Wohnen und Arbeiten oder Kultur und Vergnügen ist kaum zu finden, meine Altersgruppe hat das Gebiet längst verlassen, zurückgeblieben sind viele Rentner. Ein echtes Kiezfeeling gibt es nicht.
Deshalb mag das ja heute alles einen gepflegten und beschaulichen Eindruck machen, aber es bestehen weiterhin große soziale Probleme und Spannungen.
Ich weiß ja nicht wie lange du schon nicht mehr hier wohnst, aber in den letzten 10 Jahren (insbesondere in den letzten 1-2 Jahren) hat sich hier viel getan, auch was die Durchmischung angeht. Große Projekte wie das Q216, der Lindenhof oder die Reihenhäuser am Friedhof Friedrichsfelde haben definitiv eine jüngere Klientel (viele Studenten und junge Familien) in den Kiez gebracht. Zudem ziehen immer mehr Menschen (vor allem mit Kindern) aus dem engen Fhain nach Lichtenberg, denn hier gibt es gerade für Familien viel mehr zu bieten (Kitas, Grünflächen, Spielplätze, Günstigere Wohnungen). Ich spüre selbst als Vater ein echtes Kiez-Gefühl im Gebiet Frankfurter Allee Nord. Und selbst die Gebiete mit älteren Bewohner (z.B. Niebelungenviertel) werden zunehmend verjüngt. Es kommen mittlerweile sogar mehr "hippe" Läden in den Kiez, z.B. das Interkosmos direkt bei mir um die Ecke (bald mit Kino im Keller). Ich bin mir sicher, dass die Gentrifizierung nicht aufzuhalten ist, gegenüber wird z.B. gerade ein Dachgeschoss ausgebaut. Überall wird investiert in Infrastruktur und Gebäude. Will damit nicht sagen das alles super ist (gibt immer noch ein paar Nazis und viele AfD-Wähler hier), aber deine Beschreibung entspricht so nicht der Realität.