Beiträge von laoshii

    Ich sehe doch, was gleichzeitig für Flächenorgien im Gewerbebereich stattfinden. Ohne Not ein Gewerbegebiet nach dem anderen, mit gigantischen, platzfressenden Parkplätzen vor jedem Discounterbungalow. Discounter an Discounter, Filialist an Filialist,[...]


    Bei Gewerbe wird alles genehmigt, wenn überhaupt, dann wird nur auf Verkaufsflächen reglementierend geachtet, wieviel Flächen für Parkplätze und Zufahrten und Abfahrten und Ladezonen usw. diese eingeschossigen 0815 Bungalows in den Gewerbegebieten verzehren, sch*egal.


    Wo gibt es das denn bitte im Frankfurter Stadtgebiet - und vor allem in Lagen, in denen man auch wohnen möchte? Mir fällt, zumindest einigermaßen zentrumsnah, gerade wirklich nichts ein. Selbst das, für Frankfurter Verhältnisse, große Scheck-In-Center im Ostend hat eine Tiefgarage/Parkhaus, obwohl da sicherlich irgendwo Platz für Parkplätze gewesen wäre. Ich finde es, im Gegenteil, eher erschreckend auf wie wenig Fläche sich die Discounter in Frankfurt tummeln müssen. Da passen teilweise nicht einmal zwei Personen gleichzeitig zwischen die Regale. Von Parkplätzen ganz zu schweigen. Und richtig große Supermärkte sind ohne kilometerweite Autofahrt (in die Nachbarstädte) eh nicht zu erreichen.

    Naja, was ist denn bitte daran so verkehrt, sich von Politik, Verwaltung und Gesellschaft zu wünschen und auch zu fordern, dass im Rhein-Main-Gebiet endlich wieder bauträgerfreie Grundstücke für Einfamilienhausbau vorgehalten werden


    Niemand hier hat etwas gegen EFH-Siedlungen im Rhein-Main-Gebiet, denke ich. Viel mehr geht es um die Forderung nach solchen Siedlungen in Innenstadtnähe, die eben etwas schizophren daher kommt wie #144 schon aufzeigte (besonders merkwürdig scheint hier die Feststellung, dass der "Nanny-Staat" vorschreibe wie Menschen zu leben hätten, nur um im nächsten Satz dann den Wegfall der Eigenheimzulage zu bedauern).


    Ich persönlich finde die Art und Weise der Kritik im Übrigen auch ziemlich dürftig, denn es scheint als würden hier persönliche Vorlieben zu einem Leitbild hochstilisiert und alles was dort nicht reinpasst, entspricht generell erstmal einem negativ belasteten Stereotyp ("unterste Lebensverhältnisse", "Yuppie", etc.). Meine kleine Familie würde sich beispielsweise wunderbar in die Zielgruppe für EFH einfügen und dennoch kann ich mir kein schlimmeres Übel vorstellen als in einer solchen Siedlung zu wohnen. Und wer ernsthaft meint das "Zivilisationsgefälle" zwischen Stadt und Vorstadt/Land sei in Deutschland wesentlich größer als in anderen westlichen Ländern war offenbar noch nie in einer amerikanischen Großstadt oder hat einmal in einer Studenten-WG mitten in der Stadt gewohnt. Jedenfalls finde ich es bedenklich solche "man müsste mal, aber keiner macht, weil niemand unsere Interessen vertritt"-Parolen aufgrund lediglich anekdotischer Evidenz, in Form der bloßen persönlichen Empfindung, rauszuschmeißen.

    Schönheit ist mir dann ehrlich gesagt auch wichtiger als eine möglichst hohe Anzahl von Wohnungen.


    Warum müssen höhere Gebäude direkt hässlich sein? Zumal es auch genug kleinere Wohnhäuser in Frankfurt gibt, selbst in Toplagen, die völlig verwahrlost aussehen. Klar, Ecken wie Berger und Leipziger Straße sind durchaus erhaltenswert, doch schon in deren Parallelstraßen könnte man von mir aus gerne so einige Schandflecke durch moderne und höhere Wohnhäuser ersetzen. Ich sehe den Widerspruch nicht.