Beiträge von Ziegel

    Für alle, die nicht noch parallel im Stadtbild-Forum mitlesen (was oft auch wirklich anstrengend ist angesichts der kindischen Diskussionen dort), hier der Link zu einer tollen Bildergalerie von heute:


    https://www.stadtbild-deutschl…&postID=443933#post443933


    Mich begeistert es, in welcher Schönheit die Portaldurchfahrt V entsteht! Portal IV ist bereits fertiggestellt.


    Auch mit Blick auf andere Bauten wird hier m. E. deutlich, wie wichtig die gestalterische Verzahnung von Fassade und Innenräumen ist. Ein oft kritisierter kulissenhafter Eindruck kann entstehen, wenn die Brüche zu stark sind. Das ist beim Braunschweiger Schloss der Fall oder manchen Ladeneinheiten am Dresdner Neumarkt. Umgekehrt ist der atmosphärische Effekt riesig, wenn eine einheitliche Wirkung erzielt wurde. Das muss sich gar nicht auf alle Innenräume ausdehnen, wichtig sind aber die "Gelenke" eines Baukörpers. Ich hoffe, nicht nur ich habe diese Erkenntnis und dies wird künftig stärker berücksichtigt, etwa bei der Bauakademie.

    Arty Deco, dass dir diese Endlosschleife immer noch nicht peinlich ist... Es haben alle mitgeschnitten, was du darüber denkst.


    Es werden aufgrund allgemeiner Sparmaßnahmen 10 Millionen Euro, die für das kommende Jahr vorgesehen waren, gestrichen. Das hat der Berliner Koalitionsausschuss beschlossen. Bei einer Bausumme von einer halben Milliarde kann man daraus nur eingeschränkt Ableitungen treffen. Die Kürzungen betreffen alle Bereiche im Haushalt und auch andere anstehende Bauvorhaben. Aber natürlich verteuert ein Aufschub das Vorhaben insgesamt.


    Der Intendant äußert sich mit den Worten: "Ein Baustopp von zwei Jahren führt zu einer Verzögerung der Fertigstellung um mindestens vier Jahre! 10 Millionen Euro werden gespart, es werden Mehrkosten von etwa 250 Millionen Euro verursacht."


    Ich würde darauf tippen, dass es unter der nächsten Regierung zu einer Neuplanung kommt. Dafür, dass die Komische Oper insgesamt abgewickelt wird, sehe ich keine Anzeichen.


    Kurze Pause. Es driftete hier zu sehr ab.

    Zum Abschluß ergriff Planungsamtschef Dr. Lerm das Wort und stellte klar, daß die Leitungsmenge im Untergrund doch ein gehöriges Problem darstellt.

    Ein einfach-mal-Umverlegen kann es angesichts des Aufwandes nicht geben, man könne und müsse nur Abschnittsweise vorgehen, aber nicht die ganze Länge auf einmal.

    Dr. Lerms Herangehensweise klingt für mich pragmatisch. Gleiches erhoffe ich mir für den Baumbestand. Wo sich solche Faktoren gut integrieren lassen, soll man das machen. Aber guter Städtebau darf unter solchen Erwägungen nicht zurückstehen. Dann lieber: sich Zeit lassen, konstant Stück für Stück umsetzen. Grundlage muss ein langfristiges Konzept sein, dass nicht modisch oder unausgereift ist. Leitungen lassen sich verlegen, Bäume umsetzen. Leitungen müssen irgendwann erneuert werden, Bäume sterben ab. Guter Städtebau hat hingegen jahrhundertelang Bestand.

    Nun, das Ulmer Beispiel stammt aus den 90ern. Damals waren Beteiligungsmöglichkeiten noch nicht so ausgefeilt und akzeptiert wie heute. Da gibt es heute bewährtere Verfahren. Dennoch hat man, für damalige Verhältnisse, vieles an Beteiligung aufgeboten.


    In einem spannenden Vortrag für die GHND hat der damalige Ulmer Baubürgermeister die Neue Mitte Ulm vorgestellt:

    2. Alexander Wetzig, Baubürgermeister der Stadt Ulm a. D. - Neue Mitte Ulm


    "In einem fünfjährigen Diskussionsprozess, davon dreieinhalb Jahre bis zum Wettbewerb, haben wir mit den Menschen geredet. Das sind nur Beispiele: wir haben ein Forum gegründet, ein Innenstadtforum, wo wir darüber diskutiert haben, alle vier Wochen, dreieinhalb Jahre lang. Wir haben das Rathaus zugepflastert mit großen Plakaten; Ulmer Extrablatt; Ausstellungen mitten in der Neuen Straße. Also die Information kam zu den Leuten und nicht die Leute mussten zu den Informationen gehen. Und dreieinhalb Jahre wurde über die Ziele diskutiert: wieviel Verkehr, welche Nutzungen, was für Bauten sollen entstehen? Erst dann haben wir einen Wettbewerb gemacht! Und das Programm des Wettbewerbs entstand aus dem Diskussionsprozess vorher. [...] Und ich habe alle Architekten herausgeworfen, die mit Skizzen kamen."


    Bürgermeinungen haben zu Veränderungen geführt. So wurde im Allgemeinen ein Tunnel verhindert und im Detail ein zusätzlicher Platz in die Planungen integriert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Laien sind nämlich gar nicht so doof und können auch mit komplexen Fragestellungen umgehen, wenn Informationspolitik und Verfahren dies zulassen und anregen.


    Vier Erfolgsfaktoren wurden von ihm wie folgt benannt:

    • langjähriges Problembewußtsein und Leidensdruck in der Stadtgesellschaft
    • ausgeprägter politischer Wille von Gemeinderat und Verwaltung
    • Kontinuität einer langjährigen Planungsstrategie zur Wiedergewinnung des öffentlichen Raumes in der Innenstadt
    • Organisation der Planung als Kommunikationsprozeß

    Letzteres bezeichnet er in seiner Präsentation (PDF) als "am wichtigsten".


    Ich frage mich, mit Blick auf diese Ulmer Erfahrungen: welcher dieser vier Erfolgsfaktoren ist in Dresden bisher vorhanden?


    Im Übrigen, da du nahezu jeden deiner Beiträge mit Seitenhieben auf Rekonstruktionswünsche schmückst: Rekonstruktionen sind nicht unumstritten, aber bei einer großen Mehrheit sehr beliebt. Auch politisch haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer (Stadtrats-)Mehrheiten zu Rekonstruktionen bekannt. Ob das im vorliegenden Fall auch so funktioniert, wird sich erweisen. Dass die Reko-Petitionen zur Carolabrücke mit Abstand die größte Resonanz fanden, ist schon ein Fingerzeig. Städtebau ist abstrakt und wenig anschaulich. Konkrete Rekonstruktionsvorhaben mobilisieren (natürlich auch Gegner), sie schaffen Aufmerksamkeit, sind emotionale Identifikationsobjekte. Ich denke, solche Ideen sind ein Motor für Veränderungen. Das waren sie bisher, das können sie wieder sein. Das kannst du blöd finden, aber ein bisschen Toleranz und Versöhnlichkeit wäre schön.


    Es kann und soll dort jeder zu seinem Recht kommen und auch Eingeständnisse machen. Es ist genug Platz vorhanden für PKW-Spuren, für Fuß- und Radwege, für Bäume und Wasser, für Rekonstruktionen, für angepasste Neubauten, für extravagante Entwürfe. Es wäre schön, wenn sich alle Interessengruppen um Ausgleich bemühen. Wenn sich die Rekonstruktionsgegner wieder auf die Befürworter einschießen, was soll Gutes dabei herauskommen? Damit der Städtebau möglichst viele Interessen berücksichtigt, ist Zusammenarbeit angesagt. Die Stadt sollte der ehrliche Makler für einen solchen Interessenausgleich sein. Dafür muss sie sich aber erstmal Vertrauen erarbeiten. Ein Selbstläufer wird es nicht.

    Ich finde es einfach schön, wenn in unserer standardisierten Welt mal etwas aus der Reihe tanzt. Braunschweig hatte zum Beispiel auch mal mit einem 3D-Zebrastreifen für Schlagzeilen gesorgt:

    3D-Zebrastreifen in Braunschweig soll Verkehrssicherheit erhöhen | STERN.de

    Auch da hatten die Bedenkenträger am Ende den Sieg davongetragen.


    Über Ampeln mit allen möglichen Motiven freue ich mich, wenn ich sie irgendwo mal sehe. Es gibt zig verschiedene Motive.


    Ob man jetzt bei allem eine Erziehungsabsicht unterstellen muss, stelle ich infrage. Wenn Fontane oder Friedrich Engels auf der Ampel aufleuchten, soll das nicht unbedingt heißen, dass die Stadt die Querenden zur Lektüren von deren Werken auffordert und ein Bonifatius mit Kreuz auf der Ampel ist kein Plädoyer für's Christentum. Das soll nur heißen: die gehören zu uns!


    Früher waren allerorten immer nur gemischtgeschlechtliche Paare oder hellhäutige Menschen zu sehen und jetzt, da sich die Gesellschaft geändert hat, sieht man auch mal andere Konstellationen. Die Dominanz der althergebrachten Rollenbilder von der Werbung bis zum Piktogramm ist immer noch erdrückend, daher wundere ich mich dann schon, warum es bei Ausnahmen von der Regel mitunter so einen Aufschrei gibt.


    Die Vermengung mit anderen heiß diskutierten, bundespolitischen Themen in diesem Strang befremdet mich mindestens ebenso. Warum so unentspannt?

    Das ist schon schlecht, aber gar nicht mal sooo schlecht, wie es auch denkbar wäre. Man hat m. E. durchaus versucht, den Baukörpern und Fassaden etwas Abwechslung zu geben. Es wäre unglaublich viel erreichbar gewesen, wenn man mit vielen verschiedenen Farben gearbeitet hätte. An den Schmalseiten hätten sich zudem verschiedene Künstler/innen mit Kunst am Bau verwirklichen können. Das wären keine relevanten Kostentreiber. So, wie es jetzt ist, muss man sich ja richtig konzentrieren, den Schlüssel nicht in die falsche Haustür zu stecken, so gleich sieht alles aus.


    Um mal einen Vergleich zu bringen, siehe in Leipzig ein Projekt am Bayrischen Bahnhof. Eine noch grässlichere Architektur, die aber dank der Farbtupfer durchaus etwas Freundliches bekommt.


    Fehlende Dächer finde ich bei den ganzen Flachdachkisten prinzipiell störend, aber das mag Ansichtssache sein. An den Bahnanlagen und in Richtung der Hinterhöfe der gegenüberliegenden Straßenzeile mag das akzeptabel sein, auch wenn eine Anknüpfung an die gründerzeitliche Architektur der Gegend natürlich schöner wäre. Ich möchte jedenfalls nicht in so einer gestaltungs-unfreudigen Wohnbatterie leben, aber ich habe ja auch gut reden, da nicht in Berlin auf Wohnungssuche.

    Klar, es soll jeder mitreden der will. Ich glaube nur nicht, dass das zum Ziel führt, welches ja jeder woanders sieht.

    Woher nimmst du diese Gewissheit? Kannst du mit uns auch Erfahrungen oder Beispiele teilen? Kennst du dich mit modernen Beteiligungsverfahren aus?


    Bei den bisher von mir ins Feld geführten Vorbildern Matthäikirchhof, Prämonstratenserberg und Neustädter Markt sind meines Erachtens sehr gute Entwürfe in Bearbeitung, um als B-Pläne beschlossen zu werden. Meiner Meinung nach ragen sie aus dem Durchschnitt weit heraus und die Beteiligung hat daran erheblichen Anteil gehabt. Den Leipziger Bahnhof lasse ich außen vor, weil ich mich damit nicht genug beschäftigt habe.


    Gerade bei Themen von hoher Bedeutung und/oder besonderer Strittigkeit ist breite Beteiligung Gold wert. Auch bei komplexen Themen wie Verkehrsentwicklungsplänen wird allenthalben auf moderne Beteiligungsverfahren gesetzt, sogar in Dresden. Warum soll das hier plötzlich nicht möglich sein? Dabei geht es nicht nur ums Informieren und Mitreden, sondern auch um Einflussnahme. Eine Garantie, dass das Ergebnis genial ist, gibt es natürlich trotzdem nicht.


    Es fehlt vielfach an Feedbackschlaufen zwischen Politik, Verwaltung, Expert/innen und Bevölkerung. Wenn man es hier wieder versäumt zu integrieren und Wünsche der Bevölkerung zu berücksichtigen, wird es absehbar nach hinten losgehen.

    Auch wenn sich von der Taktung her oft nichts ändert

    Ersetzt die S6 den bisherigen RB?


    Aktuell fahren schon RE 15, RE 16 und RB 20 sowie ein IC Weißenfels an. Die Fahrzeit beträgt aktuell 26 (IC), 30 (RE) oder 37 Minuten (RB). Interessant wäre für mich, mit welcher Fahrtdauer sich hier die S-Bahn einreiht.

    Meinungsäußerungen wie „ich will das alte Dresden zurück“ und „macht mir ja nicht die Straße kleiner“

    ...sind absolut legitim und brauchen Diskussionsräume.


    Im übrigen gibt es erprobte und konstruktive Formate der Einbindung und Beteiligung. In Dresden ist man noch nicht so erfahren damit. Hingegen ist man inzwischen so oft mit "Top down" auf die Nase gefallen, dass Zweifel an der Lernfähigkeit der Dresdner Tops angebracht sind.


    Wenn Beispiele benötigt werden, wie man so etwas macht, trage ich die gern zusammen. Neben Leipzig habe schon auf Magdeburg verwiesen.

    Die Dresdner Neuesten Nachrichten berichten über die Wagner-Akademie.

    Weil Ziegel die Frage nach der Unabgestimmtheit im Amt für Kultur und Denkmalschutz aufwarf

    Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) soll demnach in die Pläne von Musikfestspiel-Leiter Vogler eingeweiht gewesen sein, habe sich angesichts ihres gekürzten Etats aber sehr deutlich dagegen ausgesprochen. "Die Musikfestspiele stellten trotzdem den Antrag", schreiben die DNN, ergo: Amt für Kultur und Denkmalschutz.


    Oberbürgermeister Hilbert, der dafür (mutmaßlich) die Rückendeckung gab, spricht nun davon, man befinde sich "in der Aufarbeitung und Abstimmung innerhalb der Verwaltung". In Dresden braucht man bald ein Amt für Aufarbeitung.


    Nun möchte man den Stadtrat mit "umfangreiche[n] Darlegungen und Präsentationen" (PowerPoint?) umgarnen, um der Aktion doch noch irgendwie den Segen zu erteilen. Nach wie vor wird vom Königsufer gesprochen, ohne dass mal irgendwer nachhakt, wie das in die städtebaulichen Planungen zu pressen sein soll. Es wird allgemein auf die Flächen von Stadt und Freistaat verwiesen.


    Die SPD hat einen Eilantrag eingebracht, die Akademie-Planungen vorerst nicht weiterzuverfolgen (also kein PowerPoint).


    https://spd-fraktion-dresden.d…-richard-wagner-akademie/


    Die Zeit für eine Bedarfsprüfung sollte man sich schon nehmen. Zumal es ja auch andere kulturelle Nutzungsideen für die städtisch/staatlichen Grundstücke gibt.


    Im DNN-Antrag ist von einer Abstimmung im Stadtrat im November die Rede. Bei der Ratsinfo heißt es dagegen: 12.12. Ich bin gespannt.

    Ob die Dresdner Verwaltung etwas hinzugelernt hat und von Beginn an auch Bürger/innenbeteiligung mitdenkt? Im Beitrag von Elli lese ich dazu nichts.

    2025 zu Workshops eingeladen wird, um eine Aufgabenstellung zu formulieren

    Soll das so etwas wie eine stadtplanerische Variante des "Atelier Neumarkt" von 2000 werden? Sollen die studentischen Fingerübungen tatsächlich Diskussionsgrundlage für anstehende Jahrhundertentscheidungen in diesem Areal sein? Wird in den Workshops, welche den Wettbewerb vorbereiten, nur wieder der gleiche Wanderzirkus altbekannter Expert/innen sitzen, die schon genug Schaden anrichten?


    Oder schaut man doch mal heimlich nach Leipzig?

    Zum Ampelmännchen gab es sogar einen exra3-Beitrag:

    extra 3 Spezial: Der reale Irrsinn: Realer Irrsinn: Keine gleichgeschlechtlichen Ampeln in Braunschweig - hier anschauen


    Es gab also keine Verschwörung gegen den Löwen, sondern einen allgemein festgefahrenen und albernen Verwaltungsstandpunkt. Es wäre schön, wenn die Amtshengste sich inzwischen etwas gelockert hätten. Der Löwen-Vorschlag kann nun ja nochmal vorgebracht werden.


    Ebenso sollte der Kritikpunkt an dem Zebrastreifen nicht sein, dass er farbig ausgeführt wurde, sondern dass so etwas in Deutschland 100.000 Euro kostet.

    Gibt es hier jemanden, der/die etwas zur Haltbarkeit, Lebensdauer und Instandsetzungsfähigkeit der Plattenbauweise schreiben kann? Die Bauqualität nahm wohl von Jahrzehnt zu Jahrzehnt ab, in den 80ern war es dann besonders mies. Hier sind wir im Jahr 1977. Ich hörte mal, dass die Plattenverbindungen die Schwachstelle dieser Bauweise seien. Dass die originalen Balkone aufgrund statischer Probleme demontiert werden mussten, weist vielleicht schon in diese Richtung.


    Interessant ist die Schilderung von Knerer & Lang zu ihrem Umbau der westlichen Ecke 2004:


    "Der typologisierte Baukasten des Wohnbausystems 70 sah eine solche Ecksituation nicht vor, weswegen der Giebel im Bestand geschlossen und ohne Fensteröffnungen war. Aus finanziellen Gründen war die Öffnung dieses Giebels unmöglich. Die vorhandenen Betonloggien wurden abgebrochen und durch eine neue Fassadenkonstruktion ersetzt, die die Negativecke kaschiert. Mit dem Umbau wurden die Straßenfluchten bis an die Blockecke geführt, um die bislang unbefriedigende städtebauliche Situation zu klären."


    Das müsste man eigentlich irgendwann wieder denkmalgerecht rückbauen, um die "unbefriedigende städtebauliche Situation" der "Negativecke" in ihrer originalen Schönheit wieder freizulegen.

    Da ich den Strang Carolabrücke angelegt habe, kann ich diesen auch umbenennen. Das habe ich nun getan. Ich finde es logisch, dem Thema St. Petersburger besondere Aufmerksamkeit zu widmen und es zusammen mit der Brücke zu diskutieren. Den neuen Strang hatte ich damals wie folgt umrissen: "Diskussion der Einsturzursachen, die behelfsweise Verkehrsumleitung, ein Teil- oder Komplettneubau und die Neuorganisation der Verkehrsführung". Die Diskussionen zum Verkehr werden nun einmal ausführlich geführt (werden), angefeuert durch Nachrichten zur Brücke. Städtebauliche Ideen müssen sich in der Gesellschaft wie auch hier im Forum entsprechend Gehör verschaffen.


    Ich war auch mal so frei, noch den Carolaplatz in den Strang zu integrieren, in der Hoffnung, dass der nicht wieder vergessen wird.


    Für ein Verschieben der obigen Beiträge braucht es dann wirklich einen @mod.

    Ich habe es noch nicht live gesehen, aber den hier verlinkten Bildern zufolge wird der Sockel eindeutig blechverkleidet. Ob Stein besser wäre, lasse ich dahingestellt. Das Erdgeschoss ist grobschlächtig und detailarm geplant, daran würde auch Stein nichts ändern. Da finde ich die Markisen eigentlich noch recht angenehm, lebendig, locker. Vielleicht dürfen die sogar etwas bunter sein. Aktuell sehe ich nur grau, grau, grau. Jedenfalls ist es ganz sinnvoll, bei den zwanghaft großen Glasflächen, deren Fehlen vielen Architekten Phantomschmerz bereiten würde, Sonnenschutz mitzudenken.


    Detailierung auch bei der Kubatur ist immer begrüßenswert. Insofern wäre es schön gewesen, wenn es Rücksprünge u. a. zwischen Sockel und Turm gegeben hätte. Immerhin wird über Farbe und Fensterform eine gewisse Abwechslung erzielt.


    Dass die mittigen Furchen (die m. E. so wie im Wettbewerb angedacht kommen) und der Hell-dunkel-Kontrast im Turm diesen eigentlich grausig proportionierten Klotz optisch teilen, finde ich gelungen. Der zweite Zweitplatzierte von Diener & Diener taugt meines Erachtens eher als abschreckendes Beispiel denn als Vorbild, was uns stattdessen hätte erwarten können.

    Ok, es passiert also etwas und das Projekt in der Kurt-Schumacher-Straße ist nicht versandet (wie man es von anderen Themen ja durchaus kennt). Wie kann ich mir die abweichenden Daten erklären, also z. B. Genehmigung LP 4 für 01/2027 und für 11/2024?


    In der Vorlage, die am 21.11.2024 im Stadtrat ist, wird die Baufertigstellung für 2030 genannt. Dass angesichts der echt langen Bearbeitungs- und Bauzeiten eine Interimsnutzung ins Auge gefasst wird, finde ich gut. Nur hätte diese schon beginnen müssen. Das Haus war zuletzt als Hostel in Betrieb und sollte doch voll funktionstüchtig sein.


    "Mit Vorliegen eines Planungsbeschlusses und Beginn konkreter Planungen zur Erreichung der dauerhaften Genehmigungsfähigkeit wurde eine Zustimmung zur Interimsnutzung durch die Untere Bauaufsicht in Aussicht gestellt, was eine Nutzungsmöglichkeit des Objektes bereits im Winter 2024/2025 möglich machen könnte."


    Im Januar 2023 wurde das Gebäude durch die Stadt gekauft. Planungsbeschluss wird mit November 2024 genannt. Und jetzt ist Hektik angesagt, um das Objekt noch diesen Winter, der ja aus Sicht von wohnungslosen Menschen schon begonnen hat, irgendwie provisorisch an den Start zu bringen.


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    Mein Zornesausbruch über die fehlenden Bäume war also zu spontan, mea culpa.


    Dass die städtischen Parkgebühren den Ausschlag geben, glaube ich nicht. Da müssten wohl 100 Jahre vergehen, bis 100 Meter Fahrradweg finanziert sind. Aber vielleicht verschätze ich mich da auch. Gehört der Abschnitt überhaupt der Stadt?


    Ich hoffe, dass eines Tages ein Umbau des heutigen Parkhauses zu einem Geschäftshaus erfolgt, und zwar nach historischem Vorbild. Im hinteren Teil könnte meinetwegen ein Parkhaus erhalten bleiben, aber der platzseitige Teil verdient eine andere Nutzung und Optik. Wenn die bisherige Auslastung nicht so gut ist, wäre das doch ein Anreiz für den Eigentümer.


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    Von all den verlinkten Rats- und Bürgeranfragen sowie Verwaltungsstandpunkten finde ich den Antrag der CDU, so schlampig formuliert er auch sein mag, am zielführendsten. Der Verweis der Verwaltung, dass obdachlose Menschen bis 18 Uhr auf Toilette gehen können, tut weh. Immerhin sei "die Errichtung einer öffentlichen Toilette am Hauptbahnhof geplant", was auch immer das heißt. Dass Juliane Nagel Bedenken geäußert hat, bettelnde Menschen könnten aus dem Innenstadtbereich verdrängt werden und Menschen ohne Geld könnten nicht am kostenfreien Public Viewing zur EM teilnehmen, ist auch nicht von großem Erkenntniswert.


    Ein Vorteil aus der letzten Stadtratswahl ist vielleicht, dass das Problembewusstsein für die Zustände rund um den Hauptbahnhof steigt. Im besten Fall sorgt das Patt zwischen linken und rechten Parteien dafür, dass das Thema sowohl sozialverträglich als auch sicherheitspolitisch angegangen wird. Genauso möglich ist, dass gar nichts passiert.

    Allzu schick schaut das ja nicht aus. Lediglich das Granitpflaster gefällt mir. Und warum genau braucht es neben einem Parkhaus Parkbuchten? Und warum hat man wieder so ein hässliches Laternenmodell ausgewählt? Und warum finden Bäume dort keinen Platz?


    Eine richtig große Zeltstadt gab es vor Beginn der Bauarbeiten im Bereich hinter dem Parkhaus. Als ich den damaligen Schleichweg und mit ihm dieses Zeltlager entdeckt habe, bin ich aus allen Wolken gefallen.


    Ich kann es nicht verstehen, dass man diese Probleme nicht in den Griff bekommt. Es ist doch eine überschaubare Zahl von Menschen betroffen. Im ehemaligen Hostel in der Kurt-Schumacher-Straße will die Stadt eine Unterkunft für Obdachlose einrichten. Anfang 2023 hat sie das Gebäude gekauft. Das ist bald zwei Jahre her. Nichts hat sich dort getan! Für das bald ablaufende Jahr waren die Bauarbeiten terminiert.


    Und wenn ich dann lese, für welchen Schnullifax Geld hergegeben wird (wir hatten gerade erst die Sinnlos-Projekte im Museumswinkel diskutiert) und dass gleichzeitig die sozialen Dienste völlig überlastet sind und es dort an Geld fehlt, habe ich kein Verständnis für diese Politik.


    Doch auch bei bestem Ausbau sozialer Angebote würde es noch Leute geben, die am Hauptbahnhof herumlungern, betteln und ihre Notdurft verrichten wollen. Und das darf auch nicht sein! Im Sinne der großen Zahl an Menschen, die sich dort ungestört aufhalten wollen, gehört das unterbunden.