Beiträge von Vulcanus

    @ Heidewitzka:

    Wenn die Oberbilker Allee bereits heute um 9.30 Uhr bei Google Maps stadteiwärts noch in rot eingefärbt war, dann hat Geisel erreicht, was er erreichen wollte: einen kompletten Zusammenbruch dieser Straße.


    Die Straßenbahn 705 in Richtung City war seit Corona eigentlich immer pünktlich (in Ri. Eller ist sie es ohnehin immer). Es gab tatsächlich kurze Zeiten, wo sie durch zu viele Autos ausgebremst wurde, aber das hielt sich in Grenzen. Außerdem: sie verkehrt ja nur alle 10 Minuten, abends sogar nur alle 20 Minuten. Dafür nun eigens eine Autospur zu vernichten, halte ich für irsinnig. Es sind pro Stunde im Höchstfall 5-6 Minuten, die diese Strecke überhaupt von einer Bahn befahren wird. Ansonsten liegt die Spur nun vollkommen brach, ohne jeglichen Nutzen.


    Die von manchen Autofahrern angedachte Ausweichroute via Stoffeler Straße, Kölner Straße und Ellerstraße kann man auch vergessen. Die ist eh schon lange dicht, da die Kölner Str. zw. S-Bahnhof Oberbilk und Oberbilker Markt zu Tode verkehrsberuhigt wurde und pausenlos von Lieferfahrzeugen blockiert wird. Kein Durchkommen, auch nicht für die Buslinie 732, die sich dort jedesmal den Wolf schleicht.


    Eine Hauptverkehrsachse wie die Oberbilker Allee um 50 % ihrer Kapazität zu berauben, grenzt schon an den Tatsbestand der Nötigung. Man sollte OB Geisel bei der Staatsanwaltschaft anzeigen.

    Die Oberbilker Allee ist in Höhe Ringelsweide deutlich weniger befahren als im Kern von Oberbilk. Insofern kann es da auch normalerweise gar nicht zu Staus kommen.


    Wenn man allerdings vom S-Bahnhof Oberbilk westwärts in Richtung Innenstadt will, wird dort jede Autospur gebraucht. Vor allem deswegen, weil sich an der Kreuzung Kruppstraße der Verkehr schon zu normalen Zeiten gerne mal staut und die vielgenutzte Rechtsabbiegespur aus Platzgründen viel zu kurz ist. Es gibt im übrigen auch keine vernünftigen Ausweichstrecken. Wenn ich von Eller/Lierenfeld/Vennhausen zu mir nach Hause will, muss ich via Oberbilker Allee fahren. Auch von Wersten / Holthausen aus ist es die Strecke der Wahl, seit der vermaledeiten Umweltspur auf der Witzelstraße, wo sich der Verkehr fast den gesamten Tag staut.


    Die Straßenbahn 705 wird auf der Oberbilker Allee sehr selten durch den MIV behindert - aber auch das ist seit Corona Geschichte. Warum man also dort über mehrere hundert Meter eine eigene Straßenbahnspur braucht, erschließt sich mir nicht. Reine Schikane.


    Im übrigen: Durch die großzügige Abschraffierung verlieren die Autofahrer auf der Oberbilker Allee nicht etwa nur 1-2 Minuten, sondern locker 5 Minuten und mehr. Wer mag, kann das ab nächste Woche gerne testen ...

    PS: Ich nutze die Linie 705 selber seit Jahren - bin absolut kein fanatischer Autofahrer. Gerade weil ich die Strecke so gut kennen, macht eine eigene Spur für die Bahn dort keinen Sinn.

    Vor allem ist das alles auch deshalb unfassbar, weil die Oberbilker Allee als einzige "Ausweichstrecke" übrig geblieben war, nachdem die Witzel- und Merowingerstraße bereits mit "Umweltspuren" dichtgemacht worden waren.

    Nun ist auch hier Einspurigkeit erreicht - und Düsseldorf verkommt zur Stauhaupstadt Nr. 1 - dank Geisel. Sämtliche Staus wären vermeidbar ... denn seit Coronazeiten fließt der Verkehr deutlich entspannter ...

    Kurz vor der Oberbürgermeisterwahl gelingt OB Geisel sein nächster "Coup" - er kann es wirklich nicht lassen ... Da wurde ganz frech mal eben die linke Spur der Oberbilker Allee stadteinwärts zwischen dem S-Bahnhof Oberbilk und dem Gangelplatz farbig abschraffiert - so dass die Straßenbahn dort freie Bahn bekommt. Die Schraffierungsarbeiten dürften (was ein Schild am Gangelplatz verdeutlicht) noch bis zur Kreuzung Kruppstraße weitergehen. Alles einspurig, weil alle 10 (!) Minuten dort EIN Straßenbähnchen durchfährt.


    Wie kann man eine solche Verkehrsader EINSPURIG machen? Es stehen ständig Lieferwagen auf der rechten Spur, so dass man ohnehin schon permament unter gefährlichen Manövern Slalom fahren - und nun dann also noch verbotswidrig agieren muss.


    Die Autofahrer hielten sich bereits heute überwiegend an die Einspurigkeit. Was die anderen 10% nicht davon abhielt, frech die komplette Strecke über die schraffierten Flächen zu rasen - um sich dann kurz vor der Kreuzung Kruppstr. in halsbrecherischen Manövern in ihre Abbiegespuren zu stürzen!

    Die Staus an der Kreuzung Kruppstraße werden massiv werden - denn die Leute, die geradeaus weiter in Richtung Innenstadt fahren möchten, dürfen sich dann wahrscheinlich entweder erst 3 Meter vor der Kreuzung zur Kruppstraße auf ihre Spur einordnen - oder die Rechtsabbiegerspur wird irgendwie gleichzeitig Geradeausspur.

    Geisel ist verkehrstechnisch ein unfassbarer Dilettant! Die Straßenbahn kam ja seit Coronazeiten eigentlich immer flüssig durch (ich nutze sie ja selber des öfteren!) - und es sieht nicht danach aus, dass in 1 oder 2 Wochen plötzlich wieder Unmengen von Autos fahren. Aktuell sind in Düsseldorf 34 % weniger Fahrzeuge unterwegs als vor Corona. Was also soll dann die Straßenbahnspur?

    Die Oberbilker Allee ist eine immens wichtige Verkehrsachse von Ost nach West - wie kann man daraus eine einspurige Straße machen? Man kriegt wirklich die Wut! Als nächstes legt Geisel wahrscheinlich noch die Axt an die Corneliusstraße ...

    PS: Ich habe gerade gesehen, dass die Rheinbahn eine echte Taktoffensive startet, insbesondere an Samstagen, den Haupteinkaufstagen in der City. Sämtliche Straßenbahnen und zahlreiche Busse, die bisher am Samstag nur alle 15 Min. verkehrten, fahren ab Ende der Sommerferien samstags von 9-20 Uhr in einem 10-Minutentakt.


    Somit erhöhen sich die gefahrenen Kilometer um 3.500 km täglich - pro Jahr 1,2 Mio. Kilometer. Eine sehr beachtliche Sache, die man nur loben kann. Alle Daumen hoch!


    https://mehr-rheinbahn.de/


    PS: Der Pendlerparkplatz an der Messe wäre somit samstags mit der U 78 auch alle 10 Min. angebunden - ein echter Mehrwert. Der neue P&R-Platz an der Münchener Straße krankt hingegen an der Tatsache, dass er keine umsteigefreie Verbindung in die Innenstadt bietet. Warum hat man den da bloß hingebaut?

    Zu den Fahrradblütenträumen in Paris und Brüssel (Mailand kenne ich als Stadt nicht) :


    1. Paris: Paris ist als Riesenweltstadt mit 2,2 Millionen Einwohnern (inkl. Umland sogar 12,5 Mio.!) auch nicht ansatzsweise verkehrlich mit Düsseldorf vergleichbar. Paris hat ein dichtmaschiges U-Bahnnetz, das völlig unabhängig vom Individualverkehr genutzt werden kann. In Düsseldorf gibt es ein paar verbuddelte Straßenbahnen, aber von einem wirklichen Netz ist man weit entfernt. Sobald ein Falschparker die Straßenbahn blockiert, war es das mit dem Weiterkommen.


    Paris dürfte im übrigen auch vorher schon wenig öffentlichen Parkraum gehabt haben - wie sonst hätte man mal so eben den Parkraum um 72 (!) % reduzieren können?? Das erscheint mir grotesk.


    Andererseits hat die Stadt Paris so viele breite Straßen, dass man dort problemlos Fahrradspuren abteilen kann, ohne den Verkehr zum Erliegen zu bringen. Das ist in Düsseldorf eindeutig nicht der Fall - man beachte nur die schwachsinnigen "Umweltspuren" Witzel- und Merowingerstraße, außerdem die verengte Kaiserstraße. Dort kastriert man den MIV derart, dass man 24 am Tag Dauerstaus erzeugt. Vollkommen kontraproduktiv. Nützt NIEMANDEM, erst recht nicht der Umwelt. Düsseldorf ist schlichtweg zu klein, um dem MIV noch mehr wegzunehmen. Die bis dato 2-spurige Corneliusstraße ist nicht gerade das, was man eine breite Straße nennen würde - aber auch da spinntisieren sich die Rot-Rot-Grünen Radspuren zusammen.


    Fazit: Paris und Düsseldorf = Äpfel- und Erbsen-Vergleich.



    2. Brüssel: Aufgrund der Topographie Brüssels (krasse Steigungen und Gefälle im Stadtgebiet) eignet sich die Stadt nur bedingt für Radwege. Es sei denn, man schenkt allen Bürgern E-Bikes. Mit normalen Rädern möchte ich da nicht fahren. Und 20 km/h für Autos in der Innenstadt? Ich glaube, es hakt ... da sind ja die Ökos mit ihren Lastenrädern schneller!


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    Mein persönliches Fazit zu sämtlichen Rad-Bike-Pop-Up-Shared-Space-Pippi-Taka-Tuka-Träumereien: Wer das alles will, der soll sich dafür solide Mehrheiten beschaffen und kann dann gerne die Innenstädte leerfegen und ausschließlich für Zweiräder reservieren und auf 10 km/h begrenzen. Herr Geisel dürfte ab September in Düsseldorf Geschichte sein - und mit seinen Nachfolgern Keller oder Strack-Zimmermann dann auch endlich die "Umweltspuren". Gott sei's gedankt!


    Und wer dann noch unbedingt radeln möchte: Ich wünsche viel Spaß dabei, etwa im Winter bei 7 Grad und Nieselregen die Strecke Haan-Düsseldorf-City. Etwas für echte Kenner und Genießer ...


    *kopfschüttelndab*

    Beim Thema "Shared economy" kann ich nur laut lachen! Was ist denn der Hauptgrund dafür, dass sich Car Sharing in Düsseldorf überhaupt nicht durchgesetzt hat (und auch niemals durchsetzen wird)? Genau - die Leute möchten ein eigenes Auto haben. Ein Auto, in dem sie wie in ihrem eigenen Wohnzimmer sitzen. Das sie dreckig machen können, wie sie das wollen, ohne auf irgendeinen Nachnutzer Rücksicht nehmen zu müssen. Das sie überall mit hin nehmen können. Und das auch bitteschön gerne mal 20 von 24 Stunden am Tag herumstehen darf.


    Sowas nennt sich "Freiheit". Ein Begriff, der von unserer Berlin-Mitte-Blase-Fraktion mit Füßen getreten wird.


    PS: Für mich als Freiberufler ist Car-Sharing der letzte Mist. Ich muss die Autos lange im voraus buchen, weiß nie, ob sie wirklich funktionieren, ob es überhaupt welche gibt. Und wenn ich sie dann nach dem Fahren abstellen will, befinde ich mich plötzlich außerhalb des "Gebiets". Von den E-Leih-Rollern ganz zu schweigen. Wird Zeit, dass der Müll aus dem Straßenbild verschwindet ...

    Anwohnerparken ist also "zu günstig"!?? Ja nee, is klar ...


    Ich tue mir hier tagtäglich als Anwohner Lärm und Dreck der Innenstadt an, sehe dafür aber hunderttausende Nicht-Düsseldorfer, die tagtäglich ihren Dreck in diese Stadt tragen ... und da wird mir in Aussicht gestellt, ich dürfe demnächst noch mehr für meinen (fast nie greifbaren) Anwohnerparkplatz berappen? Ich glaube, es hakt ...


    Na ja, bin hoffentlich bald weg hier. Dann können die gerne weiter ungestört ihre Berlin-Mitte-Blütenträume von einer autofreien Stadt verwirklichen ...

    Ich nähere mich in meiner aktuellen Wohnung (D-Friedrichstadt, 48 qm, 1,5 Zimmer mit Balkon) auch den 11 € pro Quadratmeter - Kaltmiete. Für das, was die Wohnung bietet (Baujahr Mitte 50er Jahre - Hellhörigkeit - lärmende Nachbarn - Lärm auf der Straße - Asis, die nachts um 3 wild draußen rumrandalieren - Schmutz und Dreck überall) finde ich den Preis nicht mehr angemessen.


    Auch ein Grund, warum es mich inzwischen nach weit draußen zieht. Es wird im Speckgürtel sicher nicht preiswerter, aber wenigstens ruhiger. Wer sich Düsseldorf weiterhin antun möchte, bittesehr. Ich habe gut 20 Jahre hier gewohnt. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren sehr zu ihrem Nachteil verändert. Mir scheint, die Stadt hat sich zu einer Dauerbaustelle entwickelt, und das nicht nur in der City. Jeder Quadratmillimeter wird zugepflastert und verdichtet. Zu Puffpreisen. Mich hält hier nichts mehr.


    Bei Wachstum um jeden Preis, und das fast ausschließlich im Hochpreis-Segment, bin ich draußen.

    Gut, SUV ist etwas überstrapaziert, nehmen wir Luxusschlitten, wer sich ein teures Auto leisten kann, könnte auch einen Parkplatz für 50-100€ im Monat bezahlen. Dass sich das nicht alle leisten können, ist mir klar, aber wie eingangs geschrieben, ein Auto begründet kein Recht auf einen Stellplatz vor der Wohnung.

    Luxusschlitten? Ich habe mir - nach ungefähr fünfundzwanzig Jahren völliger Auto-Abstinenz - einen kleinen gebrauchten Smart gekauft, weil ich als freiberuflicher Dienstleister (mit dem ungefähren Berufsbilds eines Handelsvertreters) nun einmal nicht mehr alle Strecken mit der Rheinbahn fahren kann und will. In Gegenden wie dem Neusser Süden oder dem Niederbergischen bin ich von meinem Wohnort in der Düsseldorfer Stadtmitte oft Tagesreisen unterwegs. Der ÖPNV ist für mich da leider keine Alternative mehr.

    Anderes Beispiel: Ich besuche Freunde in Meerbusch. Da brauchte ich inkl. Fußweg mit Bus & Bahn 1h 15 Min. - mit meinem Auto gerade mal 20 bis maximal 30 Minuten.


    Wenn ich dann aber von meinem Beruf oder privat abends nach Hause komme, gibt es in meinem Viertel (Anwohnerparkplätze, D-Friedrichstadt) absolut ums Verrecken keinen einzigen freien Parkplatz mehr. Ich habe mich bisher vergeblich um einen privaten Stellplatz bemüht - es gibt aber keinen. Und die Mär, dass die Parkhäuser frei seien, weil man oberirdisch so "toll" parken könne, ist mit Verlaub blühender Blödsinn.

    Fazit: Ich werde meine Zelte in absehbarer Zeit hier abbrechen und ins Umland ziehen. Dann werde ich täglich nach Düsseldorf einpendeln und "Eure" Luft weiter verpesten. Weil es einfach nicht anders geht. Aber wenigstens spare ich mir dann abends die stundenlange Parkplatzsuche.

    Und weißt Du was: Mir ist es egal, denn ich MUSS mein Geld verdienen. Früher habe ich regelmäßig die Grünen gewählt, aber inzwischen pfeife ich auf dieses organisierte Spinnertum. Die leben in ihren Berlin-Mitte-Blasen und transportieren wahrscheinlich noch die kranke Oma im Lastenrad zur Tagespflege ... *kopfschüttelndab*


    PS: "Pop-Up-Bike-Lanes" - für mich das Unwort des Jahres!

    Die Fluggesellschaften gehen davon aus, dass - nachdem bei Corona das Schlimmste überstanden ist - die Buchungen nur noch 30-50% dessen ausmachen, was vor der Krise geflogen wurde. Analog dürfte das auch bei den Hotels der Fall sein.


    Wer allen Ernstes glaubt, es fänden dieses Jahr noch Großmessen statt, der dürfte auf dem Holzweg sein. Ein Impfstoff ist weit und breit nicht in Sicht, im Herbst wird die zweite Corona-Welle erwartet, mit wahrscheinlich deutlich höheren Zahlen als vor kurzem. Wie sollten unter diesen Umständen Massenveranstaltungen stattfinden?

    Auch die üblichen Sauftouristen (Junggesellenabschiede etc. pp) dürften einen weiten Bogen um Städtereisen machen, da Düsseldorf derlei Exzesse massiv unterbinden wird.

    Wir werden uns locker bis Mitte 2021 auf Maskenpflicht und Abstandsgebote einstellen müssen. Manche Hotels und etliche Restaurants dürften das nicht überleben ...

    Der Hotelkomplex am Hbf ist wirklich schon sehr weit fortgeschritten. Die müssen sich auch ordentlich sputen, denn wie wir ja wissen, stehen Millionen potentieller Düsseldorf-Fans in den Startlöchern, die alle die schöne Landeshauptstadt besuchen wollen!

    Spaß beiseite: Wer soll da wohnen - und wer glaubt, dass es nach der Corona-Krise auch nur noch eine annähernd so große Nachfrage nach Hotelbetten geben wird wie davor?


    Ich prophezeie hohe Leerstände in der ganzen Stadt - es wurde und wird ja auch anderswo ein Hotel nach dem anderen aus dem Boden gestampft. Wer da dieses oder kommendes Jahr eröffnen will, hat ganz schön ins Klo gegriffen ...

    Zum Konrad-Adenauer-Platz als Haltestelle für die Straßenbahn:


    Auch in diesem Entwurf sieht es nun so aus, als bekämen die Bahnsteige kein zusammenhängendes Dach (wie es sich viele regelmäßige ÖPNV-Nutzer gewünscht hätten), sondern wieder nur überdachte Einzelbahnsteige. Dort wird es dann ungefähr genauso ziehen wie heute - möglicherweise noch schlimmer, da diese Überdachungen nach allen Seiten offen sind. Man kann sich vorstellen, wie herrlich die Aufenthaltsqualität beim Warten auf die Bahn sein wird, wenn da so ein richtig schöner Sturm mit Regen losbricht: man dürfte von allen Seiten nass werden.


    Einen Vorteil hätte das Ganze aber: die Obachlosen würden sich wahrscheinlich nicht mehr unter diesen Dächern tummeln.

    Aber lassen wir uns überraschen ... vielleicht wird ja nochmal alles umgeworfen ;) ...

    ^


    Ich fürchte, der Konrad-Adenauer-Platz wird für Düsseldorf so etwas wie der Flughafen für Berlin - mit dem Unterschied, dass die Berliner mit dem Bau des Airports ja zumindest schon begonnen haben. Eine unendliche Geschichte ... wie viele Architektenwettbewerbe hatten wir da eigentlich schon? Ich erinnere mich an einen, wo bei einem der Entwürfe allen Ernstes ein Straßenbahngleis herausgerissen werden sollte, um die Straße zu einem "Flanierboulevard" für Fußgänger umzubauen (*kopfschüttel*). Wenn die Bahnhofsgegend etwas NICHT braucht, dann ist es ein Flanierboulevard. Das ist ein Verkehrsplatz - und als solcher auch zu optimieren. Und natürlich auch zu verschönern, keine Frage!


    Mir ist es unbegreiflich, wie die Politik die Gestaltung dieses immens wichtigen Platzes so lange verschlafen konnten. Der Bahnhof selbst ist ja zumindest unten in der Halle und im U-Bahnhof schon recht nett geworden (von den fürchterlichen Bahnsteigen der DB und dem Dach schweige ich an dieser Stelle mal lieber). Aber wenn man seine Schritte aus der Bahnhofshalle nach draußen lenkt, fühlt man sich um 50 Jahre zurückversetzt. Heruntergekommene Wartehäuschen, auf deren Sitzen sich fast ausschließlich lichtscheues Volk und Obdachlose tummeln. Unmengen an nervigen Bettlern, die immer dann ihre Betteltouren starten, wenn einer der Bahnsteige sich kurz vor Einfahrt der Bahn gut gefüllt hat. Fiese Beleuchtung, kaum Schutz vor Regen und Wind (abgesehen von den Ekelhäuschen). Noch fast am schlimmsten ist aber der Bodenbelag: in die Jahre gekommen, brüchig, uneinheitlich, verdreckt, voller Schlaglöcher und Unebenheiten.

    Durch Corona bedingt meide ich den Bahnhof ja noch mehr als sonst - aber auch in "normalen" Zeiten ekelt es mich, dort umzusteigen. Und schäme mich für dieses Stück Düsseldorf.

    Ich kann dem User "jaDoch" nur vollumfänglich zustimmen. Die Leute, die aus dem linksrheinischen oder bergischen Umland mit dem Auto nach Düsseldorf fahren, sind überwiegend arbeitende Pendler. Und genau für diese Gruppe gibt es keine passenden Alternativen mit dem ÖPNV, genausowenig wie mit dem Fahrrad. Es ist komplett weltfremd, einen Pendler etwa aus Haan (ca. 17 km entfernt) auf ein Elektrofahrrad zu verweisen. Bei Temperaturen knapp über null Grad und Nieselregen braucht man über diese Option nicht einmal annähernd zu diskutieren.


    Was Bus und Bahn angeht: die Busse aus Erkrath, Haan und Hilden (SB 50, 780, 782 und 785) stehen doch schon heute in der Rush-Hour regelmäßig im Stau. Und zwar auf der A 46. Angeblich sollen die Standspuren ja irgendwann für die Busse freigegeben werden, aber bis dahin kann man den Umstieg auf den ÖPNV vergessen. Und selbst wenn der Bus schneller durchkäme: er macht ja in den oben genannten Städten regelrechte Stadtrundfahrten, bevor er überhaupt die A 46 erreicht. Zumal ganze Wohngebiete durch die Busse gar nicht oder nur unzureichend abgedeckt werden. Vom Takt der Busse ganz zu schweigen. Der Grundtakt etwa des SB 50 beträgt 20-30 Minuten. Abends und am Sonntag sogar nur Stundentakt! Wer soll denn da bitteschön umsteigen? Sollen die Leute mit Vorortbussen in die Zentren ihrer Kleinstädte gebracht werden, dort nochmal 10 Min. auf den Schnellbus warten, um dann nach der doppelten bis dreifachen Fahrzeit in der Landeshauptstadt anzukommen? Das ist doch alles vollkommen gaga.


    Wir haben in diesem Land den Standard geschaffen, von der eigenen Scholle bis direkt unter die Ladentheke zu fahren. Diesen Standard wird sich niemand wegnehmen lassen. Das sage ich als Sehr-Wenig-Autofahrer.

    Die Leute, die nach Düsseldorf pendeln und dort jetzt im Stau stehen, kommen aus dem Umland. Dort gibt es keine Carsharing-Dienste. Wenn man Glück hat gibt's eine SBahn Station. Ansonsten wild verstreute Bus-Lininen die einen erstmal überall hin bringen bevor es dann nach Düsseldorf rein geht. Das sind alles keine Alternativen. Und das (E)-Rad auch nicht. Die Strecken sind lang und nicht jeder kann sich an der Arbeitstätte umziehen wegen Schweiß und Regen. Geisel traut sich an das Thema, aber er zäumt das Pferd mit diesen schnellen Lösungen von hinten auf. Der Pendler, der sich nun eine Alternative suchen soll, kann nicht einfach eine Buslinie gründen oder den Takt der S-Bahn erhöhen. So etwas muss erst geschaffen werden, dann kann man die Umweltspuren einführen. Denn dann haben die Menschen Alternativen und auch eine Chance etwas zu ändern.


    Deswegen müsste man die Frage stellen, wie man die Düsseldorfer den Umstieg auf andere Alternativen schmackhaft machen kann. Düsseldorf hat ja bereits einige Dinge von Wien kopiert oder versucht, nachzumachen.


    Von Wien kann man durchaus lernen - aber das sind dann doch zwei Paar Schuhe. Wien verfügt über ein ziemlich gutes und weitläufiges U-Bahn-Netz, bis weit in die Vororte hinein. Das kann Düsseldorf nicht bieten. Die Wehrhahnlinie ist ja ganz fein, aber sicher keine echte U-Bahn. Denn sobald hier die Bahnen an die Oberfläche kommen, stehen sie wieder nur doof an den Ampeln rum und kommen nicht richtig vorwärts.


    Das ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte an der Rheinbahn: trotz Ankündigung durch OB Geisel wurden bisher keine Vorrangschaltungen für Busse und Bahnen gebaut. Ich nutze das Netz täglich, und ärgere mich ein ums andere Mal über die langen Standzeiten an den Haltestellen. Ein besonders blödes Beispiel: die neu errichtete (eigentlich nur verlegte) Haltestelle "Auf'm Hennekamp". Dort wurde die Haltestelle ja nach Süden verlegt, auf die andere Straßenseite. Aber anstatt dass die aus der Stadt kommenden Bahnen direkt durchfahren können, stehen sie (wie auch früher schon) eine Minute an der Ampel herum, fahren dann langsam über die Kreuzung, um direkt wieder an der neuen Haltestelle zum Stehen zu kommen. Hier wurde überhaupt nicht nachgedacht.


    Ähnliche Beispiele für Schleichstrecken und überflüssige Wartepunkte gibt es im Netz zigfach. Ganz schlimm auch die Strecke Hbf - Bilker Kirche der 709. Egal ob am Stresemannplatz, an der Berliner Allee, am GAP oder an der Poststraße: Überall legt die Bahn Meditationspausen ein. Die Linksabbieger zur Königsallee haben IMMER Vorrang, sogar an der Einmündung zum Horionplatz kommt die Bahn jedes Mal zum Stehen.


    Wie soll man angesichts solcher Fahrgeschwindigkeiten die Leute zum Umstieg auf Bus und Bahn bringen? Ganz zu schweigen davon, dass etwa der ganztägige 5-Minuten-Takt zwischen Hbf und Polizeipräsidium vor einiger Zeit abgeschafft wurde. Die 709 kommt chronisch verspätet aus Ri. Neuss - was dazu führen kann, dass dort auch mal 15 Min. keine einzige Bahn fährt.


    Hinzu kommen viel zu schmale Haltestellen und unmögliche Einstiegssituationen: Paradebeispiele sind die Haltestellen "Lindemannstraße", "Engerstraße" oder "Schlüterstr.". Schlüterstraße total eng, an den anderen Haltestellen muss mitten auf der Straße eingestiegen werden. Attraktiv ist etwas vollkommen anderes.


    Es gibt soviel zu tun bei der Rheinbahn - aber anstatt endlich diese Dinge anzupacken, baut man ein paar Hochbahnsteige mehr. Und macht die Straßen durch sinnlose "Umweltspuren" unpassierbar.

    Großartig - also geht der verkehrspolitische Irrsinn in die nächste Runde!


    Eigentlich sollte die Problematik jedem Kleinkind erhellen: da ist eine Straße in Düsseldorf, mit 40.000 Autos täglich, die Corneliusstraße heißt. Alle Menschen, die von der A 46 kommen, müssen durch dieses Nadelöhr, wenn sie keine großen Umwege fahren möchten. Sogar die sogenannten Schnellbusse SB 50, 780, 782 und 785 müssen durch diesen Flaschenhals.


    Wenn auf diese Straße, wo schon heute zu Stoßzeiten kaum noch ein Vorankommen gegeben ist, 50% Kapazität wegfällt - was wird dann bitteschön passieren??? Mmhhh, mal überlegen! Ach ja - es gibt einen Riesenstau vom Hildener Kreuz bis zur Berliner Allee. Oder ein Teil der Autofahrer weicht auf die Siegburger Straße aus, biegt dann auf die Oberbilker Allee und fährt weiter über die Hüttenstraße. Ach nee, geht nicht - diese Strecken sind ja auch schon chronisch dicht.


    Und dann fällt einem noch was auf: die Kapazität der oben genannten Schnellbusse wurde bis heute nicht erhöht. Ebensowenig wie die Taktungen der S-Bahnen 8 und 68 zwischen Wuppertal und Düsseldorf. Und selbst wenn besagte Schnellbusse auf eigener Umweltspur fahren dürfen: spätestens auf der A 46 ist wieder alles dicht. Wer würde da auf den Bus umsteigen? Ich habe neulich mal von der Berliner Allee bis Haan 55 Minuten mit dem "Schnellbus" SB 50 gebraucht.


    Man macht also Spuren dicht, ohne für Ersatz zu sorgen. Nicht ein Grämmchen Emissionen wird so gespart. Es wird im völligen Chaos enden. Ich sage nur "Advents- und Weihnachtsverkehr" bzw. Messe.


    Wie kann man einen solchen Wahnsinn sehenden Auges durchwinken?

    Die geplante Einführung einer weiteren Umweltspur zwischen dem Werstener Kreuz und dem Nordstern über Witzelstraße, Corneliusstraße, Kaiser-/Fischerstr. und Berliner Allee ist der Gipfel verkehrspolitischen Wahnsinns. Das sage ich als jahrelanger Nicht-Autofahrer (trotz Führerschein) und überwiegender Bus- und Bahnnutzer.


    Man kann Straßen, die ursprünglich 3 Spuren hatten, evtl. um eine Spur kleiner machen - zugunsten der Umweltspur. Eine Straße wie die Corneliusstraße, die nur zwei (dazu noch ziemlich schmale) Spuren hat, auf eine Spur zu verengen, ist quartalsirre. Die Stadt hat jahrzehntelang auf Autos gesetzt - was sicher nicht gut und richtig war. Aber wenn man Autos aus der Stadt heraushaben möchte, dann muss man ALS ERSTES das ÖPNV-Angebot nachhaltig verbessern, ehe man über Zwangsmaßnahmen nachdenkt.


    Was bitte sollen die Bewohner aus Hilden, Solingen, Haan oder Erkrath denn tun? Es gibt dort in vielen Vierteln eben nicht die S-Bahn als Alternative. Die fährt zudem chronisch unzuverlässig (ich denke nur an den ständigen Ausfälle der S 68 zw. W-Vohwinkel und D Hbf und an die langen Laufwege der S 1 bis Solingen, die ebenfalls zu erheblichen Verspätungen führen). Ein Mensch aus Haan oder Erkrath, der die Buslinien SB 50 oder 780 nutzt, steht ja auf der A 46 die meiste Zeit im Stau, bevor er überhaupt die neue Umweltspur in Bilk erreicht. Im übrigen verkehren beide Buslinien viel zu selten, um Autofahrer zum Umstieg zu bewegen. Aktuell in den Ferien etwa verkehrt der SB 50 nur alle 30-60 Minuten. Der letzte Bus dieser Linie verlässt die Düsseldorfer Innenstadt bereits um 23.20 Uhr (außer Fr und Sa). In Gegenrichtung aus Haan muss man bereits gegen 23.00 Uhr den letzten Bus nehmen, um nach D zurückzukommen. Das sind Abfahrtszeiten wie in der Provinz.


    Wer soll angesichts solcher Taktungen ernsthaft auf seinen Pkw verzichten? Außerdem: wollte man nicht erst vor kurzem noch den P&R-Parkplatz am Südpark gebührenpflichtig machen? Das wäre dann der Gipfel des Schwachsinns.

    ^1a) Naja, wo genau die Verlängerung der U75 enden würden, kann man gerne diskutieren, ich halte auch die südlichen Stadtteile für deutlich untervorsorgt, hier werden die Hochhaussiedlungen mit Bus und 20min-Takt S-Bahn angeschlossen, die EFH-Siedlungen im Norden mit der U79. Mag auch historische Gründe haben, halte aber für nicht ausreichend. Teilweise wirkt es wie soziale Trennung, wenn sich in der U-Bahn die „guten“ Stadtteilen wie Benrath nicht mit den Bewohnern aus Garath mischen.


    Von Reisholz müsste man nicht ganz in die Innenstadt fahren, ein paar Haltestellen nördlich zu fahren rechtfertigen auch eine solche Bahn. Damit stärkt man den ÖPNV zwischen den Stadtteilen, während Innenstadt-Reisholz mit der S-Bahn schneller wäre.


    Ein Schnellbus über die Autobahn, wie es ihn seit Jahren gibt, ist an sich ja keine schlechte Idee - wenn der dort auch freie Fahrt hätte. Hat er aber nicht. Alle Busse, die diese Strecke von der Heinrich-Heine-Allee südwärts fahren (SB 50, 780, 782 und 785) stecken regelmäßig dann im Stau fest, wenn sie am meisten gebraucht werden, nämlich zur Rush-Hour. Außerhalb derselben ist etwa der 785er eine Superverbindung von der Altstadt nach Reisholz und Hassels. Dieses Problem scheint unlösbar, da eine Umweltspur auf der Autobahn aus Platzgründen nicht realisierbar ist.


    Mal ganz generell gesprochen: wenn man sich den Verkehr in Düsseldorf anschaut, dann geht dort in der Rush-Hour so gut wie gar nichts mehr. Und das schon seit Jahren, und schon lange vor der Idee, irgendwann mal so etwas wie Umweltspuren einzurichten. Düsseldorf hat das Problem, dass gemessen an der Größe und Einwohnerzahl eine extreme Menge Pendler von montags bis freitags in die Stadt flutet. Diese Menge ist einfach irgendwann nicht mehr zu händeln. Ich habe da leider auch keine Patentlösung.


    Ach doch, eine Lösung werde ich vielleicht demnächst realisieren: ich ziehe ins Umland, weil ich keine Lust mehr auf diese Menschenmassen hier in der Stadt habe. Damit werde auch ich dann Teil des Pendlerproblems ... ;)