So richtig weiss ich nicht was ich deinem Kommentar anfangen soll. Was genau soll denn hier "nicht zu viel Beachtung" finden? Sind diese Personen nicht gemeldet, wohnen und arbeiten hier? Ich hatte peripher mit einigen zu tun. Besonders jene aus dem IT Bereich sind in Leipzig direkt in den Arbeitsmarkt. Hatten nach ein paar Wochen eine Wohnung gefunden. Die Kinder sind in der KITA und in den Schulen. Das ist leider nicht bei allen so.
Mir ging es bzgl. des "nicht zu viel Beachtung" darum, dass dieser Bevölkerungsanstieg vor allem der Kriegssituation in der Ukraine zuzuschreiben ist und damit keinen Trend oder einen Hinweis auf die Entwicklung in den nächsten Jahren darstellt. Natürlich sind die Menschen aus der Ukraine "real" hier. Und vielleicht werden viele von ihnen auch hier bleiben und die Stadt muss die Strukturen dafür schaffen. Mir ging es wie gesagt eher darum wie aussagekräftig die jetzige Bevölkerungsstatistik für die zukünftige Entwicklung ist.
Und bevor du scharfsinniger Soziologe meinen Kommentar noch einmal im Thread "Unsinniges" zitierst - was bei einer offiziellen Statistik aus dem Melderegister der Stadt, schon etwas merkwürdig ist - wäre auch interessant wer denn so erwartungsgemäß wieder zurückkehrt?
Ich bin kein Soziologe und auch in keinem angrenzenden Bereich tätig.
Ich habe deinen Beitrag nicht in dem Thread gepostet. Aufgrund eines technischen Problems wurde nur das Zitat, ohne meinen Kommentar, in diesem Thread gepostet. Während meiner Bearbeitung des Posts, um den Kommentar anzufügen, wurde der Beitrag bereits von einem Mod in den Thread "Unsinniges Zitieren" verschoben. Der Threadtitel bezieht sich ja wohl klar auf meinen Post aufgrund des fehlenden Kommentars. Also kein Grund sich angegriffen zu fühlen.
Welche "Gastarbeiter" der ersten Generation mit knapp 4 Mio. Türken, knapp 900.000 Italiener, knapp 450.000 Griechen, und knapp 200.000 Vietnamesen in Deutschland ist denn groß zurückgekehrt? Die heutige hohe Multikulturalität der westdeutschen Großstädte ist dann so eher ein Zufall?
Wo habe ich das denn in Frage gestellt? Die Frage ist, ob das mit den jetzigen Flüchtlingen aus der Ukraine vergleichbar ist. Da spielt neben dem Kriegsgeschehen sicher auch die Frage des EU-Beitritts der Ukraine in den nächsten Jahren eine Rolle. Aber die Stadt sollte natürlich davon ausgehen, dass sich ein großer Teil hier niederlassen wird.
Das sind alles ganz normale Migrationsprozesse welche über längere Zeiträume die mittlerweile so klassischen Stadtgesellschaften der westlichen Hemisphäre bilden. Der starke Anstieg der Bevölkerungszahlen im Einklang mit dem wesentlich gesteigerten Lebensstandard seit den 1960er Jahren, ist eben vor allem auch auf Migration gefusst.
Was da in jetzigen Migrationsprozessen in Leipzig so anders sein soll, weiss ich nicht. Die rund 10.000 EW aus Syrien stellen heute auch die größte Gruppe in Leipzig. Und meine Güte, natürlich ist das was in Leipzig passiert nicht auf jede andere Stadt zu projizieren. Weder in Stuttgart noch in Düsseldorf, da es politisch wie geografisch vorgeprägte Migrationsstrukturen in den jeweiligen Regionen und Städten gibt. Aber auch nicht in Dresden oder Chemnitz, da es sich bisher und über die letzten zehn Jahre überhaupt nicht widergespiegelt hat. Stichwort Sekundärmigration.
Also mir wäre es lieber, wenn Kriegsflucht kein "ganz normaler Migrationsprozess" ist und als solchen betrachte ich ihn auch nicht.
Ich weiß nicht ganz, warum du jetzt den Lebensstandard und die Entwicklung seit den 60ern anbringst. Ich habe kein Problem damit, wenn allgemein Flüchtlinge oder Migranten sich hier ein neues Leben aufbauen. Das Problem dürfte dann vielleicht eher die Ukraine bekommen, bei fehlenden Rückkehrern. Sollte in Leipzig gut bekannt sein.