Mich kotzt das mittlerweile auch echt an. Was sich nach der Wahl in OF abspielt, ist sowieso nicht nachzuvollziehen. Mit OB Schneider hat die Stadt ein großes Los gezogen. Man wird den Eindruck nicht los, es geht nur darum, ihm eins auszuwischen. CDU und GRüne sind für OF leider keine gute Wahl gewesen.
Aus rein sachlichen Gründen hat die CDU den Bau der Multifunktionsarena schon immer abgelehnt.
Der Kaiserlei ist jetzt schon verkehrstechnisch überlastet. Nach dem Umbau ist der Kaiserlei immer noch vollständig ausgelastet und da war die Arena gar nicht berücksichtigt Hinzu kommt, dass der OB Zusagen bezüglich Beteiligungen und Grundstücksverhältnisse gemacht hat, die für die Stadt von Nachteil sind über die Bewirtschaftungs- und Infrastrukturfragen hinaus. Zudem haben wir auch schon eine Stadthalle, die kaum noch genutzt wird. Für eine neue Halle gibt es überhaupt keinen Bedarf.
Dann nochmal grundsätzlich zu der meines Erachtens nicht mal ansatzweise nachvollziehbaren Aussage, mit Schneider hätte die Stadt das große Los gezogen. Neben dem Klinikum-Desaster, welches Schneider als Aufsichtsratsvorsitzender und zeitweise auch zuständiger Dezernent, zudem als treibende Kraft beim Abbruch des Markterkundungsverfahrens direkt zu verantworten hatte und somit mit einem Schlag der Stadt einen Schaden von über 300 Millionen Euro zugefügt hat, ist er in seiner mittlerweile über 10 jährigen Amtszeit als OB und Planungsdezernent und nochmal davor als Bürgermeister nicht in der Lage gewesen, sich auch nur rudimentäre Kenntnisse über Planung, technische Zusammenhänge, Vergabeverfahren oder irgendwas davon anzueignen. Er gibt ein paar Architekten-Phrasen von sich, die er nicht mal verstanden hat, wirft aber baurechtliche Vorgaben durcheinander, weil er auch hier sich niemals mit den fachlichen Dingen auseinandergesetzt hat. Er zitiert munter aus Planungsgutachten und bewirbt diese, obwohl er sie sich vorher nie angesehen hat, sondern alles inhaltliche nur aus begleitenden Powerpointpräsentationen zieht oder aus irgendwelche Phrasen, die ihm vorher seitens der Planer zu Ohren gekommen sind.
Generell wurde bislang vollständig nach den Wünschen der Investoren agiert, auch weil seitens des OB (er macht dann immer die Besprechungen) schlicht die fachliche Kompetenz fehlt, diesen sinnvolle Vorgaben zu machen. Statt dessen verspricht er ihnen aber alles möglich, teilweise auch Dinge, die rechtlich gar nicht machbar sind. Wie in einer kürzlich veröffentlichten Studie der Uni Weimar ausgeführt wurde: "Stadtplanung findet in Offenbach nicht statt".
Es werden Freiflächen mit Reihenhaussiedlungen übersäht, die meist an große Anbieter voll vergeben werden, um weniger Arbeit mit etwa Einzelvergaben von Grundstücken zu haben, die dann aber auch höhere Qualität bringen würden. Die Hafenbebauung ist qualitativ weil hinter dem zurück, was sein Vorgänger damals erachtet hat, sowohl baulich als auch finanziell. Die baulichen Fehler (zu dicht, daher keine ausreichende Beleuchtung, Allerweltsinvestorenarchitektur, falscher Standort für eine Schule) werden uns in naher Zukunft auf die Füße fallen, die finanziellen haben schon innerhalbeiner Woche nach der OB-Wahl (davor wurde es leider erfolgreich unter der Decke gehalten) dazu geführt, dass eine Bürgschaft für die SOH von 12 Millionen notwendig wurde, weil sonst alle laufenden Projekte gestanden hätten (so auch das Stadion, welches nochmal ein eigenes Trauerspiel ist und auch hier direkt Schaden durch das dilettantische Agieren des OB angerichtet wurde). Für unsinnige "Visionen" wurden immer wieder Kredite aufgenommen, Denkmäler aus Desinteresse oder weil sie "im Weg" waren, zerstört. Die Bebauung der Berliner Straße an der Ecke Kaiserstraße bringt uns langfristig die große Bausünde mitten in die Stadt.
Und die neue Koalition? Stellt jetzt Qualität vor Quantität. Alle Bauvorhaben werden sachlich geprüft um das Beste für die Stadt zu erreichen. Investoren werden nicht mehr einfach nach Gewinnoptimierung agieren können, sondern werden Vorgaben der Stadt erfüllen zu haben. Es wird also wieder Stadtplanung stattfinden!
Die Verkehrsführung am Marktplatz wird erst geändert, wenn das auch eine nun durchzuführende gesamte Verkehrsbetrachtung für die Stadt hergibt. Eine solche wurde nämlich noch nie erstellt. Daher hätte der Marktplatzumbau in der 2013 verabschiedeten vom OB gewünschten Form verkehrlich zu einem totalen Chaos geführt.
Es braucht mir hier wirklich keiner mehr kommen, "die Stadt hätte das große Los gezogen". Was bisher "positives" geschah, ist meist Eigeninitiative oder Kosmetik (sehr teure, viel zu teure) gewesen. 