Beiträge von C. S.

    Zur Reisezeit gehört die Wartezeit oder Verlustzeit zwischen fahrplanmäßiger Ankunft am Ziel und individuellem Bedarf dort zu sein (Bsp: Termin 10 Uhr, Ankunft Zug 9.15 + 15 minuten Fußweg = 30 Minuten zu früh = Verlustzeit. Bei dichten Takten sind diese Verluste geringer.


    Ansonsten sind die Ziele / Qellen in einer Großstadt so heterogen, dass die Zeitverlust für Halte Stadtrand bis Hbf vertretbar sind im Vergleich zu den Gewinnen der Nutzer, die dort Ein-/Aussteigen. Wie sehr das fehlt zeigen die fehlenden Halte der S5/S5x Leipzig Nord und Essener Str.


    Und ja, absolute Zustimmung, was Taktungen größer 30 Minuten angeht. Selbst das ist auf Dauer nur mäßig gut. Bis es baulich so weit ist, sollte die Technik des Flügelns sitzen, dann wäre es einfach. ABER: Bundesweit braucht es eine Reform der Gebühren und Bestellentgelte. Noch vor der anstehenden Erhöhung machen Trassen/Stationsgebühren 60% der Zug-km-Kosten aus (Angaben des VVV) Wenn das noch schlimmer wird, fährt bald kein Zug mehr.

    Ja, die S6 ersetzt die Abellio-Produkte.


    Die Fahrzeit wird länger sein, da die S6 (hoffentlich) alle Stationen bedient. Die Reisezeit für die Menschen wird günstiger, da bis Bad Dürrenberg der Skizze nach ein halbstunden-Takt kommt.

    ja, leider ist es eben deren Heimtücke, diffuse und fachlich unbegründete Ängste zu schüren. Und leider fand eine wählende Mehrheit im Frühjahr dies gut.

    das meine ich ja.... ein Schwafeltext ohne die Parameter für den Sicherheitsbereich klar zu benennen. Das macht es leider nicht glaubwürdiger. Wenn man sich in die Sichtweise der Auto-fixierten Klientel versetzt, kann ich nachvollziehen, dass die davon nicht überzeugbar sind.

    Die 5 cm sind nicht korrekt. Die BOStrab schreibt zwar keine exakten cm vor, denn diese Maße variieren von Betrieb zu Betrieb.


    Bei 2,56m Abstand im Bestand sind es bei 2,20m schmalen Bahnen 36 cm Lücke, bei 2,30m breiten Bahnen sind es 26cm Abstand. Weniger wird riskant. Denn (auch im Geraden)

    - gibt es immer Spur-Spiel durch Verschleiß der Gleise (also ggf. nur 2,79 cm Abstand)

    - gibt es immer Verschleiß am Rad. Dieser zeigt sich im Durchmesserunterschied Raddurchmesser neu / abgenutzt. Das betrifft auch die Profilierung des Rades, so dass es nicht zwingend absolut symmetrisch rollt, sondern auch anlaufen kann.


    Beide Effekte können gleichzeitig einseitig auftreten. Aus 2,80 m werden dann ggf. 2,78 cm.


    Dann federn die Wagen weich ein (sichtbar an Haltestellen), eine asymmetrische Auslastung der Fahrgäste kann rechts/links unterschiedlich einfedern, so dass die Bahn geneigt fährt. Damit ist das Lichtraumprofil nicht parallel zur Außenkante sondern lotrecht vom am weitesten außermittigen Punkt (Dachkante). Gleiches kann eine fehlerhafte Federung verursachen, Schaukeln, Sinuslauf, Windkräfte usw. - Damit wären die wenigen cm zu knapp.


    Von den Druckunterschieden bei Begegnung mit jeweils 50km/h ganz abgesehen!


    Der Streckenabschnitt ist weitgehend gerade, Kurvenproblematiken als Begründung wirken eher wie eine Ausrede!

    Das Einspielen auf eine Sättigung wird stets mit Auslastungen im Grenzbereich laufen. Bei der S-Bahn ist es nicht anders. Als es regelmäßig zu übervollen Zuständen auf einigen Linien kam, wanderten einige wieder ab, andere Zeiten, andere Linien, doch PKW. Ergebnis: Ziemlich voll.


    Bei der Prager Straße wird es eine längere komplexe Baustelle geben, also fast Null Verkehrsbelastung. Danach steigt es wieder an und wird sich gleich an der Sättigung einpegeln. Anders als bei Änderungen ohne längere Baustellenzeit.

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    ja, genau. Ich meine die baulichen Reserven durch die örtlichen Gegebenheiten.


    Und ja, die Vorausbemessung von Verkehrsinfrastruktur erfolgt oft über das Widerstandsmodell. Jeder Punkt, welcher wie ein Widerstand entlang der jeweiligen Route wirkt, beeinflusst das Verhalten. Ob das eine Ampel ist, ein Fußgängerüberweg, die Spuranzahl oder Tempolimit - das Ergebnis ist eine zeitliche, räumliche oder modale Umgehung.


    Ein Versuch bringt wenig. Denn das Verhalten ändert sich nicht über Nacht, sondern im Laufe mehrerer Jahre. Die B2 im Grafischen Viertel war die ersten Jahre über gähnend leer. Erst nach rund 5 bis 8 Jahren stieg das KfZ Aufkommen deutlich an.


    Inhaltlich können die Modellierungen das inzwischen auch gut, so dass die "Versuche" mitsamt dem Aufwand nicht nötig sind.

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    So funktioniert es eben nicht. Denn das spiegelt eine statische Verteilung des Mobilitätsbedürfnisses auf die jeweiligen Verkehrsträger wieder. (Beibehalten des Status quo) Überall verhalten sich jedoch die Menschen dynamisch. Das heißt: JA, die Straße kann das aufnehmen. Deren Sättigungsgrenze wird, dank der Kapazitäten davor/danach gut die Mengen aufnehmen, welche bereits heute fahren. Würden es mehr werden wollen, stockt es häufiger. Dann ändern Menschen ihre Gewohnheiten.

    Ja, genau, Die Personaldecke beim ÖPNV wird aktiv angegangen. DIe LVB haben eine weltweite Initiative am Laufen um Personal heran zu holen. Das gelingt auch, die Angebotsverdichtungen werden ja sukzessive umgesetzt.


    Bei der Eisenbahn laufen seit knapp 2 Jahren intensive Ausbildungsprogramme (u.a. in Schkeuditz), um den Nachschub zu verstetigen. Die Besteller schreiben das teilweise in die Vergabebedingungen mit hinein. Es wird also Standard, die Personaldecke zukünftig im Blick zu haben.


    Leider wird das alles viel zu selten und zu zaghaft kommuniziert, wodurch auf breiter Ebene sich Fatalismus ausbreitet. Schauen wir mal...


    Nochmal zum Beispieleinwohner: Seinen täglichen Weg kann er nicht mit Bus/Bahn oder Bike&Ride bewältigen? Muss er ins Zentrum oder sonstwohin? Denn der Mehraufwand zeitlicher Art ist ja das Dilemma des MIV: Je mehr ihn nutzen, umso langsamer wird er.

    @PeterL So liest sich das bereits wesentlich substanzieller.

    das ist aber in den relevanten 2 Stunden am Morgen und Abend in der Woche ziemlich egal. Ist da das Wetter schlecht, sind die Bahnen voller und es fahren mehr Menschen mit dem Auto.

    Im Berufsverkehr sind die Schwankungen sicher geringer. Dafür haben die Bahnen am Stadtrand noch jede Menge freie Kapazität und fahren alle 10 Minuten, zukünftig öfter. Busse von Lww fahren auch alle 10-20 Minuten (Bus 75) oder 60 Minuten (670) oder als schnelle RB (60' Takt). Ja, da muss man auf die Uhr gucken vor dem Losgehen, doch dafür trumpfen Tempo und niederiger Preis. Wünschen würde ich mir für die RB dort eine Großstadtverdichtung auf 30er Takt bis Belgershain. Ist mit dem geplanten Ausbau fahrbar. Hier jedoch: hilft das Landeswahlergebnis dem Ansinnen weiter? Oder hat der Frust über geglaubte oder tatsächliche Randlagen zum Aus für alles wünschenswerte im ÖPNV gesorgt?



    Die Verbesserung an der Prager Straße ist demgegenüber gering.

    naja, hier ist es auch ein Berich mit Lückenschlusswirkung. Das kann schon erheblich Zuwachs bedeuten. Es fehlt noch eine valide straßenbegleitende Strecke Probstheida - Lww, das Gehoppel im Straßengraben ist ja nicht sonderlich einladend. Dann können die gegenwärtig knapp 2.000 Radler/Tag deutlich mehr werden. Denn - richtig erkannt - der fehlende Abschnitt am Floßplatz hemmt die Aufwärtsentwicklung am Dittrichring. Warum die Stadt hier so zögert weiß ich nicht, seit knapp 2 Jahren harrt es der Umsetzung.



    Der will für sich je nach Strecke und Anlass in bester Weise von A nach B kommen. Zeitaufwand, Zuverlässigkeit, Kosten usw. sind hierbei die entscheidenden Faktoren für die Wahl des Verkehrsmittels.

    Wenn Kosten ein Faktor sein sollen, wäre der PKW bereits aus dem Rennen, der liegt ja meilenweit über allen anderen Verkehrsträgern.

    Zuverlässigkeit ist so eine Wahrnehmungsfrage, gleichsam die Reisezeit. Ehrlich wäre Tür-zu-Tür-Betrachtung. Das würde manch ÖPNV-Zeit stark aufblähen, was ein Spiegeln ungünstiger oder fehlender Haltestellenlagen ist. Und würde den Parkplatzsuchverkehr beim PKW einbeziehen, welcher gern ausgeblendet wird. Oder illegal durch Falschparken mit Ich-muss-das-doch-Anspruch ersetzt wird. Dieser würde gegenüber Rad oder Fußverkehr erstaunliche Verschiebungen erwirken. Lww ist auch ein schönes Beispiel, dass es Bedarfe in verschiedene Richtungen gibt. Kaufen alle im lokalen Penny (zu Fuß machbar) ein oder fahren doch zum Globus, der nur 3km weit weg ist? Kann da auch besserer ÖPNV sein? Wie oft muss man wohin? Das wird immer jede und jeder individuell sehen. Entscheidend ist, dass lww bereits über gute Anbindungen verfügt.


    Die LVB hatten vor ca. 20 Jahren mal geprüft, ob eine Verlängerung der Bimmel wie früher machbar ist. Der Nutzen-Kosten-Faktor lag jedoch nicht über 1 für die Förderfähigkeit, sondern bei Minus 8! Grund ist: Die standardisierte Bewertung misst die Verbesserungen gegenüber dem Ist-Zustand, welcher ja bereits gut genutzt wird. Der Sprung nach oben ist dann nicht so groß wie eine neue Tramstrecke erforderlich macht. Es ist eben alles komplex.


    Entscheidend ist, dass für fast alle individuellen Bedarfe zahlreiche Möglichkeiten bestehen, sich den Gegebenheiten anzupassen, welche bei insgesamt zweispuriger Prager Straße ja kein Beinbruch darstellt.


    Was er gar nicht mag, wenn er als Unwissender hingestellt wird.

    Das kann ich nachvollziehen. Doch dann wundert mich dessen Einstellung. Denn wie geschildert gibt es Alternativen mit guter Qualität (keine perfekte Qualität, doch die hat der PKW-Verkehr ja auch nicht). Bleibt also zu konstatieren, ob er zu den PKW-Nutzern gehört, welche grundsätzlich multimodal entscheiden können oder zur anderen Hälfte, welche stur beim PKW bleiben.


    Die Erste Hälfte wird ihm keinen Nachteil bringen. Als Vertreter der zweiten Hälfte hat er auch keinen. Denn die Straße ist ja nicht weg. Sondern so dimensioniert, dass sie ausreicht. Obendrein gibt es noch viele weitere Straßen. Mit anderen Worten: Er hat gar keine Nachteile. Die übrige Bevölkerung hat Vorteile. Das ist doch ein Gewinn für alle, oder?

    @rrridge


    Schlechtwetter: Bei sehr schlechtem Wetter fahren weniger Leute Rad, gleichsam in der kalten Jahreszeit. Das ist so, das Dashboard ist auf Leipzig.de einsehbar. Wichtig: Es sind "nur" weniger. Weiterer Fakt dazu: Auch der PKW-Verkehr nimmt bei schlechtem Wetter ab. Das liegt daran, dass der Großteil der Fahrten Freizeitfahrten sind, von denen viele bei schlechtem Wetter entfallen. Beide Verkehrsträger nehmen zahlenmäßig ab.


    Induzierter Verkehr: Dieser Effekt ist immer zu beobachten. Werden Radverkehrsanlagen attraktiver, werden diese häufiger genutzt. Wird der ÖPNV besser, wird er häufiger genutzt. Werden Straßen ausgebaut, wird mehr PKW gefahren. In Summe bleibt der Verkehr ! gleich, also die Mobilität mit ca. 3,5 Wegen je Tag je Person. Es ändert sich die Verkehrsmittelwahl. Regional gibt es je nach Ortsbezug Verschiedenheiten, die Gesetzmäßigkeiten dazu sind überall gleich. Beispiel: Der Radstreifen vor dem Hbf sorgte bereits in seiner zeitlich kurzen Existenz für ein deutliches Wachstum. Angegeben war die frühere Nutzung mit ca. 4.000 Radlern vor dem Hbf, inzwischen liegt der Wochentagsschnitt bei über 6.000. Gründe für Attraktivität können verschiedene wirksam werden. Das ist die Summe ALLER individuellen Gefühle. 2001 sorgte die Liniennetzumstellung der LVB für Fahrgastverdopplung, wo aus 20er ein 10er Takt wurde (Linie 7) oder aus Tatra-Zügen ein NGT8 wurde (Linie 4)


    breitere Bahnen: Die Wirkung ist nicht wie bei einem Lichtschalter, denn Funktion sofort "sichtbar" wird. Sondern wirksam ist auch hier die von dir genannte "zuverlässige" Betriebsführung des ÖPNV. Wie sich das bewerkstelligen lässt, ist vielseitig. Breitere Bahnen gehören definitiv dazu. Die von dir gewünschte (von allen gewünschte) Pünktlichkeit wird doch gerade zuverlässiger erreicht, wenn größere Gefäße unterwegs sind. Gleiches, um deine privaten Erlebnisse aufzugreifen, gilt ebenso in Bussen und Zügen. Je besser auch in der HVZ das Aus-/Einsteigen und Mitfahren allgemein klappt, umso stabiler wird der ÖPNV wahr genommen. Um Fahrgastnutzen zu ziehen, ist es jedoch nicht nötig zu warten, bis die allerletzte Krümellinie stabil läuft, sondern jeder sollte nach individuellen Bedürfnissen prüfen, ob der aktuell finanziell irre billige ÖPNV nicht doch eine gute Lösung für den Weg xyz darstellt. Von Leipzig gen Halle kann ich deine Sorgen bestens nachvollziehen, nutze diese Relation seit 13 Jahren. Mit vielen Anekdoten.


    Die Dauerausfälle sind Ergebnis der falschen Unternehmens- und Bestellpolitik der letzten 10 - 20 Jahre, mit der Neuvergabe und dem Betrieb ab Dez. 2026 sollten die Personal und Zugreserven / -vorräte dem geplanten Netz entsprechen. Personalgewinnung ist keine Aufgabe, die von heute auf morgen gelöst wird.


    Apps: Alle Apps greifen zumindest auf eine Datenbasis zu, welche Insa für Sachsen-Anhalt bereit stellt. Die Insa-App liefert fürs Regionale auch profunde Ergebnisse.


    Angebote sind nicht nur gut gemeint, sie sind gut (dann werden sie angenommen, z.B. Taktverdichtungen) oder sind nicht gut, und werden nicht angenommen, z.B. die Bushaltestelle Wachau, Globusmarkt, welche auf der Rückseite des Publikumsmagneten versteckt hinter einer Laderampe liegt.


    Noch ein Aspekt: Wie reibungslos muss reibungslos funktionieren sein? Reichen gemäß Pareto-Prinzip 80% aus? Reichen 90%? Muss es 100%ig sein und damit auch eine exorbitante Kostensteigerung in Kauf genommen werden? Was ist hier die richtige Lösung?


    Wem das zu wenig ist: Die Kommunal- und Landeswahlergebnisse sind nicht Folge, sondern Ursache für weitere Stockungen.


    Denn, @PeterL, die Ursache fehlender Akzeptanz liegt nicht allein im Unwissen. Untersuchungen (bundesweit) haben schon vor vielen Jahren ergeben, dass intensive MIV-Nutzer das ÖPNV-Angebot als halb so häufig und halb so schnell und doppelt so teuer einschätzen, wie es tatsächlich ist. Gefühlswelt halt, wenig Wissen. Das habe ich mir nicht ausgedacht, denn das wäre arrogant.


    Und hier geht es um die Vorschau, wie sich die Akteptanz einer Gruppe (regionaler Bereich der Bevölkerung Südostleipzig + angrenzendes Umland) verhalten wird. DAS ist eine Prognose. Entweder trifft man diese hochskalierend vom eigenen Verhalten oder diese fußt auf komplexe und vielseitige Analysen und Untersuchungen und Hochrechnungen nach verschiedenen Modellen samt externen Rahmenbedingungen. Da kommt die Antwort leider nicht binnen Sekunden aus dem Bauch, sondern nach langer Zeit aus dem Kopf. Die heutige Zeit schneller und schnellster Schlagzeilen bzw. Informationsstakkato konditioniert die Gesellschaft mehrheitlich auf schnelle Bauchgefühle. Nachdenken ist verpönt. Das trifft leider auch auf Wahlentscheidungen zu. Mit allen Folgen. Die Begründungen können dann nur Ausreden sein.


    Das betrifft inzwischen viele Gesellschaftsbereiche. Es findet ein starkes Bedrängen fachlicher und faktischer Grundlagen statt. Physikalischer, biologischer, chemischer und mathematischer. Allesamt Naturgesetze, die sich nicht um die politischen Ideologien scheren sondern gnadenlos wirken. Leider sind das nicht die Lieblingsfächer vieler Menschen. Inhaltlich nehme ich einen Rückschritt um viele Hundert Jahre war, als Dogmen das Geschehen beeinflussten und eine Inquisition über deren alleinige Deutungshoheit wachte. Heute nicht mehr religiös, doch dafür lobbygetrieben wird weiter weit entfernt von naturwissenschaftlichen Wirkprinzipien agiert. Ob das Kernenergiegreenwashing ist oder eben im Kleinen die bauliche Entwicklung von Verkehrswegen.


    Entsteht auch das Gefühl des Abgehängtseins, wenn man mental überfordert ist, die komplexen und sogar globalen Abhängigkeiten zu überblicken? Oder fehlt die Fähigkeit, (wie am Themenbeispiel zu sehen) mehr Möglichkeiten für stadtverträgliche Verkehrsträger als Gewinn denn als Verlust zu fühlen? Was sagt dein 60jähriger Beispieleinwohner dazu?

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    nochmals: Der ÖPNV wird doch besser! Dass die 15 im 10er Takt fährt wird zukünftig durch die Tram 2 über weite Zeiten des Tages ergänzt! Dass sie pünktlicher fahren wird als mit schmalen (zu kleinen) Bahnen sollte auch eingängig sein. Es ist - wie ich schrieb - Frust aus Unwissen. Und, das zeigt die Aufzählung auch, aus Übertreibungen. Die Behauptung, die 79 würde nichts nutzen, ist eben Unwissen. Denn diese Meinungsgeber verkennt, dass diese Verbesserung sehr wohl von vielen Menschen genutzt werden wird und demzufolge weniger PKWs fahren, mehr Platz für diejenigen, die das nicht nutzen können. (indirekte Verbesserung). Das Verkehrswesen ist weit komplexer als Fußball und bei jedem wichtigen Tunier gibt es zigtausendfach "schlauere" Trainer. Beim Radeln muss niemand schwitzen. Beim E-Bike erst recht nicht. Das sind nichts als Platitüden oder eben anektodische Evidenz.


    Mitgenommen zu werden wird allenthalben gefordert. Doch das erfordert auch mitgenommen werden wollen. Fachlicher Unsinn gehört nicht dazu.

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    der Frust ist nicht verständlich, sondern gründet sich i.d.R. auf massives Unwissen.


    Gerade die LVB launcht 2024 - 2026 in mehrerne Stufen eine Angebotsausweitung um fast 20%. Sogar in dieser Region wirksam, denn die Buslinie 79 wird von 20er auf 10er Takt verdichtet. Das macht den ÖPNV nutzbarer. Dass Tram 2 zukünftig öfter als eine handvoll Fahrten bis Meusdorf absolviert, kommt hinzu. Für die schnelle Anbindung an die Innenstadt hat die stündliche Regionalbahn noch viiiieel Platz, die ist nämlich gänzlich unbekannt, out of mind sozusagen. Die PlusBusLinie 670 bis Grimma, auch stündlich unterwegs, fällt auch aus dem Gedankenkarussel.


    Die breiteren Bahnen lösen gewiss keine Kapazitätsprobleme in Probstheida, doch entlang der Strecke der 15 sehr wohl. Wenn es nicht die Kapazität höchstselbst ist, bietet mehr Breite in den Bahnen mehr Bewegungsspielraum und damit einfacheres schnelleres Aus/Einsteigen und damit auch pünktliches Fahren wenn es voll ist. Davon profitieren auch die Menschen am Stadtrand.


    Dass entlang der knapp 2km zukünftig sicher geradelt werden kann, ist unstreitig und wird demzufolge auch in Zukunft häufiger gemacht werden. Verkehrsverlagerung gelingt mit Attraktivierung. Stadteinwärts wird das Radeln auch besser, denn Radwege hinter Bäumen sind gefährlich, Das Weiße Rad für ein Todesopfer steht doch nicht grundlos. Threna oder Großpösna sind nicht unerreichbar weit weg. Dank E-Bikes sind das keine Entfernungen im Stil einer Weltreise, das geht auch im Alltag.


    Obendrein ist die Untersuchung, dass die prognostizierten KfZ Mengen durchpassen, auch einen Fingerzeig wert, inklusive des viel besseren Durchkommens für Rettungsfahrzeuge. Mit anderen Worten: Befürchtete Nachteile sind keine. Fachlich spricht alles für die geplante Lösung. Ein so massives Agieren dagegen kann dann nur noch ideologiegetrieben sein.

    @lguenth1


    Den Begriff "Wahnhafte Ideologie" habe ich vorsichtshalber benutzt, um unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, dass deren Ansinnen zu Null Prozent auf Fach- und Sachgrundlagen beruht, sondern reinweg deren Ablehnung aller anderen Verkehrsträger als das KfZ gründet. Hier geht es auch nicht um das Abwägen zweier gleichwertiger Grundsatzvarianten, sondern um die Entscheidung, ob rund 30 Jahre Netzumbau der LVB umsonst gewesen sind, ob die Bestellung von einigen Straßenbahnen umsonst gewesen ist und infolge dessen die Rückzahlung erheblicher Fördermittel droht, weil ohne durchgehend großen Gleismittenabstand die Gesamtinvestitionen im Netz ad absurdum geführt wurden. Mit anderne Worten: Diese fach- und sachfremde "Meinung" der Leipziger Rats-CDU ist finanziell der GAU für die LVB und für Leipzig. Zusätzlich zur den lokalen Zuständen, welche in ihren Schlecht-Zuständen den Verkehrsträgern Rad / Fuß / Schiene weiterhin regelwidrige Nachteile aufdrückt. Sorry, da finde ich "wahnhafte Ideologie" mehr als zustreffend.

    vielen Dank, das hilft mir schon mal bei der Argumentation. Diese Methoden wahnhafter Ideologie werden und müssen öffentlich als solche benannt und kritisiert werden. Ob sich dann im Stadtrat noch Mehrheiten finden lassen, muss fraglich bleiben!

    @LE Mon. hist.


    Danke, ich hatte schon befürchtet, denkgebremst zu sein und die scheinbar naheliegende Lösung nicht zu sehen.


    Nicht dass die mit der Idee um die Ecke kommen, den separaten Bahnkörper auf ganzer Länge der Straße zuzuschlagen!

    Danke für das Einpflegen der Rede Mündleins. Den müsste man mal nach Frankreich schicken, wo mehrspurige riesige Stadtstraßen mit neuer begrünter Tramstrecke, Allee und schmaler Anwohnerstraße "verkleinert" wurden. Ohne Stau, sondern mit expandierender Tram. Die Leipziger CDU ist halt 60 Jahre zurück geblieben.