Der Sockel kann mich auch nicht wirklich überzeugen. Der dreistöckige Anbau wirkt auch eher angeflanscht und nicht hinreichend in die Fassadengestaltung integriert. Positiv finde ich allerdings, dass sich das schlanke Maß bis hin zum Erdgeschoss durchzieht. So kann die filigrane Kubatur in Gänze wirken. Ich hatte schon die Befürchtung, dass das HH auf ein Parkhaus mit größerer Grundfläche quasi draufgesetzt wird.
Die in die Form integrierten Balkone an den Ecken lassen das Gebäude noch transparenter und leichter wirken. Auch das Material sieht gut aus. Naturstein?
Im Hinblick auf die Höhe würde sich das Gebäude an der Hachestraße in Peripherie des Südviertel-Clusters am besten machen. Es wäre zusammen mit dem Wohnturm an der Philharmonie eine schöne Ergänzung zu den Bürogebäuden, die die Skyline bisher ausgemacht haben.
Das spricht aber absolut nicht gegen die Entwicklung eines Hochhauses auf dem Gründstück an der Ottilienstraße. Zusammen mit Projekten wie dem Kontorhausviertel, wo in den Visualisierungen auch ein Hochhaus gezeigt wurde, könnte sich zusammen mit den Weststadttürmen und dem City-Tower eine schöne kleine Ansammlung an Hochpunkten ergeben.
Turmbauers Anregung, dass es sinnvoll wäre in den Innogy-Campus Wohngebäude zu integrieren halte ich für sehr unterstützenswert. Ein riesiger Bürocampus in Einheitshöhe ist vor allem im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen nicht mehr auf die Zukunft ausgerichtet.
Insgesamt überzeugt das Projekt und der Entwurf absolut. Egal wo gebaut werden würde, eine Realisierung wäre ein großer Gewinn für Essen.