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Hallo Lingster,
die Sache hat sich erledigt. Beim Durchsuchen etlicher Immobilienanzeigen stellte ich fest, dass der von mir gesuchte Haustyp allgemein als Landhausvilla oder einfach nur als Villa bezeichnet wird. Interessant daran ist, dass, wie heute üblich, der Trend immer mehr zu immer weniger Arbeitsaufwand geht und Villen wohl eher schwer zu verkaufen sind. Deshalb wurden in letzter Zeit auch Grundstücke von Wohnhäusern immer kleiner usw.
Gruß
Harry
Stell doch mal eine Photo online, da könnten dir vielleicht ein paar Leute was zu sagen. Von der Beschreibung her klingt das nicht ein nach einem speziellen Typ. Zumal die 80er Jahre jetzt noch nicht so lang her sind, da ist die Einordnung in eine Schublade sowieso schwierig.
Hallo million,
danke für deine Antwort.
Ein Foto von diesem Haustyp habe ich leider nicht. Aber wenn du in einem Alter bist, aufgrund dessen du dich noch an die 80er Jahre erinnerst, kennst du den Haustyp bestimmt. Hier noch einige charakteristische Merkmale: Wie schon in den 60ern, gab es auch in den 80ern einen Wirtschaftsaufschwung und gutsituierte Personen bauten sich Häuser des betreffenden Typs, der umgangssprachlich oft auch als Villa bezeichnet wurde. Diese Häuser sind/waren meist in sog. „besseren Wohnvierteln“ zu sehen. Deren Eigentümer waren vorwiegend darauf bedacht, ihre gehobenen wirtschaftlichen Verhältnisse zu zeigen, weshalb die betr. Einfamilienhäuser großzügig gebaut wurden, mit Wohnzimmern um die 60 bis 80 m2 groß mit offenem Kamin, Ankleide oder sogenannter begehbarer Kleiderschrank, im KG eine Schwimmhalle mit Fitnessbereich, Sauna, Solarium, 50 bis 60 m2 großem Partyraum, Weinkeller, etc.
Außen hatten diese Häuser meistens weißen Putz und dunkles Holz, die Dachrinnen waren fast immer aus Kupfer, häufig ohne Ablaufrohre, stattdessen an den Giebelseiten weit überstehende Regenrinnen, an deren offenen Enden das Wasser über Ketten in runde Zierstein-Kiesbette abgeleitet wurden. Diese Häuser hatten häufig ein aufwendig hergestelltes kunstschmiedeeisernes Tor, -Gartentüre und -Fenstergitter, und waren etwas auf Prunk und Pomp ausgerichtet. Viele davon sieht man heute noch in Nobel-Wohnvierteln an bayerischen Seen sowie in Luft-Kurorten...
In ähnlicher Form gab es solche „Landhausvillen“, wie man sie auch nannte, schon in den 70ern, wie damals üblich jedoch im rustikalen Stil (was für mich immer ein Graus war), mit Fladenputz, alten Holz-Wagenrädern mit Speichen sowie Pferdekummets an den Wänden von Terrassen-Nischen usw.
Ich interessiere mich für alles Mögliche und wollte einfach nur mal wissen, wie Architekten diesen Haustyp bezeichnen. Im Internet findet man unter Villen und Landhausvillen derartige Häuser kaum, sondern ganz andere Baustile.
Mit freundlichem Gruß
Harry01
Hallo,
ich habe eine Frage.
Wenn man z. B. private Wohnhäuser, speziell größere Einfamilienhäuser der vergangenen 70 Jahre miteinander vergleicht, dann wird deutlich, dass es in jedem Jahrzehnt einen typischen Baustil gab. Haben Architekten für diese Baustile eigentlich bestimmte Bezeichnungen?
Ich beschreibe nachfolgend einen Haustyp und würde gerne wissen, ob es dafür eine spezielle Bezeichnung gibt.
Es handelt sich um ein größeres, repräsentatives Einfamilienhaus in oberbayerischer Alpengegend, (E plus KG u. Einliegerwohnung im DG), auf einem ca. 1.500 m2 großen Grundstück mit leichtem Gefälle nach Süd und freiem Fernblick und in einer Wohngegend mit lockerer Bebauung.
Es wurde anfangs der 80er Jahre gebaut, hat 370 m2 Wohn-/Nutzfläche, ein Satteldach mit knapp 30 Grad Dachneigung und großen Dachvorsprüngen. Ferner eine Terrasse/Freisitz mit ca. 80 m2 und offenem Kamin, eine Giebelseite mit großem Balkon, Brettermantel im Giebelbereich und großem Fenster-Schiebetürelement.
Die Südfassade besteht fast nur aus Glas, nämlich aus großen Fensterelementen bzw. einem Fenster-Schiebetürelement.
Der Strukturputz der Fassade ist, wie in Obb. in den 80ern üblich, weiß gestrichen und das gesamte Holz, nämlich Dachuntersicht, Brettermantel und Holz-Rollläden sind dunkelbraun lasiert. An einer der beiden Giebelseiten wurde eine große Doppelgarage mit 6 1/2 m breitem Sektionaltor drangebaut.
Bezeichnet man so etwas als Landhausstil oder gibt es dafür eine andere Bezeichnung?
Mit freundlichen Grüßen
Harry01
