die geplanten Wohnungen hingegen nicht. Vielleicht sollte man da langsam (!) mal umdenken und umsteuern? Wozu immer mehr Bürohäuser bauen, wenn absehbar der Bedarf nicht wachsen wird, Stichwort Homeoffice. Auf der anderen Seite aber Wohnraum extrem dringend benötigt wird. Muss ja nicht an so einem Luxusstandort in der City sein, aber die Lage für Menschen, die hier eine (bezahlbare) Wohnung suchen, kann man ja nur noch als katastrophal bezeichnen.

    hansefix

    Ein Neubau ist aber immer eine Chance, etwas architektonisch Ansprechendes zu bauen. Der Maßstab sollten da nicht irgendwelche Bauten aus den 60er oder 70er Jahren sein, sondern das, was heutzutage möglich ist. Die Chance auf einen ansprechenden Neubau wurde hier glatt vertan, wie ich finde.

    Selbst ein unspektakuläres und nur mittelmäßig gut aussehendes Gebäude wäre hier um Längen besser gewesen als das, was da jetzt steht. Ich finde das Ding wirklich potthässlich und zwar sowohl in der Gesamtwirkung als auch in den Details.

    Nicht zu fassen, was da gebaut wurde. Das Schulgebäude hat mMn gute Aussichten auf den ersten Platz bei irgendeinem Architektur-Hässlichkeits-Wettbewerb.

    Jedes einzelne gestalterische Element sieht schon schlimm aus (Formen, Farbe, Strukturen) und alles zusammengemischt ist einfach nur OMG!

    Ich mag diese dunklen Klinker. Ich finde Fassaden in dieser Farbe haben eine ganz bestimmte Ausstrahlung, interessant, ein bisschen düster und elegant. Aber ich mag ja auch einen bewölkten Himmel lieber als einen strahlend blauen mit knalligem Sonnenschein. Ist eben immer auch ein bisschen Geschmackssache. 8)

    Danke für den Hinweis Midas.

    Andere Gebiete haben auch schon das Update erhalten. Zum Beispiel ist das alte Hermes-Hochhaus nun weg. Auch beim Holsten-Areal sieht man, was abgerissen wurde.

    Das Elbbrückenquartier hat hingegen noch kein Update erhalten. Man sieht hier sehr schön, bis wo das Update reicht, der Grasbrook ist zweigeteilt:



    Bildquelle: Google Maps

    Auf den Bildern sieht das Gebäude eigentlich ganz interessant aus. Ich finde es allerdings auch schwierig, mir vorzustellen, wie das alles wohl im realen Umfeld wirken wird, wenn es fertig ist. Kann spannend und abwechslungsreich werden oder auch reichlich daneben aussehen. Insofern passt "mutig" schon ganz gut.