Argh, ich kann es nicht glauben! Den Berliner Wohnungsbaugesellschaften sollte man jegliche Bauaktivitäten verbieten. Sie haben schon so viel kaputt gemacht und wüten immer weiter. Im ersten Augenblick dachte ich mir: Die Neubauten könnten durchaus akzeptabel werden. Doch dann die böse Überraschung: Für diese letztlich auch nur 0815-Kisten werden ohne Not zwei vielleicht nicht unbedingt denkmalwerte, aber ohne Frage erhaltenswerte Häuser platt gemacht. Wieso? Weshalb? Warum?
Beiträge von Japher
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Es bleibt sehr zu hoffen, dass der Denkmalschutz des Gloria-Palastes mit allen Mitteln verteidigt wird. Abgesehen von dem drohenden Verlust eines Baudenkmals (auch der Abriss des benachbarten 80er-Jahre-Baus wäre schade!) ist der vorgelegte Entwurf alles andere als überzeugend. Das Gebäude ist ohne erkennbaren Bezug zur Umgebung und vor allem viel zu überdimensioniert. Irgendwer hatte weiter oben mal geschrieben, dass der Ku´damm von einer kleinparzellierten Bebauung lebt. Dies zeigt sich deutlich angesichts dieses Entwurfs. Ein derartiger Riegel ist viel zu monton, um ein abwechslungsreiches Stadtbild zu erzeugen.
Erfreulich sind einzig die Dachschrägen, wobei die Dacheindeckung in der Visualisierung nicht sehr hochwertig scheint und zu allem Überfluss offenbar der des Gründerzeitaltbaus links gleichen soll. -
Die Gesobau hat sich die Mühe nur gemacht, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht, eine Billigsanierung mit dem üblichen Baumarktsortiment, wie sie bei Wohnungsbaugesellschaften sonst bevorzugt wird, nicht ohne weiteres durchzusetzen gewesen wäre.
Die eigentliche Einstellung des Unternehmens gegenüber historischer Bausubstanz offenbart sich ein paar Meter weiter in der Kavalierstraße 19, einem ebenfalls erhaltenswerten, aber nicht denkmalgeschützten Vertreter des Reformwohnungsbaus. Dort ist komplette Zerstörung angesagt: Vernichtung der feingliedrigen Kastendoppelfenster, Zerstörung der Fassadenornamentik durch Außendämmung, ein den Außenanblick beeinträchtigender Ausbau des Dachgeschosses...
Weitere Informationen gibt es hier: http://www.kavalierstrasse.de/ -
Das Haus ist zum Glück denkmalgeschützt. Vermutlich nur diesem Umstand ist die sensible hochwertige Sanierung zu verdanken. Andernfalls hätte man sich wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht, den Stuck und vor allem die schönen feingliedrigen Kastendoppelfenster aufzuarbeiten. Auch ein Staffelgeschoss wäre ohne Schutz sicherlich gekommen...
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In der Friedrichstraße droht eine weitere Entstellung eines m. E. unbedingt erhaltenswerten DDR-Baus. Dieses Mal betrifft es das Wohn- und Geschäftshaus schräg gegenüber des Friedrichstadtpalastes mit den markanten Schriftzügen auf den Dach, die auf das naheliegende Deutsche Theater hinweisen. Das Haus ist derzeit eingerüstet. Es bekommt offenbar eine dicke Dämmung verpasst. Außerdem war ein knalliger Orangeton durch die Abdeckungsplanen zu erkennen. Ich hoffe nicht, dass es sich dabei um die endgültige Fassadenfarbe handelt...
Das Objekt vor der Sanierung: https://goo.gl/maps/z1aGbhAxcy22
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Konstantin: Ist denn bekannt, wie die beiden besagten Häuser auf ihrer Rückseite vorher aussahen? Recht schlicht dürfte die Rückseite im Vgl. zur Schaufassade nach vorne raus auch ursprünglich gewesen sein, oder?
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Wenn man genauer hinsieht, lässt die Qualität der historisierenden Sanierung des gezeigten Eckhauses am Helmholtzplatz jedoch zu wünschen übrig.
Die Stuckelemente repräsentierten halt das, was das Baumarktsortiment gerade hergab (das betrifft auch die Balkongeländer). Ihre Auswahl erfolgte recht beliebig und hat wenig mit historischen Vorbildern gemein. Sehr störend wirkt sich außerdem aus, dass der Dachausbau ohne Rücksicht auf die Fensterachsen der Fassaden erfolgte und auch ansonsten keine Rücksicht auf Proportionen und Symmetrie nimmt. Da die Wohnungen offenbar unterschiedlichen Eigentümern gehören, besitzt das Haus inzwischen viele verschiedende Fenstermodelle - angefangen vom historischen Holzkastendoppelfenster bis zum schnöden Pastikrahmen.Alles in allem eine durchschnittliche Sanierung, die m. E. nicht unbedingt Lob verdient. Auf ein viel bewundernswerteres Beispiel hatte ich vor einigen Wochen im Wedding-Strang hingewiesen. Wundert mich, dass das damals niemand kommentiert hat, denn das Sanierungsergebnis lässt sich WIRKLICH sehen:
Ein beeindruckendes Sanierungsergebnis lässt sich aus der Schönwalder Straße im Wedding vermelden: Dort wurde eine schon recht verstümmelter Altbau nicht nur vom Dämmwahn verschont, sondern obendrein die schon längst verloren gegangene Stuckfassade wiederhergestellt. Da ich über keine eigenen Bilder vefüge, kann ich den Vorher-Nacher-Vergleich nur verlinken. Nichtsdestotrotz bitte ansehen, es lohnt sich
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Welche Hetzerei? Gegen den bemitleidenswerten Makler etwa, der angeblich nicht wusste, dass die Stuckfassade wegkommt und alles am Ende anders aussehen wird, als auf den Visualisierungen aus dem Hochglanzkatalog?
Der Dachaufbau ist eine gestalterische Frechheit. Skandalös ist außerdem, die Originalgestaltung einer über 100 Jahren alten Fassade grundlos zu zerstören. Hinzu kommt die dreiste Werbung für das Objekt -
Altbauzerstörung Lychener Straße 75
Heute Morgen habe ich durch Bauplanen des gerade im Sanierung befindlichen Hauses an der Lychener Straße Ecke Raumerstraße (Helmholtzplatz) zufällig erkennen können, dass man dort offenbar die gesamte prächtige Stuckfassade abgeschlagen hat. Es handelt sich um dieses Gebäude Das gesamte Mauerwerk ist derzeit freigelegt. Die anwesenden Bauarbeiter wollten/konnten mir keine Auskunft geben, wie das Haus künftig ausehen wird. Auch hier hängt die Entstuckung wohl mit dem Anbringen einer Außendämmung zusammen, anders kann ich mir diesen barbarischen Akt nicht erklären. Was mich allerdings wundert ist die Tatsache, dass der Helmholtzplatz in einem Milieuschutzgebiet liegt und aufgrund dieser Tatsache Außendämmungen eigentlich nicht ohne Weiteres möglich sind.
Selbst wenn es zu einer Wiederbestukcung kommen sollte: Das Original ist dahin.Die Wohnungen des Hauses werden übrigens auf der Seite http://www.lychener35.de zum Verkauf angeboten. Man liest dort von einer behutsamen und sorgfältigen Sanierung. Angepriesen wird die "traumhafte Stuckfassade".
Die Sanierung des vor einem halben Jahr komplett entstuckten Altbaus in der Lychener Str. 75 neigt sich dem Ende entgegen. Während der Verkäufer der Wohnungen, die "Kolarski real estate & trading GmbH" , das Objekt weiterhin dreist mit der ursprünglichen Stuckfassade anpreist, haben sich alle meine Befürchtungen bestätigt: Der Altbau wurde totsaniert. Ärgerlich ist nicht nur der lieblose, völlig unstimmge Restuckurierung, sondern der potthässliche Dachaufbau, der an dieser Straßenkreuzung doppelt zur Wirkung kommt. Wie kann man einen wunderschönen Gründerzeitaltbau nur derart zerstören?!
AKTUELL (Bild von mir)
VORHER
Übrigens war in diesem Sanierungsfall noch nicht einmal Polystyrol im Spiel. Die willkürliche Entstuckung bleibt also ein Geheimnis des Eigentümers.
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Ein beeindruckendes Sanierungsergebnis lässt sich aus der Schönwalder Straße im Wedding vermelden: Dort wurde eine schon recht verstümmelter Altbau nicht nur vom Dämmwahn verschont, sondern obendrein die schon längst verloren gegangene Stuckfassade wiederhergestellt. Da ich über keine eigenen Bilder vefüge, kann ich den Vorher-Nacher-Vergleich nur verlinken. Nichtsdestotrotz bitte ansehen, es lohnt sich
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Der Neubau in der Blankenburger Straße gefällt mir ausgeprochen gut! Die Ausführung sieht recht hochwertig aus, der Baukörper wirkt wohlproportioniert.
Die Ecke wird dadurch nicht nur enorm aufgewertet, sondern erhält ein sehr urbanes Straßenbild -
Dachausbau in der Prenzlauer Allee
Vor einiger Zeit wurde hier über den Dachausbau eines Altbaus in der Prenzlauer Allee Ecke Raabestraße diskutiert. Fotos vom Endergebnis hatten wir glaube ich noch nicht.
Das neue Dachgeschoss sieht sehr hochwertig aus. Zum restlichen Baukörper will es dennoch nicht so richtig passen...Wie auch immer, immerhin gibt es im Gegensatz zu dieser ebenfalls frischen Aufstockung ein paar Blöcke weiter wenigstens eine gewisse Gestaltungsqualität:
[die Bilder sind von mir]
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es kann ja nur besser werden in dieser Schmuddelecke....
...nur schade, dass sich die vermeintliche Aufwertung ausschließlich aus dem Massentourismus speist. In den letzten Jahren sind in direkter Alexanderplatznähe bereits zig banale Hotelklötze entstanden. Es folgten Souvenirläden, ein Ableger des Hofbräuhauses, "Rent-a-bike"-Filialen...Der Alex entwickelt sich mehr und mehr zum Hotelghetto und sein Umfeld damit zum Abenteuerspielplatz für Easy-Jet-Touristen, während der Berliner die Gegend meidet. Schade, dass die Stadt für diese zentrale Stadtlage keine ambitionierteren und nachhaltigeren Stadtentwicklungsansätze formuliert. Das Ramschniveau wird der Platz in absehbarer Zeit so nicht nicht los
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Das gezeigte, nicht verwirklichte Haus in Taipai erinnert mich an diese zwei Neubauten aus Lyon am Saone-Ufer:
Die Häuser gefallen mir vor Ort sehr gut, wären für das Hauptbahnhofs-Umfeld allerdings in der Farbgebung zu grell. Fakt ist jedenfalls, dass die aktuellen Berliner Bauvorhaben ein wenig mehr kreative Abwechlung vertragen könnten.[Die Bilder sind von mir]
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Wir sollten sofort alle deutschsprachigen Benennungen aus dem Stadtplan verbannen! Museums Island, Red Town Hall, Alexander Square, X-Mountain für Kreuzberg, Central District für Mitte usw. Das wäre doch was! Dann versteht jeder, was gemeint ist, ohne zu wissen, wo er eigentlich ist. Aber Hauptsache irgendwie "international" und es kommt kein ausländischer Besucher mit unserer Sprache und Kultur in Kontakt.
Schade, wie alles verschleudert wird. Die Zeit schrieb neulich ironisch von New Berlin, doch genau darauf läuft es hinaus. -
Lychener Straße 35
Der Stuck in der Lychener Straße 35 wurde definitiv abgeschlagen, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Der Makler, der die Wohnungen vertreibt, weiß nicht (!), was hinterher drankommt. Die Visualisierung auf der Webseite ist somit eine einzige Täuschung. Und das Original ist so oder so verloren.
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Entstuckung am Helmholtzplatz
Heute Morgen habe ich durch Bauplanen des gerade im Sanierung befindlichen Hauses an der Lychener Straße Ecke Raumerstraße (Helmholtzplatz) zufällig erkennen können, dass man dort offenbar die gesamte prächtige Stuckfassade abgeschlagen hat. Es handelt sich um dieses Gebäude Das gesamte Mauerwerk ist derzeit freigelegt. Die anwesenden Bauarbeiter wollten/konnten mir keine Auskunft geben, wie das Haus künftig ausehen wird. Auch hier hängt die Entstuckung wohl mit dem Anbringen einer Außendämmung zusammen, anders kann ich mir diesen barbarischen Akt nicht erklären. Was mich allerdings wundert ist die Tatsache, dass der Helmholtzplatz in einem Milieuschutzgebiet liegt und aufgrund dieser Tatsache Außendämmungen eigentlich nicht ohne Weiteres möglich sind.
Selbst wenn es zu einer Wiederbestukcung kommen sollte: Das Original ist dahin.Die Wohnungen des Hauses werden übrigens auf der Seite http://www.lychener35.de zum Verkauf angeboten. Man liest dort von einer behutsamen und sorgfältigen Sanierung. Angepriesen wird die "traumhafte Stuckfassade".
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Das von der Gewobag geplante Wohnhaus in der Chodowieckistraße macht wirklich einen vernünftigen Eindruck. Nichts außergewöhnliches, aber wie Batō schon schrieb, es wirkt solide.
Umso enttäuschender dagegen die übrigen Gewobag-Projekte. Vor allem die vom Büro HAAS Architekten entworfenen Bauten in der Schliemannstraße und Zehdenicker Straße sind völlig ambitionslose Lückenfüller. Versetzte Fenster und Farbfelder, wie in der Schliemannstraße, machen noch keine Architektur aus!
Die Ähnlichkeit der beiden Entwürfe zeigt darüber hinaus, wie austauschbar sie sind. -
Die bei rbb gezeigte Fassadenansicht ist wenig aussagekräftig, da nur ein Ausschnitt zu sehen ist. Farblich scheint sie sich gut in die Bestandsbauten einzufügen. Was mich jedoch auf den ersten Blick stört, sind die riesigen Fensteröffnungen. Im Vgl. zum rechts liegenden Neubau am Leipziger Platz wirken diese völlig überdimensioniert.
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Ich finde es erstaunlich, dass die Entwicklung der Wilhelmstraße in einigen Beiträge ausschließlich aus touristischer Perspektive betrachtet wird. Berlin-Mitte ist doch nicht nur ein Touri-Park! Anstatt die Touristifizierung weiter voranzutreiben, die die Stadt für die Bewohner nicht lebenswerter macht, wäre es es m.E. angebrachter, die Umgebung als Wohnstandort zu stärken - gerade auch um der Verödung zu begegnen. Meinetwegen auch durch Verdichtung und Teilumbau der bestehenden Strukturen.