Beiträge von Andreas82

    Die (städtebauliche) Dichte ist bei fast allen aktuellen Vorhaben ein Problem. Während zwar einerseits die Gebäude an sich oft immerhin annehmbare Geschosszahlen haben wird das drumrum dennoch gerne gestaltet wie bei einer sowjetischen Trabantenstadt. Das sieht man auch anderswo, z.b. bei der bahnstadt in heidelberg.

    später wundert man sich dann, wieso auf 1000m² sandsteinplatz (mit 3 alibibäumen) und angrenzenden 20000m² rasenfläche (6 alibibäume) niemand sein mag.

    die kleinen parks und grünflächen überall in stuttgart habe ich in all den jahren in denen ich dort gewohnt habe immer sehr genossen und hatte nie den eindruck, dass das irgendwie besser 20x größer sein sollte.

    und ja, von den grünflächen abgesehen wird man so auch immer probleme haben, eine entsprechende infrastruktur zu bedienen. wenn man hier die notwendigen einwohnerzahlen nicht erreicht kann man entweder nur sehr wenig anbieten (meistens dann 1x supermarkt, 1x discounter, 1x frisör) oder man hat nonstop leerstand oder man baut wieder zentrale ladenzentren wie in die 60er jahren und drumrum schlafstadt.

    alles irgendwie wenig erstrebenswert.


    von daher ist jede diskussion in dieser richtung richtig und wichtig.

    Puh, das ist ja furchtbar. Die Balkone sind irgendwie sehr ästhetisch, aber da bräuchte man dann beim restlichen Gebäude einfach einen passenden Gegenpart. So ist das Gesamtbild einfach die klassische Einfallslosigkeit die man überall sieht.

    Immerhin hat man halbwegs vernünftige Geschosszahlen realisiert, das ist aber auch schon alles.

    Im selben Bereich gibt es auch ein weiteres Projekt von der Isaria (wenn ich es richtig verorte direkt hinter deren jetziger Baustelle) im Auftrag der Deutschen Wohnen. Den Realisierungswettbewerb haben Beer Bembé Dellinger Architekten gewonnen. Baubeginn ist für 2025 geplant.

    Wow, das ist wirklich mal ein Entwurf den man anschaut und erstmal nichts hat, an dem man herumkriteln müsste (wenn es denn so kommt).

    Vor allem kann man auch ohne zu zögern sagen, dass sich dieser Neubau gut in den Bestand integriert, was ja ansonsten eine Floskel ist die irgendwie immer bemüht wird, auch wenn jemand in einen Jugendstilblock ein Waschbetongebäude einfügen würde.

    :thumbup:

    Die Visualisierungen dürften bislang hier noch nicht bekannt sein. Neubaubeginn sollte bereits zu Beginn 2021 sein, die Neubauten wirken recht hochwertig und passen sich optisch ganz gut in die Umgebung ein.

    Das sieht wirklich sehr gut aus. Nicht so ein Fremdkörper wie im Fall vom Zuffenhausener Bauprojekt, das weiter oben verlinkt ist.

    Wie gesagt, ich sehe das als ein allgemeines Thema, nicht einmal nur bezogen auf Familien mit Kindern (wobei es die natürlich eher betrifft). Auch als wir damals kinderlos waren hätten wir uns nie eine Wohnung ausgeguckt, die verschwenderisch mit dem Platz umgeht, einfach weil wir es nicht gebraucht haben (und als seltsam bis falsch empfinden).

    Wenn man mal die Pariser fragt, die lachen sich ja scheckig was wir an Platz für 3 oder 4 Personen verballern. Das ist dort vielleicht das andere Ende des Extrems, aber etwas mehr Bescheidenheit könnte man schon auch bei uns walten lassen.

    Und wie man gerade jetzt in der Pandemie ja sieht, ist die Formel "Zimmer > Quadratmeter" durchaus wieder im Fokus. Viele unserer Freunde haben gerade Schwierigkeiten ihren Alltag zu organisieren, weil einfach mindestens ein Zimmer, vielleicht sogar zwei, fehlen. Die Quadratmeter sind natürlich en Masse verfügbar, mehr als bei uns, aber was bringt das nun...


    Und ja, um halbwegs auf das Thema zurückzubiegen, hier sehe ich auch Gemeinden und Städte in der Pflicht mehr zu lenken. Die private Wohnungswirtschaft ist natürlich das eine, aber die städtischen Unternehmen treiben ja mittlerweile ganz überwiegend den gleichen Zinnober, außer daß die eine oder andere Einheit wenigstens noch gefördert ist. Aber eine geförderte 3-Zi-Wohnung bringt der Familie mit 3 Kindern halt auch nix.

    Ja, ich denke Mikro-Appartments sind nicht per se böse, weiß halt nur nicht, wie toll dann so eine Ballung in einem Gebäude ist. Könnte dann bei vielen WE-Pendlern so sein, dass das am WE ausgestorben ist.

    Trotzdem denke ich, dass ein größeres Angebot an "normalen" Wohnungen gut wäre. Bei Neubauten im Eigentumsbereich kann man wenn es gut läuft vielleicht auch selbst noch mitbestimmen (vermutlich nur in Baugemeinschaften, weiß nicht...) und kann sofern man sich den QM-preis leisten kann dann eine sinnvolle Wohneinheit generieren.

    Aber wenn ich jetzt halt an unsere eigene Suche nach Wohneigentum denke, dann war bei den Sachen die als fertiges Angebot da waren vielleicht das eine oder andere dabei, wo der reine Preis gar nicht das gesteigerte Problem ist, aber wenn ich halt auf meiner Wunsch-QM-Zahl nachher 3 Zimmer habe, dann bringt mir das nix. Unser Schlafzimmer braucht keine 25m², die Kinderzimmer gleich dreimal nicht.

    Und bei Mietwohnungen ist das auch ein Trend. Und da wäre es eben auch sinnvoll, wenn da mehr Druck von außen kommt, was gebaut wird. Wenn z.b. eine SWSG eine 4-Zi-Wohnung als das höchste der Familienfreundlichen Gefühle anpreist und aber auf den m² einfach mehr drin wäre, dann finde ich das falsch. Klar darf auch gerne das ältere Ehepaar sich ihre 3Zi auf 105m² ausbreiten, aber eine Familie mit normalen Ansprüchen sagt sich da halt: "wieso nicht 5 Zi?".

    Wir haben jetzt z.b. 6 Zimmer auf (DIN) 136m² und wäre der Bebauungsplan hier nicht direkt aus den 60er-Jahren (gefühlt) importiert worden, dann hätten wir den gleichen Komfort und Zimmeranzahl auch auf nochmal 5-10m² weniger untergebracht.

    Ja, diese Aussage (zumindest mit den Singles) kenne ich durchaus auch, das stimmt. Bei Studis/Azubis/Einsteigern wären natürlich WGs angebracht, kleiner Wohnraum ist ja überproportional teuer. Aber gut, das ist ja nur die eine Seite des Marktes, die andere findet natürlich überteuerte 1Zi-Wohnungen toll.

    hmm.. optisch ganz OK (besser als die andere "neu"bebauung, im vergleich zum Nordbahnhofvirtel dahinter natürlich nur grauer Durchschnitt), allerdings finde ich die Aufteilung des Wohnanteils seltsam (freundlich ausgedrückt). Also, aus markttechnischer Sicht betrachtet macht es vermutlich Sinn. Aber wenn wie größte Wohneinheit 3Zi sind und 85% Mikroapartments... puh. Geht das denn gar nicht, dass da die Stadt mal entsprechende Worte mitredet? Ich frage das ernsthaft, in diesen Prozessen bin ich einfach null drin.

    Mich erschüttert das nur immer, dass in Stuttgart sinnvoller Wohnraum fehlt (auch und vor allem für Familien) und dann werden überall 2Zi, 3Zi gebaut, wenn's ganz krass hochkommt mal 4Zi... oder gerne auch 3 Zimmer auf 180m², wo man halt früher dann eine 7 Zi-Altbauetage hatte.

    Großer Gott, wie kann man denn dem traumhaften Bestand rechts so etwas antun? Und wieso muss genau die Ecke des Grundstücks so dermaßen offen sein? Damit dann der Wind besser durchpfeift und Straßenlärm- und Gestank besser mitnehmen kann?

    Ah, interessant. Meine alte, geliebte "Hood". Hatte damals bevor ich weggezogen bin schon davon gelesen, dass da was kommen mag.

    Von der Dichte und dem Layout her finde ich das sehr interessant. Allein mit was ich mich einfach nicht anfreunden kann ist, dass man in eine solche Bestandsbebauung dann unbedingt diese Flachdachwürfel reinsetzen muss. In so einem Fall bin ich dann doch ganz altmodisch für die Satteldachvariante. Das würde glaube ich insbesondere wenn die Farben nachher wirklich so werden wir auf den spärlichen Entwürfen (was toll wäre, mal was anderes als die immer gleichen Grauschattierungen) top aussehen.

    In der Stuttgarter Zeitung gab es noch diese Illustration:


    Ich finde die Idee grundsätzlich gut und begrüßenswert, ABER: auch wenn die Illustration vorläufig ist, glaube ich sehr wohl, dass sie eine realistische Bebauung wiederspiegelt. Das Problem ist schon jetzt zu erkennen: oben, die dichte und gute Bestandsbebauung. Unten die sehr lockere angedachte.
    Derlei Planungen gehören in die 60er Jahre. Eine neue Bebauung muss MINDESTENS so dicht sein wie die Bestandsbebauung, idealerweile die gleiche Dichte in der Fläche, dann aber gerne 2-4 Stockwerke oben drauf (im Osten sind es ja oft eher nur 3 oder 4 Stockwerke, wenn überhaupt).
    Sollte einer derartigen Bebauung baurechtliche Vorgaben im Weg stehen, so wäre es an der Zeit diese endlich zu ändern.


    Inzwischen ist man immerhin bei 1900 Wohnungen für 5000 Menschen. Tendenz also stark zunehmend ;).


    Also ich habe das so verstanden, dass die 5000 die Menschen die dort wohnen zusammengezählt mit denen die dort arbeiten sind. Da wohl nicht alle die dort arbeiten werden auch dort wohnen, sind es eher weniger.
    5000 die dort wohnen würde ich als Minimum ansehen, aber dann haben ja wieder die Häuser weniger als 200m Abstand und das kann man ja niemand zumuten in der durchlüfteten Stadt! Ach nein, das war ja in den 50ern, oder?

    Ja, da wurde das maximale an uninspirierter Langeweile herausgeholt. Respekt! Jede Dorfsparkasse lässt mir hier hingegen das Adrenalin in alle Adern schießen.
    Das einzig Positive ist (so es denn stimmen mag, tolle Sachen kann ich mir auch auf den Allerwertesten schreiben) dass im EG viel Gastronomie und Gewerbe vorgesehen ist.

    Nun ja, alles hat immer so seine Seiten. Ich denke in Stuttgart sind Investoren nur indirekt das Problem - die Stadt (wie viele andere Städte auch) ist einfach zu faul sich selbst groß zu kümmern und verkauft dann lieber Grundstücke in der Familienpackung. Dass dann jemand großes kommt und halt ein hässliches Riesending draufklotzt (Großteil davon dann natürlich NICHT Wohnungen) ist klar.


    Aber mal kurz zu den Rosenberghöfen an sich: wir sind vor kurzem dort auch mal vorbeigelaufen und ich persönlich denke, es ist rein optisch/strukturell eines der besten Projekte im Moment. Angemessene Stockwerkzahl, vielfältige Fassaden, gut integriert in den Bestand und trotzdem modern.

    Puh, also von allem ist der Gewinner tatsächlich noch das beste.
    Trotzdem alles irgendwie nah am Zeilenbau der 60er.
    Was soll eigentlich in der heutigen Zeit wo Bauplatz rar ist dieser Unfug mit diesen Unmengen an Platz zwischen den Gebäuden/Blöcken? Man weiß doch mittlerweile, dass das nur Nachteile hat (außer für Leute für die mehr Grünfläche per se etwas Gutes ist).
    Wenn das an aktuell gültigen Babauungsplänen liegt, dann sollte man die tunlichst mal ändern.

    Wieder so ein Unding. Früher hatten wesentlich dichter bebaute Viertel 6-8 Stockwerke und die Wohnungen unten sind beileibe nicht dunkel (wohnte selbst mal in einer entsprechenden).
    Klar, alles Ansichtssache, aber dann mögen doch bitte derlei Menschen einfach dorthin ziehen, wo es Licht, Luft & Liebe gibt (angeblich: Land)


    Ich arbeite da oben. Als ich "70 Wohnungen" las, lachte ich. Dann fiel mir auf: ach Mist, das ist ja gar kein Scherz!


    Ach ja, und die Grundrisse scheinen mir auch wenig zeitgemäß zu sein. Aus 190m² sollte man 7 oder 8 Zimmer schneiden, dann könnte man wenigstens mal WIRKLICH familientaugliche Wohnungen bewerben.

    Kann andrejmarco nur zustimmen, der erste Entwurf geht einfach gar nicht.
    Ja, ich bin kein Architekt und nur Laie, aber der zweite Entwurf ist für mich modern aber trotzdem passend ohne jetzt zu sehr das vergangene Jahrhundert wieder aufleben zu lassen.
    Wie gesagt, ich bin Laie, aber es ist irgendwie schon auffällig wie sehr es oft scheint als will jeder brachialst möglich in eine Bestandsbebauung einbrechen und dann behaupten, das wäre jetzt total klug aufgegriffen (passiert in Stuttgart in ca. 95% der Neubebauung).

    In einem so schon grünen Gebiet ein bisschen arg viel Grün (und damit Abstand) zwischen den Blöcken für meinen Geschmack. Aber auch unklar wie belastbar die Darstellung schon ist.
    Proportionen passen für mich auch nicht. Mehr Blöcke, dafür kleiner und wirklich geschlossen würde ich mir da wünschen. Dann müsste man sich auch nicht mit 3000-4000 Bewohnern begnügen was zwar für aktuelle Stuttgarter Verhältnisse ein Paukenschlag ist, aber halt für so ein Areal immer noch zu wenig.