Beiträge von Taxodium

    Im Guardian ist ein langer Artiikel zur James Simon Gallery erschienen. Darin äußert sich auch Chipperfield, und zwar u.a. anerkenned darüber, dass in Deutschland, anders als in England, intensive Debatten über Architektur geführt würden, was zwar manchmal schmerzhaft sei, aber den Arbeiten zugute käme.


    Es gibt tatsächlich Orte wo Chipperfiled sich nicht so entfalten kann wie in Deutschland, z.B. in New York.


    Bei aller Anerkennung für die James Simon Galerie, ist die enorme finanzielle Großzügigkeit des Staates gegenüber Chipperfield ebenfalls außerordentlich. Wenn man die Kosten für die JSG (134 Mio für 4.600 qm Nutzfläche) auf andere Projekte hochrechnet gibt es schwindelerregende Summen. Das Berliner Schloss - Humboldt Forum würde z.B. 1,6 Milliarden Euro (55.000/4.600 x 134 Mio, Zahlen aus Wikipedia) statt 600 Mio Kosten. Sogar der BER ist wahrscheinlich pro qm günstiger.


    Es gehört zur Kunst der Stararchitekten üppige Budgets zu sprengen und dafür den Lob von höchster Stelle zu erhalten.

    Ich komme hier auch mind. einmal pro Woche vorbei und kenne den Baufortschritt daher auch "live".


    Ich habe das Privileg hier jeden Tag zweimal vorbei kommen zu müssen, bin aber in der Regel damit beschäftigt die Fahrradfahrer-Todeszone an der Ecke Axel-Springer-/Zimmerstraße, vom Süden kommende, zu meistern.


    Manchmal, wenn mal kein BVB-Bus, kein 40-Tonner Baustoffliefer-LKW, keine Hotelbettwäsche-Spedition und kein 300 PS SUV just hier meinen den Radweg gemeinsam mitnutzen zu müssen, wenn also der Adrenalinspiegel niedrig ist und es Zeit für schöngeistige Gedankenspiele gibt, wundert es einen, dass dieser geschätzter Bau noch nicht mit einem Spitznamen nobilitiert ist.


    Ich stelle mir dann vor wie er im Investoren Denglish heißen müsste: The Sarg, (=The coffin) sonor britisch ausgesprochen. Sofort fühlt man sich in die Administration Zone um den Victoria Station oder Canary Wharf in London versetzt, feinste Adressen.


    Oder man gibt den Dichtern der BSR eine Gelegenheit sich in Berliner Humor zu üben: Drecksarg. Die orangenen Männer werden ihren Spaß haben, bis sie eingestehen müssen, dass der Dreck nicht runtergeht.


    Aber die Axel-Springer Straße ist nicht lang und Posemuckel-Berlin nimmt einem wieder im Besitz und jegliche Gedanken an diesen „mutigen“ Bau verflüchtigen sich wie ein böser Traum im REM-Schlaf.

    Ich möchte mich nicht ständig wiederholen, aber Architektur ist keine Kunst im Sinne einer bildenden oder literarischen Kunst. Das Ziel ist nicht dass ein Architekt sich durch seine Kunst verwirklichen muss, sondern dass er ein komplexes Gebrauchsobjekt mit künstlerischen Aspekten schafft. Durch die Rochade der historischen „Modernen“ (Bauhaus 100 Jahre, etc.) zu den bildenden Künstlern hat es ein enormer gestalterischer Qualitätsverlust gegeben, verstärkt durch die gewandelte ökonomische und technische Rahmenbedinungen des Bauens.


    Mittlerweile wird diese Gestaltungsunfächigkeit als State of the Art verkauft und nur ganz implizit tritt der Verlust in Erscheinung, z.B. durch den riesen Erfolg von rekonstruierten historischen Bauten. Die dann natürlich mit aller Macht verteufelt werden.

    Würde man diese Suhrkamp-Zentrale neben dem Berliner Stadtschloss bauen, hätte ich ein großes Problem damit. Baut man diese Suhrkamp-Zentrale jedoch neben dem L40, geht das absolut in Ordnung.


    Diese Aussage ist ein Offenbarungseid. In Berlin gibt es übrigens viele Architekten die nur all zu gerne eine Suhrkamp-Springer-Taz-Zentrale neben dem Schloss bauen würden um sich damit als „Moderner Architekt“ auszeichnen zu können. Es ist bereits mit dem ThyssenKrupp-Bau versucht worden. Bei der Bauakademie gibt es vehemente Bestrebungen.

    Menschlichkeit

    In den Niederlanden, wo das Niveau des Städtebaus und der Architektur in der Regel noch niedriger ist als in Deutschland, hat diese Art der Verschandelung der urbanen Umwelt, bereits politische Dimensionen erreicht. Thierry Baudet, der rechtsintellektueller Kopf des Forum voor Democratie (FvD) hat Rem Koolhaas Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.


    Die Art wie an dieser Stelle gestalterische Inkompetenz mit sprachlichem Geschwurbel verknüpft wird, erinnert stark an den niederländischen Stararchitekt. Liebe Forumskollegen lese bitte doch noch mal die Seiten 4-6 dieses Threads und die Argumente in den Beiträgen von Pumpernickel, Bato, TowerMaranho, Saxonia und meiner Person. Es muss nicht immer alles wiederholt werden.


    Architektur ist, wenn sie schon als Kunst betrachtet werden kann, immer noch eine angewandte Kunst die von der gesamten Bevölkerung einer Stadt genutzt und akzeptiert werden können muss. Woraus beziehen Architekten das Recht sich als Seher und Heilsbringer mit einer bewusst inkompatibelen Formensprache zu profilieren: „Das Gebäude ist (..) Teil unserer Arbeit an der Auflösung des rigiden Blockrandkonzeptes der hierarchisch geprägten Stadt Berlin zugunsten eines offeneren, heterarchischen Systems“.

    Die Antwort wird häufig nach einigen Dezennien (oder noch schneller) durch den Abrissbagger gegeben.

    Mich würde mal interessieren wer sich denn eigentlich hinter der "Allianz für einen neuen Mühlendamm" bzw. den "14 Vereinen" verbirgt.


    Im Tagesspiegel wurde das Thema aufgegriffen und einige weitere Bündnisteilnehmer benannt.
    Die Architektenvertretungen (Architekten und Ingenieur Verein Berlin und Deutsche Werkbund Berlin) sind hochkarätige Vertretungen. Über die Gründe weshalb die größte Architektenvertretung (Bund Deutscher Architekten) fehlt, kann man leider nur mutmaßen.

    Die Mühlendammbrücke hat jetzt neun Fahrspuren und eine Parkfläche auf dem Mittelstreifen. Nach dem Umbau sollen es dann noch sechs sein und eine zweispurige Straßenbahntrasse. Hinzu kommen Flächen für Fußgänger und Radfahrer.


    Die "politische Opposition", wohlgemerkt CDU, FDP und AFD, wird bestimmt nichts dafür tun, um die Verkehrswende noch stärker zu fördern. Eher fällt die Tram weg und dann war's dann wieder mit der Verkehrswende.


    Da die jetzige Schneise auf planerische Vorarbeit der Nazis zurückgeht, habe ich keine Erwartungen an die AFD :D. Aber die beide andere Parteien müssen sich überlegen ob eine fundierte Sacharbeit zum Thema historische Mitte nicht ihr klassisches Wählervolk ansprechen würde.
    Ohne die richtige Themen werden sie sonst auf Jahren die Oppositionsbänke drücken.

    Die Umgestaltung des Problemfalls für insgesamt 5,9 Millionen Euro habe begonnen: https://www.berliner-zeitung.d…tz-bald-aussehen-32060214


    Bereits in 2016 haben ich und Saxonia diesen Entwurf kommmentiert, siehe #251 und #252.


    Die Hoffnung, dass der Baustopp zu einer Nachbesserung dieses unstädtischen und disfunktionalen Entwurfs führen könnte, haben sich nicht bewahrheitet. Durch die Budgetaufstockung scheint lediglich die Betonpflasterung durch Naturstein ersetzt worden zu sein. Ein Stadtplatz, geschweige ein barocker Stadtplatz ist kein Park.

    Neubau Mühlendammbrücke

    Für alle die sich wundern, dass trotz aller Lippenbekenntnise zur Verkehrswende, auch unter einer Grünen Verkehrssenatorin, der Mühlendamm und die Mühlendammbrücke nach der notwendigen Erneuerung in ihrem unglaublich überdimensionierten Ausmaß fortbestehen werden, sei diese Nachricht aus der MoPo empfohlen.


    Wenn eine politische Opposition etwas taugen soll, müsste sie sich jetzt geschlossen hinter dieser Forderungen der „Allianz für einen neuen Mühlendamm“ stellen und die notwendigen Mehrheiten besorgen.

    Den Vorwurf "schamloser Baulandvergeudung" hätte ich gern belegt. Wie wäre es mit mir einem BGF-Vergleich des alten und neuen B-Plans?


    Beim alten waren es 100.000 m² BGF.
    Beim neuen sind es 66.000m² Neubau, sowie im Bestand 50.000 m², macht 116.000 m².


    Fakten. Ich habe mir die Mühe gemacht den Straubesplan und den aktuellen Blockzuschitt abzugleichen. Das Grundstück des HDS wurde vor der Zerstörung von folgenden nicht mehr existierenden Straßen durchschnitten: Georgenkirch-, Landwehr-, Katharinen- und Lietzmannstraße. Also ein recht hoher Straßenanteil. Die Flurstücke im Bereich des HDS brachten es auf ca. 31.400 qm. Bei einem innerstädtischen GFZ (Geschossflächenzahl) von 4.0 befanden sich vor der Zerstörung ungefähr 125.000 qm BGF (brutto Geschossfläche) auf dem Gebiet. Das sind Werte die in Prenzlauerberg, beliebtes Wohngebiet bei Leuten mit sog. kreativen Berufen, auch gelten.

    Trotz aller Verdichtung mit verspielten Hochhäuschen bleibt die bauliche Dichte auch bei der aktuellen neuen Planung hinter dem Vorkriegswert zurück. Über die Ästhetik der Planung könnt ihr euch gerne hier intensiv austauschen.

    Bei einer plausibelen Annahme, dass durch die Mischung in dem damaligen Gebiet ungefähr 2/3 der Geschossfläche fürs Wohnen und 1/3 für Gewerbe genutzt wurde, gab es dort ungefähr 83.000 qm Wohnfläche, gut für ungefähr 850 Wohneinheiten. Bei einer Wohnfläche pro Kopf von 15 qm, statt 42 qm heutzutage, wohnten auf dem Gebiet so an die 4500 Menschen.


    Der nicht bebauten Streifen der völlig überdimensionierten Otto-Braun-Straße habe ich in meiner Berechnung nicht betrachtet. Dort liegt ein Baulandpotenzial von ungefähr 3.000 qm parallel zum Grundstück unterm Asphalt begraben. Ein Projektentwickler für innerstädtisches Wohnen ist in der Lage auf 3.000 qm 100 bis 120 Wohnungen zu bauen.


    Wenn man sich überlegt, dass die Gegenden im Berlin die eine erhaltene Stadtstruktur aus der Gründerzeit haben, die beleibtesten und angesagtesten sowie teuerste sind, dann darf man nicht die Augen dafür verschließen, dass ein Städtebau nach den Grundsätzen der Modernen (Einzelobjekten, Funktionstrennung, Primat des Pkws, etc) im innerstädtisch verdichtetem Bereich ein Rückschritt ist. Ins besondere aus sozialer und ökologischer Sicht ist die immanente Baulandvergeudung des Modernen Städtebaus problematisch.

    Also so lange das in diesen schönen rosa und hellblau - Tönen umgesetzt wird ist mir das herzlich schnuppe


    Ja, mit einem Bisschen Ironie lässt es sich gut leben. Zu hoher Dichte kann man dem Projekt in der Lage nicht vorwerfen, hier ist Innenstadt meine Herren. Man fragt sich nur was dieser sture klotzige Riegel zwischen all dem verspieltem Zeug da soll.
    Und mit einem Trimm dich Pfad kann man die verletzte Stadtgestalt nicht heilen.
    Hier ist Ostalgie an schamlose Baulandvergeudung gekoppelt .


    Ich habe unter "blauraum" die von dir verwendete "aktuelle Planung" nicht finden können.


    Ein wenig Recherchefähigkeit braucht man, aber auf der WBM-Site findet sich unter "Download Ausstellung 07.01.- 18.01.2019" den überarbeiteten Entwurf von Blauraum mit einigen Visualisierungen.


    Konstantins Aufregung ist meines Erachtens verständlich. Der ursprünglich bereits sehr "nüchterne" Entwurf ist gnadenlos mit dem Rotstift behandelt worden. Die WBM muss irgendwie sehen wie sie die verkorksten Vorgaben des Senats umsetzen kann. Die Verluste durch eine doppelte Beauftragung des Planerteams und die nicht unerhebliche Baupreisindexierungsrate der letzten drei Jahren müssen kompensiert werden, dazu mit einer geringeren Dichte.


    Ein Musterbeispiel für die aktuelle, verfehlte Baupolitik in Berlin.

    Wie wäre es denn wenigstens mit einer Quellenangabe?
    Dann könnten wir uns alle eine besseres Bild machen.


    Natürlich sieht das was da angedeutet wird nicht besonders abwechslungsreich aus, aber was soll da auch entstehen


    Anbei die ultimative Quelle, die Broschüre zum Wettbewerb der WBM.
    Interessant ist es zu beobachten wie zwischen der ersten und der zweiten Phase die Architektur von sinnvollen Ansätzen auf das spektakuläre Einzelprojekt umgepolt wurde, am besten mit Hochhaus. Dieses Ergebnis (und das Fiasko) ist von den Auslobern und dem Preisgericht also bewusst herbeigeführt.
    In der ersten Phase gab es noch einigen Blockstrukturen die sich an die städtischen Strukturen orientierten die im Planwerk vorgedacht waren, wie die Arbeiten von Zanderroth, KBNK, B+E und Stellwerk, alle versierte Büros. Die meisten sind gleich in der ersten Runde aus dem Rennen genommen, also nicht erwünscht.


    Da fällt einem nicht viel mehr ein.

    Wenn z.B. ein Aufzug eingebaut werden muss, bedeutet das unmittelbar, dass es auch einen modernen Dachaufbau geben wird, nämlichen das bere Ende des Aufzugschachts.


    Das Höhenthema eines Aufzugs kann man heutzutage sehr schonend lösen. Die meiste Aufzüge haben mittlerweile einen sog. maschinenraumlosen Antrieb. Der Antrieb befindet sich oberhalb der Kabine und fährt mit. Dadurch entfällt der Aufbau für den Maschinenraum oberhalb des Schachtes. Der rechtlich notwendigen Luftraum für die Wartung oberhalb der Kabine beträgt ca. 2,50 m. Kabine und Luftraum zusammen benötigen deshalb 5,00 m roundabout. Das lässt sich in den historischen Geschosshöhen und hinter den historischen Attiken üblicherweise problemlos unterbringen.

    Berlin wird wachsen, aber es wird keine Mega-City werden. 2050 hat es vielleicht 4 Mio. Einwohner, vielleicht 4,2 Mio. oder auch nur 3,8. Es wird keine 8-Mio.-Metropole werden wie London, dafür wächst Deutschland viel zu langsam und ist viel zu dezentral entwickelt. Das anstehende Wachstum lässt sich durch behutsame Erweiterungen und Nachverdichtung bewerkstelligen; ein radikaler Bruch mit der heutigen Struktur tut nicht Not.


    Zum anderen finde ich den Beitrag von Gutmensch eigentlich recht treffend.


    Architektenkind, deine Argumentation ist m.e. richtig. Es gibt objektiv betrachtet gar nicht die Grundlage für eine boomende Hochhausentwicklung in Berlin. Ich verweise noch mal auf meinen Beitrag #685.


    Gutmensch, welcome to the club. Berlin soll sich auf die eigene Möglichkeiten konzentrieren, siehe #687


    Mitte der Neunziger habe ich mal einen Vortrag vom zuständigen britischen Stadtplanungsamtsleiter von Hongkong gehört, kurz vor der Übergabe an China. Es wurde das hohe Lied auf die immense Wachstumszahlen gesungen, neuer Flughafen auf neuer Insel, Berge dafür einplaniert, Bank of China, höchster Bau in Asien, etc. Berlin lag damals am Boden, noch vor der arm aber sexy Phase. Nachdem der Gentleman seinen beeindruckenden Vortrag beendet hatte, wollte er doch noch ein persönliches Wort ans Publikum richten. Er möchte uns Berliner als Stadtplaner unbedingt zu unserer fantastischen Stadt gratulieren und er sprach die Hoffnung aus, dass die vorhandenen Qualitäten, wie die menschlichen Proportionen, beibehalten werden.


    Genau dieses Bewusstsein für die eigene Qualitäten ist wichtig. Berlins viel bewunderte Struktur ist ein Kind der Gründerzeit. Seitdem ist viel kaputt gemacht, aber es gibt auch durchaus verträgliche Ergänzungen. Die internationale Anonymität die manchen Planern aus der Pinterest-Generation so anmacht, ist es genau nicht.


    Aber dennoch, ich finde die Fischerinsel nicht schön und erhaltenswert. Aber eine Hybridlösung, wie von Bernd Albers vorgeschlagen, mit Blöcken und Hochhäusern ist nun wirklich das Schlechteste aus beiden Welten.


    Ist nicht jede Stadt ein Hybrid? Ausgenommen vielleicht die feudale Planstädte des achtzehnten Jahrhunderts. Aber auch die sind mittlerweile hybridisierst. Das interessante am Vorschlag von Bernd Albers ist, dass er in sofern Respekt vor der Geschichte zeigt, dass die Hochhäuser als Ensemble unangetastet stehen bleiben.
    Das war mit ein Grund, dass der Wettbewerbsentwurf für die Ecke Mühlendamm-Fischerinsel mit Hochhaus gekippt wurde. Das war ein ideologisches Lüscher-Projekt ohne das geringste Geschichtsbewustsein. Der sprichwörtlichen Elefant im Porzellanladen. Auf der eine Seite wurde auf der Welle der Retromoderne das Planwerk Mitte mit der Idee der kritischen Rekonstruktion zur Seite geschoben und damit jeglicher Versuch auf irgendeine Art Bezug zur historischen Stadtgestalt zu nehmen, durchkreuzt. Auf der anderen Seite wurde die Idee des DDR-Städtebaus lächerlich gemacht, durch ein kleineres Hochhäuschen direkt neben dem anderen Hochhaus zu stellen. Auch wenn die ehemalige SED-Mitglieder auf der Fischerinsel schon alt sind, ein Gespür für ihre Geschichte haben sie garantiert.
    Aber warum die Hochhäuser abreißen wenn sie auch stehen bleiben können?


    ^^ Ben. Ja, die Passage ist so überflüssig wie ein Kropf. Aber ich nehme an, dass die Developer die Gertraudenstraße doch als bedrohlich empfunden haben, was man verstehen kann wenn man sich mal dem Lärmpegel ausgesetzt hat, und ein „heimelige“ Innnenwelt schaffen wollten. Eine Passage die von nirgendwo nach nirgendwo führt, kann bekanntlich nicht funktionieren.


    ^^^ Baukörper. Du argementierst mit den aktuellen Erkenntnissen zur Rekonstruktion die es nach Dresden, Frankfurt und Potsdam gibt. Du liegst damit auf der Linie des Bürgerforums e.V. Die freuen sich garantiert über deine Unterstützung. Vor knapp dreißig Jahren war die Idee der Kritischen Rekonstruktion schon vermessen. Der Nalbach Block hätte weitaus stärker in die Gertraudenstraße gerückt werden sollen, um den städtischen Raum zu stärken und die Autobahn zu einer Stadtstraße zu machen. Dann hätte es auch eine Chance gegeben den ehemaligen Fischmarkt, der unter dem Mühlendamm begraben liegt, als Platz wieder erkennbar zu machen. Damals musste erst noch ein Fußgängertunnnel (was ist das auch wieder?) zugeschüttet werden, das war die Ausgangslage.


    Und seitdem hat man nichts dazu gelernt. Die Planung des Drittplatzierten Blauraum zum Beispiel, die momentan für die vierte Ecke der Kreuzung mit der Fischerinsel umgesetzt werden soll, ist zwar das kleinere Übel im Vergleich zum gekippten ersten Preis, aber alles andere als gelungen, wenn es um Stadtreparatur geht.
    Auf Grund der Wettbewerbsvorgaben wird mit dem Grundstück verschwenderisch umgegangen. Der Block fluchtet grundlos nicht mit dem Nalbach-Bau. Dadurch hat man ca. 1000 qm BGF weniger als möglich, immerhin 10 Wohnungen. Es muss Rücksicht auf einen brüchigen Pappel genommen werden, weshalb eine Ecke fehlt. Schließlich werd der Block nur dreiseitig gebaut, was noch mal die mögliche Fläche um 20% reduziert. Die Beschwerden der WBM bez. der Wirtschaftlichkeit sind verständlich.
    Weiterhin kann man sich fragen ob eine Mischbebauung mit Gewerbe entlang dem Mühlendamm nicht besser wäre um so einen Lärmschutz für die Wohnungen zu erreichen und sie damit quersubventionieren zu können. Schließlich wäre eine Parzellierung die angemessenere Art gewesen um eine kleinteilige und abwechslungsreiche Architektur (theoretisch) zu ermöglichen. Aber das widerspricht vollständig der Linie der städtischen Wohnbaugesellschaften die es für RRG wuppen sollen.