Beiträge von Arwed

    Ich kenne einige Details aus der Aufgabenstellung des Wettbewerbs. Die größte zu lösende Aufgabe war die Unterbringung der geforderten hohen Fläche an Wohnraum. Zwar hätte man das zur Verfügung stehende Grundstück auch an allen vier Seiten umbauen können. Hier hätte es dann aber massive Abstands- und Verschattungsprobleme zum benachbarten Wohnhochhaus gegeben. Ein weiteres großes Problem waren die aus den massiven Verkehrslärmbelastungen resultierenden Auflagen. Insofern halte ich die prämierte Lösung fast schon für genial, da sie all diese Proleme löst.
    Gut finde ich auch, dass die extrem breite und so ja auch verbleibende Gertraudenstraße mit einem hohen Gebäude gefasst wird. Damit fließt der Stadtraum nicht mehr so auseinander. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich mich auch auf den früheren Zustand der Fischerinsel zurückbesinnen. Das steht aber nun einmal nicht zur Debatte. Am Wenigsten konnten die Architekten im Rahmen des Realisierungswettbewerbs für einen einzigen Block daran etwas ändern.

    Im Ratsinformationssystem sind aktuelle Unterlagen zum Bauvorhaben zwischen Marien- und Wallstraße direkt am Postplatz eingestellt worden.
    Link: http://ratsinfo.dresden.de/getfile.php?id=218537&type=do
    Für ein abgeschlossenes Raumbild des Platzes wird diese Planung vermutlich gut sein. Nach Süden wird hier aber die Verbindung zum Ring fast abgeklemmt. Die Annenstraße verliert ihren Bezug zur Wilsdruffer Straße.
    Man muss sich nur einmal die in dem Plan erkennbaren Grundstücksgrenzen betrachten. Hier sieht man, um wie weit das neue Gebäude weiter in den Platz vorgerückt sein wird als das ehemalige Telegraphenamt.
    Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber ich finde die Umplanungen am städtebaulichen Konzept für den Bereich extrem bedauerlich!

    Elli Kny
    Der von Dir nochmal verlinkte Fassadenausschnitt ist zwar tatsächlich mit MaryAnn Apartments bezeichnet; auf der Seite der CG- Gruppe sind die beiden Projekte aber mittlerweile eindeutig benannt: Oberpostdirektion = Residenz am Postplatz / Fernmeldeamt = MaryAnn Apartments. Ich war diesbezüglich aber auch erst verwirrt.


    Aber nochmal zu meiner Frage zum Entwurf der Pott Architekten: mir ist schleierhaft, wie Herr Gröner hiermit zufrieden sein kann. Durchaus interessant finde ich ja den weitgehenden Erhalt der Gebäudereste der Postdirektion. Doch die Fassadengestaltung ist derart abweisend, dass ich mich frage, wie man das nur gut finden kann.
    Vielleicht laufen ja im Hintergrund Prozesse ab, die ich mir nicht einmal vorstellen kann. Leider hat sich in den letzten Monaten absolut nichts am Entwurf verändert. Deshalb bin ich auch für die Zukunft skeptisch. Ein Problem ist sicher auch, dass die CG- Gruppe das komplette Gebäude an eine Gesellschaft verkauft hat. Um eventuell von der Planung abgeschreckte potentielle Käufer einzelner Wohnungen muss man sich also nicht kümmern.

    Ich kann mit dem Link zu einer weiteren Visualisierung der CG- Gruppe dienen, die deren beide Bauvorhaben am Postplatz im Zusammenhang zeigt:
    http://derarchitektbda.de/wp-c…-Apartments-Rendering.jpg
    (Bedingt lesenswert ist auch der Artikel aus dem die Visualisierung stammt.)
    Die Planung für die "MaryAnn-Apartments finde ich recht gut, wenn sie gut umgesetzt wird. Die geplante Bebauung auf dem Areal der Oberpostdirektion finde ich dagegen leider absolut fürchterlich! Mit der Ablehnung moderner Architektur hat das nichts zu tun. Das Teil wird m.E. leider einfach nur grauenhaft!
    Ich würde das wirklich gerne wissen: sieht das irgendjemand anders als ich?

    arnold
    Mit den zu fällenden Platanen meint Knuffte die Baumreihe an der Wallstraße. Es gibt hier im Modell einen Versprung der Bauflucht in der Wallstraße. Das finde ich hier so in Ordnung, da es wenigstens etwas von der angedachten Dichte in der Wallstraße schafft.
    Womit ich aber gar nicht klar komme, das ist der insgesamt verschobene Baublock zwischen Wall- und Marienstraße. Da braucht man über die mögliche Ausführung des Wasserbeckens überhaupt nicht mehr nachzudenken. Es bleibt dafür einfach zu wenig Platz!
    Es wäre doch so schön gewesen: das gleiche Straßenprofil für Dr.-Külz-Ring/südlicher Ring und Marienstraße/westlicher Ring. Den östlichen Ring sehe ich als Generationenaufgabe. Jetzt wird es aber nicht einmal das geringste Quentchen einer groß gedachten Lösung geben.
    Zum Postplatz im engeren Sinne möchte ich noch sagen, dass ich den Wunsch nach einem dichten Stadtplatz zwar verstehe, aber gerade für diesen Platz ablehne, da er Teil des Ringstraßensystems ist.

    Ich kann die ganze Aufregung wegen Herrn Pfaus flapsiger Bemerkung zu den "Knusperhäuschen" nicht so ganz nachvollziehen. Geschickt war die Äußerung ganz sicher nicht. Dafür ist das Bauen am Neumarkt ein viel zu sensibles Thema. Eine allzu große Beleidigung sehe ich darin nun aber auch wieder nicht. Das ist halt seine Meinung und die darf er äußern! (Wobei es für mich auch von Belang wäre, in welcher Runde diese Worte gefallen sind oder sein sollen.)
    Wirklich entscheidend ist doch aber etwas ganz anderes! Gebaut wird das, was Herr Gröner von der CG- Gruppe haben will und nicht das, was Herr Pfau nun möchte und was nicht. Die Hoffnungen oder Befürchtungen gehen damit also komplett an die falsche Adresse.

    Lieber Elli Kny, da muss ich Dir leider widersprechen. Ich sehe durchaus eklatante Abweichungen vom ursprünglichen Konzept. Da wäre zuerst das Verkehrskonzept. Geplant war, die Marienstraße=Ringstraße vom Verkehr zu befreien und alles auf die Wallstrasse zu packen. Heute ist eher umgekehrt. Bei der Marienstraße blieb der MIV, in der Wallstraße fährt nur die Tram. Das hing wahrscheinlich mit der Andienung der Altmarktgalerie zusammen. Die war ursprünglich ja gar nicht in der Planung enthalten.
    Weiterhin wurden erst vor relativ kurzer Zeit die Baulinien zwischen Wall- und Ringstraße verschoben. Auf der Ringstraße bleibt jetzt nicht mehr genug Platz für die 4 Baumreihen oder gar das Wasserbecken. Dagegen wird die Wallstraße auf eine große Breite aufgeblasen, um die mittlerweile stattliche Platanenreihe erhalten zu können. Aktuell wird das geplante Gebäude auf dem Areal des alten Telegraphenamtes bis in die Bauflucht der Wilsdruffer Straße vorgeschoben, wodurch diese bis weit in den Postplatz verlängert wird. Der Erhalt des Hofflügels der Oberpostdirektion durch die CG-Gruppe, der nicht in die Bauflucht passt, ist da noch die geringste Auswirkung. Als Fazit kann ich feststellen, dass südlich der Linie Freiberger Straße und Wilsdruffer Straße kaum etwas bleibt, wie einst geplant.
    Es ist ja richtig, dass man nach über 20 Jahren eine Planung nicht mehr punktgenau weiter verfolgen muss. Ich würde mir nur wünschen, dass es hierzu eine nachvollziehbare Planung gäbe. So kommt es mir eher vor, wie der langsame Tod auf Raten einer genialen Idee.

    Ich finde es sehr schade, dass der Baukörper entlang der Prager Straße nicht als Winkel um die Ecke bis hinter das Kugelhaus gezogen wurde. Den damit vom Wiener Platz aus möglichen Einblick in den Innenhof finde ich städtebaulich nicht gut gelöst.

    Danke für die Modellfotos, Elli Kny! Sehr interessant, die Bauvorhaben der CG- Gruppe und den Kopfbau zwischen Wall- und Marienstrasse im Zusammenhang zu sehen.
    Es war mir nicht klar, dass die "MaryAnn Apartements" nicht in einer Bauflucht mit der "Residenz am Postplatz" geplant sind.
    Von dem Gedanken eines über den Postplatz durchlaufenden durchgehenden Grünrings scheint man sich im Stadtplanungsamt zu Gunsten eines eher dichter geschlossenen Raumbildes am Platz weitgehend gelöst zu haben. Die ursprüngliche Planung (Schürmannplan) sagte mir aber definitiv mehr zu!
    Ich habe den Eindruck, dass es keine planerische Grundlage für diesen Bereich seitens der Stadt mehr gibt. Jeder auftauchende Projektentwickler verschiebt und verformt sein Baufeld beliebig in alle denkbaren Richtungen, wie es ihm passt!
    Gab es hier einen städtebaulichen Wettbewerb oder wenigstens irgendeinen kleinen Workshop, um die optimale Lösung zu finden, wenn man schon die vorhandene Planung seitens der Stadt nicht mehr weiter verfolgen will?

    Den weiteren Verbleib der Stiftung Frauenkirche im Kulturpalast hatte ich schon länger kritisch gesehen. Bisher gab es ja noch den direkten Sichtbezug zwischen Palast und Kirche. Wenn aber die Quartiere V und VI bebaut sein werden, macht m.E. ein Besucherzentrum für die FK hier am Altmarkt keinen Sinn mehr.
    Ganz anders aber die Dresden Information: Das Zentrum Dresdens ist der Altmarkt. Hier gehört die Stadtinformation hin und nicht versteckt ins Kellergeschoss einer Einkaufspassage am Neumarkt. Da sollte die Stadt Dresden mal ein sehr deutliches Wörtchen mit Ihrem Eigenbetrieb reden!
    Besonders traurig wäre ich aber auch über deren Abgang nicht. Es findet sich bestimmt eine andere sinnvolle Nutzung, welche die Philharmonie oder die Stadtbibliothek sinnvoll ergänzen würde.
    Reichlich spät kommt der Sinneswandel der beiden bisherigen Nutzer aber schon!

    Ich bin gerade ein klein wenig verwirrt: Wo genau sieht man denn, dass die Planung der "MaryAnn Apartments" (= "Vertical Village" = Grundstück des Ex-Fernmeldeamtes?) geändert wurde?
    Auf der neuen Visualisierung der Ex- Oberpostdirektion (= "Residenz am Postplatz" - immer diese nichtssagenden Vermarktungsbezeichnungen!!!) ist doch der Hotelriegel des Motel One zu sehen?! Hab ich etwas übersehen?