Beiträge von C. S.

    ^Parkplätze wurden und werden gebaut, weil es Pflicht gemäß SächsLBO war, die Kommune nach Aufhebung der Pflicht keine großartig abweichende Regelung erstellt hat.


    Dass es immer Leute gibt, denen das gegenwärtige Angebot zeitlich nicht viel bringt, ist logisch. Doch dafür gleich das ganze Systeme nicht verbessern, halte ich für den falschen Weg.


    Schwierig, darum ja die Fragestellung und das Nachdenken, ist in der Tat eine mögliche Verbesserung/Führung. Ohne eine gänzlich neue Linie ergibt es wenig Sinn.


    Dass die Fußwege von/zur Arbeit hingenommen werden, mag sein, trifft gegenwärtig zu. Gegenwärtig trifft aber auch zu, dass der ÖV Marktanteil stagniert oder sinkt.


    In anderen Ballungszentren wird das überwiegende Gros der Fahrgastmengen auf wenigen, kurzen und sehr dicht befahrenen Abschnitten erzielt. Denn dann lohnt sich auch der Weg in der Mittagspause zum Imbis, flexibel und schneller überall hin.

    ^+ ^^


    Danke schon mal für die Einschätzungen. Es ist auch im Alltag so zu beobachten, zumal auch Teile der DB AG in großer Anzahl dort im Umfeld arbeiten. Ebenso zieht Tengelmann mit der Marke "OBI" Kundschaft an.


    Unter dem Gesichtspunkt, dass so eine Entfernung gut laufbar ist, stimme ich zu. Unter Wettbewerbssicht nicht. In Leipzig steht das Ziel, 25% Marktanteil des ÖV zu erreichen. Ob das funktioniert mit zahlreichen Stellflächen vor der Tür und doch zeitaufwändigen Fußwegen zur nächsten ÖV-Station? (mit Wartezeit und Ampelbummelzeit sind das eine halbe Stunde am Tag). Persönlich nutze ich gern Hornbach, weil dort das Einsteigen in die Bahn auf kurzem Wege machbar ist. Der Fußweg und auch der Aspekt, wie angenehm dieser ist, spielen aus meiner Sicht eine erhebliche Rolle. Gern bin ich auf weitere Meinungen gespannt, weil in der Tat nur eine Anschlussstation viel Aufwand bedeuten würde.

    mal eine Frage an euch Interessierte: Empfindet ihr angesichts der doch erklecklichen Arbeitsplatzanzahl dort als noch zumutbare Entfernung, was die Fußwege zum ÖPNV angeht? (Tram/Bus --> Listplatz oder Hofmeisterstraße / S-Bahn/Zug --> Hbf, wobei S-Bahn tief nun das andere Ende des Hbf wird) Dass Laufen gesund ist, steht ja außer Frage, nur die Zeit im tagtäglichen kanon aller Verpflichtungen unterzubringen, fällt einigen schwer. Nicht umsonst sind Stellplätze auch auf dem Grundstück....

    Die Chancen, städtische und hastig bebaute Kita-Grundstücke effektiv zu nutzen, wurde allenorten versiebt. Was spricht dagegen, in die Höhe zu gehen? Es gibt Bedarf für allerlei Nutzungen, die sozial und räumlich verträglich zu den Tobemäusen sind!


    Ein positives Beispiel für einen Neubau ist die Kita Lichtenbergweg (Stötteritz), ist m.W. auch prämiert worden.

    Eine Höhenanpassung an den Bestand Wintergartenstraße kann sich auch auf das Hochhaus beziehen! ;) Knapp 100 m wären das dann... Wie hätten wir es gerne?


    Allerdings ginge es bei der Gesamtnutzung des Grundstücks auch mit Verschattungsproblemen einher. Im Endeffekt ist es wohl positiv, dass es rund 20 Jahre brauchte, bis ein valider Bedarf für ein valides und solides Projekt sorgt.

    Eine Höhenanpassung an den Bestand Wintergartenstraße kann sich auch auf das Hochhaus beziehen! ;) Knapp 100 m wären das dann... Wie hätten wir es gerne?


    Allerdings ginge es bei der Gesamtnutzung des Grundstücks auch mit Verschattungsproblemen einher. Im Endeffekt ist es wohl positiv, dass es rund 20 Jahre brauchte, bis ein valider Bedarf für ein valides und solides Projekt sorgt.

    hm, ein Stück weit hat es die Dynamik eingeläutet, das mit den günstigen Mieten. Das ist die Folge der 90er gewesen, als Leipzig stark um irgendeine Bedeutung ringen musste. Dann verbesserte sich die Lebensqualität:
    - neuseenland nahme Gestalt an
    - wichtige Magistralen belebten sich langsam
    - Innenstadt bot bessere Kaufvielfalt
    - verkehrlich verbesserte sich einiges
    - Ankerarbeitgeber im Norden brachten Anerkenntnis
    - selbst die Olympiabewerbung streichelte die Bedeutungsschweresucht
    - der Negativtrend auf dem Hotelmarkt drehte sich um
    - uva.


    Die Möglichkeit schneller ungefilterter Kommunikation (facebook & Co) und Hostels beeinflusste m.E. stark die jüngere Generation überregional, gar international. Denn wer Leipzig gründlich kennen lernte, sah das Potenzial.


    Das konsolidierte die Wachstumsdynamik, mithin wurde weiteres besser:
    - noch mehr Seenlandschaft
    - Wohnen am Wasser
    - noch mehr Kaufvielfalt
    - erstaunlich sinkende Arbeitslosigkeit
    - usw.


    Die günstigen Mieten sind daher nicht mehr aktueller Anziehungsfaktor. Die höheren Mieten sorgen dafür, dass auch wieder vermehrt im Umland gesiedelt wird. Die hierbei mitziehenden Kinder und Jungendliche kommen in 10 bis 15 Jahren wieder als Youngster in die Stadt zurück.... Ein Kreislauf.


    Du hast auch Recht, die Stadt und die städt. Unternehmen agieren irgendwie so, als hätte sie es gar nicht komplett begriffen, was da alles dran hängt. Zumindest wirkt es nicht so. Im europäischen Standortwettbewerb werden jedoch solche Zaudereisünden streng bestraft.

    ^^
    völlig richtig! Die Preisstaffelungen der zusätzlichen Wohnungen habe ich bewusst nicht aufgegliedert. NAch meinen Informationen ist der Freistaat Sachsen immerhin schon so weit, dass es auf Landesebene Gespräche gibt, wie ein sozialer Wohnungsbau aussehen und ausgestaltet werden kann. Insofern muss und wird sich irgendwie und irgendwas tun. Wichtig ist, dass die Neubaudynamik dann bereits greift, sonst gehen wertvolle Jahre verloren. Ich glaube mit Verweis auf andere Städte nicht, dass der Zuzug nachlässt, nur weil der Wohnungsmarkt dicht ist, sondern der Mangel würde sich nur verschärfen, alles noch weiter verteuern. Wenn jetzt jedes Jahr die 5.000 WE nicht "erfüllt" werden, kommt diese Differenz on top dazu, dann werden rasch 5.500, gar 6.000 WE jedes Jahr nötig. Die Großprojekte Prager Straße, Grafisches Viertel, neu die Dufourstraße sind zwar ein schöner Happen, doch eben nur ein Happen.


    ÖPNV:
    Ja, es gibt Lastspitzen, gerade auf den wichtigen Zulaufstrecken.
    Aber: Es gibt weitaus mehr Sitzplatzkilometer im Jahr als Fahrgäste im Jahr im Vergleich zu anderen großen Städten. Der Ostplatz ist so ein Kandidat mit Luft in Bussen und Bahnen... Kritisch sehe ich die Potenziale am MTh, die einzige Haltestelle im weiten weiten Umfeld ist das Chausseehaus, welche bereits jetzt von den vollen Bahnen zweier Magistralen frequentiert wird - das ist doof.


    Die S-Bahn hat noch irre viel Luft. So richtig volle Bahnen gibt es kaum, selbst in der HVZ hat sich das Fahrzeugangebot stabilisiert, ein Doppelzug fasst zwsichen 400 und 500 Personen ohne Klaustrophobie, so volle Züge gab und gibt es noch nicht.


    Baugelände (+ Schnippsgröße), welches das S-Bahn-Potenzial ausnutzt wäre folgendes:
    - Neue Messe, Areal zwischen Sachsenpark und Messemulde (2.000 WE)
    - Leutzsch, rund um die S-Bahn, in Summe 3.000 WE
    - Dortmunder Straße / Mockauer Straße, nahe Lpz-Nord (500 WE)
    - Plagwitz Jahrtausendfeld 500 WE
    - Möckern (Olbricht-/Slevogtstraße) , ca. 1.000 WE
    - S-Bf. Wahren (südl. Travniker Straße), ca. 1.000 WE
    - S-Bf Stötteritz, ex Containerbahnhof, ca. 1.000 WE
    - S-Bf Connewitz, ex Trassenfreihaltung Schnellstraße+Heizwerkgelände 2.000 WE
    - S-Bf Bayerischer Bahnhof bis MDR, Areal in Planung, 5.000 WE? (Hat da jemand aktuelle Zahlen?)
    - S-Bf Leuschnerplatz, in Planung, leider doofes Konzept, 500 WE?
    - S-Bf Hbf, in Planung Zollrand, oder wie das Gelände heißt, knapp 1.000 WE
    - S-Bf Mockau (in Bau), Wiederaufbau abgerissene Flächen, ca. 200 WE
    - S-Bf Essener Straße (in Bau), Wiederaufbau und Ergänzung, ca. 200 WE
    - S-Bf. Anger Crottendorf, freie Areale bieten Platz für ? ca. 200 WE
    - S-Bf. Miltitzer Allee, Wiederaufbau abgerissene Flächen, "Eiger-Nordwand" u.a., ca. 500 WE


    Das ist nur mal ins unreine geschätzt, ich komme in unmittelbarer Stationsnähe auf fast 19.000 WE, das sind bei 2,5 Bewohnern rund 50.000 bis 60.000 Einwohner, die ÖPNV-nahe platziert werden können. Wünschenswerte Dinge wie ein S-Bf. Stünz sind da noch gar nicht enthalten. Wichtig ist nur, dass man diese Umfelder nicht mit schwachen, mageren Nutzungen verplempert.


    Die Stadtverordneten haben das verpfllichtende Ziel von 25% Marktanteil ausgegeben, die LVB hat sich selbst 23% zum Ziel gesetzt (nennt es Fokus25), beide glauben noch, dass dies ohne mehr Geld und Angebot geht. Da ist leider die Prozentrechnung dagegen. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass das Angebot eine massive Ausweitung bekommen MUSS. Wie auch immer.


    Punkt 4 und 5 soll zeigen, dass es eine "natürliche" Trägheit gibt, bis alle am Lebensnotwendigen Beteiligten die Wachstumsdynamik abbilden könnne. Über Nacht geht es nicht, nur loslegen muss man, müssen alle.

    es darf auch nicht vergessen werden, dass der Größenzuschnitt der Verwaltung an die Werte der geschrumpften Stadt angelehnt war. Bis dieser finanziell gesichert wieder angehoben werden kann, wird es überall nach Schmalspur-Arbeit aussehen.


    Unabhängig, dass einige Entscheidungen kritikwürdig sind und sein werden.


    Die dynamische Entwicklung wird als unterstellt kontinuierlich angesetzt. Dafür gibt es plausible Gründe, selbst wenn Mangel zu hohen Preisen führt. München hat auch lange deutlichen Zuwachs erlebt.


    Für Leipzig bedeutet es ein Umdenken:
    - keine Mini-popelige Bebauung mehr, größere Mengen an Wohnungen usw.
    - Der Neubaubedarf liegt selbst bei fortschreitender Lückenfüllung und Sanierung bei modellhaften 20 bis 30 16-Geschossern jedes Jahr! (ich nehme deren Wohnungskapazität, diese Volumina kann man sich leicht vorstellen)
    - örtlich müssen die Flächen direkt an oder sehr nahe dem ÖPNV besetzt werden, damit dieser die ansteigende Verkehrsmenge aufnehmen kann
    - Grünanlagen sind tabu
    - Kitas sollten weniger Barackenformat haben, eher die Grundstücke "gründerzeitlich" nach oben mitnutzen
    - Krankenhäuser sind mit Einweihung zu klein
    - Schulen können am Fließband produziert werden
    Einkaufen wird sich weiter dezentralisieren

    richtig! So aus dem Kontex ausbrechend beide Riegel sind, so wichtig ist ihr Anteil an der städtebaulichen Geschichte im Zentrum. Die Brühlhäuse wurden ja leider geschleift, obwohl deren Baumasse in den unteren Etagen locker adaptierte Höfe am Brühl erlaubt hätte und obendrüber Platz für Wohnen und wichtige Hochpunkte vom Ring aus wären. Nun begrenzt dörfliche Winzigkeit das Zentrum. Und die reinsassigste DDR-Baugeschichte, die sich konsequent als Kind ihrer Zeit über alles hinweg setzte, ist verstümmelt. Auch dem Kunstmuseum würde der Höhenbezugspunkt fehlen.

    weitere wichtige Kenngröße:


    93.787 Einpendler
    55.742 Auspendler
    81 % nutzten dafür den PKW


    letzteres klingt erst mal schlecht, bedeutet aber, dass der ÖV immerhin im Berufsverkehr noch auf knappe 20% kommt im zonenübergreifenden Verkehr (Fuß&Radanteile dürften recht niedrig sein)


    Bis auf Schkeuditz und Taucha leistet den die S-Bahn / RB. 2 nenneswerte Buslinien blieben noch: 196 nach Bad Düben, 131 nach Merseburg.



    Zum Vergleich die SrV-Werte von Frankfurt / Main (2015 erhoben, alle 5 Jahre)
    336.050 (2008: 323.550) Einpendler
    77.052 (2008: 65.606) Auspendler
    79% nutzen dafür das Auto
    711.679 an (2008: 670.170) Einwohnerzahl 2013


    Der Flughafen als mit Abstand größter Arbeitsplatzstandort liegt ja im Stadtgebiet...

    auf dem Engelsdorfer Bild könnten die weißen hellen Elemente weit im Hintergrund der Dresdner Eisenbahn die Brückenrampen der damaligen Reichsautobahn sein. Diese endete von Halle Ost kommend etwa in Höhe der damaligen Fernstraße 6.


    Weitere Bilder der Gleisanlagen finden sich im Buch: 150 Jahre Deutsche Eisenbahn, erschienen im TranspressVerlag 1985. Beschreibungen diverser damaliger Bauten und Interims-Zustände finden sich sehr ausführlich in der Straßenbahnchronik "Vom Zweispänner zur Stadtbahn" aus dem Jahre 1996.

    die einzige Verbindung zwischen abgerissenen Großwohnbauten und dem Lückenschluss-Einerlei sehe ich in der Folge der langjährigen Verknappung von Wohnraum. Nun zieht die Nachfrage (warum auch immer) explosionsartig an und es besteht eine Mangelsituation. Diese wiederum erlaubt schlechte Qualität zu hohen Preisen (und damit investorentauglich) am Markt platzieren zu können.


    Der Bedarf wurde bei einer glaubhaft angenommenen Wachstumsmenge von 10.000 Bürgern/Jahr auf rund 4.000 WE geschätzt. Sanierungen werden in Summe wieviel WE ergeben (Rein rechnerisch, alle Ruinen der Stadt zusammen)? Der Rest MUSS im Neubau kommen. Da sanieren dauert und Lückenschlüsse endlich sind, nur mal als Vorstellungskrafterleichterer - 4.000 WE sind die Menge von rund 25 früheren 16-Geschossern. Und das jedes Jahr!!


    Achja: Gibt es noch einen Lageplan oder ein Luftbild vom früheren Thiemes Hof? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, außer dass er sehr desolat war.

    und wieder entsteht Zersiedelung abseits jeglicher Infrastruktur zum Wohnen/Leben/Arbeiten/ÖPNV! So züchtet man sich als Stadtverwaltung selbst massive Verkehrsprobleme! Ich bin entsetzt, dass nach 25 Jahren teils bitterer Lernprozese immer noch so starke Erkenntnisbefreiung existiert!