Beiträge von C. S.

    ^^


    das kann ich nur unterstreichen! Bin in dieser Gegend aufgewachsen, der Verfall vor dem Flächenabriss (Rund um die Lukaskirche) war erschreckend. Die Quartiere nördlich der Eisenbahnstraße und östlich der Liebmannstraße wurden in den 80ern "zwischensaniert", deren Bausubstanz war in bewohnbaren Zuständen. Die vollgebauten Innenhöfe wurden frei geräumt, alle Zäune und Grenzen unsichtbar gemacht und waren eine Schlamm-Sandberg-Spielwüste.


    Die Seite westlich der Liebmannstraße (=Neustadt) war damals ganz übel dran. Es gab in der Ludwigstraße nur Trockenklosetts gemeinsam für alle auf dem Hof!! (das war Ende 1983) Gehalten hat alles nur weil die Bewohner ihre Wohnungen innen auf Trab hielten.


    Schön sind auf den Fotos die Unterschiede zu Lindenau zu sehen: Gut zwei Vollgeschosse mehr und mehr Klinker als Putzflächen.


    Wer man an der Liebmannstraße in die Bimmel einsteigt: Dort hat ein respektables Café aufgemacht, international aufgestellt, aber weit weg von Dönerbudenimage.


    Am genauesten wissen natürlich die Bescheid, die am weitesten weg sind. ;)

    ganz banal habe ich beide Versionen skizziert, links die seit 20 Jahren geplante Verbindung, rechts die nun überraschend vom ZVNL gepushte Version. Die Wege zur Station bleiben gleich. Die Teillängen habe ich mit A oder B gekennzeichnet. Die Eingänge zu den großen Arbeitgebern liegen weiterhin abseits.


    [img=http://abload.de/thumb/sam_3670cauum.jpg]


    Ich finde es traurig, dass für ein derart kostenintensives Nahverkehrssystem noch mals fast 10 Jahre für eine popelige Brücke ins Land gehen!

    Hier macht der ZVNL ziemlich großen Käse! Dei Wegeverlängerung Steinstraße - Bahnquerung - Gartenquerung und weiter zur Alten Messe führt kurz und attraktiv direkt in deren Gelände. Die Station MDR wäre fast rechtwinklig angebunden. Verschiebt man die Brücke, wird der Weg zur Station weder kürzer noch länger. Nur durchfahrende Radler oder laufende Passanten hätten rund 250 m Umweg. Einziger Vorteil einer Brücke nahe der Station: Übereck-Umsteiger können rasch die Gleise queren. Doch ausgerechnet der Siegerentwurf hat für diesen Zweck die Treppen auf die falsche Seite gepackt. Hier haben offenbar Rad-Fuß-Nichtnutzer die Vorgaben gemacht oder gewonnen! Schade.

    nein, Casa Philippa ist das baumbestandene Areal nördlich des Polizeireviers (Ostseite der Bebelstraße), Bauaktivitäten sind nicht zu übersehen. Laut Exposée bleiben die Bäume erhalten.

    Laut Fotos ist die Gründung aus den Stahlprofilen der sog. "Berliner Verbau" zur Baugrubensicherung. Sprich: Da bleibt noch Arbeitsraum für Schalung usw., so dass die fertige Außenwand (vermutlich) zur bestehenen Gehweghinterkante passen wird. Die seltenen Fälle, wo private Grundstücke auf Teilen der öffentlichen Gehwege lagen, wurden vor ca. 5 bis 6 Jahren durch das Bodensonderungsgesetz bereinigt.

    dann muss ich mich korrigieren, mein Besuch in München, als zufällig Spielende war, ist schon einige Jahre her, U-Bahnen fuhren damals im dichtest möglichen Takt.


    Allerdings zeigt dein Beispiel auch, was passiert, wenn es zu planmäßigen oder außerplanmäßigen Reduzierungen der Leistungsfähigkeit der einen !! Strecke kommt. Sehr negativ für die ÖPNV-Rate und damit negativ in Sachen Nachhaltigkeit.


    Ein zentraler Standort bietet naturgemäß mehrere Lastrichtungen an, so dass eine Einschränkung auf einer davon kein völliges Desaster nach sich zieht.

    Der Vorteil der jetzigen ÖV Anbindung ist: Schon vorhanden und als sowieso-Umfang in Betrieb. Logisch, mit Verbesserungspotenzial. Leistungsfähig genug, um Veranstaltungen mit 70 - 80.000 Besucher abzufangen.


    Riesenvorteil des zentralen Standorts: Ein Drittel geht zu Fuß und nötigt überhaupt keine gewaltigen Investitionen.


    P+R, völlig richtig, muss am Stadtrand sein!

    vor allem sollte der Ausgang der Station dort endlich zugänglich gemacht werden! Seit über 2 Jahren ist der Richtung Südvorstadt vergittert. Ein Unding, wie leichtfertig diese Großinvestion dadurch geschädigt wird.


    Dass die Industrieruine noch steht, freut mich. Zwar kann das moniert werden so oft man will, vor der Gurken-Schumann-Nutzung war es das Anheizgebäude des Lokschuppen des Bayerischen Bahnhofs und stellt die allerletzte Original-Bausubstanz und die älteste erhaltene Bausubstanz an Eisenbahnanlagen dar.

    @ Martin Pohle


    Kurze Frage - kurze Antwort: In Fröttmaning ist der Abstellbahnhof der U-Bahn, nach dem Spiel in der allianzarena geht es über Stunden alle paar Sekunden gen Zentrum. Randvoll. Google mal nach der Gesamtkapazität U-Bahn-Langzug und XXL-Straßenbahn Leipzig und den max. 500, die hierzulande in einen S-Bahnzug passen.


    @ LeipzigSO
    Ob es MIV mehr oder weniger oder elektrisch oder mit Schwungrad gibt, spielt keine Rolle. Die Kapazität hängt von der Menge der Fahrzeuge ab, auch an absolut menschenleeren, technoiden Straßenschneisenwüsten rund um Autobahnen und Großparkhäuser dauert es mehrere Stunden nervenden Staus, bis alle halbwegs das Areal verlassen haben - das kann nicht ernsthaft eine Zukunftsoption sein, sondern muss an P+R abgefangen werden.


    Du hast es zwar formuliert, aber die Tragweite nicht erkannt: Die Kosten, die ein Investor oder ein Verein kaum tragen werden, werden kommunalisiert. Der ÖV krankt bereits heute an fehlendem kommunalen Willen zur Finanzierung. Da wird sich nichts bessern.


    Planerisch liegt kein Jahnalleetunnel in den kommunalen Schubladen. Egal ob Bimmel oder MIV abtaucht, eine Kosten-Nutzen-Rechnung sähe bescheiden aus aufgrund der Seltenheit der begründenden Ereignisse.


    Wie "weitsichtig" ÖPNV hier gedacht und entschieden wird, hat die Linie 9 gezeigt, deren Nachfolgelinie 70 da draußen die schon schlimmen Prognosen nach unten übertrifft.


    Es so großer Nukleus wie eine Arena am Stadtrand wäre der verkehrliche GAU für Leipzig.


    Noch ein Beweis: nach einer großen Besuchermesse hast du auch massiven Rückreiseverkehr, der sich über Stunden hinzieht. Doch da sind selten 80k Leute auf einmal unterwegs, allenfalls die letzten paar Tausend des Tages. Diesen Schwapp, der bereits die Maximilianallee zum Parkplatz macht, würde ein Stadion locker vervielfachen.

    @MartinPohle, LeipzigSO


    Träumerein sind eher, wenn man glaubt, es gehe immer so weiter!


    Es wird sehr wohl zahlreich zu Fuß gegangen, mit dem Rad ebenso. Ich sehe da auch weniger die 40k Stadionzuschauer, eher mal 70k Konzertbesucher, quasi als real erlebte Trockenübung. Ich bin bis nach Hause weit in den Süden gelaufen. Zig Tausend andere auch. Die Bimmel war rund 2 Stunden am abtransportieren. Das dauert einfach so lange, bis die Fahrgäste in den entsprechenden Hunderterportionen eingestiegen sind und die Bahnen sich ihren Weg durch die Fußgänger erläuten konnten. Auf diese Weise reist das Gros der Leute an und ab, zu Fuß in die Hotels, zum Hbf, in die Innenstadt zum Nachfeiern. Und mit Bus+Bahn zu den P+R-Plätzen, die im Norden rund 1,5k PKW fassen und in Grünau 0,5k und im Süden, sofern entdeckt nochmal 0,1k Parkplätze am Stadion gibt es m.W. ca. 5k, in den angrenzenden Arealen schätze ich neben dem Bestand nochmals Lücken für 5k PKW ein. Macht zusammen 10k in Stadionnähe und 2k für P+R, zusammen eben rund 20.000 Menschen, pi mal Daumen. Bis allein die 20.000 PKW ihren Weg gefunden haben, dauert. Bedenkt, dass dies der Querschnitt einer wichtigen Hauptstraße eines ganzen Tages (!) ist, selbst wenn in einem Gebiet von 10km² geparkt wird (3x3km), kommt das nur zur Grundbelastung hinzu. Es ist völlig logisch, dass es immer mehrere Stunden nervenden und andere behindernden Stau gibt, bis diese Menge rollt. Sinnvoll ist das nicht.


    Nun übertragt diese Mengen mal nach draußen!
    Wenn 20.000 Leute mit PKW kommen können, weitere 20.000 in den Bahnen Platz finden (das ist gerade so zu schaffen!), kamen zu den letzten Konzerten mit rund 70k Gästen offenbar 30.000 zu Fuß (und mit dem Rad, sah man ja auch!) - mithin die Mehrheit.


    Bei einem Stadionumzug mit 80k Gästen entfallen diese 30.000 Menschen, weil von da draußen spaziert niemand durch die Ödnis bis ins Zentrum oder noch weiter. Das heißt, alle wollen irgendwie fahren. Nur ob eine einzige Tramstrecke 20.000 Leute sinnvoll fassen kann?? in einen Großzug passen gequetscht 250 Leute, es nötigt also 20.000 / 250 = 80. Da draußen Endstelle ist, wollen alle in eine Richtung. 80 Bahnen befüllen und fahren ist sinnvoll mit 1,5 Minuten je Bahn zu schaffen, wenn keiner drängelt. Macht 120 Minuten allerstraffsten Abtransport LVB Anteil. die ex30.000 Spaziergänger wären eine Aufgabe für die S-Bahn. Die normalen Vollzüge fassen 500 Personen, das Einsteigen dauert knapp 2 Minuten, + Folgezeit min 180 sec = kürzeste Zugfolge 5 Minuten = 60/5=12 Züge je Stunde und Richtung mal 500 = 6.000 Fahrgäste gen Zentrum und zusammen im Idealfall so viele gen Halle und Delitzsch = 10.000 Fahrgäste je Stunde = 3 Stunden volles Ballett. So viele Züge gibt es nicht, so viele Zugkilometerfahrleistung kann keiner finanzieren.


    Die rund 10.000 PKWs entsprechen den Parkplätzen Messe + Sachsenpark + P+R zusammen, viel mehr wird es nicht, weil bauliche Anlagen größere Erträge nötigen, das ist nicht verkaufbar.


    Also, erst rechnen, dann jubeln! Die beste Lösung ist der Bestand, weil der Verkehr sich in zig Richtungen zerschlägt und der allergrößte Teil unkompliziert zu Fuß kommen kann. Werden Leistungssysteme benötigt, dann baut lieber eine Seilbahn nach Leutzsch und reaktiviert dort eine Handvoll Gleise für Sonderzüge mit größerer Kapazität oder baut - naturschutzrechtlich anspruchsvoll - vom Heuweg abzweigend eine Stichstrecke bis ans Leichtathletikstadion, so dass auch längere Sonderzüge bereit stehen können. Damit lassen sich ohne unbezahlbaren Aufwand mehrere 1000 Leute störungsarm abtransportieren. Zusätzlich ist es ratsam, generell keine PKW-Plätze anzubieten. Dann unterbleiben auch die Versuche nach dem Schema: Wir werden schon was finden... - idealerweise am Stadtrand oder in der Heimatstadt den Weg zum Bus / Zug.


    Achja, Konzertbesucher sind ja fröhlich, Fußballbesucher manchmal kampfgelaunt, dann sind die Zahlen natürlich zu reduzieren, Fantrennung und so.

    Die innerstädtische heutige Lage ermöglicht für mehrere Tausend Besucher die An- und Abreise zu Fuß oder mit dem Rad. Bei einer Stadtrandlage wird dieser Anteil nahezu verschwindend gering ausfallen und diese enorme Menge muss zusätzlich mit individuellen oder öffentlichen Fahrzeugen an- und abtransportiert werden. Weder die klein dimensionierte S- noch die Straßenbahn packen das als Peak mit nur einer Strecke. Auch in 20 Jahren nicht.

    in den 80ern war im Erdgeschoss des großen Gebäudes ein "Konsum", sprich ein Lebensmittelgeschäft. Dieses reichte wenn ich mich recht entsinne durch ins Nachbargebäude (heute das grün gestrichene im obigen Bild), innen durch einige Stufen als Höhenausgleich. Damals befand sich die Haltestelle nur etwas daneben (links auf dem Bild), so dass die Frequentierung entsprechend groß war. als Kind hat mich das Bauliche nicht so interessiert, nur die Größe der Filiale war schon selten.

    Wobei jeder Standort außerhalb der Innenstadt in Sachen Anbindung zerredet werden kann. Doch seltsamerweise überlebt sogar ein Völkerschlachtdenkmal.


    Bis das Museum eingezogen sein könnte, haben sich die Verkehrsanbindungen schon entwickelt:
    - 4 S-Bahnen je Richtung und Stunde (heute 2), Fahrzeit 17 Minuten bis Markt,
    - 1 Regionalbahn je Stunde und Richtung (Hbf - Zeitz - Gera), Fahrzeit bis Hbf 10 Minuten
    - mindestens 4x, ev. 6x je Stunde, Tram 14 ins Zentrum
    - mindestens 6x je Stunde und Richtung, Bus 60 (Hafen - Lindenau - Plagwitz - Süden Leipzigs
    - mögliche Verlängerung weiterer Buslinien
    - möglicher Fußweg zu einem Anlegesteg einer Bootslinie Hafe - K.-H.-Kanal - Stadthafen
    - Radverbindung zum Karl-Heine-Kanal-Radweg


    Am S-Bf Plagwitz sollen die Busstationen sowieso unmittelbar unter die Brücke wandern.


    Von der Museumsecke sind es rund 500 m bis dorthin, ähnlich weit zur Tramstation Saarländer Straße (Tram 8, 15)


    Da gibt es weitaus schlechtere Anbindungen!

    Ich denke, dass die benannten 6622 Geburten zwar Geburten in Leipziger Kliniken sind, jedoch darunter auch Kinder von Eltern anderer Kommunen enthalten sind.

    @ dj tinitus


    Das sehe ich etwas anders. Das Verständnis von Denkmalschutz ist ja nicht das Wiederauferstehen der ursprünglichen Nutzung. Das trifft auf keinen der alten Messepaläste im Zentrum zu, dennoch sollten wir dem Denkmalschutz dankbar sein, dass penibel die Materialität und Farblichkeit usw. untersucht und erneut eingefordert wurde.


    Warum das alles: Weil nicht nur stadtgestalterisch sondern aus dem historischen Kontext heraus die Bauwerke ein Stück Kulturgut darstellen. Das trifft ebenso auf die DDR-Phase zu. Die Höfe am Brühl zeigen sogar, dass die Wiederherstellung der alten Baukanten städtebaulich (aufgrund anderer Defizite) sogar schlechter wirkt als die durchgezogene (radikale) Moderne der vormaligen 11-Geschosser.


    Das Kunstmuseum mit den nunmehrigen Bauwinkeln ist hingegen städtebaulich ein Gewinn, hier trifft in der Tat die Abwägung Zwischenbebauung versus Neubau zu.


    Wenn ein Investor ein altes Gebäude erwirbt, sollte vorher immer ein Blick auf die Denkmalliste geworfen werden. Falls nicht, dann ist es offenbar egal, dann bitte nicht wimmern.