BFF-Pressemitteilung zu den bevorstehenden Römerberggesprächen:
Alles anzeigen"Römerberggespräche" als Forum gegen Altstadt-Rekonstruktion
Das Motto der diesjährigen Römerberggespräche, die am 21. Januar im Schauspiel Frankfurt stattfinden, lautet "Der Umbau der Städte - Aktuelle Kontroversen". Das klingt interessant und könnte eine spannende Veranstaltung unter den aktuellen Vorzeichen der Frankfurter Altstadt-Debatte werden.
Doch bereits der Einladungstext verrät, worum es wirklich geht, nämlich um ein weiteres Forum gegen die Befürworter einer teilweisen Rekonstruktion der historischen Altstadt nach dem Abriss des Technischen Rathauses: "Eine ermüdete Moderne trifft auf die Sehnsucht nach falscher Heimeligkeit, nach dem Retour zum Fachwerk." Damit wird von vornherein ein Ton angeschlagen, der keine faire und offene Beschäftigung mit der Idee und den Befürwortern der Rekonstruktion erwarten lässt.
Auch die Namen der - durchaus renommierten - Referenten lassen den Schluss zu, dass zwar Kritik an der zeitgenössischen Architektur und Stadtgestaltung geübt werden wird. Aber jeder der Referenten ist auch eine Garantie dafür, gegen historische Rekonstruktionen einzutreten. Und das ist wahrscheinlich auch der eigentliche Zweck der Veranstaltung, die nicht zufällig dieses Thema in dieser Stadt zu dieser Zeit gewählt hat.
Es ist völlig unverständlich, warum nicht wenigstens ein prominenter Vertreter der inzwischen deutschlandweiten Bewegung für historische Rekonstruktionen zu den Römerberggesprächen eingeladen wurde. Zum Beispiel gibt es in Dresden und Berlin dafür hervorragende Experten und Referenten.
Da es sich um eine Veranstaltung der Stadt Frankfurt und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst handelt (unter Beteiligung der "Frankfurter Rundschau"), fordert die BFF-Fraktion die Verantwortlichen auf, zumindest einen entsprechenden Referenten zuzuladen. Unabhängig von der Erfüllung dieser Forderung werden die Befürworter der teilweisen Altstadt-Rekonstruktion dafür sorgen, dass die Römerberggespräche keineswegs so ideologisch einseitig wie geplant ablaufen. Denn sie werden ihr Recht auf Meinungsfreiheit notfalls auch mit Protestaktionen einklagen.