Beiträge von Curtain Wall

    Danke für die umfassende Doku, Adama! Super Bilder, habe jetzt einen guten Überblick (und neue Details endecken dürfen), auch wenn ich vorerst nicht selber zum Besichtigen kommen werde....
    By the way: Ich bin als Architekt eigentlich ein Verfechter des zeitgenössischen Bauens, aber von Anfang an ein Freund dieses Projektes und im übrigen auch weiterer durchdachter Rekonstruktionen. Warum soll man das, was gut war nicht wieder auferstehen lassen? Vor allem, wenn es aktuell SCHLECHT gelöste Situationen sind!
    Gott sei Dank sind nicht alle Architekten ideologisch verknöchert....
    Was mir noch nie gefiel und mich jetzt extrem stört: Das Gebäude des Kunstvereins isoliert irgendwie das steinerne Haus...schade, dass sich das wohl erst mal nicht ändern wird....

    Danke für die Bilder Schmittchen. Anscheinend ist dem guten seine Nase abhanden gekommen...sieht jetzt doch etwas verstümmelt aus. Auf dem alten Foto sieht es so aus, als ob die Nase der Skulptur vor der Demontage ein beliebter "Die-Nase-reiben-bringt-Glück"-Talisman gewesen ist (so poliert und glänzend)!
    Werde bei meinem nächsten Frankfurt-Trip Knete mitnehmen und eine Not-OP durchführen ;)

    Das Baunetz widmet sich dem Umbau der Reichsbahndirektion (mit Bildern):


    http://www.baunetz.de/meldunge…tur_in_Koeln_4916468.html


    Auch wenn ich nicht restlos Überzeugt bin: Die Aufstockung geht in Ordnung, da der Zustand vor dem Umbau meiner Ansicht nach deutlich schlechter war, eine Rekonstruktion in diesem Fall aber auch wenig Sinn gemacht hätte. Das Dach war schließlich schon vor dem Krieg nicht sonderlich aufregend...
    Die neu gewonnenen Räume bieten natürlich einen weltklasse Ausblick auf den Rhein!
    Immerhin stimmt jetzt die Silhouette wieder. Allerdings hätte es für mich nicht in kontrastierendem Weiß sein müssen. Dunkler hätte der neue Aufbau das Panorama unauffälliger vervollständigt.

    Jeder Quadratmeter in der Kölner Altstadt ist ja historisch höchst spannend. Direkt neben dem Baufeld verläuft ja die römische Hafenstraße, deren Pflaster noch erlebbar ist. Diese will Staab ja anscheinend schon stärker mit einbinden, ein Stadtmuseum schreit ja auch geradezu danach...er betonte im Interview, dass die Einflechtung der Historie des Ortes die Entwurfsarbeit stark geprägt hat.
    Leider habe ich die Grundrisse bisher nur winzig klein gesehen, ob ihm das also gelungen ist, kann ich kaum beurteilen. Manchmal sind die "historischen Bezüge" ja so intellektuell verwurstet, dass man ohne eine Architekturführung nichts bemerken würde...


    Vor dem Krieg stand hier eine Blockrandbebauung, die eher gründerzeitlich als mittelalterlich aussieht. Auf der Seite "Bilderbuch Köln" kann man einen groben Überblick über den Vorkriegszustand bekommen (rechts im Bild):
    http://www.bilderbuch-koeln.de…lschutz_historisch_319940
    Ob hier auch Perlen standen, weiß ich nicht. Es sieht aber eher nach historistischem Durchschnitt aus (Falls ich falsch liege, gibt es jetzt Prügel aus Köln ;) ).
    Fest steht für mich: wenn man hier eine tiefere Baugrube aushebt, stößt man auf Mauern und Funde, die das UG eines Stadtmuseums bequem füllen, immerhin stand hier eine römische Großstadt!
    Ich bin ein großer Freund des Frankfurter Altstadt-Projektes, aber der wahre Schatz liegt für mich hier in Köln im Untergrund.

    Habe eben ein Interview mit Volker Staab zum gewonnenen Wettbewerb auf WDR 5 gehört. Es wurde auf jeden Fall deutlich, dass der Bau noch lange nicht in trockenen Tüchern ist, da nun zunächst die Kosten genauer ermittelt werden sollen. Falls der Bau nicht ins Budget passt, passiert wohl erst mal gar nichts....
    Das kann man mit Erleichterung oder auch mit Bedauern aufnehmen.
    Mich persönlich haut die Planung zwar nicht von den Socken, ich könnte aber damit leben. Als Vermittlerzwischen Altstadt und Dom hatte ich mir allerdings
    einen großen Wurf gewünscht.

    Du erwähnst die Lokalpolitik....ich denke das hier wohl die Quelle des Übels gelegen haben mag (auch wenn ich vom Rheinland aus nix von der Frankfurter Lokalpolitik mitbekomme).
    Da die Denkmalschutzbehörde dem Magistrat untersteht, stehen die Denkmalschützer mitten im Minengebiet des politischen Gehackes....Das Senckenberg-Institut ist sicherlich bestens vernetzt und kann erheblichen Druck auf die Verwaltung ausüben.
    Selbst wenn die Denkmalschützer es rechtlich gekonnt hätten: Offenbar hatte man nicht genug Rückenmuskulatur um hier Widerstand zu leisten.
    Mit gestrengem Blick die Pseudo-Christo-Packband-Aktion auf eine Woche zu beschränken liegt hier wohl eher im Rahmen der Möglichkeiten....
    Würde ich in einer Denkmalschutzbehörde arbeiten, müsste ich wohl löffelweise Antideppressiva in mich reinschaufeln! Den Job will ich echt nicht haben...

    Auf einen inneren Umbau wird man sich nicht beschränken...immerhin soll die Ausstellungsfläche ja von 6.000 qm auf 10.000 qm wachsen, da wird ein neuer Anstrich nicht reichen!
    Das Umbau-Schema auf der Website http://die-welt-baut-ihr-museum.de/ deutet an, dass es zumindest im hinteren Teil des Museums einen viergeschossigen Neubau geben wird. Hoffentlich widersteht man der Versuchung, die Schaufront des Altbaus um ein "spannendes Markenzeichen" zu ergänzen!

    "Hässlich" ist das neue "schön"... in den Visualisierungen sah das ja noch mies, aber mühsam erträglich aus. Nun wird es wohl als einfallslose Verhöhnung des historischen Gebäudes enden. Bin ja kein Kulka-Fan, aber SO schlecht hat er bisher noch nicht gebaut!
    Es gab ja durchaus manches am Bestand zu verbessern, wenn man den Vorkriegszustand zum Vergleich heranzieht, aber jetzt ist sogar die ganze Proportion der Gebäude im Eimer, von den Details ganz zu schweigen.
    Möge der Gott der Architektur Frankfurt davor bewahren, dass dem Museumsbau ein ähnliches Schicksal bevor steht....ich will gar nicht daran denken! "Spannende Kontraste" gibt es auf dem Gelände jetzt echt genug!