Beiträge von Fettes Toast

    Wilhelmshaven ist bislang überwiegend ein Hafen für Massengut (vor allem Öl) Es ist auch ökologisch ganz sinnvoll diese Fracht aus den großen Flußhäfen Hamburg und Bremen(-erhaven) heraus zu halten.


    Niedersachsen will ja in den nächsten Jahren dort (Wilhelmshaven) einen großen Container Terminal bauen, in der Hoffnung ,dass zukünftige Schiffe für Hamburg und Bremen zu viel Tiefgang haben, (Und weil Wilhelmshaven eine sehr hohe Arbeitslosigkeit hat)


    Die Hamburger wollen natürlich lieber die Unterelbe vertiefen (genauergesagt: Untiefen beseitigen) und glauben nicht an viel mehr Tiefgang bei Containerschiffen, weil das neue technische Schwierigkeriten mit sich bringt.


    Das ganze führt hier gerade zu einer Menge Kleinstaatengezänk.


    .

    Zitat von Welfe

    Ich und Sport? :D


    Hätte ja sein können, wenn Dir eine gewaschene Shorts für den Sportunterricht so wichtg ist wie Dein Umzug. ;)

    Es ist nur sehr schade, dass man auf der Brücke nicht anhalten kann, ... na ja nachts um halb eins, wenn kaum Verkehr ist kann man schon mal kurz ... ;)



    Leider kommt das Wachstum des Hafens weniger vom deutsche Hinterland sondern vor allem durch den Außenhandel von Ost-, Mittel und Nordeuropa. Rotterdam ist ja der nächste Überseehafen für die Industrieregionen entlang des Rheins, und Rotterdam macht sich in letzte Zeit bei weitem nicht so gut wie Hamburg .


    Bremen fehlt, glaube ich ein eigenes Hinterland. Anderen Häfen in deren Hinterland Konkurrenz zu machen ist schwierig, weil die Transportkosten über Land doch sehr viel höher sind als per Schiff und die Güter fast immer nur den nächsten Großhafen ansteuern.


    hier ein Diagramm, das ich gerade bei http://www.hafen-hamburg.de gefunden habe:




    Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

    Die WELT 30.07.04


    Hamburger Hafen hängt Konkurrenten ab


    Stärkste Zuwachsrate aller europäischen Container-Umschlagplätze - 15,9 Prozent Steigerung



    ...
    In den anderen Häfen nahm der Containerverkehr in der ersten Jahreshälfte ebenfalls zu, allerdings weniger stark. So konnte Rotterdam um 12 Prozent, Antwerpen um 14,9 Prozent und die Bremischen Häfen um 2,7 Prozent zulegen. Damit steigerte sich der Marktanteil Hamburgs in dem wachsenden Containerverkehrsmarkt von 23,5 auf 28 Prozent. "Damit können wir unsere Position als Drehscheibe im internationalen Warenaustausch weiter ausbauen", meinte er.



    Hamburgs starke Position im internationalen Warenaustausch wird dadurch begünstigt, dass die großen Containerliner nicht in die Ostsee fahren, sondern die Hansestadt als Hafen für Osteuropa und die Ostseeanlieger sehen. Von 35 internationalen Liniendiensten laufen 28 Hamburg an. Von hier werden die Warenströme mit Feederschiffen (Zubringer), Binnenschiffen sowie via Schiene und Straße verteilt. Allein der Containerverkehr in den Ostseeraum legte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zur Vorjahreszeit um 42 Prozent zu. Im Verkehr nach China und Fernost waren es sogar 46 Prozent. Aber auch der Nordamerika-Verkehr an die Ostküste ist im Aufwind.
    ...


    der ganze Artikel unter :http://www.welt.de/data/2004/07/30/311960.html
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    Leider werden diese Erfogle außerhalb der Stadt kaum unterstützt. Die Anpassung der überregionalen Verkehrsinfrastruktur zur Hinterlandanbindung wird Jahr für Jahr verschleppt und die Regierung in Neidersachsen stemmt sich noch immer gegen die Anpassung der Unterelbe-Fahrrinne, um ihren zukünftigen Konkurenzhafen in Wilhelmshaven nicht völlig überflüssig zu machen. :mad:


    In der Hafenpolitik werden die Schwächen der norddeutschen Kleinstaaterei besonders deutlichsten. :nono:


    Ich will mich aber dennoch mal darüber freuen, dass wir in D-Land auch in der heutigen Lage noch solche Wachstumsbranchen haben. :daumen:

    Das Theater um diesen Platz ist eine nicht endende Geschichte von verworfenen Vorschlägen, von denen eigentlich alle besser sind als der jetzige Zustand. Scheinbar ist hier nichts konsensfähig.


    Ich plädire hier für eine provisorische Lösung, die sich schnell wieder ändern läßt, um Vielzahl von weiteren zukünftigen Vorschlägen zu ermöglichen (die Leute wollen sich offenbar nicht festlegen) und um die gegenwärtige Situation erträglich zu machen: ein kostengünstiges aber nicht zu billig wirkendes Pflaster und vielleicht ein kleines Denkmal (z.B. für die Beatles) Dann ist der Platz ein richtiger Platz und die Leute könen sich immer noch mit ihren wilden Ideen austoben.

    Zitat von arnd

    :confused::confused: Gab´s da nicht in den 60ern einen Entwurf für einen Komplex namens Alster-Quartier, der Blade-Runner-Qualitäten hatte? :confused::confused: Vor zwei Jahren war der auf skyscrapers.com zu sehen.


    1966 hatte man in St.Georg noch dieses hier vor:


    Allerdings ein paar hundert Meter weiter in Richtung Innenstadt. Dazu sollte ein bis dahin runtergekommenes Günderzeitquartier abgerissen werden. Man hat sich dann doch besonnen und die historische Bebauung saniert. (Heute ein sehr beliebtes und urbanes Viertel in dem sich die Schwulen-Szene Hamburgs ihr Zentrum geschaffen hat.)

    Zitat von Isek

    Ernst:


    man könnte dieses sperrwerk im zuge der hafenexpansion nach westen weiter östlich (dort wo kein großer tiefgang benötigt wird) bauen.


    Das wird zur Zeit wohl nicht gehen. Die momentan von der Hafenwirtschaft intensiv genutzen Bereiche liegen zwar eher im Westen aber die Grenze ist so circa die orangene Linie auf dem blauen Bild aus Deinem ersten Beitrag.


    Im westlichen Teil der Süderelbe (Köhlbrand) wurde z.B vor einigen Monaten ein sehr moderner Container-Terminal (Altenwerder) in Betrieb genommen.


    Also entweder müsste man das Sperrwerk vor der Stromspaltung bauen (Osten), wo es wenig sinnvoll ist oder nach dem Zusammenfluß, wo es dann den ganzen Hafen absperren würde.

    Kiel und Lübeck sind in etwas gleich groß und wirtschaftlich ähnlich stark. Da Kiel aber nun mal die Landeshauptstadt ist und diese Funktionen hier angesiedelt sind würde ich auch Kiel nennen.


    ...wenn man mal davon absieht, das die wichtigste Stadt für S-H ja eigentlich Hamburg ist. :lach:
    (Arbeitsplätze/Pendler, Int. Flughafen, Verkehrsknoten, Shopping)


    Zu Lübeck muss man sagen, das die Stadt seit dem Verlußt der Eingenständigkeit an Bedeutung eingebüßt hat. Das hat aber nicht nur damit zu tun.

    Was mir noch einfällt: Anhand der Karte wird auch deutlich, welche langfristigen Absichten der Senat damit verbindet die Hafencity unbedingt mit einer U-Bahn anzubinden. (und nicht mit einem billigeren kleinern Verkehrssystem wie Stadtbahn oder so was)


    Wenn man diese Gebiete urban umstrukturieren möchte, wird man die U4 dorthin verlängern müssen.

    Das ist ein spannendes Thema mit viel Potential. Jahrelang ging die Entwicklung in eine ganz andere Richtung.


    Im Bereich des Reiherstigs, gab es einst eine größere Wohnbevölkerung. Nach der verherenden Sturmflut von 1962 war man allerdings der Meinung, dass die westliche Elbinsel Wilhelmsburg zu gefährdet ist, um dort eine große Wohnbevölkerung zuzulassen. Man hat viele Menschen in den 60er und 70er Jahren in den weniger gefährdeten Ostteil der Insel umgesiedelt. (Stichwort Kirchdorf Süd)


    Ansonsten galt das Prinzip: Auf der Geest wohnen und in der Marsch arbeiten.


    (Geest= hoher gelegene Gebiete nördlich der Elbe, Marsch= Elbe-Ürstromtal)


    In der Marsch entstanden daher großflächige Industriegebiete, die jetzt durch die Deindustrialisierung der Dienstleistungsgesellschft zu Konversionsflächen werden.


    Wenn man die vielen Wasserwege und Hafenbecken sieht, wird klar, das eine Stadtentwiclung in dieser Gegend dem Ruf Hamburgs als Venedig des Nordens eine ganz neue Dimension geben kann.


    Allerdings sollte man nicht vergessen, warum diese Gegend einst nicht zum Wohnen vorgesehen war. Sie ist nach wie vor Sturmflutgefährdet !!!


    In der Hafencity läßt man sich den Hochwasserschutz einiges Kosten. Das wird auch hier nötig sein, soll aber nicht heißen, dass ich das nicht auch will.

    Original geschrieben von dele439
    Man hätte ja auch überlegen können, Airbus etwas weiter ins Umland umzusiedeln.


    Das entscheidene Kriterium war, dass man für dieses Gewässer niemanden enteignen mußte. Hätte man auf Flächen in der Umgebung zurückgreifen wollen, was ja eigentlich sinnvoller gewesen wäre, hätte man jahrelange Prozesse führen müssen.


    So lange hätte Airbus nicht gewartet. Die haben ja mit der Fertigung schon angefangen, noch bevor alle Fabriken fertig sind.

    Die lange Geschichte des Mühlenberger Lochs...


    Ein Beispiel für konsequente (oder rücksichtslose, je nach standpunkt) Wirtschaftspolitik







    Angefangen hatte die ganze Sache mit der Erweiterung noch unter BGM1 Voscherau und einem Senat bestehend aus SPD und Statt-Partei. Die Werftindustrie war in keiner rosigen Lage und die Flugzeugindustrie war technisch verwand und wurde als ideale Substitution für die Industreiarbeiter gesehen.


    Als die Entscheidung vom Airbus-Konsortium getroffen wurde den A380 zubauen, bewarb sich unter amderem auch Rostock um die Ansiedlung. Die hätten das Ding auch dringend brauchen können und hätten es mit brauchbaren Flächen einfacher gehabt.


    Da der Senat befürchtet hatte, das eine Ansiedlung in Rostock irgendwann ein Verlagerung der bestehenden Produktion (A319, A321, A318 und Rumpfsektionen für A330/340) komplett von Finkenwerder dorthin nach sich zeighen wird, entwickelte man eine koste es was es wolle haltung.


    Die SPD in Hamburg war immer sehr wirtschafts- und wachstumsorientiert und hat auch in der folgenden Koalition mit den Grünen hier keinen Meter entgegenkommen gezeigt.


    Passende Flächen standen eigentlich nicht zu Verfügung. Die Obstbauern in der Umgebung zu enteigen wäre sehr unsicher gewesen und hätte für Airbus zu lange gedauert.


    Da es aber nebenan das Naturschutzgebiet Mühlenberger Loch gab, dessen Eigentümer das Land Hamburg war, etschied man sich dieses teilweise zuzuschütten. Das war ökologisch problematischer als die Obstplantagen platt zu machen, und juristisch sehr fragwürdig in einem Natruschutzgebiet. Da man aber niemanden enteigen brauchte, konnte auch niemand dagegen klagen. Klageberechtig bei solchen Eingriffen in die Natur sind nämlich nur Enteignugsbetroffene. Wo kein Kläger da kein Richter dafür morgen ne Fabrik.





    Jetzt soll die Landebahn verlängert werden, da Airbus noch etwas schwerere Frachtmaschienen bauen will. Dafür müssen nun doch ein paar Apfelbäumchen weichen. Für die Natürschützer ist dies nun eine Situation für die sie Strategien haben. (Zerlegung der Parzellen auf viele Naturfreunde) So das die Gerichte hier mehr zu tun haben.


    Enteignungen sind eigentlich nur zu Wohl der Allgemeinheit zulässig. Juristisch umstritten ist aber, ob eine dies dem Allegmeinwohl dient, da der Allgemeinheit die Landebahn nicht zur Verfügung steht.


    Kein Ploblem für die Stadt, die ja auch Land ist und somit eigene Gesetzte machen kann. CDU, FDP, Schill, SPD haben gerade ein Gesetz beschlossen, wonach die förderung der Luftfahrtindustrie in Hamburg per se dem Allgemeinwohl dient.


    Das Verfassungsgericht wird sich noch damit beschäftigen müssen aber die Stadt wird alles Mögliche und unmögliche für Airbus tun.


    Sollte es bei der Wahl zu keiner absoluten Mehrheit für v.Beust kommen und Rot-Grün die Merheit haben, wird die SPD hier wohl auch wieder keine Kompromisse zulassen. Schließlich war es damals das Verdienst von Mirow als ehemaliger Wirtschaftssenator das die Produktion nach Hamburg kam.

    Airbus Werkserweiterung [realisiert]

    Die momentan größte Baustelle in Hamburg wurde hier glaube ich noch nie vorgestellt. Das will ich mal schleunigst beheben .;)


    Die Werkserweiterung von EADS auf der teilweise zugeschütteten Elbbucht "Mülenberger Loch"




    Ausstattungsmontagehalle Airbus A380 in Hamburg
    Die Grundabmessungen der Halle betragen ca. 370 x 80 m bei einer Hallenhöhe von ca. 22 m. Im Bereich der 4 taschenartigen Ausstülpungen, den sogenannten Bughutzen, bildet ein einhüftiger Riegelbau auf 5 Ebenen mit Büro-, Sozial-, und Technikräumen den südlichen Abschluss der Halle.
    Der Hallenraum wird in 4 Abschnitten zu 92 x 80 m als stützenfreie zweiachsig überspannende Stahlbaukonstruktion mit außenliegendem Haupttragwerk bauseits errichtet.


    Daten:
    BRI Gesamt: 700.000m³
    BGF: 61.120m²
    Baubeginn: März 2003
    Bauende: August 2004




    [B]Airbus Lackierhalle[B/]
    Die Halle ist ca. 213 m lang, ca. 108 m breit, und max. 38 m hoch
    Die Tragstruktur des Gebäudes wurde entwickelt aus der Anforderung der Stützenfreiheit der Halle, der Einbindung einer Hutze in die Dachstruktur (für das Seitenleitwerk) und der Möglichkeit der kompletten Fassadenöffnung der Ostseite durch Schiebetore zum Ein-/ Ausdocken zweier Flugzeuge. Zehn Meter hohe Fachwerkträger überspannen das gesamte Gebäude. Die Fassadenflächen werden zum überwiegenden Teil mit 5,0 m x 1,0 m großen Metallsandwichplatten belegt. Die Fenster werden als thermisch getrennte Alu-Konstruktion geplant.





    Noch mehr Luftbilder gibt es unter:
    http://www.falconcrest.com/thhloch.htm