"Moderner als modern"
"Die Romantik ist die Wurzel der Moderne."
Alle Romantiker wollten damals absolut modern sein, „abgelöst-sein“, universal, abstrakt, grenzenlos. Gegen Goethe und gegen die Aufklärung. Die Früchte spüren wir heute: mobil sein, globalisiert und vernetzt, hochtechnisiert und virtuell überall präsent. Aber auch – ortsverbunden, heimatstreu, volksnah und Glaube und Ruhe suchend.
Und gute Kunst ist zeitlos, niemals „anti-modern“, nicht alt, nicht neu. Die Blätter mit intimen Briefen, romantischen Versen und Reise-Skizzen sind alt und zerbrechlich. Die Gedanken und die Gefühle, die sie beinhalten, sind dagegen zeitlos, sind auch unsrige, wie gerade geschrieben, sind privat und weltumfassend zugleich.
Gute Architektur ist immer schön, egal wann, warum und wie sie gebaut ist. Wie die Musik von Beethoven, Mozart…. Wenn der Autor ehrlich ist, wird das Haus, das Gedicht, das Konzert gut. Eine „Camouflage“-Fassade kann keinen Betrachter überzeugen.
"Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es".(Novalis)
Ist das nicht modern?