Beiträge von Sapperlott

    Siehst Du das nicht etwas zu optimistisch? Ich kann natürlich nicht in die Köpfe von 11 Mio Baden-Württemberger reinschauen, selbst in der heißesten Phase hat sich nur ein Bruchteil ernsthaft damit befaßt und v.a. geäußert.


    Aber Quer & Tief & Durchgang heißt Bäume fällen, Park aufbaggern, Bahndirektion stutzen, ewige Baustelle, Nesenbachdüker, Tief-Keller-Dunkel, ...
    Soweit ich mich erinnere war die Baumfällung Ausgangspunkt der heftigsten Proteste und Eskalation mit der Folge bundesweiter Aufmerksamkeit über Schlichtung bis mindestens indirekt zur Volksabstimmung. Mindestens 60.000 bis 150.000 Demonstranten wurden geschätzt. Weit mehr als die Montagsdemos zuvor mobilisieren konnten.


    Dann lass Dich mal aufklären von einem, der da ganz vorne mit dabei war:
    Die Baumfällaktion am schwarzen Donnerstag war illegal, weil ein Verbot des EBA bereits bestand, aber in "dunklen Kanälen" zurückgehalten wurde, was im Nachhinein ja auch bekannt wurde. Wie bereits dargelegt ging es den meisten der damaligen Gegner genau darum: auf welche Art und Weise hier unbezahlbarer Murks durchgeprügelt werden soll! Ich hatte am schwarzen Donnerstag einen Presseausweis um den Hals und habe den Aufforderungen der Polizei immer ganz brav folge geleistet, schon wegen sündteuer Profi-Foto-Ausrüstung und dem Ziel Bilder statt Protest! Hat mir nichts geholfen, ich wurde 6 Mal voll vom Wasserwerfer erwischt, weitab aller Wege und sogar mitten im Biergarten, als die die Presse gezielt von den Tischen schossen (wenn ich wüsste wie das hier mit den Uploads funzt, würde ich dazu auch ein Bild von mir einstellen mit Wasserwerferstrahl direkt von vorn, Sekundenbruchteile vor Einschlag auf dem Objektiv, sichtbar unter Biergartenschirm, das jeden Zweifel ausräumt)! Um 12:30 Uhr gab es eine Pressemeldung der Polizei, dass die Demonstranten nun Pflastersteine werfen würden, blöd nur, dass es im Nachhinein dann eine einzige Kastanie auf gepanzerten Wasserwerfer war und noch blöder, dass diese Pressemeldung von einem "Sympathisanten" bereits 11:30 ins Netz gespielt wurde. DAS brachte bei der Demo danach (um die neutralen ORF-Zahlen zu verwenden) 120.000 Menschen auf die Straße! Um die Parkbäume ging es dabei nicht wirklich, sondern um die Legitimation diese zu Fällen um damit wie beim Nordflügelabriss viel früher als notwendig weitere Fakten zu schaffen! Es ging darum, diesen Wahnhof IN GEPLANTER FORM zu verhindern!
    Die Gruppe in der ich mich bewegte, sprach sich übrigens auch ganz massiv gegen die "Parkbesetzung" durch das Camp der Berufslinken aus, weil uns klar war, dass uns das in der schwäbischen Öffentlichkeit nur schadete!
    Und ebenso war natürlich auch der Juchtenkäfer nur Mittel zum Zweck und niemand wirklich am diesem Getier interessiert, außer ein paar Öko-Extremisten.
    Hat aber leider seitens Bahn und Politik funktioniert, "die Gegner" komplett in diese Ecke zu drücken um das Stimmvieh zur Stimmabgabe pro S21 zu treiben ohne sich mehrheitlich überhaupt über das Projekt informiert zu haben, gehört zur real möglichen Demokratie und alles andere ist realitätsfremde Spinnerei. Daher wurde das Plebiszit von dieser "Halbhöhen-Gruppe" auch genau so akzeptiert und die Gegnerschaft damit im Anschluß auf ein paar weltfremde Ideologen geschrumpft!

    Wir sprechen über S21 vs. K21, Kombibahnhof war damals vielleicht schon in manchen Köpfen, aber längst nicht als Hauptalternative zu S21 in der Diskussion.
    ....
    Was aus all dem für die Diskussion in Stuttgart bleibt, ist nur noch die Idee, den Tiefbahnhof mit oberirdisch zu ergänzen, also Kombibahnhof. Dann wäre es klug, etwas weniger auf S21 als Durchgangsbahnhofskonzept, welches im Kessel logischerweise als Tiefbahnhof zu realisieren ist, einzudreschen.


    Nochmal:
    Bis auf ein paar Baumkuschler hatte auch unter den Gegnern damals niemand ein Problem mit einem Tiefbahnhof an sich, sondern nur und ausschließlich mit dem Projekt S21 wie es damals geplant war (8 Gleise und absehbare Kostenexplosion unter kompletter Aufgabe des bisherigen Bahnhofs). Zu allem anderen war die Bahn nie gesprächsbereit, während ich mich nicht erinnern kann, dass irgendjemand bei K21 eine unterirdische Durchgangsergänzung kategorisch ausgeschlossen hätte! Sicherlich wäre es Unsinn und Kostenwahn gewesen, K21 mit dann 24-26 Gleisen durch S21 mit 8 Gleisen wie geplant zu ersetzen, aber z.B. einer unterirdischen Querung der ICE-Trasse von Mannheim über den Flughafen nach München zur NBS und nach Zürich/KA hat doch nie jemand ernsthaft widersprochen außer einer Handvoll Parkbaum-Bewachern.
    Es war doch sogar Yodas Schlichterspruch dass eine Kombilösung das einzig sinnvolle wäre, worüber die Bahn dann 2 Wochen später nichtmal mehr diskutieren wollte!


    Dass man, wenn die Bahn sich auf S21 wie geplant und sonst nichts versteift und selbst den Schlichterspruch mit allem was die Schlichtung ergeben hatte ignoriert, sich darauf konzentrieren muss das Ding dann eben komplett zu Fall zu bringen, ist doch die reine Logik!
    Sei doch mal ehrlich, was wäre denn gewesen, wenn die K21-Bewegung plötzlich zur Kombi21 umgeschwenkt wäre? Es hätte dann geheißen dass auch die Gegner jetzt von S21 überzeugt sind und ihre ehemalige Kritik nun mit viel zu teurem Schnickschnack rechtfertigen wollen.


    Über die unterirdische Querung hätte man als Ergänzung zu K21 diskutieren können, wenn man überhaupt bereits gewesen wäre über K21 zu diskutieren, anstatt wie ein kleines Kind auf den Boden zu stampfen "K21 wird es die nächsten 100 Jahre nicht geben, wenn ihr S21 stoppt, lassen wir Euren Kopfbahnhof voll ganz verfallen und es gibt gar nichts!"

    Aber "verarscht" ist glaube ich das falsche Wort, denn das würde ja Vorsatz und Absicht, ggf. zu seinem eigenen Vorteil voraussetzen (Wäre das alles von der DB so vorausschauend bauernschlau eingefädelt gewesen, hätte sie ja durchaus noch ob ihrer Schlitzohrigkeit einen Funken Restrespekt verdient). Das sehe ich nun nicht. Es ist m.E. vielmehr ein unglaubliches Unvermögen bei der DB, der Politik, der Verwaltung, solche Megaprojekte halbwegs in den Griff zu kriegen. Kollektivversagen und Instinktlosigkeit.


    Die Beweisführung ist freilich schwierig, nachdem es bei der Bahn aber auch aus der eigenen Expertenriege Warnungen gab (inkl. dem Risikokatalog des damaligen technischen Projektleiters von S21) und die ganzen Gutachten der Gegner von hochangesehen Instituten, müsste man den Verantwortlichen wirklich grenzenlose Dummheit unterstellen, wenn die da wirklich nichts geahnt haben können!
    Den "Gegenbeweis" trat nun auch nicht gerade die Stellungnahme von Bundesmutti an die Bahn damals an, in dr, nach dem die Herausgabe gerichtlich erstritten wurde, über zwei Drittel geschwärzt waren, als ginge es um ein Rüstungsprojekt modernster militärischer Hochtechnologie!
    Muss man wirklich ein Schelm sein, dabei böses zu denken?
    Zieht sich ja bis in die jüngsten Tage, keine 3 Wochen nachdem die nochmal ausdrücklich an der Eröffnung 2021 festhielt, verkündete man, dass es doch 2024 wird, dies aber dann in jedem Fall und zeitgleich tauchten Ausschreibungen der Bahn auf mit Option bis 2027!


    Genau wie bei VW (ist zu 20% ja auch Eigentum des Steuerzahlers und damit unter dem Einfluss der Politiker), man will solange von nichts etwas gewusst haben bis einem die Beweise um die Ohren geschlagen werden und anstatt zumindest dann endlich die Karten auf den Tisch zu legen, streitet man alles andere weiterhin ab, bis 2 Monate später auch da die Lüge ans Licht kam!


    Da bekommt man mittlerweile bei allem, bei dem unsere Politiker (völlig egal welcher Partei) ihre dreckigen Griffel mit drin haben nur noch Blutdruck! :gewehr:




    ...und klar sind die Extremen immer lauter, wie z.B. auch der Pfarrer, der die Gegner aus der Stadt prügeln lassen wollte oder der Malle-Prolet als einer der Proler-Führer mit seinen "tu ihn unten rein"-Malle-T-Shirts, aber ich war dabei und weiß wovon ich rede, statt vom "Hörensagen" dummes Zeug zu verbreiten! Bei der allerersten (und bislang auch einzigen) Sitzblockade meines Lebens, saß ich zwischen 2 mittelständischen Unternehmern, einem stadtbekannten Architekten mit großem Büro, einem Daimler-Manager, und einem Professor der Geologie! Ohne diese "Gruppendynamik" hätte ich mich da auch nie hinsetzen lassen und weil die ganze Sitzblockade sich damals so zusammensetzte, hat der Vor-Ort-Einsatzleiter der Polizei vor unseren Ohren mit seinem Chef gefunkt: "Die können wir nicht wegtragen, Sie haben ja keine Ahnung was da vor uns sitzt! Wir kommen in Teufels Küche, die scheißen uns zu mit ihrem Einfluss und Geld!"
    Das war noch am Anfang beim Nordflügel-Abriss, da hatte noch keiner mit "solchen" Demonstranten gerechnet, da ging es aber auch noch vor allem um die Vorgehensweise der Schlappus-Regierung die dann ja im schwarzen Donnerstag gipfelte. Dass eine solche Bewegung dann natürlich von Berufsdemonstranten und linken Gruppen zu instrumentalisieren versucht wird, liegt im System dieser unserer Demokratie, das siehst Du schon völlig richtig, deswegen gab es damals ja auch intern Querelen zwischen dem linken Flügel der Parkschützer und eben dieser durch das Großbürgertum vertretenen Seite. Denke ohne diese Berufslinken hätten wir das Ding zu Fall gebracht, denn Einfluss und Geld für entsprechende gemäßigte und objektive Öffentlichkeitsarbeit war soviel da (es kamen unglaubliche Spendensummen zustande) dass man den Spieß von Schlappus und Ohne-Bürgermeister-Schuster hätte rumdrehen können!
    Du siehst es aber ebenso richtig, dass es dieser ursprünglichen "Nordflügel-Bewegung" nie darum ging, S21 um jeden Preis zu verhindern, sondern ganz schwäbisch: "entweder richtig oder gar net und so scho gleich zwoimal net!"
    (war inkl. mir auch sonst keiner je am Bahnhof vor Nordflügelabriss bei Stockers Sekte und inkl. mir den meisten bis dahin noch gar nicht richtig bekannt welch Murks die bauen wollen, inkl. mir die meisten bis dahin sogar für S21, doch auf die Art an der Demokratie vorbei "Fakten schaffen", das ging gar nicht und das zog die Leute ganz spontan von der Halbhöhe zum Bahnhof, wo wir dann tatsächlich im Maßanzug auf dem Boden saßen weil direkt von der Arbeit dorthin geeilt und per damals noch "unüblichem" IPhone immer mehr Leute zusammentrommelten!)

    Sapperlott
    Dass unbestreitbare Vorteile in Sachen Stadtentwicklung (was wäre heute die Perspektive für Stuggi ohne die Gleisflächen?) und brauchbare Schienenanbindung von Flughafen und Messe von vielen Gegnern vehementst bestritten wurden (weil natürlich die „Gegenkonzepte” hier für jeden ersichtlich in der Gegenüberstellung mit S21 exakt 0,0 Brauchbares zu Tage förderten) -


    Och nö, komm', das ist nun aber echt zu billig!


    Kaum ein Gegner hat die Vorteile einer Flughafenanbindung ernsthaft bestritten (Extrem-Ökos mal ausgenommen) und die der Messe schon zweimal nicht! (die Gegner bestanden nämlich zum Großteil nicht aus "Linksautonomen" und "Schnuffeltuch-Ökos", sondern aus der Halbhöhenlage, Ingenieuren, Managern, Architekten, Unternehmern, leitenden Angestellten, etc.!) Es ging einerseits um das damalige Konzept dieser Anbindung (dass sich der Fernverkehr mit der S-Bahn das Gleis teilen soll und dann der gesamte S-Bahn-Verkehr der Stammstrecke zusammenbricht, wenn ein Fernzug Verspätung hat. Hat am Ende ja die Bahn selbst sogar eingeräumt), andererseits ging es darum, dass diese Vorteile nicht groß genug sind damit das ganze Projekt zu rechtfertigen (und auch das sieht ja nun offensichtlich die Bahn selbst so, wenn sie aus 100 Fernzügen jetzt 6 macht).


    Wann schnallst Du eigentlich endlich, dass wir hier alle verarscht wurden und die Dummen sind und dieses kindische "Kriegerles-spielen" zwischen ehemaligen Gegnern und Befürworten nur noch Dummheit ist? Spätestens mit Kostenexplosion und den neuesten Kastrationen, sitzen wir doch alle in einem Boot!

    Zürich war immer ein Argument Pro S21, weil selbst Zürich einen Tiefbahnhof hinzugebaut hat, sprich Verabschiedung vom Kopfbahnhofkonzept. Ähnlich Leipzig, wo trotz größtem Kopfbahnhof noch ein Citytunnel für u.a. Fernbahn hinzugebaut wurde.


    Nicht so ganz!


    Das war aus den von Dir genannten Gründen eher das Argument, dass S21 mit nur 8 Gleisen ohne Kombilösung viel zu klein sein wird, denn gerade Zürich nutzt diese Kombi für einen der weltweit besten "integralen Taktverkehre", welcher eine exorbitant höhere Fahrzeiteinsparung bringt, als ein 8-Gleisiger Durchgangsbahnhof je könnte!
    Was nutzt es mir, 10 Minuten früher in S21 anzukommen, wenn ich dann 20 Minuten auf den Anschlusszug warten muss?

    ... und die Bedeutung des Flughafen-Bahnhofes wird völlig überschätzt (nochmals, der Flugverkehr sollte eher reduziert werden).


    Naja, Flugverkehr kann man diskutieren, zumal das Drehkreuz FFM ja von S-HBF in 60 Minuten zu erreichen und die Bahnfahrpläne eh nicht auf die Flugpläne abgestimmt werden können. Obendrein muß Economy meist 120 Minuten vor Abflug zum Check-in, das relativiert die Fahrzeit dorthin nochmals, denn die Anbindung ist mit der S-Bahn ja vorhanden. Last but not least fliegen die meisten mit nicht umbuchbaren Billig-Tickets und rechnen bei der Verlässlichkeit der Bahn deswegen noch einen eventuellen Umstieg ins Taxi mit ein, summa summarum macht sich ein Nicht-Geschäftsreisender einen halben Tag vor Abflug auf die Socken, ob nun S-Bahn oder ICE. Das wird in der Tat überbewertet!
    Du solltest aber nicht vergessen, dass auch die Messe dort ist und Flughafen-City als Bürostadt immer größer wird! Gerade weil es direkt an der BAB liegt, stellt der bestehende S-Bahn Anschluss mit 45-60 Minuten Fahrzeit ab HBF (inkl. Umstieg und Warten) auch keine ernsthafte Konkurrenz zum Auto dar und wenn man auf der einen Seite um Reduzierung des Flugverkehrs wirbt, wäre es unpassend auf der anderen Seite dann auf das Auto zur Anfahrt zu verweisen!
    Da wären 100 Züge pro Tag mit 6min ab HBF schon ein Argument gewesen für Flughafencity-Pendler und Messe-Besucher, aber auch für Business-Flieger, die in der Bahn die 1.Klasse nehmen und damit richtig Geld einbringen, statt mit Auto, Taxi oder Mietwagen zum Flughafen! (und die kämen ja auch aus Ulm, MA/LU, KA, etc. und nicht nur aus S-City für eine Station)

    Schlimm. Aber das läßt sich nun wirklich nicht auf S21 zurückführen. Oder doch? Irgendein indirekter Zusammenhang über verfügbare Finanzmittel wird sich doch konstruieren lassen.


    Schau:
    Nehmen wir mal an, Du verdienst 250K-Euro pro Jahr und hast "nur" 100K an Sparguthaben, Du fährst einen 911 weil Du Dir ihn leisten kannst.
    Jetzt kaufst Du Dir eine absolute Prunkvilla um 5 Mio, die Dich pro Jahr 180K Zins und Tilgung kostet und bestellst Dir als nächstes Auto einen Golf, ist der Zusammenhang jetzt wirklich konstruiert, wenn einer behauptet, Du hättest Dir wegen der Villa keinen neuen 911 bestellt?


    Ja, theoretisch könnte man bei der Bahn ganz anders denken und das niemals vergleichen, praktisch hat die Bahn aber eben einen Haushalt mit dem Betrag X, von dem sie jeden Euro nur einmal ausgeben kann und keinerlei Freiheiten, über Nettoneuverschuldung zu entscheiden wie ein privates Unternehmen!


    Der springende Punkt dabei ist ja, dass von Seiten der Bahn S21 einzig mit der Fahrzeitverkürzung gerechtfertigt wurde, da schon der bestehende Kopfbahnhof ja zusammen mit Leipzig jedes Jahr zu den pünktlichsten in ganz D zählte. Und dann weil nichtmehr genug Geld da ist, aus Sparzwängen (war übrigens die offizielle Begründung der Bahn für die Geschwindigkeitsbegrenzung des ICE4 auf 250) langsamere Züge auf die teuren Hochgeschwindigkeitsstrecken zu schicken, würde ich gerne als "perfide" bezeichnen, glaube aber, "pervers" trifft es besser bei 10Mrd S21 zu den paar gesparten Milliönchen durch die 250kmh.


    Deswegen werden die ICE nun im realen Fahrbetrieb 50kmh und im Potential 70kmh langsamer, weil man dann nach geltenden Vorschriften nichtmehr so viel Sicherheitstechnik und Sicherheitsniveau bei der Wartung benötigt, den gesamten Sicherheitsstandard runterfahren kann und damit Geld spart.
    Gerade auf den für teuer Steuergeld gebauten Hochgeschwindigkeitsstrecken, wo ein ICE3 bereits 300kmh fährt und 320kmh könnte, verlängert das nunmal die Fahrzeiten um 20%!
    Zugegeben, da immer mehr Hochgeschwindigkeits-Strecken aufgrund maroden Wartungszustands eh Geschwindigkeitsbegrenzung haben, relativiert sich das wieder, ist aber nach meiner bescheidenen Meinung der falsche Ansatz, wenn man andernorts absolute Unsummen in ein tiefergelegtes Schrägbahnhöfle verbuddelt. Egal, weil ist ja nun ums Eck und kann man nicht mehr mehr ändern, als noch mehr Geld in einer Kombilösung zu verbasteln damit das Ding dann wenigstens funktioniert, man sollte aber nicht so tun, als hätte das eine so gar nichts mit dem anderen zu tun.

    Wir oft müssen wir das noch diskutieren. Da wir in Zukunft durch autonomes Fahren sich einiges nochmal ändern wird glaube ich an alles, nur nicht daran, dass wir einen Engpass erleben werden,....


    Eine sehr gute Zusammenfassung!


    Falls Sie nicht stimmen sollte, ist S21 kompletter Murks weil es unter dem stetig steigenden Bahnverkehr zusammenbrechen wird und nicht mehr erweitert werden kann.


    Falls Sie stimmen sollte und autonomes Fahren den Bahnverkehr immer mehr verdrängt, war dieser Wahnhof komplett überflüssig und ein einziges finanzielles Fiasko für einen Wahnhof, den keiner mehr braucht!


    Oder sollte man wirklich mit aller Überzeugung davon ausgehen, dass die Zukunft keinerlei Veränderungen bringen wird und alles ganz genau so bleibt wie es ist, alles andere extrem unwahrscheinlich?


    o.k., ist mir echt noch nie aufgefallen und bin den Zug bestimmt schon 50 Mal über K-HBF bis DUS oder Duisburg gefahren. Gut, ich schaue in der Regel nicht ständig aus dem Fenster, aber vor HBF bekomme ich die Hohenzollernbrücke auch immer mit, allein schon durch die 10-15 Minuten Standzeit dort, hätte echt schwören können....:confused::keineahn::GD:

    Jupp, aber nur bei der öffentlichen Hand oder wenn selbige Interesse an dem Neubau hat!


    Für den "kleinen Mann" läuft's genau umgekehrt, da verhindert der Denkmalschutz erst eine sinnvolle Nutzung mit irrwitzigen, finanziell völlig weltfremden Auflagen wie z.B. hinterlüfteter Fassade nach EnEV für Wohnraumnutzung und Mindestdeckenhöhe bei gleichzeitig vorgeschriebener Bodendämmung und solange da noch ein einziger verfaulter Balken aufrecht steht, wird gar nichts platt gemacht.

    Sapperlott deine Aussage ist hier nicht richtig. Viele ICEs fahren von Frankfurt her kommend über den Kölner Hbf und machen dort Kopf. Manche fahren auch ohne zu wenden über Köln Messe/Deutz.


    Es ging aber nicht darum, wieviele ICEs in Köln Kopf machen, auch in Stuttgart starten und enden ja viele, auch wenn die Bahn die in ihren Planspielen zur Kapazitätsberechnung einfach mal alle nach München und Zürich durchgebunden hat. Es ging um ICEs von Stuttgart nach Essen/Dortmund und die fahre ich häufig ohne dass bislang auch nur einer davon in Köln Kopf gemacht hätte.
    Mag Zufall sein, vermutlich ist der Grund aber eher, dass Düsseldorf und Duisburg nur im Durchgangsverkehr erreichbar sind und für ICEs von Stuttgart/München nach Dortmund sich das mehr als Zwischenhalt aufdrängt, als Solingen/Wuppertal.


    Das Argument war ja, dass soviele Züge in Köln Hbf Kopf machen, dass man eher von Kopfbahnhof als Durchgangsbahnhof sprechen muss und das kann ich so eben nicht bestätigen. Ich kenne aber die Fahrpläne nicht und kann daher nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen.

    Sehe ich ähnlich, Großzügigkeit ist für BWLer schwer zu verstehen, zahlt sich in weichen Faktoren Volkswirtschaftlich sehr gut zurück.


    Jupp, Großzügigkeit kann sich auszahlen, aber nicht wenn die Kohle an allen Ecken und Enden fehlt, gerade auch in der Schieneninfrastruktur!


    Da wird mit 17 Minuten Fahrzeitgewinn für 10 Mrd Euronen geworben, während überall in Deutschland die Schienen so marode sind, dass mit einem Bruchteil des Geldes auf den meisten ICE-Strecken locker mehr als 30 Minuten rauszuholen wären und ich rede hier von popliger Sanierung, nicht von Neubaustrecken!


    Während in anderen Ländern (u.a. auch in Frankreich und Italien) die Hochgeschwindigkeitszüge immer schneller werden und z.B. der TGV schon jetzt deutlich schneller als der ICE aus dem Land der Ingenieurskunst ist, wird der ICE-4 mit 50kmh weniger Spitzengeschwindigkeit als bisherige ICEs bestellt, damit an Sicherheitstechnik und Wartung gespart werden kann! Ist das das gewinnbringende Image für Deutschland das Du meintest?


    Würde die Bahn überall (und vor allem dort wo es richtig klemmt, was in Stuttgart nie der Fall war) so mit der Kohle um sich schmeißen, würde ich Dir voll zustimmen, leider ist aber das Gegenteil der Fall, siehe u.a. auch Hohenzollernbrücke!

    Leider falsch, wer regelmäßig von Stuttgart über Köln nach Essen/Dortmund fährt wird feststellen, dass er nach Köln plötzlich in die falsche Richtung fährt..


    Echt? Da fährst Du dann aber mit einer anderen Bahn als ich, ich komme da immer nur einmal über die Hohenzollernbrücke und Deutz/Messe!


    Gibt zwar tatsächlich ein paar Züge über Wuppertal nach Dortmund (aber nicht nach Essen!), ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel und sicher nicht mehr als dann Kopfmachende RB und RE in S21, nicht wieder mit Halbwahrheiten Realitäten verdrehen!

    Dann stellt sich natürlich die Frage, ob denn soviel Umsatz mit der 1.Klasse gemacht wird, wenn großzügig gerechnet 3, 4 (?) Männeken pro Fahrt aus der 1.Klasse im Speise-Halbabteil sitzen :D


    Ich kenne die Zahlen der Bahn nicht, die der Lufthansa dafür aber umso besser und da gilt die eiserne Regel: Wenn die Business voll ist und in der gesamten Schweineklasse kein einziger Pax sitzt, kann der Flieger beruhigt mit Gewinn in die Luft! Ist die Schweineklasse komplett zugestapelt und die Business komplett leer, macht der Flieger in 90% der Fälle Verlust.


    Dürfte bei der Bahn ähnlich sein, weil auch da in der 2. überwiegend Sparpreisfahrer um 19 oder 29 Euro abzgl. BC-Rabatt sitzen und in der 1. hauptsächlich Flex-Vollzahler, was locker den Faktor 1:10 ergibt!


    Da machen dann ein paar Hansele die Wert darauf legen und auch dort nochmal richtig Umsatz machen, schon was aus, wenn man für genau diese lukrative Klientel den Speisewagen als Catering-Base eh mitführen muss!


    Bier aus dem Supermarkt oder aus dem Automaten ist billiger, und eine unbemannte Veschperecke kann man ja beibehalten, damit Du die Leute anquatschen kannst :D


    Klasse, die Geschäftsleute im Loro Piana Anzug stehen dann mit Tablet und der Bierflasche in brauner Papiertüte am Stehtisch und zischen sich einen wie die Kumpels vom Marienplatz Bank 5, hätte was, zugegeben, macht Brioni eigentlich auch Flaschenöffner?


    Ich bin bestimmt kein "Lackaffe" (auch wenn vorstehende Formulierungen dies vielleicht vermuten liesen) und gehe im Zegna-Anzug auch zum Brunnenwirt wenn mir mehr nach "Schweinebauch dunkel scharf" als nach 7-Gänge-Menü ist, umgekehrt auch mal in Jeans und Turnschuhen zum Karrer, wenn ich einfach Bock auf lukullische Genüsse habe, aber mit die Flaschbier "hau wech das Zeugs" im Anzug im Zug muss dann doch nicht sein!


    Zugegeben K/DUS würde ich den abkastrierten Speisewagen aufgrund unschlagbarer Fahrzeit wohl zähneknirschend hinnehmen, HH/B aber dann wohl doch den Flieger und MUC/FFM das Auto bevorzugen!


    p.s.: entspricht alles nicht vollständig der Wahrheit, wenn ich von K oder DUS den Milchkannen-ICE (über KA)zurück nehme, habe ich immer von Bahnhof große Tüte mit Flaschbier mit und mache dann den vollbesetzten Speisewagen glücklich, wenn ab FFM-Flughafen die Bahn den Service für beendet erklärt und ich ne Runde Flaschbier schmeiße. Ist mittlerweile zu meiner eigenen Tradition geworden, die Leute sind so dankbar wenn sie FFM mit dürstender Kehle vom Flieger in den Speisewagen stürmen und die Bahn ihnen den Stinkefinger zeigt! Da erzeugt dann ne Buddel Bier richtig leuchtende Kinderaugen bei erwachsenen Menschen und Geschäftsleuten!

    Ok, aber das hängt wohl davon ab, wie beschäftigt (in Eile), bequem oder alt man ist, dass man sich (nur) die Bummel-S-Bahn ohne Umstieg antut. Noch ist es bei mir nicht so weit (ich fahre allerdings mit der BC100 bevorzugt Fernbahn, möglichst ohne Umstieg).


    Nö, das hängt davon ab wie lange man auf den Anschluss warten muss und wie oft das wegen Verspätungen schiefgeht! Und in der Tat haben die wenigsten eine BC100 und deswegen ICE, EC und IC auch gar nicht auf dem Plan, womit sich der theoretisch mögliche Zeitgewinn sehr relativiert!

    Aber auch nur, wenn sie sonst keinen Sitzplatz mehr kriegen. Denn das Essen ist ... naja. Keiner fährt Bahn mit der Erwartung, gut zu speisen.


    Auch da drehst Du Dir die Welt wieder zurecht!
    ICH kennen keinen, der ein 1. Klasse Ticket ohne Reservierung in der Tasche hat und habe es auch seeeeeeeehr selten erlebt, dass die erste Klasse komplett besetzt war!
    Klar fährt keiner Bahn WEGEN dem Essen, das gab es früher mal zu Zeiten eines TEE-Präsident (bist Du vermutlich noch zu grün hinter den Ohren?), der Mampf ist ein Krampf, ohne Diskussion!
    Ad1 unter Geschäftsleuten im Termindruck aber meist immer noch besser als Mc Doof und Konsorten, ad2 aber auch gar nicht der springende Punkt, die großen Tische, ein frisch gezapftes Pils oder (wenn die Kaffeemaschine mal geht) ein schöner Cappuchino und sich dabei mit seinen Tischnachbarn unterhalten macht den Speisewagen aus, zwischendurch dann noch (wenn noch nicht ausverkauft) ein frischer Salat oder ein überbackenes Brötchen als Snack. Nebenbei läuft auch das gesamte Catering in der 1. Klasse über den Speisewagen, willst Du das dann auch einstampfen oder nur die lumpigen 6 Tische?


    Ich behaupte als Vielfernbahnfahrer, bei 3/4 der Fahrten ist irgendeine Panne in der Zuggastro. Daher ein hoffnungsloser Fall. Bitte einstampfen und Getränkeautomaten am Bahnsteig, an denen man sich mit Bier eindecken kann.


    Mit den Pannen gebe ich Dir Recht, vielleicht nicht 3/4 aber 1/3 in jedem Fall, aber das als Begründung die Dinger komplett einzustampfen anstatt das endlich auf die Reihe zu bekommen, wie jede Eckkneipe und jeder Ausflugsdampfer das kann, das wäre doch die totale Bankrott-Erklärung!


    Und ja, Pünktlichkeit wäre trotzdem wichtiger, gebe ich Dir auch Recht, sehe aber den Zusammenhang nicht!

    Ich weiß nicht, wie oft Du im Rheinland unterwegs bist, aber ich kenne wirklich keinen, der mit der S-Bahn von Düsseldorf, gar Duisburg, Essen oder Oberhausen nach Köln Hbf fährt, weil viel zu langsam.


    Ich bin da recht häufig unterwegs und eigentlich nur mit der Bahn, weil ich mit dem Auto nie und nimmer nicht in 2 Stunden nach Köln oder 2,5 Stunden nach Düsseldorf oder Duisburg komme und im Speisewagen auch noch am Tablet arbeiten kann.
    Du hast völlig Recht, kein Mensch fährt von Düsseldorf HBF oder Duisburg HBF nach Köln HBF (bei Oberhausen sieht das schon anders aus), es will aber auch nicht jeder von HBF zu HBF, weswegen man von WN-Neustadt nach Stadtmitte eben auch lieber die S-Bahn als den RE mit zweimal Umsteigen nimmt! Und gerade deswegen entlastet da ja den ganzen Kölner HBF beträchtlich!

    Außerdem kann man getrost die Speisewägen abschaffen und dafür das Take Away-Angebot an den Bahnhöfen verbessern


    Da würden die aber viele Leute (inkl. meiner Person) als Fahrgäste ganz verlieren, die selbst mit 1. Klasse-Ticket generell jede Fahrt von Einstieg bis Ausstieg im Speisewagen zubringen. Zugegeben, diese Gruppe ist klein im Vergleich, für die Bahn aber verdammt lukrativ, weil tatsächlich Großteils 1. Klasse-Vollzahler statt Sparticket-Abfahrer plus entsprechenden Umsatz im Speisewagen! (bin ein geselliger Typ und unterhalte mich generell mit meinen Mitfahrern, daher kann ich das verbindlich behaupten!) Auch die direkten Umsatzzahlen der Speisewägem liese sich noch stark erhöhen, wenn die Bahn nicht so ignorant wäre trotz volll besetztem Speisewwagen um 22 oder maximal 23 Uhr den Service einzustellen und ständig über die Hälfte nichtmehr da zu haben. Jede dritte Fahrt ist die Kaffeemaschine kaputt und gibt es nur noch Filterkaffee, Salat ist abends zu 80% aus, etc.p.p.