Beiträge von Restitutor

    BFF-Pressemitteilung zu den bevorstehenden Römerberggesprächen:


    Beginnen möchte ich mit 2 Bildern des Zerstörungsmodells, welches aber nach Aussage einer Museumsmitarbeiterin übertrieben dargestellt worden ist.


    Völlig richtig, das kann ich bestätigen. Man hat in dem Modell die Zerstörungen übertrieben dargestellt, um den modernen Wiederaufbau zu rechtfertigen.


    Man braucht als Vergleich bloß Fotografien der zerstörten Altstadt heranzuziehen (z. B. im DuMont Kunstreiseführer), um zu sehen, dass noch wesentlich mehr stehengeblieben ist.


    @ 3rdwave: Sehr schöne Fotos übrigens...

    Tja, was kann ich jetzt von dieser Ausschusssitzung berichten? Besonders ausführlich wird es diesmal nicht, denn erstens musste ich ja früher gehen, und zweitens wiederholen sich die Aussagen mittlerweile doch sehr.


    Als erwähnenswert ist mir im Gedächtnis geblieben:


    - Österling (SPD) warf Schwarz (CDU) vor, an der momentanen Krönungsweg-Problematik schuld zu sein, da er ja den Bau des Hauses am Dom, das in den Krönungsweg hineinrage, zugelassen habe. Schwarz erwiderte, dass die SPD dem Haus am Dom doch damals auch zugestimmt habe. Also das übliche Politikgeplänkel - jeder gibt die Schuld dem anderen, und jeder versucht sich als der Bürgerfreundlichste zu profilieren (abgesehen von dem Fettnapf, in den Heumann mit seiner Unterscheidung von "Bürgern" und "Berufsbürgern" getreten ist wie auch mit seiner Vorstellung, nur "sachkundige" Bürger sollten zu Wort kommen - es folgte eine Diskussion darüber, nach welchen Kriterien ein Bürger als sachkundig gelten solle).
    - Volker Stein (FDP) kann nicht still sein und zuhören, wenn andere Leute reden, sondern muss sich permanent mit seinen Nachbarn unterhalten - eine Unart, die bei Schulkindern normalerweise sofort geahndet wird.
    - Österling sagte, der Engel-Entwurf sei eben ein Entwurf für eine moderne Bebauung des Areals, und dem müsse man jetzt einen Reko-Entwurf zur Seite stellen, damit die Bürger zwischen diesen beiden Entwürfen die Wahl hätten.
    - Becker (CDU) sagte, dass Dominik Mangelmann den Ausschuss bei seiner weiteren Arbeit begleiten solle.
    - Ich bin gegangen, nachdem Jutta Ditfurth (Ökolinx) anfing irgendwas von Faller-Häusern zu erzählen...

    Nochmal @ Kardinal:


    Daß man keine Komplettreko mehr wünscht


    Ich glaube auch, hier sind einige Missverständnisse am Werke. Beispielsweise war im Artikel in der FNP über die Gründung der Bürgerinitiative zu lesen gewesen:


    Eine komplette originalgetreue Rekonstruktion wird nicht befürwortet.


    Ich war ja auch an dem Abend da, und ehrlich gesagt, ich kann den Eindruck, wie ihn die FNP wiedergibt, nicht teilen. Natürlich wurde von einem großen Teil der Anwesenden eine "komplette originalgetreue Rekonstruktion" befürwortet, auch wenn es Bedenken und abweichende Einzelmeinungen gab.


    Hier noch ein Link zu einem interessanten Artikel in der WELT:


    http://www.welt.de/data/2005/12/05/813003.html?s=1


    Als jetzt die Stadtverordneten Experten und Bürger ins Rathaus einluden, um dem Verlangen der neuen Bürgerbewegung auf den Grund zu gehen (und ihm möglichst die Spitze zu brechen), redeten die beiden Lager dreieinhalb Stunden aneinander vorbei. Während die Politiker und Planer für einen (reichlich faden) Kompromiß zwischen Alt und Neu stritten, ging es den Bürgern um ein konkretes Bild der alten Welt.
    [...]
    Fast beschwörend wandte der Planungsdezernent ein: "Wer will denn so eng wohnen?" Ohne "Licht, Luft, Sonne", wie von Vordenkern des 20. Jahrhunderts gefordert, werde man niemand für die neue Altstadt begeistern können. Er übersah dabei geflissentlich, daß die Begeisterten im Publikum saßen.
    [...]
    Architekten und Planern fällt das Denken in dialektischen Konzepten noch schwer. Insofern könnte Frankfurt mit seinem Nebeneinander von Global City und neuer Altstadt tatsächlich zu einer Art Modell für die "Stadt der Zukunft" werden.

    Ich bin eben von einem Mitglied der Bürgerinitiative Pro Altstadt kontaktiert worden. Offenbar ist an diesem Freitag im Rathaus im Raum 307 (Eingang Bethmannstraße) eine Sitzung des Sonderausschusses (Uhrzeit ist leider momentan nicht bekannt, weiß die jemand anderes hier?). Möglicherweise soll dort beschlossen werden, dass Thema aus dem Wahlkampf rauszuhalten und die Entscheidung weiter nach hinten zu verschieben.


    Jeder, der unsere Sache unterstützen will und der Zeit hat, sollte dort auftauchen!

    Es gibt auch eine neue BFF-Pressemitteilung:


    Bericht von der gestrigen Bürgerversammlung in der FNP:


    http://www.rhein-main.net/sixc…2_news_article&id=2631281


    Bürger wollen in der Altstadt wohnen
    [...]
    Die Forderung nach einer kompletten Rekonstruktion der historischen Altstadt stand nicht im Mittelpunkt der sachlich geführten Debatte. Es waren auch zahlreiche Befürworter einer modernen Bebauung gekommen.


    Es wurde offenbar auch wieder darüber gestritten, ob es möglich wäre, die Goldene Waage am ursprünglichen Standort zu rekonstruieren. Engel und Bartetzko sagen nein, Schreiblauer (Architektur-Professorin an der FH Frankfurt) sagt ja.

    Frankfurter BFF reagiert mit folgendem Antrag:



    Ach ja:
    Wem es möglich ist, der sollte UNBEDINGT am Donnerstag bei der Bürgerversammlung anwesend sein. Der Bürgerinitiative ist mit kompetenten Redebeiträgen aus dem Publikum, die der Sache dienlich sind, sehr geholfen.

    Und wieder was Neues:


    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Engel sagte, sein Büro habe in der Detailarbeit am Entwurf die Wünsche der Bevölkerung, wie sie in der Debatte der vergangenen Wochen erkennbar geworden seien, einzuarbeiten versucht. Wertvolle Fachwerkhäuser wie die Goldene Waage oder das Rote Haus ließen sich jedoch nicht an ihrem ursprünglichen Standort rekonstruieren, sondern nur an anderer Stelle. Engel schlägt vor, die rekonstruierten Häuser in jenem Block zusammenzufassen, der dem Römer am nächsten ist und damit einen Zusammenhang zur Ostzeile herzustellen.


    EDIT:
    Und was diese Passage in dem Artikel betrifft:


    angekündigt, eine solche Vorlage noch vor der Kommunalwahl vorlegen zu wollen.


    Toller Stil, FAZ... eine Vorlage vorlegen...


    Und hier noch was aus der FNP:


    http://www.rhein-main.net/sixc…2_news_article&id=2617112


    Auch Jutta Ditfurth (Ökolinx) argumentierte gegen den Sonderausschuss: «Die Knusperhäuschen am Römerberg zeigen: Auch Sonderausschüsse können irren.»

    Ich habe leider an diesem Abend nicht durchgezählt, was ich sonst fast immer mache... jedenfalls war der Nebenraum des Historix überfüllt, die Leute mussten teilweise draußen in der normalen Gaststube stehen (wobei der Raum zugegebenermaßen auch nicht übermäßig groß ist). Und nahezu jeder der Anwesenden ist auch beigetreten, so wie ich das mitgekriegt habe.


    Da dürfte noch einiges kommen, weil vorher sehr viele Leute zu mir gesagt haben: "Ich kann an dem Abend nicht, ich trete dann später bei."

    @ Schmittchen:

    Ja, auch dieser Text klingt leider wie gewohnt voreingenommen.


    Leider ist mittlerweile auch die Berichterstattung der Rundschau sehr einseitig. Man nehme nur den Artikel über die Rundschau-Veranstaltung vom Donnerstag: Dort ist abwertend von "Fachwerkhäusle" die Rede (ohne dass es in Anführungszeichen gesetzt oder als Kommentar gekennzeichnet wäre) und Dominik Mangelmann wird überhaupt nicht erwähnt, geschweige denn dass seine Erläuterungen wiedergegeben werden (dafür aber die Wortbeiträge von allen möglichen anderen Leuten aus dem Publikum). Auch der Satz "Das stieß auf Zustimmung vieler Zuhörer, die sich zudem zahlreich dagegen wandten, wie die SPD Heimat und Fachwerk miteinander zu verbinden" ist eine maßlose Übertreibung (zahlreich? Das haben vielleicht zwei Leute gesagt).
    Dann hat die Rundschau auch noch Leuschner für seinen unsägliche Psycho-Unsinn ein Forum geboten...
    Das alles ist sehr unerfreulich, genauso wie der zweite Beitrag in dem folgenden Dialog:


    http://www.fr-aktuell.de/ressorts/leserbriefe/?cnt=755455

    Der Bericht der FNP ist eigentlich ziemlich ausführlich, da gibt es von meiner Seite aus wenig hinzuzufügen. Der HR war übrigens auch da und hat Stimmen im Publikum gesammelt.


    Mir fällt noch ein, dass Hübner zu Beginn erklärt hat, warum "unser Held" Dominik Mangelmann nicht anwesend sein kann und dass die ganze Sache ohne Mangelmann niemals so gelaufen wäre. Wichtig sei eine Organisation der Befürworter, und zwar sowohl jener, die eine 100%ige Reko-Lösung wollten als auch jener, die weniger anstrebten. Ob am Ende alles durchsetzbar sei, sei fraglich, aber ihm gehe es darum, möglichst viel durchzusetzen. Es sei zudem wichtig, Bürgerwillen zu demonstrieren und Widerstand gegen die zahlreichen Diffamierungsversuche zu leisten. Die Bürgerinititative müssen die Sache seriös vertreten (also anders als einige Leute von der Gegenseite).


    Wenn ich es richtig verstanden habe, so arbeitet Domink Mangelmann auch noch an einer Art "virtuellem Rundgang" durch die Altstadt am PC.


    Hübner sagte noch, er wolle seine eigene Rolle ein Stück weit reduzieren, nun müsse die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt sein. Die Bürgerinitiative müsse als parteiunabhängig wahrgenommen werden.


    Es wurdend dann einige organisatorische Dinge besprochen, ein Entwurf der Satzung ging rum, sehr lange wurden Änderungen diskutiert. Am Ende kam lediglich noch rein, dass die Initiative das bereits laufende Bürgerbegehren unterstützt. Bei der Abstimmung wurde der so ergänzte Text einstimmig angenommen.


    Interessant fand ich noch, dass Hübner den Wettbewerbssieger Engel sogar in Schutz nahm (der Mann müsse sich genarrt fühlen und sei verständlicherweise sauer). Im Hinblick auf die Idee, das Historische Museum an einen anderen Ort zu verlagern und aus dem jetzigen Standort ein Hotel zu machen, gab Hübner Folgendes zu bedenken: Ursprünglich sei ja ein Hotel auf dem TR-Areal geplant gewesen (und ganz vom Tisch ist es ja immer noch nicht). Und jetzt, wo die Bürger auf eine Bebauung drängten, die das Hotel an diesem Ort unwahrscheinlich machen würde, sei auf einmal die Rede von einem Hotel am Ort des Historischen Museums. Da stelle sich doch die Frage, ob nicht jemandem bezüglich des Hotels bereits ein Versprechen gegeben wurde, welches man jetzt auf diesem Umweg einhalten wolle (= wenn das Hotel auf dem TR-Areal nicht geht, muss es halt an den Römerberg). Daher betrachte Hübner diese Hotel-Idee skeptisch.


    Weiterhin äußerte sich Hübner zur Bürgerversammlung am 24.11.: Es sei auffällig, dass die drei Experten auf dem Podium eingefleischte Modernisten sein werden und dass die Politiker erst ganz am Ende sprechen dürften. Der vorgesehene Raum sei zudem verdächtig klein. Frankfurter, die dort hin wollen, müssen sich übrigens ziemlich bald unter der Nummer 21236893 anmelden.


    Am Freitag ist übrigens noch um 16.00 Uhr eine Anhörung des Planungsamtes auf dem Messegelände.

    @ 3rdwave:


    Oh, ich habe nicht mehr ins Forum reingeschaut, bevor ich losgefahren bin. Ich habe also deinen Beitrag vor der Veranstaltung nicht mehr gelesen, sonst hätte ich vorgeschlagen, dass wir die Gelegenheit nutzen, um uns mal persönlich kennen lernen.


    Ich werde jedenfalls morgen einen Bericht über die Veranstaltung verfassen. Dann kannst du ja mal schauen, ob dein Eindruck von dem Abend die gleichen waren wie meine...