Beiträge von gacki

    Sind Sie dafür, dass vom Königsufer/Elbseite ausgehend die 2019 unter breiter Bürgerbeteiligung entstandenen Wettbewerbsergebnisse verwirklicht werden, die sich am schönen städtebaulichen Zustand vor der Zerstörung orientieren?

    Ziemlich dreist, finde ich.

    Wenn Fragen auf so eine Art und Weise formuliert werden, kriege ich einen dicken Hals.Wie sieht eine "Orientierung" am "schönen städtebaulichen Zustand" überhaupt aus?

    Alleine den Begriff der "Schönheit" in diesem Kontext einzuführen, disqualifiziert die Fragestellung automatisch.

    Man hätte sich bei der Fragestellung auch einfach auf "Verwirklichung des Siegerentwurfes" beschränken können; meinetwegen wäre auch ein "am städtebaulichen Zustand vor der Zerstörung" noch akzeptabel. "schön" bringt hier eine völlig subjektive und suggestive Komponente mit hinein, die mir ausgesprochen sauer aufstößt.

    Im Artikel steht etwas von "Zugang von der Coselgasse aus", sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer.

    Der Neubau steht ja "stadtseitig" (also zum Autohaus hin); theoretisch ist es wohl denkbar, dass der Radweg bis dorthin verlängert wird und dann zwischen Autohaus und Werft zur Österreicher Str. durchgeführt wird.

    Was dort genau rein kommt kann ich dank Paywall nicht sagen (vermutlich aber die angedachten Gastronomie mit Dampfer-Haltestelle die lange im Gespräch war).

    Zitat von Sächsische Zeitung

    Im Erdgeschoss stellen sich Richert und Spielvogel neuer Werkhallen vor, im ersten Stock Büros. Der Clou: Etwa die halbe Dachfläche könnte künftig einem Café Platz bieten - mit Blick Richtung Fernsehturm und Richtung Sächsische Schweiz.

    Da er anscheinend hier nicht viel Sympathie erfährt: Mir gefällt der Entwurf von Kulka nicht schlecht - vorbehaltlich der Frage der zu verwendenden Materialien und eventueller Gestaltungselemente. Leichte Anklänge an Architektur der 20er und 30er Jahre; etwa wie das Volkshaus am Schützenplatz. Mir gefällt die Fassadengestaltung mit sichtbaren (Einzel-)Fenstern besser als bei den anderen Entwürfen, die auf mich subjektiv wirken, als hätte man eine zusätzliche Konstruktion vor einen Glaswürfel gestellt.

    Warum nicht? Es gab ein Bestandgebäude, man hat sich bewusst dafür entscheiden, dieses zu missachten. Diese Entscheidung hätte man auch anders treffen können.

    Ja, und dann hätte man heute eben keinen Konzertsaal.

    Offenbar kennst Du die Ausgangssituation (in anderen Worten: das abgerissene Bestandsgebäude) überhaupt nicht.

    Es gab im Übrigen auch den Bestand der alten Hutfabrik - jetzt abgerissen.

    Erzähl' mal: Welche Teile der Hutfabrik wurden für den Konzertsaal abgerissen?


    Man hätte hier durchaus kreativ sein können.

    Erzähl' mal: In welche Teile des abgerissenen Bestandsgebäudes bzw. der Hutfabrik hätte sich denn ein Saal für 450 Zuhörer + Bühne für Orchester einbauen lassen?


    Stattdessen nackter Beton, gegenüber die letzten kleinen Dörflerhäuser. Brutalstmögliche Brüche, ohne einen gesamtgestalterischen Mehrwert, ohne die Aufwertung von Plätzen, ohne Beitrag zum öffentlichen Raum.

    Wir bauen einen Konzertsaal, der bestimmungsgemäß ein bestimmtes Bauvolumen nicht unterschreiten kann, aber kleben aussen kleinteilige Fassaden dran, die nach Dorfkernhäusern aussehen - oder was?

    Und den Unsinn mit der fehlenden "Aufwertung von Plätzen, ohne Beitrag zum öffentlichen Raum" möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren; andererseits möchte ich ihn auch nicht unkommentiert stehenlassen: Warst Du überhaupt schon mal in der Gegend? Kennst Du die Vorsituation? Dass dort mit dem Zugang zum Konzertsaal ein echter öffentlicher Raum entstanden ist, wo vorher ein abgeschlossener Hof war, ist Dir komplett entgangen?

    ^ Wie das Resultat eines großen architektonischen Wagnisses, das einer Spielwiese gerecht würde, sieht der Entwurf aber nicht aus - statt dessen die bekannten, zeitgenössischen Gestaltungsmittel, so es denn welche gibt.

    Das sehe ich übrigens genau so. Aus meiner Sicht sind die "zeitgenössischen" Gestaltungsmittel insbesondere beim Eckbau eher ein Rückgriff auf die 20er Jahre - was ja seit einigen Jahren wieder en vogue zu sein scheint. Ansonsten finde ich es architektonisch auch recht unspektakulär; aber "unspektakulär" ist auch keine Katastrophe.


    Der Rest ist dann eher eine strawman-Argumentation:


    Wenn Brüche gut sind,

    Das hatte ich nun aber gar nicht geschrieben. Ich hatte beschrieben, dass solche Brüche normal und quasi unvermeidlich sind.

    Als "Tradition" hatte ich eine gewisse Neigung zu großen und oft einheitlichen Baukörpern in diesem Gebiet versucht herauszuarbeiten; wenn Du mir dann schon einen Bruch unterschieben möchtest: Wie wäre es stattdessen mit hübschen kleinen Einfamilienwürfeln? Oder einer Orientierung an den "Dorfhäusern" der Schützengasse?

    Dass dies in diesem Zusammenhang sinnlos wäre, dürfte wohl einleuchten.


    Ich hatte schon weiter oben beschrieben, dass die ganze "Ecke" (Kraftwerk bis Elbe) architektonisch stark heterogen ausgebildet ist, womit sich für mich die Frage des "Einfügens" relativiert: Ein Gebäude, dass sich zum Nebengebäude "einfügt", tut das nicht notwendigerweise zum gegenüberliegenden Gebäude - und zu dem um die nächste Ecke gleich gar nicht.

    Wie ist es z.B. mit dem Konzertsaal der Musikhochschule? Wie korrespondiert er mit den gegenüberliegenden Häusern auf der Schützengasse? Hätte man ihn aber so bauen können, dass er sich in dieser Situation "einfügt"? Wohl kaum.

    Der Verzicht auf Mansard- und Staffelgeschosse nimmt dem Projekt die Anpassung an den Bestand, der jeweils eines von beidem aufweist.

    Ich sehe das nicht als wesentliches Problem bzw. als notwendigen Maßstab. Zur Stadtentwicklung gehören solche Brüche doch dazu; und interessanterweise ist - nach meinem Dafürhalten - dieser Stadtbereich und konkret diese Gegend immer Beispiel für diese Brüche gewesen, quasi eine architektonische Spielwiese.

    Nehmen wir die Schützengasse vor der Zerstörung: repräsentative 5-Geschosser neben kleinsten Dorfhäusern.

    Das Volkshaus am Schützenplatz.

    In der Laurinstr. steht ein Gebäude, das zwar angedeutet Mansarden, aber liegende Fenster hat.

    In der Ritzenbergstr. ähnlich, aber ohne Mansarde (und dadurch auch mit anderer Traufhöhe).

    Im weiteren Umfeld dann noch so etwas wie das (abgerissene) Kühlhaus oder die Yenidze.


    Mir fehlt außerdem eine gestalterische Parzellierung - das Gebäude wird wie ein einziger riesiger Baukörper wirken, weil es zu wenige unterschiedliche Fassadenabschnitte gibt.Auch das ist bei der Bestandsbebauung anders, mit Ausnahme des Eckgebäudes Könneritz-/Jahnstraße, das die Ausnahme im Gebiet bildet.

    Jein. Die Ecksituation wird relativ groß wirken; der abgestufte Rest vermutlich dann doch nicht so monolithisch.

    Auch in diesem Zusammenhang möchte ich auf die "Tradition" dieses Bereichs (gewissermaßen zwischen Hauptbahnhof, Postplatz und Marienbrücke) verweisen. Das World Trade Center, das ehemalige Kraftwerk und seine Neubebauung, der Erlweinspeicher an der Elbe - oder das Stadthaus Theaterstraße. Gerade letzteres finde ich für einen Vergleich gut geeignet, denn es dürfte sich gegenüber der damaligen (Vor-)Bebauung ähnlich verhalten haben wie heute die Schützengärten.

    Es ist schon recht dunkel und grau ist nie eine gute Wahl.

    Ich bin gestern dort vorbeigefahren. Es ist überhaupt kein Vergleich zum Aldi-grau auf der anderen Straßenseite. Mir scheint auch ein gewisser Gelbanteil in der Farbe vorhanden zu sein.

    Insgesamt wirkt die Farbe aber auf mich irgendwie merkwürdig.

    8 Etagen! Un-glaub-lich! Wie kann man nur! Wie viele Etagen hat eigentlich der gegenüberliegende Eckbau? Nur 7? Skandal!


    Was sich im Kontext der bereits vorhandenen Bebauung harmonisch einfügt, wird wohl sehr stark im Auge des Betrachters liegen. Es ist ja nicht so, dass die Umgebungsbebauung auch nur annähernd homogen wäre.

    Ich finde die Verglasung der Stützen eher problematisch, weil dadurch ein ganz anderer Eindruck auf Straßenebenen entsteht; der Leerraum/Durchgang ist schon ein wichtiges architektonisches Mittel.


    Im Artikel wird auch die Aufstockung des Flachbaus kritisiert - das wäre aber in der Tat eine Annäherung an den originalen Bauzustand.

    Von der ersten zur zweiten Visualisierung haben sich aber (vermutlich) auch die inneren Flächenplanungen verändert. Die Giebelform der ersten Visu ergibt m.E. nur Sinn bei einem ausgebauten Dachgeschoss, was jetzt wohl nicht mehr der Fall zu sein scheint. Das da dann die zwei Giebel zur Fröbelstraße wegfallen, ist aus meiner Sicht normal und vernünftig.

    Zur Dachziegelfarbe lässt sich sicherlich geteilter Meinung sein; ich hatte dazu in einem anderen Thema früher etwas geschrieben. Dresden ist in weiten Teilen eine Stadt der grauen und schwarzen Dächer. Ob man das gut findet und ob das in der heutigen Zeit sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Die Schule in der Fröbelstr. hat jedenfalls auch kein rotes Dach.

    Die Fassadenfarbe ist für mich schwer einschätzbar - beim Foto in der Fröbelstr. wirkt sie sehr viel heller als beim Foto über die Kreuzung.

    Diesen öffentlich kundzutun ist weder Polemik, noch anstrengend oder "dummdödeliges Rumgeraune".

    Die Aussage war, dass das Dresdner Baugeschehen

    "eine einzige betrügerische Farce mit Vorsatz"

    wäre.

    "Betrug" ist ein Straftatbestand; er setzt übrigens immer Vorsatz voraus.


    Oder in Dresden: Wilsdruffer Vorstadt


    ist die Rede von "eigenen Partikularinteressen einiger weniger Beamte und ihren Günstlingen"; auf eine entsprechende Nachfrage kam natürlich nichts.


    Aber ich soll meinen eigenen Diskussionsstil hinterfragen, schon klar.

    Was ich ganz interessant finde: Es klang immer so, als würden die noch vorhandenen Gebäudereste der alten Ölmühle in den Neubau integriert. Allerdings sind die beiden Gebäude bisher in keiner Weise miteinander verbunden, was auf den Bildern auch gut zu erkennen ist.

    (Wir reden zwar immer von der Ölmühle, aber das war der Gebäudeteil an der Weißeritzstraße; m.W. gehörte der Teil an der Adlergasse nicht dazu.)


    Nach meiner Erinnerung hatte der Restbau einen einachsigen "Stummel" als quasi "Seitenflügel); dieser wurde m.E. mit einer Brandwand in Richtung Weißeritzstr. abgeschlossen. Dieser Teil wurde mit abgebrochen; und es sieht für mich so aus, als ob die Neubausubstanz dort auch weiter "hineinlangt".

    Aus meiner Sicht könnte das bedeuten, dass der "Stummel" von vornherein nicht erhalten werden sollte, denn für mich ist schwer vorstellbar, dass hier so kurzfristig eine Umplanung erfolgt sein sollte.

    Ich würde die drei großen Durchbrüche im Neubau im ersten Foto als zukünftige Türen deuten. Wie dann vom zu rekonstruierenden Teil des Altbaus ein Durchgang in die Altsubstanz erfolgt, wird sich zeigen - die derzeitigen Wände sehen mir eher sicherungsrelevant aus.