Ok, es passiert also etwas und das Projekt in der Kurt-Schumacher-Straße ist nicht versandet (wie man es von anderen Themen ja durchaus kennt). Wie kann ich mir die abweichenden Daten erklären, also z. B. Genehmigung LP 4 für 01/2027 und für 11/2024?
In der Vorlage, die am 21.11.2024 im Stadtrat ist, wird die Baufertigstellung für 2030 genannt. Dass angesichts der echt langen Bearbeitungs- und Bauzeiten eine Interimsnutzung ins Auge gefasst wird, finde ich gut. Nur hätte diese schon beginnen müssen. Das Haus war zuletzt als Hostel in Betrieb und sollte doch voll funktionstüchtig sein.
"Mit Vorliegen eines Planungsbeschlusses und Beginn konkreter Planungen zur Erreichung der dauerhaften Genehmigungsfähigkeit wurde eine Zustimmung zur Interimsnutzung durch die Untere Bauaufsicht in Aussicht gestellt, was eine Nutzungsmöglichkeit des Objektes bereits im Winter 2024/2025 möglich machen könnte."
Im Januar 2023 wurde das Gebäude durch die Stadt gekauft. Planungsbeschluss wird mit November 2024 genannt. Und jetzt ist Hektik angesagt, um das Objekt noch diesen Winter, der ja aus Sicht von wohnungslosen Menschen schon begonnen hat, irgendwie provisorisch an den Start zu bringen.
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Mein Zornesausbruch über die fehlenden Bäume war also zu spontan, mea culpa.
Dass die städtischen Parkgebühren den Ausschlag geben, glaube ich nicht. Da müssten wohl 100 Jahre vergehen, bis 100 Meter Fahrradweg finanziert sind. Aber vielleicht verschätze ich mich da auch. Gehört der Abschnitt überhaupt der Stadt?
Ich hoffe, dass eines Tages ein Umbau des heutigen Parkhauses zu einem Geschäftshaus erfolgt, und zwar nach historischem Vorbild. Im hinteren Teil könnte meinetwegen ein Parkhaus erhalten bleiben, aber der platzseitige Teil verdient eine andere Nutzung und Optik. Wenn die bisherige Auslastung nicht so gut ist, wäre das doch ein Anreiz für den Eigentümer.
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Von all den verlinkten Rats- und Bürgeranfragen sowie Verwaltungsstandpunkten finde ich den Antrag der CDU, so schlampig formuliert er auch sein mag, am zielführendsten. Der Verweis der Verwaltung, dass obdachlose Menschen bis 18 Uhr auf Toilette gehen können, tut weh. Immerhin sei "die Errichtung einer öffentlichen Toilette am Hauptbahnhof geplant", was auch immer das heißt. Dass Juliane Nagel Bedenken geäußert hat, bettelnde Menschen könnten aus dem Innenstadtbereich verdrängt werden und Menschen ohne Geld könnten nicht am kostenfreien Public Viewing zur EM teilnehmen, ist auch nicht von großem Erkenntniswert.
Ein Vorteil aus der letzten Stadtratswahl ist vielleicht, dass das Problembewusstsein für die Zustände rund um den Hauptbahnhof steigt. Im besten Fall sorgt das Patt zwischen linken und rechten Parteien dafür, dass das Thema sowohl sozialverträglich als auch sicherheitspolitisch angegangen wird. Genauso möglich ist, dass gar nichts passiert.