Bericht vom Architekten-Workshop im Technischen Rathaus
Ich war heute (Sonntag) dort. Der Kontrast hätte nicht größer sein können: Während im Elfenbeinturm des Technischen Rathauses gelehrte Konstruktionen bemüht wurden, was gute Architektur sei, fotografierten draußen auf dem Römerberg die normalen Menschen begeistert die Ostzeile:

Später, als ich so gegen 15.00 Uhr das TR wieder verließ, war auf dem Römerberg wirklich die Hölle los...
Im Technischen Rathaus kam ich gerade rechtzeitig zu einer Pressekonferenz. Hier ein paar Dinge, die bei mir hängengeblieben sind:
- Es wurde immer wieder betont, dass die Architekten die Bürgernähe suchen würden; zwischen Dom und Römerberg solle ein Bürgerviertel und kein Investorenviertel enstehen. Man sehe in dem Workshop die Möglichkeit, zwischen den unterschiedlichen Positionen zu vermitteln.
- Die Arbeit in den Räumlichkeiten des Technischen Rathauses sei so gut gewesen, dass man fast überlegen müsste, ob man das Gebäude nicht stehen lassen sollte (die versuchen's doch immer wieder...).
- Interessant war auch, was Dreysse zu den von den Architekten geplanten Gebäuden in der Gasse "Hinter dem Lämmchen" sagte: Viele dieser Häuser würden zwar permanent im Schatten stehen, was aber nicht heißen solle, dass sie keine Wohnungen von hoher Qualität abgeben würden (komisch... denn genau das Argument wurde doch sonst immer gegen Fachwerkhäuser in dieser Gasse vorgebracht).
Na ja! Hier erstmal ein Bild vom Modell, auf dem begeistert Häuschen hin und her geschoben wurden:

Hier ein Blick auf den Krönungsweg:

...und auf die Braubachstraße:

Ich denke, bei dem auf dem Modell zu erkennenden Gebäude an der Braubachstraße handelt es sich um dieses hier (Landes):

Meister Dreysse selbst ist auch nicht faul gewesen:

Hier noch ein schönes Bild:

... und der zu diesem schönen Bild zugehörige schöne Text:

Beim nächsten Bild zur Orientierung: Links sieht man das Steinerne Haus...

Und hier ist man versucht zu sagen: "Dann sucht mal weiter...":

Und weiter geht's:

Und der krönende Abschluss der modernen Altstadtbebauung:

Witzig war es auch, wenn man beim Herumgehen die Gespräche der Architekten untereinander mitgekriegt hat: Da war die Rede davon, dass die Politik ja dem Druck der Bürger nachgeben und wirklich Fachwerk bauen könnte... aber diese Gefahr habe man ja jetzt, durch den Workshop, erfolgreich gebannt, da man Alternativen aufgezeigt habe.
Morgen (Montag 20.00 Uhr) gibt's zum Workshop im Historischen Museum eine Podiumsdiskussion im Historischen Museum. Die Podiumsredner sind u. a. (oder sollte ich sagen: "Der Bürgerveräpplung zweiter Teil") Dreysse sowie Christian Thomas von der Rundschau.
Vielleicht gehe ich da morgen hin. Will sonst noch jemand kommen?
Vom 9.-16. Mai sind die Workshop-Ergebnisse im Historischen Museum ausgestellt.