Beiträge von Rainer Tee

    Taxodium
    Ein Gebäude mit Ordnung, Symmetrie etc. muss ja nicht langweilig sein. Der Altbau rechts daneben ist dafür ein gutes Beispiel. Es gibt leider nur zu viele ältere und neuere Gebäude wo sich Fenster bis zu hunderte Male in der Fassade wiederholen und für mich nur langweilig wirken. Das ist auch keine besondere Leistung.
    Die Häuser von Hundertwasser sehen sich viele Menschen extra an weil sie für den Betrachter interessant sind. Sie erfordern mehr Fantasie als ein Kasten mit immer gleichen Löchern.

    Der Altbau daneben ist natürlich wegen der Raumhöhen, besonders in der Beletage, kaum zu toppen. Der Nachkriegsbau links daneben hat ziemlich die gleichen Raumhöhen. Das EG folgt leider dem Trend zu reinen Wohngebäuden und wurde entsprechend vernachlässigt.
    Die Fassade ist sehr gut gelungen. Es gibt kaum Wiederholungen, da könnten sich viele ein Beispiel nehmen.

    Ein weiteres Beispiel für die zunehmende Gentrifizierung der Innenstadt zeigt die Seite des Projekts "nio" an der Bornholmer Str. Von dem ursprünglichen Vorhaben dort Mietwohnungen zu bauen ist nichts übriggeblieben. Stattdessen werden nun Eigentumswohnungen gebaut die an internationale Kunden verkauft werden. Die Webseite kann man neben deutsch und englisch dann auch in russisch, chinesisch und hebräisch lesen. So besteht die Gefahr dass Wohnungen nur als Geldanlage erworben werden und dann leerstehen. Das ist dann die letzte Stufe der Gentrifizierung und verbessert in keiner Weise ein Wohnviertel.


    http://www.prenzlauerberg-nach…68d5e-69d81dd5a6-23281109


    http://www.nio-wohnen.de/chinesisch/

    Die Anbauten waren tatsächlich nicht unbedingt erhaltungswürdig. Trotzdem finde ich es gut dass sie integriert wurden. Die Ecke durfte ja nicht bebaut werden und da hat der Investor trotzdem was daraus gemacht, auch enorm nachverdichtet. Es wirkt dadurch wesentlich urbaner als vorher. Ich wünschte so ein Umgang mit vorhandener Bebauung wäre bei dem Projekt Thulestr. möglich.

    Es ist immer eine Frage der Wahrnehmung. Ich finde der Riegel an der Danziger sieht von der Ecke gegenüber deutlich wie eine Blockkante aus. Vorher hat man nur auf die Brandwand des Nachbargebäudes geguckt.
    Positiv ist besonders dass die vorhandenen Bauten integriert wurden, auch die hässlichen Anbauten die nur im Rohbau fertig waren.
    Das ist ein Beispiel für Bauen ohne große Schuttberge und Abriss wie bei vielen anderen Projekten hier im Forum.

    Die Ecke Thule-/Neumannstr. gehört offenbar nicht zum Projekt. Hier könnte ein Eckhaus stehen. Die Planungen orientieren sich aber nicht an der Umgebung und verhindern auch eine sinnvolle Bebauung des Nachbargrundstücks. Ein Haus für sich sieht ja interessant aus, aber es wird gleich sechsmal das Gleiche hingewürfelt wie Plattenbauten in der Vorstadt.
    Der Zug ist aber leider schon abgefahren wenn die Wohnungen schon verkauft werden. Alles vorhandene wird wohl abgerissen.

    Die Ecke konnte nicht bebaut werden weil sie nicht zum Grundstück gehört und der kleine Brunnen mit den Bäumen drumrum erhalten werden sollte. Dafür finde ich die Betonung der Ecke ganz gut gelungen. Wenn man von der gegenüberliegenden Seite von der Danziger aus auf das Gebäude sieht erscheint es trotz der Höhe nicht so massiv wie es ist. Das Gelände ist leicht abschüssig und das Haus liegt etwas tiefer und sieht genauso hoch aus wie die anderen Ecken. Es passt sich auch an das Nachbargebäude an uns ist kaum höher als dieses.
    Im Vergleich zum Sozialpalast (der im Detail ja gar nicht so schlecht aussieht) wiederholen sich nicht alle Fassadenteile über die gesamte Fläche. Ein interessantes Detail ist dass denn's sein sonst grünes Logo offenbar nur in grau anhängen durfte. Da werden bestimmt keine Satellitenschüsseln rangeschraubt.

    Thulestraße

    Hier sind zur Dokumentation Fotos des derzeitigen Zustandes. Nach den Planungen für das Gelände sollen alle Gebäude darauf abgerissen werden. An Stelle der Häuser an der Straße die von einem Kindergarten genutzt werden soll eine Tiefgarageneinfahrt entstehen. In diesem Block und auch gegenüber wurden noch vor wenigen Jahren Häuser gebaut die sich an den Straßen orientieren.
    Die vorhandene Bebauung könnte man bestimmt auch erhalten und ausbauen und damit ein städtisches Quartier planen.





    Die Fotos sind von mir.

    Pankower Tor

    An einer der lautesteten Kreuzungen des Bezirks wurde ein wirklich nicht schönes Bürogebäude aus DDR-Zeiten abgerissen. Gehört das Gelände zum o.g. Projekt http://www.deutsches-architekt…hp?p=471233&postcount=307 ?
    Dort sieht es so aus als käme stattdessen nur Abstandsgrün hin. Eine Bebauung würde hier besser hinpassen als eine Freifläche ohne Aufenthaltswert.
    Der frühere Zustand ist gut bei google maps zu sehen, der jetzige hier:



    Die Fotos sind von mir.

    Stellt sich nur die Frage welcher Parkplatz gemeint ist, vor oder hinter dem Haus. Ich denke mal davor ist auch zu "verkehrsgünstig gelegen".
    Die Fläche hinter dem Haus ist kaum einsehbar und jedenfalls besser als Turnhallen von Schulen zu belegen.

    Flughafenstr. 72 und Maybachufer 36

    Diese Entwürfe liegen stilistisch meilenweit auseinander, wobei der erste mir wesentlich besser gefällt als der Retrostil am Maybachufer.
    Merkwürdig an der Flughafenstr. ist aber dass es verdammt ähnlich mit dem Neubau von Graft in der Danziger Str. sowohl von der Fassade als auch von der Nutzung ist:

    Das Gebäude steht übrigens kurz vor der Vollendung. Das Foto ist von mir.