Beiträge von Dr.Luv

    Hochhäuser sind nicht nur teuer, sie verkörpern auch genau das Gegenteil von dem, was heute moderne Unternehmenskultur ist.


    Die modernsten Unternehmen wie Apple, Google, Facebook, Tesla, etc. residieren alle nicht in Hochhaustürmen und das hat sicher nicht den Grund, dass sich diese Konzerne es sich nicht leisten könnten. Wenn es nur um das Geld ginge, könnten diese Unternehmen alle in 1000m hohen Elfenbeintürmen sitzen.


    Hochhäuser sind aber letztlich alles andere als förderlich für Kommunikation und Unternehmenskultur, sind Sinnbild für die "wir da oben - ihr da unten"-Mentalität der Finanzbranche und diese Mentalität und Unternehmenskultur ist wie viele der Unternehmen und Institutionen, die durch sie geprägt wurden, bankrott und gescheitert.


    Und bei Unternehmen wie Daimler und Bosch kommt tatsächlich auch hinzu, dass die ganze Branche sich im Umbruch befindet. Niemand kann genau vorhersagen, wie schnell neue Formen der Mobilität sich tatsächlich im Markt durchsetzen werden, wieviel Investitionen bis dahin nötig sind und was es bedeutet, wenn die IT-Giganten ernst machen und mit all ihrem Geld und Software-Knowhow wirklich in die Serienproduktion von Automobilen einsteigen.


    Da ist es inbesondere für unsere vergleichsweise kleinen deutschen Unternehmen absolut vernünftig jeden Cent ins Unternehmen und in F&E zu stecken und nicht in sinnlosen Prestigeprojekte zu verpulvern. Kein Unternehmen hat mehr Erfolg, weil es tolle Hochhäuser baut.


    Außerhalb von Megacities sehe ich außer für Hotels und Luxuswohnungen (und davon haben wir in der Region jetzt auch bald genügend) keinen wirklichen Bedarf für Hochhäuser 100m+.

    Die Mobilität und damit auch die Automobilindustrie ist vielleicht im Wandel wie noch nie. Elektromotoren, autonomes Fahren, Digitalisierung, neue Mitbewerber wie Tesla, Google, Apple.
    Das erfordert Millardeninvestitionen und einen grundlegenden Wandel und das in einer insgesamt unsicheren Weltwirtschaftslage.
    Da ist es nur verständlich, dass Daimler keine hunderte Millionen Euro in ein Hochhaus steckt, sondern das Geld in Forschung, Entwicklung und seine Produktionsstandorte investiert.
    Außerdem geht der Trend in der Industrie sowieso weg von Hochhäusern. Campusartige Zentralen (wie sie auch Facebook und Google bauen) sind viel besser geeignet um Mitarbeiter auch interdisziplinär zu vernetzen, außerdem erzeugen Hochhäuser auch ein "wir Manager da oben, ihr Arbeiter da unten"-Feel. Das hat vielleicht zur ehemaligen Welt-AG Daimler gepasst, aber heute nicht mehr.


    Ich hab persönlich nichts gegen Hochhäuser, aber es hat schon Gründe, warum Daimler, Porsche, Bosch, etc. keine mehr bauen bzw. nur noch im eingeschränkten Maße.

    Für mich eine ganz klare Luftnummer. Die Stadtverwaltung tut gut daran, weiterhin einen gesunden Abstand von dieser Unternehmung und diesem Marketinggag zu halten, sonst steht man nachher blamiert bis auf die Knochen da.


    Da wird IMO einfach ein x-beliebiger von Chinesen für den chinesischen Markt kopierter..ähm entwickelter SUV genommen und ein anderes Logo draufgeklebt.


    Jedem, der sich in der Autoindustrie auskennt, weiß, dass so ne Klitsche nicht mal eben eine ganze Reihe Autos entwickelt und den Weltmarkt erobert.
    Das kostet viele, viele Millarden. Von Fabriken zu bauen, ein Lieferantennetzwerk in Europa aufzubauen, etc. ganz zu schweigen.


    Nur mal als Hausnummer. Der MQB-Baukasten von VW, auf dem Golf/Passat/A3/Octavia etc. basieren hat, soll 50(!!) Millarden gekostet haben.


    Da hat sich ein chinesischer Hersteller einfach eine längst vergessene deutsche Marke (die in Deutschland IMO relativ wertlos ist, aber im fernen Ausland vielleicht nach deutsch und damit qualitativ hochwertig klingt) gekauft, den Enkel vom Firmengründer als Marketingvehikel eingespannt und versucht damit die in China gebauten Autos in die Welt zu bringen.

    Also "hip" ist das Milaneo sicher nicht. Purer Mainstream für das bevorzugt sehr junge, weibliche Publikum. Als erwachsener Mann ist man da bei Breuninger und P&C sicher weitaus besser aufgehoben. Ob sich die Einseitigkeit dauerhaft so trägt, wird man sehen. Aber wenn nicht, können sich EKZ ja auch durch ihre Mieter immer wieder neu erfinden, von daher sehe ich zwar den derzeitigen Mietermix durchaus kritisch, aber das Projekt an sich immer noch positiv.

    Willst Du uns netter Weise verraten, was da genau gebaut wird, oder ist das noch streng geheim?


    Ich denke, weder noch...so wie ich gehört habe, braucht Bosch einfach zusätzliche Büroflächen in Feuerbach. Würde da aber definitiv von etwas unspektakulärem ausgehen. Das Hochhaus-Thema ist erledigt, auch aus Imagegründen.

    Dass Kaufhaus auch in 2014 noch profitabel geht, zeigt Kaufhof. Aber Karstadt wird seit Jahren von seinen Eigentümern und Managern ausgenommen wie eine Weihnachtsgans.
    Was auf keinen Fall aus der Immobilie bzw. der Fläche werden sollte, ist ein weiteres Einkaufszentrum.
    Nachdem 70000qm gerade auf den Markt gekommen sind, sollte man die Chance nutzen, zumindest einen Teil der Handelsfläche wieder vom Markt zu nehmen, um dem Handel auch noch mit Perspektive 5-10 Jahren organische Wachstumsmöglichkeiten zu erhalten. Auch mit Hinblick auf das nicht weit entfernte Dorotheenquartier.
    Daher am besten Neubau mit Handelsfläche im EG, max. noch im 1.OG und ansonsten Büroflächen.

    Gelungenes Projekt. Ich denke, Ludwigsburg ist auch groß genug um sich eine eigene Multifunktionshalle leisten zu können, zumal es ja auch regelmäßige Nutzer in der Stadt und im Umfeld gibt. Konkurrenz zur Porsche Arena sehe ich auch nicht gegeben. Dafür ist die Halle dann doch zu klein.

    Hier geht es nicht um ein paar "Parkplätze", sondern darum, ob ein Großeinkaufszentrum an dieser Stelle Sinn macht und in den letzten 10 Jahren haben sich diesbezüglich die Realitäten geändert. Die City blüht, die Königsbaupassagen kamen, das Quartier S kommt, im DaVinci-Projekt werden weitere Handelsflächen in der Innenstadt entstehen.


    Natürlich sollte eine Stadt Investitionen fördern, aber verantwortungsvolle Städteplanung heißt auch Kannibalismus zu verhindern. Es ist irrwitzig zu glauben, dass Kaufkraft für weitere 60 000 qm² einfach so auf den Bäumen wächst. Ganz im Gegenteil, das schlimmste steht unserer Region noch bevor. Es wird ein böses Erwachen geben, wenn allen klar wird, wie schlecht es Daimler wirklich geht und wie planlos das Unternehmen in dieser Krise reagiert. Wieviele zehntausend Jobs in der Region Stuttgart allein dadurch wegfallen könnten, will sich im Moment niemand ausmalen.


    Zumal es abstrus ist zu glauben, dass die Leute aus der Peripherie für die Galeria Ventuno extra nach Stuttgart fahren, wenn sie das gleiche Angebot viel näher auf der grünen Wiese in LB und Sindelfingen haben. Zum Einkauf in die Innenstadt dagegen kommen auch diese Leute, weil es ein besonderes Erlebnis ist, das eine Mall nicht bieten kann. Und genau da muss sich eine Großstadt wie Stuttgart positionieren.

    War eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis das Projekt eingestellt wird.
    Die große Zeit der Landesbanken ist vorbei. Es würde mich sehr wundern, wenn die LBBW in wenigen Jahren überhaupt noch die Hälfte der bisherigen Büroflächen benötigt.
    Schade um den eigentlich relativ gelungenen Entwurf, aber es ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes, dass man kurz nach einer existenzbedrohenden und immer noch andauernden Krise und vielen offenen Fragen über das künftige Betätigungsfeld als LBBW nicht jeder Tochterfirma teure, neue Firmenzentralen bauen kann.

    Allerdings. Menschen in den Keller, Autos an die Oberfläche. Das ist wirklich die Nachkriegs-Autostadt-Denke. Mit moderner Urbanität hat das nichts zu tun.

    Dito. Vorne wird es genauso aussiehen wie visualisiert und die Hinterseite ist auch absolut gelungen. Definitiv einer der besten Neubauten in der City in den letzten Jahren. Tolle Farben und Formen.

    Auf jeden Fall muss innerhalb des nächsten Jahres eine Entscheidung fallen.


    Entweder findet sich ein Investor, der das EKZ mit der genehmigten Anzahl an Parkplätzen baut. Und auch wenn es für den Einzelhandel insgesamt schädlich sein sollte, ist es halt so, weil die rechtsgültige Entscheidung vor vielen Jahren getroffen wurde und noch Gültigkeit besitzt.


    Oder es muss ein endgültiger Schlussstrich unter das Kapitel Mega-Mall auf A1 gezogen werden und ich denke bald wird dann auch der Leidensdruck der Bahn steigen, sich mit der Stadt auf eine für beide Seiten finanziell akzeptable Lösung in dieser Angelegenheit zu einigen. Denn von einem Grundstück, das die Bahn mit diesem Bebauungsplan nicht vermarktet bekommt, hat sie letztendlich auch nichts. Dann kann eine Neuplanung mit einer Mischnutzung aus einem kleineren EKZ, Wohnungen und Büros erfolgen, was IMO eher in die heutige Situation passt, als den Konsumtempel, den man vor vielen, vielen Jahren plante, als die Königstr. in einem ganz anderen Zustand war als heute, als es keine Königsbaupassagen, kein Quartier S, kein DaVinci etc. gab.


    Tendenz geht meiner Einschätzung nach ganz klar zu letzterem.

    Find ja die blinde Investorengläubigkeit von manchen auch amüsant, aber davon abgesehen ist an dem Gebäude wirklich nichts erhaltenswertes und außerdem sollte man was Gedenkstätten betrifft, auch nicht in Beliebigkeit verfallen und die dafür zur Verfügung stehenden Gelder lieber auf die fokussieren, die einem die Greueltaten der Nazis wirklich eindrucksvoll nahebringen.

    Man kann nur hoffen, dass das Porsche-VW-Tohuwabohu die Pläne (soweit einiger Maßen konkret) für das Porsche-Areal nicht verzögert.


    Porsche Holding wird most definitely ihren Hauptsitz nicht in Stuttgart, sondern in Wolfsburg oder Hannover haben. Damit ist der Gedanke Porsche-HH auf dem Pragsattel gestorben. Auch die Porsche AG in diesen extremen Zeiten besseres zu tun haben, als sich ein teueres, neues Bürogebäude ans Bein zu binden.


    Das Porsche-Autohaus sehe ich grundsätzlich durch die Entwicklungen nicht gefährdet.

    Wagahai, so einfach darf man sich das nicht immer machen, sonst brauchen wir keine Stadtplanung mehr, keinen Gemeinderat, keinen Bürgermeister. Dann bestimmt der, der am meisten Gewerbesteuer bezahlt oder am meisten Arbeitsplätze schafft. Und dann kann auch jeder Konzern einen Konsumtempel nach dem nächsten hinklatschen und wenn die Hälfte davon pleite geht, weil an jeglichem Bedarf vorbeigebaut wurde, dann hat das "nur" den kleinen Nebeneffekt, dass lauter leerstehende Riesenhandelsbunker rumstehen und Flächen auf Jahre für andere städtebauliche Nutzungen und Konzepte versiegelt ist. Das ist Wettbewerb pur.


    Die Pläne für die Galeria Ventuno bzw. für ein Einkaufszentrum dieser Dimensionen sind weit über ein Jahrzehnt alt. Ein Jahrzehnt, in dem viele Firmen Millionen in ihre Objekte auf der Königstraße investiert haben und sie damit wieder zu einer der Vorzeigeadressen in Deutschland gemacht haben. Die Innenstadt boomt und ist schöner, aufregender, lebendiger denn je. Damals gab es keine Königsbaupassagen und kein Quartier S und kein DaVinci waren in Planung.


    In die damalige Zeit hätte ein 40 000-60 000 qm²-EKZ auf A1 gepasst. Ob das heute auch noch so ist, muss man schon konkret hinterfragen dürfen, insbesondere nachdem sich bis heute kein konkreter Investor gefunden hat, der basierend auf dem rechtsgültigen BBPl. bauen will.


    Meine Position ist mittlerweile eigentlich, dass basierend auf dem gültigen BBPl. gerne gebaut werden kann. In der Parkplatzfrage sollte die Stadt aber weitesgehend hart bleiben. Im Zweifelsfall ist für die gesamte Stuttgarter Innenstadt ein kleineres EKZ mit weniger Parkplätzen besser als ein großes mit vielen.