Ja, das ist so. Konträr ist aber eigentlich nur wegen der Höhe der Neubau, oder mittlerweile Teilneubau des Toys'R'Us. So weit mit bekannt, gibt es bislang darüber hinaus nur eine Neubauplanung der Mevlana-Moschee. Doch diese Neubauplanung, als modernes Gebäude ist der historischen Situation weit ähnlicher als der Bestand. Auch in der Nutzung. Denn an diesem Ort war vor dem Krieg ein evangelischer Gemeindesaal mit ähnlicher Traufhöhe wie der geplante Neubau. Und so etwas ähnliches (halt nicht evangelisch) soll ja wieder dort kommen.
Aber es geht ja darum, auch mal einen Rahmen mit einer einheitlichen Richtung zu schaffen. Ein Fall, wie in Frankfurt, dass da auf einen Schlag 5000 m² neu zu bebauen sind, wird es in Offenbach nicht geben. Ich denke der Umzug der HfG wird den meisten Spielraum ermöglichen, wenn damit eine Neuordnung der umliegenden Schullandschaft verbunden ist (infrastrukturelle Zusammenlegung, gewisse Gebäudeteile zu Gunsten einer Erweiterung und Unternutzung umbauen, vielleicht sogar Rekonstruktionen, die von einer der Schulen nutzbar sind und über Untervermietung refinanziert werden). Und eben die Brachflächen.
Letztendlich kommt man nie zum Ziel, wenn die Bebauung im Einzelfall dann eben wieder vollkommen freigestellt ist und nur nach §34 und HBO geht. Aber dann sollte auch seitens der Stadtplanung und Bauaufsicht für interessierte Kleininvestoren (Grundstückeigentümer) eine detaillierte Betreuung, eventuell dann auch mit Rekonstruktionsplänen, wenn vorhanden. Ist zwar nicht für alle Gebäude möglich und meist auch nicht in der Qualität wie die Frankfurter Quellenlage, aber ganz so wenige sind es auch nicht. Mit technischem Fachwissen kann da schon viel erstellt werden. Und ein paar speziellere Bauten (neben der typischen hessisch-fränkischen Hofreite aus der Zeit um 1700) waren da auch dabei.
Wenn Frankfurt das gleiche machen würde, hieße das halt, dass man für alle Bauvorhaben innerhalb des Anlagenrings diesen Rekonstruktionsvorbehalt festlegt. Oder sagen wir zumindest innerhalb der Staufermauer. Dann hätte das Historische Museum in einer Rekonstruktion des Saalhofes Platz gefunden (wie Prof. Rang leider erfolglos im Wettbewerb nachgewiesen hat). Dann hätte man beim Rechnungshof den Großen Speicher mit wieder aufbauen können, dann hätte man gegenüber der Kirche St. Leonhard die gotische Gebäudezeile wieder erstellt. Prinzipiell wäre das meines Erachtens eine gute Sache. Müsste nur mit weit weniger Tamtam und mehr unaufgeregter Detailliebe als bei der Dom-Römer-Bebauung betrieben werden.