Beiträge von C. S.

    wie immer kommt es auf die Fragestellungen an, ob etwas sinnvoll, gut oder nicht ist. Doch in jedem Fall spiegelt das nur eine willkürliche Bewertung wieder.


    Realistischer sind die Fahrgastzahlen, denn über die wirkliche Qualität stimmen die Leute mit den Füßen ab. Und da hat Leipzig viel erreicht. Kaschiert allerdings das Einwohner- und Tourismuswachstum, doch in wenigen Tagen werden die neuen SrV-Zahlen zeigen, wie groß der Wegeanteil (modal split) ist. Denn relevant für die Menschen ist die Alltagsbrauchbarkeit der Angebote.


    Hier werden die Netzverbesserungen noch einiges bringen, doch das war halt der erste größere finanzierbare Schritt. Für die Benutzbarkeit würde ich nicht sklavisch auf Straßenbahnneubaustrecken beharren, sondern auf zeit/wege-relevante Alternativen zum MIV.

    Die östliche Rietzschke verläuft doch ganz sicher unter dem Rabet entlang. Dort könnte man sie doch ebenso ans Licht holen, wie hinter dem "Ihmelscampus" und so weitere Retentionsflächen innerhalb der Stadt schaffen. Die Abwasserabführung perspektivisch separat zu führen - soll das so problematisch sein? So richtig konnte ich nicht eruieren, ob die ö. Rietzsche in das Abwassernetz als Mischwasser abgeführt wird oder ob sie (wie laut maps ersichtlich, unter der Eisenbahnstraße und der B2 hindurch in die Parthe mündet) oder ob nur im Hochwasserfall in die Parthe abgeschieden wird. Aber wie auch immer: Wahrscheinlich muss der Abwasserkanal ohnehin auch mal saniert werden und meines Wissens trennt man nach und nach Regen- und Kanalisationskreisläufe voneinander - was absolut sinnvoll ist. Vielleicht hat die Stadt vor, die (teilweise) Offenlegung dann im Zuge dessen zu realisieren. Leider hat sich Herr Rosenthal hierzu nicht näher ausgelassen. Ich halte diese Idee für sehr reizvoll, Leipzig hat das Glück, viele solche Bachläufe und Flüsse im Stadtgebiet zu haben und sollte dies unbedingt (mehr) nutzen.

    hier finden sich richtig gute Infos und Fotos... Der Autor ist leider vor einigen Monaten verstorben, zum Glück wird sein Wissen mittels Webseite für alle verfügbar gehalten: https://wortblende.com/2019/07/01/unterirdische-geschichte/

    in Kürze: Die erwartbaren Ergebnisse am Sonntag werden zum Kahlschlag im Bundeshaushalt führen, die Länder haben bereits jetzt nichts mehr an Spielraum und beide haben seit Jahren alle Lasten auf die Kommunen abgewälzt. Woher soll das Geld kommen?

    altbaufan


    ja, in anderen Städten gehts etwas voran.... Allerdings haben die bis auf Berlin viel kleinere Netze haben und überhaupt erst mal das Stadtareal flächig erreichen müssen. In Leipzig geht es um Optimierungen. Das ist nicht klein zu reden, doch eine andere Aufgabe. In Berlin geht mit dem CDU Senat gar nichts mehr außer gigantische U-Bahn-Träumereien.


    In den angesprochenen 10er Jahren hatten die LVB alles nur kein Geld. Die Investitionen wurden deshalb minimiert. Dass liebe Geld dürfte angesichts des politischen Desasters am Sonntag erst noch richtig durchschlagen auf Leipzig. Dann wären erst mal alle Erweiterungen in Schubladen.

    "...

    estes Bsp. ist die Georg-Schumann-Str. im Bereich Lützowstr. bis Chausseehaus, die ursprünglich 2010 nach dem heftigen Winter nur geflickt wurde, weil es 2011 oder so generalsaniert werden sollte. Mittlerweile haben wir 2025 und der Abschnitt wurde vor einigen Jahren erneut "nur geflickt"......."


    Da steckt ein anderes Dilemma dahinter: Mit dem Quartier416 war geplant, die Haltestelle Chausseehaus aufzuheben und stattdessen drei neue Stationen anzulegen, eine in der Schumannstr. und eine in der Delitzscher Str., so dass für die Bewohner viel kürzere Fußwege verbleiben und eine neue Station südlich der bisherigen am Chausseehaus, nahe Roscherstr., von dort wäre der Schwerpunkt im Q416 günstig erreichbar.


    Was nun machen? Ohne Quartier416 ist alles nur halbgar und wann es dort endlich losgeht, weiß niemand.

    ^^Ich glaube das ist so ein bisschen das Dilemma der S-Bahn Mitteldeutschland. Leipzig selbst ist viel zu klein für ein richtiges eigenständiges S-Bahn-Netz, einen Speckgürtel a la München oder Frankfurt gibt es nicht und die Lage der Infrastruktur innerhalb der Stadt ist auch nicht zwingend optimal. Ohne die Einbindung des Regionalverkehrs wäre ein Citytunnel nie realistisch geworden, ohne Citytunnel hätten wir nicht mal das, was wir heute haben. Dieses Dilemma sieht man bei den Takten, bei den Fahrzeugen und auch bei den Zielbahnhöfen. Defacto haben wir ein Regionalbahnnetz mit einer gemeinsamen Stammstrecke.


    Unter den Prämissen muss man auch die Zieldestinationen sehen. Ob es Hoyerswerda oder Plauen sein muss, darüber lässt sich streiten. Ein reines S-Bahn-Netz im Raum Leipzig müsste rein theoretisch in Taucha, maximal in Eilenburg, enden. Von daher ist schon Torgau recht weit draußen. Wenn aber Falkenberg vertretbar angeschlossen werden kann und dort entsprechende Umsteiger in Richtung Leipzig generiert werden, sollte man das nicht außer acht lassen (ergo die Bahn nutzenden Pendler nicht in den Ar**h treten).

    ganz so würde ich es nicht unterschreiben!


    Eine großstadtnahe S-Bahn würde mit dichteren Takten (15' statt 30') je Linie deutlich mehr Fahrgäste generieren und wäre insgesamt betriebsstabiler. Dass Leipzig das verträgt, zeigt die starke Bimmel. Und Gewerbespeckgürtel gibt es, nur muss der Fußweg Station - Ziel auch mal gebaut werden (z.B. Gerichshain, Lützschena usw). Bitterfeld / Eilenburg / Wurzen / Grimma / Altenburg / Naumburg / Merseburg / Halle / Miltitzer Allee, idealerweise Markranstädt wären schon starke Endpunkte in einem Netz. In Berlin gehts auch weiter raus. Klar, umsteigefrei noch weiter zu fahren klingt toll, doch wer in Falkenberg umsteigt kommt von noch weiter her - wie lange soll das Gebockel mit Halt an jeder Station dauern im Vergleich zu einem RE? Leider fehlen der Wille und die Finanzen, um beide System überlagernd leidlich attraktiv zu finanzieren. Doch anstatt der ca. 10 Mio S-Bahnkunden in Leipzig wären locker das doppelte bis dreifache drin.

    Ich bin gespannt, ob wir ähnliches auch zum Technischen Rathaus zu lesen bekommen werden!


    Zudem muss man das Dach für die Technik umbauen, das Untergeschoss abdichten und völlig überraschend Barrierefreiheit und Brandschutz gewährleisten.


    Täuscht mich eigentlich der Eindruck, dass es immer wieder Beton-Bauwerke sind, deren Sanierung problematisch ist?

    Gute Frage! Es könnte ggf. an den Belastungen der Spinnereizeit liegen, chemische Emissionen setzten der Substanz zuweilen arg zu.

    Wichtig ist, dass diese Fragen frühzeitig auftauchen und in den ersten Planungsphasen gehandelt werden kann. NACH Baubeginn wäre so ein Gutachten tödlich.

    Vielleicht war es auch nur die fata morgana AG ;) Denn wenn es so konkret verortete Ansiedlungsgedanken gab, wäre das Wirtschaftsdezernat längst involviert gewesen und hätte seines Zeichens Druck gemacht. Die Arbeitsplatzzahl lautete "hätte für 2.000 reichen sollen", falls der Autor der LVZ das korrekt wieder gegeben hat. Dann steht etwas von einem "Umzug" und hoher Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze. Umgezogen ist die VNG. Hightec?? wer weiß.... Als Druckmittel für die Interessen kann ich mir immer noch am besten die fata morgana AG vorstellen. Zum Glück siedelt die sich immer und überall zum passenden Zeitpunkt beinahe an. ;)

    Und nun bin ich gespannt auf den Verriss meiner Zeilen...!

    Auch meinerseits keinen Verriss! - Es ist absolut verständlich, die Maßstäbe der Nachbarländer mal probeweise anzulegen. Ja, der TGV jagt durchs Land. Paris - Marseille mit über 700km entspricht Hamburg - München und es werden planmäßig 3h gebraucht. Kenne auch Fahrten, die in 2:54 bewältigt wurden um verspätete Abfahrten aufzuholen.


    In Deutschland ginge das auch, wenn:

    - Sprinter mit keinen / wenigen Zwischenhalten breiter etabliert wären

    - Sprinter in die Ausbauplanungen einbezogen werden würden

    - die Anteile vom Mischverkehr gegen Null gängen

    - die vielen Städte unterwegs allesamt sehr schnell durch- oder umfahren werden würden.

    - die Gesellschaft akzeptiert, dass weitere ICE Angebote die vielen Städte zwischendurch bedienen (Sprinter additiv)


    Doch in der Realität werden Zwischenhalte gefordert im Zuge der Raumordnung und gebaut. Selbst Halle Saale wird von 2 oder 3 Sprintern am Tag durchfahren, jedoch langsam auf der Güterzugumfahrung.


    Meines Wissens gibt es bei den TGV Strecken auch drastische Geschwindigkeitseinbrüche bei Abzweigungen usw. - dort muss mal auf 200km/h herunter gebremst werden ;)


    Für ein Übertragen der französischen Verhältnisse ist es nun zu spät. Allenfalls Tempoeinbrüche unter 80km/h können beseitigt werden (Weichenänderungen) oder der Anteil der Mischverkehre...


    Für Flugreisen ist dies weniger erheblich. Denn wenn umgestiegen werden muss, sind es richtige Fernreisen, halb Europa oder gar auf andere Kontinente. Dann ist es ohnehin eine Tour von vielen Stunden. Ob der Zubringer dann 1 länger braucht als die besten Beispiele Frankreichs dürfte keine Rolle spielen.


    Eher die Anschlüsse. LEJ - FRA startet seit Jahr und Tag zwischen 5:30 und 6:00 der erste Flug (der als Nightstopper 22:30 hier ankommt). Folglich muss der erste ICE kurz vor 7 Uhr am FRA ankommen, hier also um 4 Uhr abfahren! Retour das gleiche: Eine Abfahrt 22 Uhr ab FRA bedeutet Ankunft in Leipzig Hbf ca. 1 Uhr. So wären die gleichen Anschlüsse machbar. Für München fast ebenso, der erste Leipzig-Flieger landete dort etwas später. Ob da jemals Züge um diese Zeit fahren bleibt fraglich. Denn in den Jets sitzen / saßen um die 100 bis 150 Leute, das lastet keinen ICE aus.

    Die Bahn fährt auch pünktlich, da unterscheidet sie sich nicht vom Luftverkehr, welcher cancelled oder delayed genauso kennt.


    Wenn die innerdeutschen Zubringer entfallen, sollte das zeitliche Angebot seitens der Bahn angepasst werden, so dass man zu / von den ersten / letzten Umsteigerwellen noch hin / weg kommt.

    hedges


    Selbst wenn die ein oder andere These und ihre Ursachen diskutabel sein können - das Ergebnis ist, oder besser: wirkt ernüchternd.


    Doch die grundlegenden Marktmechanismen werden immer in diese Lage führen.

    - Seit ca. 25 Jahren gibt es im Luftverkehrsmarkt Konzentrationsvorgänge durch Aufkaufen oder/und Pleitegehen. Immer weniger Airlines oder Gruppen bleiben übrig

    - Drehkreuze wie für Cargo haben alle Netzwerkallianzen bereits in großer Zahl. Mehr als feeder bleiben halt nicht übrig. Die Punkt-zu-Punkt-Flüge brauchen halt Aufkommen von/zum Punkt.

    - Auslastung und Yield sind leider nicht kongruent

    - ohne Yield kein Überlegen.

    - Die stetig steigenden Kosten für die Airlines nötigen zu größerem Gerät (um mehr Einnahmen je Flug zu generieren). Damit fällt die Relevanz von Punkt zu Punkt Verbindungen immer kritischer aus. Die ehemaligen Ziele in ganz Deutschland, wie Kiel oder Mannheim, haben definitiv kein Potenzial für Größen um die 100 Sitzplätze.

    - kleinere Flugzeuge erfordern immens hohe Preise, da fehlen für tagtägliches Fliegen das wirtschaftliche Grundrauschen.

    - unsere Wirtschaft ist immer noch viel zu wenig international vernetzt

    - Messen und Kongresse sind nicht mehrfach oder durchweg etabliert.

    - Städtetourismus per Flugzeug erfordert low-price-Anbieter, die LH Gruppe mit wirtschaftlich relevanten täglichen oder gar mehrfach täglichen Flügen bedient diesen Markt nicht.

    - das fehlende oder gefühlt weniger Kümmern der Politik wird berücksichtigen, dass die regionale Wirtschaft nicht von den homöopathischen Fluggastmengen, die dann dazu kommen, gesund leben kann. Dass Wizz Bukarest und Tirana bedient kann in ca. 1 bis 2 Jahren zu Aussagen führen, ob rumänische oder albanische Hotelübernachtungen messbar zunehmen.

    - Die Gesamtmenge an Flugpassagieren im inbound hatte nie relevante Auswirkungen auf Messen oder Kongresse. Fehlende Linien bei größerem Einzelaufkommen wurden und werden durch Chartern ausgeglichen.


    Gleiche Systematik greift auch bei der Eisenbahn:

    - der Fernverkehr muss von sich aus die Kosten decken, keine Zuschüsse.

    - auch hier gilt: Voll ist nicht gleich viel Yield.

    - Berlin als Zugpferd wiegt immens stärker als jeder andere Halt unterwegs, 10% aller Fernverkehrsfahrgäste fahren von/nach Berlin. Dass Leipzig entlang der Route liegt, ist eher Pluspunkt als Problem.

    - dass Sprinter die schnellere Route via Halle nehmen ist logisch

    - selbst wenn es sich wirtschaftlich als umsetzbar darstellen würde, braucht es a) Züge und b) Fahrplantrassen. Beides ist Mangelware oder durch den Mischverkehr sehr störungsanfällig.

    - Politische Einscheidungsgrundlagen haben das Problem verschlimmert. Die Schuldenbremse führte zur Eigenkapitalerhöhung für die DB AG und diese führt zu immens höheren Trassen- und Stationsgebühren, was den break even weiter hoch schiebt. Da kann allenfalls eine wohlüberlegte Wahlentscheidung im Februar und viel Werbung dafür im Bekanntenkreis abhelfen.

    - Ob es für die Unterwegsstädte gut oder schlecht ist - die DB Fernverkehrs AG wird sich nicht korrigieren, die ICEs sind proppenvoll, mehr passen nicht hinein.

    - Sprinter ab Leipzig nach Berlin gibt es, dies bietet Flixtrain an.


    Aus meiner Sicht sind die Marktmechanismen stärker wirksam als politisches Versagen oder vermutet fehlende Leidenschaft.

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    Für diese Stimmung gibt es zum Abgleich eine echt gute Leseempfehlung:


    Titel: "Ungleich vereint - Warum der Osten anders bleibt"

    Autor: Steffen Mau

    ISBN: 978-3-518-02989-3


    Dort finden sich Gründe und Zusammenhänge wenn über "Kaufkraft" oder "Forschungslandschaft" usw, gesprochen wird.

    ohne abweichende Details für Bundeswasserstraßen zu kennen, sind die Genehmigungsstufen doch recht einfach:


    - Ersatzneubau bei 1:1 identischer Ausführung (gut, technische Mängel dürfen entfallen), also räumliche und funktionale Ausdehnung absolut gleich

    - Plangenehmigung: Bei kleinräumiger Betroffenheit, d.h. nur verwaltungsintern oder nur im Bestand (unwahrscheinlich wegen der Bundeswasserstr.)

    -- Unterpunkt bei Plangenehmigung: Wenn alle Ämter zustimmen, kann die Befreiung von der Plangenehmigung beantragt werden.

    - Planfeststellung: greift bei externer Betroffenheit, wie Grunderwerb, Schall- oder anderer Emissionseintrag, weitere Verkehrsträger wie Eisenbahnen oder Wasserstraßen oder konstruktiver Änderung.


    In Leipzig erfordert selbst der größere Gleisabstand für die Straßenbahn eine PlaFe, deshalb wurde das stets nur um Rahmen komplexer Vorhaben umgesetzt. (fährt ja dann wenige cm näher an Dritten vorbei) Da haben jedoch Landesdirektionen ggf. abweichende Regelungen.


    Und ja, da ohnehin erst mal geplant und finanziert werden muss, eilt es dann nicht, wenn noch ein paar Monate für eine ausgereifte Gesamtidee ins Land geht.

    Wie immer eine Menge Für und Wider.


    Als der erste CTL in der Planungsphase war, genauer seit der Findungsphase, wurde das Vorhaben massiv von der größeren Lokalzeitung torpediert. Bis zum Eröffnungstag, also fast 20 Jahre lang, wurde die Sinndiskussion auf die Verbindung der zwei Kopfbahnhöfe reduziert, U-Bahn und S-Bahn als Begrifflichkeiten völlig durcheinander geworfen. Leider hatte niemand die Kraft, auf

    - die regionale Vernetzung zu verweisen *)

    - den verkehrlichen Nutzen einer Stammstrecke zu erfassen und der Bevölkerung zu transportieren


    Ersteres ging so weit, dass ich persönlich am Eröffnungstag in der Tiefe staunende Menschen gesehen habe mit dem Ausspruch: "Das geht ja noch weiter..." (gemeint war der Strecken- und Fahrtverlauf). Sehr verständlich, dass VOR Inbetriebnahme die Ablehnung massiv war und erst NACH Inbetriebnahme der Nutzen konsumiert wurde (bis hin zu überfüllten Zügen)


    Letzteres macht den eigentlichen Nutzen aus. Denn die Menschen treffen die Verkehrsmittelwahl nicht anhand bewundernswerter Ingenieurleistungen sondern anhand der Brauchbarkeit im Alltag. Stammstrecke heißt Bündelung vieler Linien, funktioniert bei Bus / Tram und Zug gleichermaßen und sorgt für Abfahrten alle paar Minuten. Dass dies einen Großteil der Nutzer anlockt, konnte sich vorher niemand vorstellen oder es darauf zurück führen.


    Deshalb weiß ich gut in Befürwortung oder Ablehnung zu unterscheiden, je nachdem ob sich ein konkreter Nutzen erkennen lässt. Welcher dem Alltag standhält.


    Ein Ost-West-Tunnel sieht auf jedem Stadtplan toll aus, kühner Schwung und - zack - angebunden. Doch die Fragen des Nutzens kommen eben erst dann auf, wenn die Linie des kühnen Schwungs genauer definiert werden muss:

    - Taktdichte

    - Fahrzeuggröße

    - Streckenverlauf

    - Automatisierung?

    - Stationslage

    - Stationszuwegung

    - Kannibalisierung (müssen Tramstrecken gekappt werden?)

    - Betriebsstabilität

    - Tür-zu-Tür-Reisezeit


    Hier finge die eigentliche Debatte erst an. Schon das Luftbild weiter oben zieht die Linie mitten durch Wohnhäuser, die Ausfädelung in Plagwitz ist neiveaugleich/niveaufrei? Bauweisen? Bauzeiten? Einschränkungen während der Bauzeit? Verlauf im Anschluss? Schwächung CTL 1? Eine Anbindung des Hbf ist eigentlich zwingend logisch, doch ausgerechnet dieser ÖPNV-Punkt ist insgesamt am Rande der Leistungsgrenze. usw usw...


    Nimmt man mal die Aufkommensmengen außerhalb der Stadtgrenzen, sackt es schnell ins miniaturisierte ab. Im Unterschied zu westlichen Ballungszentren sind es fast überall nur Schlafdörfer mit nicht-eisenbahnpassendem Städtebau. Schon CTL 1 hat Mühen, die Züge außerhalb zu füllen. Welche Orte bleiben exklusiv für CTL 2 übrig? Jede Landkarte offenbart große Leere rundherum.


    Der CTL 1 hat mit Ach und Krach die volkswirtschaftliche Hürde der NKU genommen, unterstellt waren ca, doppelt bis mehrfach so große Einsteigerzahlen wie gegenwärtig. Ein CTL 2 mit dem Mehrfachen an Baulänge müsste für die Wirtschaftlich keit pi mal Daumen nicht nur die doppelte Menge Reisende haben sondern je nach Längenfaktor das Vier- bis Sechsfache. Das wären MEHR Reisende als die gesamte LVB am Tag befördert. Geballt an gerade mal einer Handvoll Stationen. Bei aller Euphorie und Ergebnisoffenheit - ist das realistisch? Spoiler: Nein.


    In irgendeiner eher kleineren spanischen Stadt gibt es eine Mini-U-Bahn, automatisiert im 45 - Sekunden Takt. So eine Art unterirdischer people-moover, so lang wie die Linie 11 in Leipzig. Diese eine Strecke war recht preiswert, weil die recht dünnen kleinen Röhren (ca. 3 m Durchmesser) viel billiger sind als die 9m einer Vollbahn und der dichte Takt sorgt für hohen Nutzen. Da fahren Millionenmassen mit. Klar, wäre ein weiteres kommunales System. Doch das wäre Hochleistungs-ÖPNV. Und diese Fragen und Varianten müssen VOR einer Machbarkeitsstudie diskutiert werden, welche das karge Personal unnötig binden.