Möglicherweise ist der Neubau auch gar nicht "für die Ewigkeit" geplant. Es wurde kein Keller/Tiefgarage errichtet, sondern nur eine einfache Bodenplatte.
In Schöneberg wird gerade so eine verhunzte Ecke mit viel Aufwand zugebaut. Hier werden, wie Jockel schon schreibt, die Fehler der Vergangenheit wiederholt und für Jahrzehnte eine Entwicklung zum Besseren blockiert. Mit der Politik der jetzigen RRG-Regierung, die auch in die Bezirken hineingetragen wird, ist es so gut wie unmöglich Nachverdichtung umzusetzen. Frau Lompscher wittert dann Vertreibung auf Grund des verbesserten Wohnungsumfelds.
Der Abriss eines in Zeiten des Wiederaufbaus fahrlässig im Block hineingepflanzten Solitärs, um mit einem Neubau das Grundstück besser und dichter bebauen zu können und gleichzeitig ein Stück Stadtreparatur zu betreiben, ist zZt so gut wie ausgeschlossen. Einige realisierte Beispiele kenne ich, z.B. eine große Wohnbebauung am Barbarossaplatz in Schöneberg und den hier im Forum heiß diskutierten Abriss eines Hauses in der Lietzenburger straße, Wilmersdorf.
In diesem Fall hier in Moabit, habe ich noch eine andere These und zwar dass hier die retro-Moderne Haltung des Planers eine Rolle spielt. In Analogie zu den so geschmähten Helikoptereltern, kann man auch Helikopterarchitekten ausmachen, die ihre Städtebau/Architektur wie eine große Komposition aus der Helikopterperspektive entwickeln. Die „moderne“ kleine Zeile greift aus der Helikopterperspektive betrachtet die Zeile auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf und bildet für die nicht Helikopterinsassen auf dem Boden ein nicht-nachvollziehbares Gebilde, wie die letzten Forumsbeiträge belegen. In der Gestaltungsideologie der Helikopterarchitekten ist die Blockrandschließung oft gar keine wünschenswerte Option.
Eins der drastischte Beispiele dieser Hubschraubermethode ist die Wohnbebauung in der Lehrter Straße von S+H.