Beiträge von klangraum

    ich frage mich, ob sich dieser Strang - der schon einen frankophilen Namen in sich trägt - dazu eignet, sich über anglizismen zu echauffieren...äh, aufzuregen?


    Was mich vielmehr stört ist diese merkwürdige Asymmetrie, die durch die Beschriftung noch verfestigt wird. Ist eigentlich nur ne Kleinigkeit und auch nicht wirklich ein Aufreger wert. Aber gerade minimalistische Entwürfe wirken schnell wie nicht durchdacht und lieblos, wenn sie nicht bis ins Deatil entworfen werden. Zumindest verstehe ich hier die Absicht nicht.

    Ein sommergrüner (Stadt)Baum soll im Sommer Schatten spenden und für Abkühlung sorgen. Das ist im Winter nicht notwendig. Da freut man sich über jedes bisschen Licht. Meiner Meinung nach sind die Bäume in Berlin aber oft zu hoch und zu groß. So eine Platane, wie in meiner Straße verdunkelt im Sommer die unteren straßenseitigen Wohnetagen dermaßen, dass sogar mitten am Tag die künstliche Beleuchtung aushelfen muss. Was den stadtökologischen Aspekt angeht können Bäume aber nicht groß genug sein. Mir wären da allerdings mehr Bäume, dafür aber kleinere lieber.

    Von einem so gelungenem Hochhaus wie die 50 Hertz-Zentrale hätte es tatsächlich gerne etwas mehr sein dürfen. Aber ich möchte nur kurz einwerfen, dass es ökonomisch nicht das Gleiche ist, 7 Etagen auf ein Hochhaus aufzusetzen wie einen 7 Stöcker daneben. Vermutlich hätte es sich aber trotz der verhältnismäßig niedrigen Bodenpreise sogar gerechnet. Selbst wenn man berücksichtigt, dass das Hochhaus durch die Überschreitung der 60 m-Grenze insgesamt anderen Anforderungen an ein Hochhaus genügen muss (Anforderungen an die Feuerwiderstandsfähigkeit tragender Bauteile, an die vertikale Erschließung (Sicherheitstreppenhäuser) und an die autom. Löschanlagen...usw) und somit pro qm teurer wird, hätten sich nach meiner Schätzung die 7 Etagen obendrauf noch gerechnet. Allerdings bin ich durchaus mit dem Hochhaus, so wie es jetzt steht sehr zufrieden. Wie überhaupt mit dem Ensemble der drei Hochhäuser Hertz - Total - KPMG. 7 Etagen mehr auf dem Hertz-Hochhaus würde zu einer merkwürdigen Unwucht führen.

    Der Grundfehler liegt schon bei der öffentlichen Hand.

    Der Fehler war, dieses riesenlange Grundstück nicht zu parzellieren und an verschiedene Investoren zu vergeben. Ich weiß nicht, zu welchem Zeitpunkt SAP als Großmieter die Gestaltung und Vergabe mit beeinflussen konnte. Vielleicht hätte man diesen Ankermieter auch verloren, hätte man die Grundstücke stückchenweise veräußert und dann von verschiedenen Architekten entwickeln lassen. Aber so wie das Ergebnis nun dasteht, schmerzt es einfach. Und mir tut es nicht nur der vergebenen Chance wegen weh, sondern auch wegen der Ressourcenverschwendung im Anblick eines Gebäudes, das ich am liebsten unmittelbar wieder abgerissen sehen möchte.

    Die Kritik an den Fassadenbegrünungen hat sich, soweit ich das in Erinnerung habe zuletzt vor allem an dem Eike-Becker-Entwurf für das Bauvorhaben Ostbahnhof Nord und dem Langhof-Entwurf für die Eldenaer Straße 42-44 entzündet. Ich verstehe die Kritik weniger als Kritik an einer Fassadenbegrünung im Allgemeinen und mehr als eine Kritik an der zur Zeit aufkommenden Mode, jeden Entwurf mit einer wuchernden Begrünung zu visualisieren/zu verkaufen. Man kann natürlich jeden Entwurf mit einer Menge wucherndem Grün darstellen, sobald er über Balkone und/oder Terrassen verfügt. Aber seit wann führen Balkone und Terrassen zwangsläufig zu grünen Häusern? Was mir bei den beiden oben genannten Entwürfen - vor allem aber bei Eike Becker - fehlt, ist eine architektonische Antwort auf die Herausforderungen der sich aufheizenden Stadt, mangelndem Wasser, kurz: die Herausforderungen des Klimawandels. Der Becker-Entwurf ist eigentlich nur ein in Grün gefärbertes gewöhnliches steinernes Haus. Der Langhof hat mMn eine tolle Gestalt und ist eine interessante städtebauliche Idee. Aber es bleibt eine steinerne Wand.

    Ich halte übrigens beide Büroinhaber für sehr nachdenkliche Menschen, die die Probleme der Zeit durchaus angehen wollen. Aber das Grün in den Visualisierungen ist nicht innovativ, es kaschiert höchstens und wirkt für mich eher wie eine Antwort auf Bauscham.

    Wie oben schon mehrfach beschrieben, schreit das Umfeld des ICC und die Lage am Eingang der Stadt geradezu nach einer Weiterentwicklung.

    Ich möchte aber mal kurz daran erinnern, dass das ICC selbst das mahnende Beispiel darstellt für die Schwierigkeiten, quasi auf Inseln zu bauen mit all den Nachteilen des Verkehrs vor der Türe. Soweit ich mich erinnern kann, ist das auch mit ein Grund für die Kostenexplosion auf das Fünffache der geplanten Kosten, die schließlich bei fast 1 Mrd. DM landeten. Man musste das Gebäude mehr oder weniger über Grund schweben lassen, um die Erschütterungen des Verkehrs nicht ins Gebäude zu tragen.

    Ich glaube kaum, dass sich in absehbarer Zeit jemand findet, der bereit ist, für eine Überbauung der Verkehrsschneisen Geld auszugeben. Das hat ja schon auf weniger problematischem Grund um das ICC nicht funktioniert.


    Die Beiträge zum Stadteingang West wurden in den entsprechenden Thread verschoben.

    ich erkenne den Widerspruch nicht. Wenn eine Gruppe den Dialog startet sollte man ihn nicht deswegen verweigern, weil eine andere Gruppe den Dialog nicht will. So findet man nie einen Anfang. Und genau diesen Anfang drückt diese Gebäude für mich aus. Auch wenn es eben nur Gruppen innerhalb der genannten Religionen sind. Das hat übrigens auch nichts mit "oben" und "unten" zu tun.

    Aber genug OT.

    ^^ ist die Funktion nicht bekannt?


    Laut Website ist die Funktion klar benannt: Ausstausch dreier Religionenauf religiöser, kultureller und wissenschaftlicher Ebene. Das Gebäude bietet nicht nur den sakralen Raum für jüdisches, islamisches und christliches Leben sondern öffnet sich darüber hinaus auch für nicht-Gläubige.

    Ein sehr hoffnungsfrohes Konzept, das dem Wort, der Kommunikation, der Information, dem Wissen einen Stellenwert einräumt, der durch Glauben nicht in Frage gestellt wird. Und das in einer Zeit, in denen immer mehr nur danach geschaut wird, welchem Lager man angehört,und in einer Zeit, in denen Graustufen immer mehr zu verschwinden scheinen.


    Auf die Architektur freue ich mich übrigens ganz besonders. Es könnte der Gegend einen dringend benötigten Identifikationsort geben.

    Geht es nur mir so?


    Aus der Ferne betrachtet verlieren sich all die subtilen Effekte der Fassade weitgehend und es dominiert allein der raumeinnehmende, eigentlich banale Körper.

    Kommt man dem Hochhaus nahe bin ich jedesmal beeindruckt von der fast poetischen Gestaltung der Fassade. Es wirkt immer so, als würde ein Wind durch die Gardinen wehen.

    Diesen Widerspruch - auch zur eigentlichen Natur eines Hochhauses - finde ich ganz sympathisch. Das Hochhaus will erst garnicht in die Ferne hinein imponieren, als wenn es wüsste, das da nicht viel zu imponieren ist. Stattdessen belohnt es jene, die im Alltag mit dem Haus in Berührung kommen oder ihm zumindest in Straßen-/Platzentfernung näher kommen.

    ^ im Baunetz-Artikel ist zu lesen, dass die Architekten bewusst auf den Einsatz von Polysterol verzichtet haben. Stattdessen wurde der Altbau mit einer zweiten Haut aus Ziegeln versehen. Das ist ja schonmal sehr lobenswert. Dass es trotzdem die Anmutung einer WDVS-Fassade ausstrahlt spricht dann eher gegen die Gestaltung.

    Insgesamt kann ich Endells Eindruck viel abgewinnen. Endell übertreibt zwar. Aber grundsätzlich weckt die eingesetzte Sprache nunmal auch Assoziationen. Hier wurde ganz bewusst graue Farbe gewählt, kleine quadratische Fenster. Ein Treppenmotiv verbunden mit einem Dachüberstand und Stütze und einer perspektivischen Verjüngung, die eher von Erhabenheit (was ansich nicht falsch ist) als von Erheiterung. Das kommt, finde ich - etwas einschüchternd daher. Bei einigen Details bin ich mir nicht sicher, ob sich das Büro der Wirkung der eingesetzten Mittel bewusst ist/war. Auch finden sich einige verünglückte Details wie zB das Fallrohr, das am Fenster klebt obwohl man sich mit dem auf Achse gebrachten Überlaufrohr des Daches noch so viel Mühe gegeben hatte. Aber insgesamt spricht da schon eine bestimmte Haltung, die auch schon in der Betonoase in Friedrichsfelde anklingt. Als wollte man mit den eingesetzten Mitteln bewusst einen Kontrapunkt zu einer bunten Bullerbü-Architektur setzen.

    eine sehr schöne, elegante und nicht realisierbare Idee. Wirkt auf mich wie ein Verwandter des Monolithen aus Kubricks "Odysse im Weltraum". Vielleicht eine notwendige Vision, um Stadt neu zu denken in einer Zeit, in der das Lebensumfeld allerorten lebensfeindlicher wird. Ob aus der angestoßenen Diskussion aber wirklich neue Erkenntnisse erwachsen jenseits von mehr Dichte und einer radikalen Abgrenzung von Stadt und "Natur"?

    Nur zum Verkehr: Eine Großstadt von der Größe Londons auf eine Linie zu bringen führt auch zu einem Verkehr auf einer Linie.

    Schön anzusehen ist es aber auf jeden Fall.

    Innendämmung ist die schlechteste aller Möglichkeiten. Man verliert die Speicherfähigkeit der Wand - man lebt also nur von der warmen Luft (Konvektion) und verliert die Strahlungswärme - und verlagert den Taupunkt nach Innen.

    Soweit ich das erkennen kann ist das auf den Bildern Mineralwolle, oder? Das ist schon das gute Zeug. Wenn das Haus nicht unter Denkmalschutz steht und keine reiche Verzierung der Fassade dagegen spricht, kommt man eigentlich um die energetische Aufrüstung mit Dämmung nicht herum. Meiner Meinung nach würde es zwar reichen, die Kastendoppelfenster mit einer guten eingefrästen Lippendichtung aufzupeppen, aber das entspricht eben nicht den Regeln. (zumindest nach den Regeln der EnEV vor der letzten Aktualisierung)

    Aber ich habe noch kein Gründerzeitgebäude gesehen, dass ästhetisch mit Dämmung nicht arg gelitten hätte. Alleine die fast 20 bis 25 cm tiefen Fensterlaibungen plus zusätzlicher Dämmung in den Laibungen machen aus den Fensteröffnung tiefe dunkle Löcher und verhunzen die Proportionen komplett.

    Aber ich will hier jetzt keine Debatte über das Für und Wider der Energieeinsparungen bei Altbauten lostreten....

    Wenn ein Gebäude gewinnt, je näher man ihm kommt, spricht das mMn immer für die Qualität eines Gebäudes. Das Büro ist auch bekannt für die präzise und feine Detailierung, wie zum Beispiel zuletzt in Frankfurt für den Marienturm. Ein schnöder Hochhausbolzen, der durch die Detailierung der Fassade erst zu einem großen Stück Architektur geworden ist.

    Aber hier bei den Decks fehlt nach meinem Geschmack etwas. Gerade im Vergleich zu der Fassade der "Wedding Advanced Laboratories", bei denen auch mit Fensterbändern gearbeitet wird fällt die unentschlossene Aufteilung und Proportionierung der Fenster auf. Auch die Einbindung der Bänder in die Fensterfläche erscheint bei den Decks unentschlossen, im Gegensatz zu den Laboratories. Das alles wirkt, als wollte man sich an Universitätsgebäuden der 70er orientieren. Nur warum?

    meine erste Assoziation war ebenso "Waschbeton".

    Dabei weiß ich, dass Waschbeton anders aussieht. Bei Waschbeton geht es ja gerade darum, die zugeschlagenen Steine wie Kies oder Marmor u.a. freizulegen, indem man die nicht erstarrte Zementschlämme nach dem Entschalen entfernt. Dabei entsteht die mehr oder weniger grobe Struktur des Waschbetons. Der materialimmanente Schattenwurf führt dann zwangsläufig zu einer Verdunkelung, Vergrauung.

    In Misskredit ist das Material aber mMn vor allem deshalb geraten, weil wir es (unbewusst) mit den Bildern der Häuser aus der Hochzeit der industriellen Massenfertigung von Wohnvierteln der 70er Jahre verbinden. Und dann sehen wir nicht nur diese Oberfläche, sondern auch das Raster von Platten, offene Fugen, bröckelnde Ecken, die sich nicht mehr kaschieren lassen. Von den weiteren Assoziationen, die dann mit diesen Wohnvierteln zusammenhängen ganz zu schweigen.

    Dabei zeigt ja Camondos Beispiel, dass man mit dem Material ganz neue und interessante Dinge zaubern kann.


    Vermutlich setzte meine Assoziation "Waschbeton" beim Anblick der großen Zuschlagstoffe ein. Aber die Helligkeit, die weniger tiefe Oberflächenstruktur und letztlich auch die Verfugung und Verbindung der Bauteile werden das Bild prägen.