Beiträge von KaBa1

    Berlin ist an 1. Stelle der von Insolvenzen betroffenen Bauprojekte in Deutschland, vor Hamburg. Und zwar mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro und 306.000 Quadratmetern. Frankfurt und Stuttgart sind weniger betroffen. Der Immobilienberater Colliers hat die Folgen die Insolvenzwelle der vergangenen Monate unter Projektentwicklern für den Büroimmobilienmarkt in Deutschland untersucht und die Ergebnisse hier veröffentlicht.

    Das 39.000 qm Projekt, das auf dieser Brache (Wriezener Karree 15) entsteht, wurde verkauft. Neue Eigentümer sind Edge und Pimco.

    Es firmiert jetzt unter dem Namen

    EDGE Friedrichspark

    Generalunternehmer ist Züblin, die Fertigstellung im Frühjahr 2026 geplant. Als Architekturbüro wird weiterhin GRAFT genannt. Geplant sind neben 84 Parkplätzen auch 500 Fahrradplätze. Das Gebäude soll zu 100 % fossilfrei betrieben werden.


    Eine kleine Meldung gibt es dazu bei Thomas Daily.


    Die aktuellen Visualisierungen dazu habe ich hier noch nicht gesehen.





    Copyright: EDGE Development/GRAFT

    Was mir beim Siegerentwurf nicht so gefällt, ist der wenig strukturierte Baukörper zur S-Bahn hin. Aber davon gibt es auch (noch) kein Rendering. An dieser Stelle finde ich den Entwurf von Foster kleinteiliger und besser gegliedert.


    Ich will hier jetzt nicht die ganz große Diskussion beginnen, aber im Ernst, wieso kosten die Bürogebäude 2 Milliarden Euro?

    In diesem Thread können Beiträge zu Kostensteigerungen und -explosionen bei BV gepostet und (möglichst sachlich) diskutiert werden, gern mit Aufregungspotenzial. Entsprechende Beiträge aus den Bauthreads werden ggfs. hierhin verschoben.



    Der Tagesspiegel berichtet unter dem Titel:

    Wer übernimmt die Verantwortung für den teuersten Museumsneubau?

    dass bei der von Backstein hier erwähnten Grundsteinlegung sich alle Beteiligten über die Kosten ausgeschwiegen hätten. Dabei würde der Museumsneubau, selbst wenn alles klappt, der teuerste mindestens der deutschen Geschichte sein. Ursprünglich wären die Kosten auf 150 Millionen geschätzt worden, jetzt wäre man schon bald bei 500 Millionen.


    Umgerechnet seien das rekordverdächtige 31.300 Euro pro qm. Dann kommen die Vergleiche: die "luxuriöse" Nationalgalerie in Oslo sei mit 13.000 Euro/qm geradezu preiswert. In Mannheim hätte der 2020 eröffnete Erweiterungsbau der Kunsthalle (Archichtekten GMP) (funktionsgleich mit dem Berliner Museum)pro Quadratmeter Nutzfläche nur etwa 5300 Euro gekostet.


    Weitere abschreckende Beispiele folgen: Pergamonmuseum, James Simon Galerie, der Lesesaal in der Staatsbibliothek, das neue Depot der Staatsbibliothek.

    Als Ausnahmen von der Regel werden das Neue Museum, die Neue Nationalgalerie und die Staatsbibliothek Unter den Linden erwähnt.

    Es ist ja auch nicht so, dass die Investoren gekommen sind und gesagt haben, wir bauen irgendwo irgendwas hin.


    Schon im allerersten Post dieses Strangs von 2005 wird klar, dass die Politik das Projekt vorangetrieben hat.


    Aber schon an den Posts von 2005 unseres geschätzten Moderators Batō sieht man, dass ein Projekt über die Jahre auch sehr "altern" kann. Er schrieb damals: Wer soll dort denn wohnen, bei all dem Leerstand. Heute fragen viele: Warum werden dort keine Wohnungen gebaut.


    Wenn die Politik entscheidet, wir brauchen Wohnraum, dann sollen die entsprechenden Entscheidungen dafür getroffen werden. Wenn man Büroflächen braucht, dann sollen Gewerberäume entstehen. Wenn man allerdings 20 Jahre braucht, um so ein Projekt anzuschieben, dann ändern sich nicht nur mehrmals die politischen Konstellationen, sondern auch die Bedürfnisse. Mit dem Effekt, dass am Schluss gar nicht gebaut wird, oder es noch einmal 20 Jahre dauert.

    Die Berliner Woche erwähnt heute ein Bauprojekt, das erstmals hier im Forum 2012 erwähnt wurde.


    Es geht um die letzte große Brache im Zentrum Pankows an der Breiten Straße 35-37.



    Hier stand bis 2012 eine alte Kaufhalle, die schon 2007 geschlossen worden warm und danach verkam.


    Ursprünglich war hier wieder großflächiger Einzelhandel geplant, was dann aber angesichts der Wohnungsnot über den Haufen geworfen wurde. Nach jetzigem Stand (das ist eigentlich der Stand von 2016) will der Investor rund 70 Wohnungen sowie rund 12 550 Quadratmeter Fläche für Einzelhandel, Gewerbe und Büros errichten. Dazu ist aber ein neuer Bebauungsplan notwendig, der zurzeit in Arbeit ist und - wenn alles gut geht - Ende 2024 in Kraft tritt. Momentan ist dort ein Pavillon mit Café untergebracht, das bis Ende 2025 dort bleiben darf. Frühestens 2026 kann dann mit dem Bau begonnen werde. Fast 20 Jahre nach Schließung der Kaufhalle.

    Von der Straßenseite aus sind nur noch ganz wenige Restarbeiten zu machen, im Innenhof etwas mehr. Z.T. sind die Büros schon bezogen. Es wird aber an allen Ecken und Enden noch gewerkelt.


    Nebenan ist der mächtige Altbau eingerüstet und wird umgebaut. Unter dem Namen Acht.Berlin entstehen Veranstaltungsräume, sowie ein kleines Kino. So wie ich die Visualisierungen verstehe, wird der Altbau mit dem Neubau verbunden sein und das gesamte Areal unter dem Namen vermarktet. Wie viel SIGNA noch in dem Projekt steckt, ist nicht zu erkennen.


    Fotos: meine

    Mit einer Pressemitteilung vom 15.01.2024 wird der Start der Hauptbaumaßnahmen im Spreepark angekündigt. Dazu gehört, dass das "Englische Dorf" abgebaut und eingelagert wird. Ebenso das Tassenkarussell.


    Baufällige Gebäude ohne Funktion werden abgerissen. Künftig nicht mehr benötigte befestigte Flächen entsiegelt. Das ehemalige Trafogebäude soll ein Veranstaltungsort im neuen Spreepark werden. Im Rahmen der Baumaßnahmen müssen nicht standortgerechte Bäume gefällt werden. Sie sollen durch rund 400 neue heimische Bäume ersetzt werden. Bis 2026 soll alles fertig sein.


    Hier noch drei Visualisierungen:





    Copyright: grünberlin/realities:united/die grille


    Die Berliner Woche hat auch einen kleinen Beitrag dazu.

    Die Chefin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB), Ute Bonde, hat in der Berliner Zeitung mögliche Trassen für die heiß diskutierte Magnetschwebebahn skizziert:


    * Vom Güterverkehrszentrums in Großbeeren nach Berlin. Diese Trasse würde auch Lichterfelde, die Freie Universität und das Universitätsklinikum Benjamin Franklin erschließen.

    * Vom Alexanderplatz in Mitte nach Pankow über die breite Greifswalder Straße, die Platz bietet für eine oberirdische Trassenführung.

    * Entlang der Heerstraße bis ins brandenburgische Falkensee.

    * Verbindung des Charité Campus Mitte mit dem Virchow-Klinikum

    Der Tagesspiegel listet in dem Artikel "Krise der Projektentwicklung" (Bezahlschranke) 50 größere Bauvorhaben in Berlin auf, die zur Zeit auf Eis liegen. Es sind aber nicht nur SIgna-Projekte, sondern auch andere wie "The Wilhelm" und der Steglitzer Kreisen. Von diesen 50 stünden 10 vor einer völlig ungesicherten Zukunft. Es ist auch eine Karte zu sehen, mit den Standorten. Die ist allerdings nicht interaktiv und dadurch eher ungenau.


    Zweiter Schwerpunkt des Artikels sind die zum Teil nicht sehr energieeffizienten Büroflächen in Berlin, die älter als 15 Jahre sind. "Berlin wird in den nächsten Jahren sehr stark das Thema Sanierung des Bestandes angehen müssen“, wird Jirka Stachen, Analyse-Leiter bei CBRE, in dem Artikel zitiert. „Berlins Büroflächenbestand ist sehr alt und nicht energieeffizient.“


    Nach Aussage des Artikels scheint die Zeit der Spekulanten zu kommen nach dem Motto "hohe Fertigstellungskosten – hohe Risiken – hohe Renditen“. Die Folge: Insolvenzverwalter werden sich von ihnen keine zu hohen Ablösesummen erwarten können.

    Die Rekonstruktion der Bauakademie geht in die nächste Runde.


    Wie der Tagesspiegel (Bezahlschranke) berichtet, soll der Streit über die künftige Fassade der Bauakademie in Mitte zwischen den Befürwortern einer historischen Rekonstruktion und den Befürwortern des klimapositivem Bauens durch eine neue Studie entschärft werden, bevor dann der Wettbewerb ausgelobt wird.


    Diese Vorstudie hat die Bundesstiftung Bauakademie im Januar in Auftrag gegeben. Das Ergebnis soll im März vorliegen. Beauftragt wurde das Büro schneider+schumacher in Frankfurt/Main. Es soll drei bis fünf „Varianten der Abstraktion von der historischen Fassade erarbeiten und damit auch Bilder davon, wie eine solche Abstraktion aussehen könnte“, so Guido Spars, Gründungsdirektor der Bundesstiftung. Die Vorstudie soll aber nicht den nachfolgenden Wettbewerb vorwegnehmen, sondern lediglich die Wettbewerbsaufgabe konkretisieren.


    Klar ist für Spars: "Der rote Ziegel ist gesetzt, man soll den „roten Kasten“ wiedererkennen können“.


    Alles in allem scheint die Rekonstruktion der Bauakademie zu einem immer größeren Gordischen Knoten zu werden. Aber letztendlich kann ich mir momentan keinen noch so raffinierten Entwurf vorstellen, der die Befürworter einer Rekonstruktion und die Befürworter modernen Bauens wirklich versöhnt. Aber lassen wir uns überraschen und schauen, was der März bringt.

    BV Wassergärten Wendenschloß

    An der Wendenschloßstraße 294, also hier (siehe auch DAF-Karte), plant Patzschke Schwebel Invest 32 Doppelhaushälften und vier freistehende Einfamilienhäuser. Es gibt auch eine Webseite des Projektes. Die Kaufpreise sollen zwischen 886.000–1.150.000 € liegen.

    Dieses Projekt hat einen neuen Namen bekommen und heißt jetzt

    Marina 36

    Die ersten Häuser scheinen schon fertig zu sein. Sind halt weiße Würfel mit einem Hauch Komfort innen drin und sehr auffälligen Fallrohre ( Camondo) :



    Copyright: Best Place Immobilien

    Die Euphorie über den höheren "Central Tower" teilen nicht alle:


    Im Tagesspiegel (Bezahlschranke) polemisiert Nikolaus Bernau gegen eine Erhöhung und fragt:

    "Wer schützt Berlins Türmepanorama vor dem „Central Tower“?"

    Er spricht von einem "Klumpfuß" und bemängelt, dass dort nur Büroräume, aber keine Wohnungen entstehen. Seine zwei Hauptkritikpunkte:

    1. Es steht nicht in einem Cluster, sondern alleine und

    2. Er "verzwergt" (wörtlich!) die kostbare städtische Türme-Komposition aus Rotem Rathaus, Parochialkirche, Märkischem Museum und Stadthaus.

    Hier noch ein Internet-Tipp:


    Bei Spiegel online ist momentan ein Artikel zum nachhaltigen Bauen und zu klimafreundlicher Architektur zu lesen

    Nachhaltig bauen? – »Wir müssen mehr wie Porsche werden«

    In einem Interview erläutert der deutsche Architekt Thomas Rau seine nachhaltigen Bauprojekte (vor allem in den Niederlanden). Seit 2017 setzt er sich für »Madaster« ein, einen Materialpass für Gebäude, der beim Recycling helfen soll. Kürzlich erhielt das Projekt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis.


    Er plädiert auch für Standardisierung im Bau, zum einen um Kosten zu sparen, aber auch falls einmal das Gebäude recycelt werden soll.