Ganz sicher ist der Markt kein Game-Changer für das Viertel. Es wäre
aber absurd, dem Kaisermarkt aufzubürden, all die Verschlechterung der
vergangenen Jahre zu beheben, worauf ja die Politik, deren Aufgabe es doch
wäre, bislang keine überzeugende Antwort gefunden hat. Auch die von
dir genannten Märkte an der Konstabler und in Bockenheim könnten das
nicht. (Wobei dein Vergleich mit diesen beiden unfair ist, beide
Märkte sind schon sehr lange eingeführt und haben durch ihre Lage,
die größere Fläche auch das entsprechend breitere Angebot.)
Als Mosaikstein für
ein lebendiges Viertel finde ich den Markt hier dennoch sehr wichtig,
bietet er doch nicht nur die Chance zufälliger Begegnungen, sondern
auch die im Viertel seltener werdende Möglichkeit, ganz spontan mit
Bekannten ein Getränk zu nehmen und zu reden, ohne dass schon am
Eingang von immer mehr Gaststätten durch “Please wait to be
seated“ signalisiert wird, dass man zu blöd sei, einen unbesetzten
Tisch von einem belegten zu unterscheiden, oder nicht in der Lage,
höflich zu fragen, ob man sich vielleicht dazu setzen darf oder nicht.