Beiträge von Ziegel

    Ein ganz ähnliches Beispiel, wenn auch ein ganz anderes Pflaster, findet sich in Halle-Neustadt. Dort wurde im Zuge der IBA eine der gleichförmigen Platten radikal umgebaut (Oleanderweg 21). Eines der typischen Probleme, das man beseitigte: "kaum unterscheidbare, viel zu nah an die Gebäude grenzende öffentliche Räume, dazu das erhöhte Erdgeschoss ohne Bezug zum umgebenden Grün und so ohne individuelle Nutzung durch Mieter".


    Der Link führt zu besseren Bildern der neu entstandenen privaten Gärten als ich sie machen konnte (hinten in der Galerie):

    Plattenbautransformation, Halle (Saale) — Architektenkammer Sachsen-Anhalt (ak-lsa.de)


    Ich konnte nur von weitem die aufgebrochene Kubatur des Kastens fotografieren:


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    Die Wohnungen waren schnell bezogen. Schräg gegenüber baute man daher nach der IBA auch einen anderen Bau nach diesem Vorbild um, zwar weniger radikal, aber auch mit privaten Gärten:


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    Für die offenen Stadtlandschaften der Satellitenstädte, auch z. B. für Leipzig-Grünau, halte ich dieses Konzept für sehr sinnvoll.


    Übrigens hieß es bei der Stadtteilführung, das üppige Stadtgrün gehöre zu den ganz wenigen Dingen in Neustadt, mit dem sich die sehr verschiedenen Bewohnergruppen unisono positiv identifizieren würden.


    Auch in dicht bebauten, gründerzeitlich geprägten Innenstadtquartieren würde ich, wenn Parkplätze nicht mehr gebraucht werden, inzwischen private Vorgärten gegenüber öffentlichen Flächen bevorzugen.

    Der Nordplatz, Leipzigs vielleicht schönster Schmuckplatz, wird regelmäßig instand gesetzt. So wurden in den vergangenen Jahren Mülleimer, Strahler und Laternen erneuert, Beete neu bepflanzt und ein Baum ausgetauscht (letzteres zu meinem Leidwesen). Nun waren die Wege dran:


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    Vor der Kirche wurde - hoffentlich nur vorerst - die alte, ziemlich ramponierte Oberfläche belassen. Zudem erkennt man an einem großen Fleck, wo der hellbraune Kies abgeladen wurde.


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    (eigene Bilder)

    Der B-Plan-Entwurf ist nun veröffentlicht und sehr gut für die Öffentlichkeit aufbereitet. Daran können sich andere Städte mehrere Scheiben abschneiden. Dresden zum Beispiel.


    Projekt: Phase 2: Der Beteiligungsgegenstand – einfach e... | Stadt Magdeburg (otto-beteiligt.de)


    Auch die "Äußere Gestaltung baulicher Anlagen" ist interessant, wurde uns doch von Anja Heckmann vom Stadtplanungsamt in Dresden erklärt, dass ein B-Plan so etwas "nicht leisten" könne. Da muss die eine Landeshauptstadt bei der anderen wohl noch Nachhilfe nehmen.


    Bis 14 November kann der B-Plan-Entwurf kommentiert werden.


    Projekt: Phase 2: Kommentieren Sie den Entwurf! | Stadt Magdeburg (otto-beteiligt.de)


    Auf den ersten Blick finde ich die Regeln zur Kleinteiligkeit, zur Nutzung und zum Straßenverkehr ansprechend. Rekonstruktionen sind nicht vom Tisch, würden aber eines Stadtratsbeschlusses bedürfen und sind daher noch nicht aufgenommen. Die Chancen dafür scheinen gar nicht so schlecht zu stehen. In Magdeburg scheint der Wunsch groß zu sein, den erhaltenen Wahrzeichen endlich wieder ein passendes Umfeld zu geben. So tun sich z. B. die Grünen schon längerer als Impulsgeber hervor und haben jüngst im Stadtrat einen Antrag für den Gouvernementsberg 4 eingebracht. Ein Interessenbekundungsverfahren soll klären, wer das Grundstück mit einer Rekonstruktion des Dompredigerhauses bebauen will.


    Zurück zum Prämonstratenserberg: Mindestens der Bayerische Hof von 1728, der an seiner markanten Ecklage am Originalstandort neu entstehen kann, sollte wiederkommen:


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    Seite 52/54: Städtebaulich_historische_Analyse.pdf


    Aber auch das eine oder andere gründerzeitliche Gebäude, vielleicht auch mit rekonstruierter Fassade in neuinterpretierter Form, würde den Qualitätsanspruch für die Nachbarhäuser nach oben setzen. Die Idee eines Leitbautenkonzeptes hat sich ja schon häufiger bewährt.

    Stad1982 Sieht du was, was ich nicht sehe? Ich sehe - siehe Link in #256 - einen Antrag der CDU, der die 115 Meter nennt und einen Änderungsantrag der Grünen vom 19.09, der die Höhenangaben streicht und dazu noch die Sicherstellung verschiedener Auflagen fordert.


    Die CDU hat dem trotzdem zugestimmt, weil der Verweis auf den Wettbewerb noch drin ist und es ja schließlich ihr eigener Antrag war. So würde ich das deuten.


    Nun hat uns Klarenbach in #231 erläutert, dass es eine Zählgemeinschaft von SPD und Grünen in Mitte gebe und sich im Juli die SPD durchgesetzt habe. Nachlesen kann man, dass es in Fragen der Stadtentwicklung gemeinsame Arbeitsgruppen gibt, um zu einem Konsens zu finden. Unterschiedliches Stimmverhalten soll vermieden werden, der Partner aber zumindest rechtzeitig informiert werden.


    Einen Twitter-Account habe ich nicht. Auf der offiziellen Seite bzw. der Drucksache sehe ich kein Abstimmungsergebnis aus der BVV.

    Kommenden Mittwoch, 23.10.2024 ab 18 Uhr findet in den Franckeschen Stiftungen eine Veranstaltung in der Reihe "Unterhausdebatte" statt:


    Wem gehört die Straße?

    Unterhausdebatte - Franckesche Stiftungen (francke-halle.de)


    Nebenbei kann man dabei den schönen Freylinghausen-Saal im Historischen Waisenhaus sehen.


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    (eigenes Bild)


    Ich empfinde den Autoverkehr in Halle als extrem nervig. Diese Stadt ist ganz besonders ungeeignet für Autoverkehr in größerem Maße.

    Nun möchte ich noch Beispiele für Stadtgärten zeigen.


    2010 war die IBA (Internationale Bauausstellung) auch in Halle. Ein Projekt, das viel Beachtung fand, bezog sich auf den Stadtteil Glaucha, hier eine Karte mit den verschiedenen Spots. Drei Millionen Fördermittel zogen schon zwei Jahre später 30 Millionen privater Investitionen nach sich. Auch heute wird dort noch sichtbar instand gesetzt und gebaut.


    Die Schwetschkestraße wird in der Projektkarte als schönste Straße des Stadtteils genannt, was vor allem mit den Vorgärten zu tun haben dürfte. Während die privaten Gärten gepflegt und teilweise genutzt werden (hier im Bild), haben die öffentlichen Beete in der Straßenmitte mit Wildwuchs zu kämpfen.


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    In einem Vortrag zum GHND-Symposium in Dresden hat Christoph Mäckler sehr interessant ausgeführt, welche Vorteile private Garten- und Hofräume haben, gegenüber öffentlichen Flächen, für die sich keine konkrete Person verantwortlich fühlt. Und er beklagte, dass dies in der heutigen Stadtplanung zu wenig berücksichtigt werde.


    Mitte 2024 wurde auf der öffentlichen Fläche in der Straßenmitte der Spielplatz mit Rutsche, Wippe und Schaukel sowie Bänken installiert. So etwas ist mir in Leipzig nicht bekannt. Dass die Durchfahrbarkeit der Straße nicht gegeben ist, besteht mindestens seit DDR-Zeiten, ich konnte aber nicht herausfinden, seit wann. Die Beete sehen immer noch wenig beglückend aus.


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    (eigene Fotos)

    Ok, wobei das wahrscheinlich eher eine Formalie ist, da viele Tagesordnungspunkte ohne Debatte so wie zuvor vom Ausschuss beschlossen durch die BVV bestätigt werden. Die Grünen wollten jedenfalls keine 115 Meter im Text stehen haben und die SPD und die Linke haben trotz der Streichung dieser Passage nicht zugestimmt. Das werden Bezirk und Bezirksstadtrat Gothe sicherlich zur Kenntnis genommen haben. Für meine Begriffe klingt das immer noch nach der gleichen Situation: weniger als 115 Meter, Entwurf irgendwie auf eine kleinere Größe eindampfen. Mal sehen, wie ernst HB Reavis es damit meint, dass sich das Projekt dann nicht mehr rentiere.

    Teil 2, der Hof:


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    Blick nach links:


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    Blick nach rechts:


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    Blick auf die Rückseite des Neubaus an der Glauchaer Straße:


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    Und wieder etwas tiefer ins Gelände Richtung Saale:


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    (eigene Fotos)


    Die Dimensionen sind beeindruckend (etwa 8.000 m² und die beiden Türme, die verwinkelte Anordnung der Gebäude und die Farbpalette sorgen für das Gefühl einer Stadt in der Stadt. Auf die Gestaltung des Hofes, der hoffentlich nicht mit Parkplätzen zugepflastert wird, bin ich gespannt.


    Zur Übersicht hier ein Screenshot des Satellitenbildes von oben:


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    Google Maps


    In einem nebenan parkenden Auto war das hier zu lesen:


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    Das fand ich witzig, weil in Halle angeblich besonders viel gejammert und gemeckert wird. Ich höre sehr oft, dass die Stadt vor allem daran kranke... treffe dann selbst aber nur nette, motivierte Menschen aus und in Halle (die aber auch behaupten, dass ihre Mitmenschen zu viel motzen).

    Um ein bisschen System ins Halle-Forum zu bekommen, sollten sich unsere Halle-Aktivitäten doch mal verstetigen, schlage ich diesen Strang vor. Er ist präziser als "Sonstige Projekte in Halle", aber weit genug gefasst, um auch in Zukunft befüllt zu werden.


    Die Sanierung der Freybergschen Brauerei ist definitiv nicht "sonstiges" und würde, in Leipzig gelegen, selbstverständlich einen eigenen Strang bekommen.


    Zuletzt wurde 2021 von Kleist berichtet:

    Sanierung Freybergsche Brauerei 06110 Halle (S.)

    Inzwischen ist man gut vorangekommen mit der Restaurierung und Ergänzung der einst größten Privatbrauerei Deutschlands:


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    Annäherung von der Glauchaer Straße/Unterplan. Das Eckhaus gehört auch zum Projekt:


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    Rechts hinein gelaufen offenbart sich die ganze Fassadenlänge:


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    Die hellen, neu gebauten Gebäudeteile stehen Richtung Saale:


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    Der Blick aus den Fenstern nach Norden Richtung Unterplan ist hingegen nicht der schönste:


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    Wieder zurück, den Neubau an der Glauchaer Straße entlang:


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    Fernblick, links unten im Bild angeschnitten ist das Gebäude vom darauf folgenden Bild:


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    Rechts hinein geht es in den riesigen Innenhof:


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    Der Hof kommt im nächsten Post. Hier erstmal noch die Sicht aus dem Süden der Glauchaer Straße:


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    Als Wermutstropfen kann man die meiner Ansicht nach nicht gelungene, schon ältere Aufstockung des Gebäudes rechts im unteren Bild bezeichnen. Immerhin wurde dadurch ein Altbau vor Abriss bewahrt. Kontrovers, aber für mein Empfinden überraschend passend ist dagegen die "neo-kubistische" Erweiterung der Moritzburg in der Bildmitte:


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    In Halle ist vieles herrlich schief, ich liebe das:


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    Gestern hatte ich dann noch Zeit, die Mühle aus anderen Perspektiven zu fotografieren:


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    Unter der Brücke hindurch fließt noch sehr romantisch und lebendig plätschernd der Mühlgraben entlang, der natürlich durch die Saale gespeist wird.


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    Sehr schön der geschmiedete Beschlag:


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    Worauf du, wie ich herauszulesen meine, hinaus willst, ist Structural Glazing. Dessen Dämmwirkung soll wohl etwas besser sein als bei nicht verklebten Verglasungen. Was natürlich ein Witz ist, denn wenn es auf die Dämmwirkung ankäme, würde man als erstes auf gigantische Glasscheiben verzichten. Man mag mir widersprechen, aber unter anderem die Kombination aus begrenzter Haltbarkeit und schwierigerer Reparatur spricht aus meiner Sicht gegen das Verkleben von Gebäudeteilen. Für mich ist das einer der Teilaspekte des Wahns, in dem sich die Architektur seit einigen Jahrzehnten befindet. Nachhaltig ist es jedenfalls nicht.


    Der Beschluss des Ausschusses, der, wenn ich das richtig sehe, schon am 25.09. gefasst wurde (eine hauchdünne Mehrheit von 4 Ja-Stimmen der Fraktion Bü90/ Die Grünen, 3 Ja-Stimmen der Fraktion der CDU gegenüber 3 Nein-Stimmen der Fraktion der SPD, 3 Nein-Stimmen der Fraktion DIE LINKE) lautet:


    Der Antrag kam von der CDU, die gestrichenen Passage (u. a. die gestrichenen 115 Meter) und die neu aufgenommene (durch mich lila markierte Passage) kam von den Grünen.


    Die SVV Mitte hat gestern beraten, aber über diesen Tagesordnungspunkt, wenn ich das richtig sehe, noch nicht entschieden. Richtig?


    Interessant ist noch eine Große Anfrage der SPD unter dem Titel "Central Tower – Wunsch und Wirklichkeit" (Drucksache - 1693/VI), in der das Bezirksamt gefragt wird:


    1. Welcher Vorschlag wurde seitens des Bezirks gegenüber HB Reavis vorgetragen, um zu einem Aufstellungsbeschluss zu kommen und welcher Verhandlungsstand konnte mit HB Reavis dazu erreicht werden?

    2. Inwieweit kommen die im Hochhausleitbild in der Kat. 2 benannten Nutzungen im neuen Projekt zur Anwendung und welche zusätzlichen Nutzungen muss HB Reavis dadurch gegenüber dem im gültigen B-Plan festgelegten Projekt tragen?

    3. Welche Rahmendaten wurden HB Reavis im Vorfeld des Workshopverfahrens „versprochen“, die dann im weiteren Verfahren nicht zur Umsetzung gelangt sind?


    Das kommt mir ein bisschen so vor, als würde man sich dumm stellen. Kann die SPD diese Informationen nur im Rahmen einer Großen Anfrage erlangen? Ein Blick in den B-Plan, das Hochhausleitbild und der gut dokumentierte Presseauftritt ihres eigenen Bezirksstadtrates dürfte die meisten der Fragen beantworten.

    Hier einige Fotos vom Status quo.


    Blick über die Wiese (wo das Papenburg-Hotelhochhaus entstehen soll) zum Bauplatz des Zukunftszentrums hinter der Straßenbahn:


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    Blick nach weiter links Richtung Riebeckplatz:


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    Von der jetzigen Alkoholiker-Terasse aus könnte man künftig einen interessanten Blick haben. Ob die Hochstraßen abgerissen oder für Lauf- und Fahrradverkehr reserviert werden, ist noch nicht entschieden. Am 21. Oktober ab 17 Uhr wird es in der Ulrichskirche eine Veranstaltung zum B-Plan geben. Auch eine "elektronische Abstimmungsanlage" ist vorgesehen.


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    (eigene Bilder)


    Der Fördermittelantrag beim Land für den Umbau des Umfelds ist inzwischen eingereicht und abgestimmt (ca. 29 Mio.). Das ist eine Meldung wert, nachdem zuletzt zu lesen war, das Land würde seine Unterstützung infrage stellen.

    Ist denn ein Fall bekannt, wo die genannten Probleme auftraten oder sind das bisher theoretische Befürchtungen? Bei Altbauten dürfte die Brandgefahr ja wesentlich höher sein als bei Neubauten, aber es stimmt, fast alle Beispiele, die ich in den letzten Wochen fotografiert habe, betreffen Altbauten. Der Studierendenkomplex am Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig oder die Johanna-Moosdorf-Schule fallen mir ad hoc als Gegenbeispiele ein.


    Doch auch mit fensterlosen Flächen gibt es eine sehr große Spielwiese für Begrünungen. Das nächste Beispiel zeigt solche Flächen, und zwar das "Neustadt Centrum Halle", eingeweiht im Jahr 2000:


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    (eigene Bilder)


    Die gewählte Lösung mit einem vorgelagerten Gitter und Abstand zur Hauswand ist offenbar sehr kletterfreundlich. Ich habe das auch an anderer Stelle beobachtet, wo es ebenso gut funktionierte.

    Ein Kleinod wurde vor dem endgültigen Verfall gerettet und offenbar sehr schön restauriert: die Neumühle am Schlossberg bzw. an der Mühlpforte, städtebaulich sehr bedeutsam zwischen Moritzburg und Dom gelegen.


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    Die Mühle wurde 1283 erstmals erwähnt, das heutige Gebäude 1582 erbaut. Als Mühle genutzt wurde es bis in die 1920er-Jahre und entsprechend hier und da ergänzt oder umgebaut. Bei jedem Besuch in der Moritzburg warf ich mit bangem Herzen einen Blick in Richtung Mühle und zweifelte bis zuletzt daran, ob der Sanierer "Muhsal" (herrlicher Name bei dem Projekt) wirklich durchhält.


    Infos und Bilder vom Vorzustand hier:

    Neumühle (Halle (Saale)) – Wikipedia


    Oder hier:

    Halle Neumuehle Mühlpforte Neumühle (leerstehende-baudenkmale.de)


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    Das nördliche Nebengebäude, das Müllerwohnhaus, hat es leider nicht geschafft. Es wurde 2016 angerissen. Dem Arbeitskreis Innenstadt ist für sein Engagement sehr zu danken und es ist zu hoffen, dass er auch noch den letzten "hoffnungslosen" Kandidaten zur Rettung verhelfen kann.


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    (eigene Bilder)


    Eine 60 m²-Wohnung mit 1,5 Zimmern kostet 600 Euro kalt und 800 warm.

    Modernes Wohnen in historischem Gemäuer – Immobilien in Halle (Saale) – living halle (living-halle.de)

    wie kann es eigentlich sein, dass nach wie vor Wohnungen in Ferienwohnungen umgewidmet werden dürfen?

    Es gibt erst seit letztem Monat eine Zweckentfremdungsverbotssatzung. Der Freistaat hatte sich lange geweigert, der Stadt Leipzig die Möglichkeit dafür zu geben. Neben anderen Maßnahmen wird es auch ein Meldeformular auf der Homepage der Stadt geben. Verantwortliche Mitarbeiter sollen Anfang nächsten Jahres eingestellt werden. Bußgelder bis zu 100.000 Euro drohen.


    Der Stadtrat tagte: Endlich hat Leipzig eine Zweckentfremdungsverbotssatzung · Leipziger Zeitung (l-iz.de)

    Ich schlage diesen Strang vor, um einen lockeren Sammel-Thread zu allen Themen der Begrünung von Einzelarchitekturen zu haben. In den letzten Wochen war ich sehr überrascht, wie viel es in dieser Hinsicht zu sehen gibt, wenn man bewusst darauf achtet.


    Es wäre schön, wenn es einen Wandel zu mehr solchen kleinen, privaten, grünen Spots gibt. Vielleicht kann die punktuelle Dokumentation dazu beitragen.


    Ich möchte die Metropolregion Leipzig-Halle bei diesem Thema gern gemeinsam denken und nach Möglichkeit auch umliegende Orte einbeziehen. Vielleicht lässt sich das Label "Halle" auch für diesen Strang ergänzen? Das wäre dann m. E. der erste gemeinsame für beide Städte.


    Beginnen möchte ich auch mit Halle, und zwar mit einem eindrucksvollen Beispiel in der Torstraße 45 in Glaucha:


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    (eigenes Bild)

    Es ist schon auffällig, dass jeder Bauträger einen gewissen Stil pflegt. LEWO baut immer sehr kastig, überdimensioniert, grau und durcheinandergewürfelt. Besonders hässlich, für meine Begriffe. Ohne bodentiefe Fenster geht bei denen sowieso nichts. Dabei ist dieser Trend doch eigentlich schon wieder im Abklingen.