Beiträge von Stirner

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    In den letzten 50 Jahren ist kein einziger Neubau entstanden, der älteren Entwürfen das Wasser reichen könnte. Eine Diskussion über die "Qualität von Neubauten" erübrigt sich im derzeitigen architektonischen Klima a priori.


    Die Altbau-Zeile wurde abgerissen, damit ein Investor kostengünstig auf dem selben Grundstück ein paar Wohnungen mehr hink*tzen kann.

    Aha. Dabei ist ausgerechnet das erwähnte Gebäude durchaus von einer nicht abzusprechenden Qualität, von klinkerförmigem Eiter ist mir bislang auch noch nichts bekannt gewesen...


    Es hat eine Qualität, nur eben keine, die einer solch prominenten Stelle gerecht werden könnte. Durch den weißen Klinker und die grauen Fugen wird das Erscheinungsbild einfach schmuddelig sein, und das monotone Fassadenraster und der stümperhafte Rücksprung tragen auch nicht zur Verbesserung bei. Was diese vorgehangenen Backsteinfassaden in Dresden überhaupt zu suchen haben, ist mir auch schleierhaft. Das ist weder modern, noch repräsentativ, noch irgendwas-DD.

    Na ja, die Verkleidung (Sandstein) im Grunde schon. Link


    Für die Verfärbungen sind in erster Linie Mineralien im Sandstein verantwortlich, die an der Oberfläche der Steine oxidieren.


    Wenn dem so wäre, würde sich der gesamte Dom pechschwarz präsentieren - etwa wie die Dresdener Frauenkirche vor der Zerstörung. Tatsächlich ist, wie ich bereits beschrieben habe, die Verfärbung nur an denjenigen Teilen der Fassade zur beobachten, die rußschwangeren Regenfällen ausgesetzt waren.



    Einen Endzustand gibt es nicht bei derart komplexen Gebäuden.


    Es sollte zumindest ein Zustand angestrebt werden, bei dem nicht ein Teil eines als Ensemble konzipierten Museumsviertels ununterbrochen saniert wird oder der Sanierung bedarf. Das versteht man unter kohärenter Planung, und das ist in Berlin nicht der Fall.





    Sprachkritik, wem Sprachkritik gebührt. Es steht zu hoffen, dass die Kuppel tatsächlich gebaut und nicht allein durch einen "Entwurf" ersetzt wurde, hätte man sonst doch die vergangenen Jahrzehnte stets Luftschlösser oder besser: Luftkuppeln bestaunt.


    Bei architektonischen Werken von Entwürfen zu sprechen, zumal in Zusammenhang mit der Abgrenzung zu konkurrienden Planungen und Entwürfen, ist gängige Praxis im deutschen Sprachraum.

    ^^ Was verstehst Du denn unter einer "kohärenten Planung"? Dass immer, wenn neue Häuser entstehen, das komplette Umfeld generalsaniert wird?


    Im übrigen: Die Domfassade ist nicht "rußschwanger", sondern oxidiert, und die Kuppel wurde nicht "verunstaltet", sondern neu gebaut.


    Kohärente Planung: zielt auf einen befriedigenden Endzustand. Nicht Bauruine neben Neubau, sondern intaktes Ensemble. In Berlin: Fehlanzeige. Das Alte Museum bröckelt auch schon vor sich hin.


    Domfassade: Die Verkleidung des Berliner Doms oxidiert nicht an der Luft. Das kann ein halbwegs intelligenter Beobachter daraus schließen, dass nur diejenigen Teile der Fassade Verfärbungen aufweisen, die Regenfällen exponiert sind.


    Die Kuppel wurde nicht neu gebaut, sondern durch einen neuen Entwurf ersetzt.

    Im Kontext des rekonstruierten Schlosses, der durchgängig sanierten Prachtallee und Neubauten auf der anderen Seite des Spreeufers, wird der rußschwangere (Fassade), verunstaltete (DDR-Kuppel) und beschnittene Dom (Abgetragene Denkmalskirche) in Zukunft denkbar unpassend wirken.


    Eine kohärente und vorausschauende Planung existiert in diesem Sektor scheinbar nicht - ein schlechtes Aushängeschild für Hauptstadt und Land.