Beiträge von Faust

    "Moderner als modern"

    "Die Romantik ist die Wurzel der Moderne."


    Alle Romantiker wollten damals absolut modern sein, „abgelöst-sein“, universal, abstrakt, grenzenlos. Gegen Goethe und gegen die Aufklärung. Die Früchte spüren wir heute: mobil sein, globalisiert und vernetzt, hochtechnisiert und virtuell überall präsent. Aber auch – ortsverbunden, heimatstreu, volksnah und Glaube und Ruhe suchend.
    Und gute Kunst ist zeitlos, niemals „anti-modern“, nicht alt, nicht neu. Die Blätter mit intimen Briefen, romantischen Versen und Reise-Skizzen sind alt und zerbrechlich. Die Gedanken und die Gefühle, die sie beinhalten, sind dagegen zeitlos, sind auch unsrige, wie gerade geschrieben, sind privat und weltumfassend zugleich.
    Gute Architektur ist immer schön, egal wann, warum und wie sie gebaut ist. Wie die Musik von Beethoven, Mozart…. Wenn der Autor ehrlich ist, wird das Haus, das Gedicht, das Konzert gut. Eine „Camouflage“-Fassade kann keinen Betrachter überzeugen.

    "Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es".(Novalis)


    Ist das nicht modern?

    Hier soll nun aber ein Museum der Romantik entstehen. Da sagt interessanterweise aber ... (Mod: Zitat gekürzt. Für den gesamten Text das blaue Quadrat anklicken.)




    Ja, Sie haben absolut Recht. Das Senckenberg-Museum sieht nicht aus wie ein Dinosaurier. Und das Post-Museum - wie ein Briefkasten. Komisch, die Erweiterung des Stedeljik Museums in Amsterdam, die „Badewanne“ zeigt auch keine Sanitären Exponate.



    Ein Museum ist ein Museum ist ein Museum…
    Ich glaube, nach der Gilbert & Georges Parole „Kunst für alle“ und den Städel-Museums Leitsätzen - „Museum für alle“ und „Kultur für alle“, werde ich sagen – ein Museum war ein Museum war ein Museum…. Das Museum von gestern, verständlicherweise.
    Die Museen der Gegenwart und der Zukunft sind soziale Orte der Begegnung und Teile des öffentlichen Raums. Integration und Interaktion, Begleiten im alltäglichen Leben, aktiver Diskurs - das sind die neuen Charakterzüge des Zusammenlebens Museum-Mensch.