Beiträge von Rainer Tee

    Es ist mir ein Rätsel wie man über noch nicht mal 30 Jahre alte Gebäude ein solche hasserfülltes Urteil sprechen kann. Was ist an dem was stattdessen gebaut wird soviel besser?
    Wenn eine Stadt "in einem Vierteljahrhundert" aus dem Boden gestampft wird kann die Qualität nicht besonders gut sein.
    Ist eine "gedeihliche Entwickung" ein Viertel aus Luxuswohnungen und Hotels? Sowas kann man woanders in der der Welt besichtigen. Das ist dann das Ende der Stadtentwicklung. Gute Nacht!

    Im Gegensatz zu vorstädtischer Bebauung sind in den Bauten der Wilhelmstraße im EG viele Gewerbeflächen vorhanden. Das kann man von vielen anderen Plattenbauten wie aktuellen Neubauten in der Innenstadt nicht behaupten.
    Der breite Parkstreifen vor der Häuserzeile scheint mir wie geschaffen für einen echten breiten Radweg nach niederländischem Vorbild.

    Man hat den Eindruck, dass hier einige Nutzer nur deshalb den Abriss fordern, weil ihnen die Häuser nicht gefallen. Wenn man aber alle Häuser abreißen wollte, die irgendwem nicht gefallen, dann könnte man fast ganz Berlin abreißen.


    Dem kann ich nur zustimmen!
    Nicht nur in Berlin (Ost und West) wurde in der Vergangenheit viel zu viel abgerissen. Es ist immer schwieriger und meistens besser Vorhandenes weiter zu entwickeln und zu ergänzen ohne alles zu zerstören.

    Persönliche Angriffe und Spott auf Meinungsäußerungen und Tatsachenbeschreibungen in diesem Forum finde ich unterirdisch und gehe nicht weiter darauf ein.
    Von der autogerechten Stadt hat man sich schon vor Jahrzehnten verabschiedet und Fahrradfahrer gehören nicht auf Gehwege.

    Was wäre denn eine realistische Alternative gewesen in diesem Umfeld?
    (Änderung des sozialistischen Stadtgrundrisses ist ja wohl keine ernsthafte Alternative)


    Ist eine Straßenbreite wie weiter hinten die Greifswalder Straße unrealistisch? Die Kreuzung Mollstr./Otto-Braun-Str. ist für Fußgänger und Radfahrer absolut unattraktiv und gefährlich. Diese Ecke mit den alten und neuen Kästen bietet keinerlei Aufenthaltsqualität.

    Es wird ein weiteres ödes Gebäude an dieser zu groß geratenen Straße. Der sozialistische Stadtgrundriss der siebziger Jahre wird dadurch zementiert. Hier laufen nur Touristen rum weil es fast nur noch Hotels gibt und Einheimische rauschen hier nur durch wenn sie nicht im Stau stehen.

    Und genau da ist der Zusammenhang mit der Bebauung. Wenn man heute neue Häuser entlang der Getraudenstraße baut legt man sich auf diese Straßenbreite fest. Sie sprengt den Maßstab der Fischerinsel. Petriplatz und Fischmarkt sind heute nicht mehr wahrnehmbar.

    Sorry, Rainer Tee, aber das ist eine viel zu einfache und teilweise völlig überholte Ansicht. 1. 95% alle Autos parken - 5% fahren im einem typischen 24h Zyklus in einer typischen westlichen Grosstadt. .


    Sorry Oranien, aber diese Verteilung spielt in der Gertraudenstraße auf der Fischerinsel keine Rolle. Dort gibt es je Richtung drei Fahrspuren plus Busspur, machmal vor der Kreuzung sogar fünf (!) Fahrspuen pro Richtung. Parken ist bis auf wenige Ausnahmen auf der Mühlendammbrücke nicht möglich. Es ist also der rollende Autoverkehr das Problem.


    Wenn man sich mal historische Fotos dieser Straße ansieht merkt man den Unterschied.

    Das hier ist ein Forum wo alle Teilnehmer ihre Ideen einbringen können, ob sie realistisch sind oder nicht. Persönliche Anfeindungen statt Argumente langweilen mich aber extrem.


    Die Idee einer Überdeckelung von überdimensionierten Straßen in der Innenstadt lösen aber kein Problem sondern verstecken es nur.


    Wie hier schon erwähnt kann Berlin nur von Kopenhagen oder Amsterdam lernen die schon viel weiter sind in diesem langwierigen Prozess als wir hier.


    Die zu groß geratenen Straßen wie auch die Gertraudenstraße müssen auf ihre historische Breite reduziert werden wobei den öffentlichen Verkehrsmitteln, Fußgängern und Radfahrern ausreichend Platz gegeben werden muß und der Rest für privaten Autoverkehr bleibt. So einfach ist das!

    Mit dem Abriss dieser Gebäude wird kein Wohnraum vernichtet und sie konnten höchstens schlecht als solche umgebaut werden. Auch nach außen waren sie eine Geschmacksverirrung der 70er Jahre. Städtebaulich kann es nur besser werden.


    Hier war übrigens früher der FB Stadt- und Regionalplanung der TU untergebracht.


    Wenn ebenso hässliche DDR-Bürogebäude verschwinden interessiert sich auch keiner dafür (z.B. an der Prenzlauer Promenade).

    Danke für die vielen Infos und Fotos aus Moabit und Hansaviertel. Da habe ich mal gewohnt und kriege sonst kaum noch was mit.
    Die "Oase" propagiert leider antiurbanes Wohnen. Zitat: "Der perfekte Rückzugsort auf 4000 Quadratmetern, abseits des Mainstreams, mitten in der Metropole." Klingt nach gated community.

    Das trifft m.E. auch auf die Gebäuderiegel zu beiden Seiten des RF zu. Es sind funktionierende und z.T. modernisierte Bauten die schon in die Innenstadt passen. Was dagegen nicht paßt sind die überbreiten Verkehrsschneisen wie Spandauer, Gruner-, Gertrauden- und Karl-Liebknecht-Straße. Sie zerschneiden die Stadt in Stücke so das man keinen Zusammenhang zwischen Hackeschen Markt, Klosterviertel und Fischerinsel sieht. Wenn diese nicht wesentlich kleiner als jetzt werden erreicht man nie die gewünschte Urbanität in der Mitte Berlins.

    Auch wenn eine Bebauung des RF aktuell nicht zur Debatte steht wird sie irgendwann kommen. Schließlich ist diese öde Fläche das historische Zentrum Berlins.
    Alle drei Entwürfe haben gute Ansätze. Es ist schwierig den als Solitär gebauten Fernsehturm mit einzuplanen. Die nicht als Solitär gebaute Marienkirche muß wieder komplett umbaut werden. Das geht aber nur wenn man die überdimensionierte Schneise der Karl-Liebknecht-Straße radikal verkleinert und an den Riegel auf der anderen Seite verlegt. Der Platz dafür ist sogar vorhanden.