Danke für die Antwort. Hast Du Insider-Einblicke in die Verwaltung? Wenn es so ist, wie Du beschreibst, ist es eigentlich skandalös. Zudem heuchlerisch, sich hinzustellen und immer zu behaupten, es gebe keine freien Flächen mehr und auf den tatsächlich entwickelten Flächen dann mit geringer Dichte zu bauen.
Mein Eindruck ist, dass es in Augsburg in den letzten Jahren eher ein Zuviel an neu entwickelbaren Flächen gab, die dann konsequent mit relativ geringer Dichte umgesetzt worden sind. Man denke nur an die beiden riesigen Kasernen-Areale, das Textilviertel mit seinen enormen Brachen oder auch das große Neubaugebiet in Göggingen-Ost auf der grünen Wiese. Dazu die bis vor wenigen Jahren noch auf Stagnation hinauslaufenden Bevölkerungsprognosen und eine Phobie vor allen Gebäuden, die über 4 Stockwerke hoch sind (denn das werden ja zwangsläufig Ghettos). Es wird dann in der öffentlichen Diskussion auch immer gleich von Hochhäusern geredet, wenn die Idee aufkommt höher zu bauen. Das ist doch auch irreführend, und, wenn man so will, ein mutwilliges Schüren von Ablehnung bei Hochhausgegnern ("besorgte Bürger"). Wie gesagt, an gut erschlossenen, zentrumsnahen Lagen im Schnitt 2 Geschosse mehr, dazu auch mal ein Hochpunkt (so wie jetzt auf dem zeuna-Gelände geplant), das ist doch nicht so schwer. Und Augsburg wird dadurch ganz sicher nicht verarmen. Herrje...
Und mit dem Flächenverbrauch hast Du ganz sicher recht. Auch hier ist Augsburg ganz vorn dabei, trotz irgendwelcher Lippenbekenntnisse von wegen Innenentwicklung fördern. Die nächsten Monster-Flächenfraß-Projekte sind schon unterwegs: Innovationspark (meines Wissens keine einzige Wohnung geplant) und das für meine Begriffe überdimensionierte Haunstetten-Südwest-Projekt. Die dort geplanten 4.000 Wohnungen im Geschosswohnbau gehören näher an die Stadt, zumindest ein Teil davon. Möglichkeiten gibt es viele, man muss nur wollen und halt mal einen schon genehmigten B-Plan oder FNP ändern: ich denke z. B. an die verbleibenden Brachen im Textilviertel, an den Innovationspark, an die Umwandlung von innenstadtnahen Gewerbegebieten zu "urbanen Gebieten" (z. B. im Hochfeld südlich der Berufsschule oder an der Hofrat-Röhrer-Straße) oder auch mal an die Bebauung zentral gelegener Kleingartenanlagen (Schertlinstraße - 2 Straba-Linien!, Rosenaustraße Ecke Holzbachstraße)
Und in Haunstetten-Südwest kann man dann eher an die Häuslebauer denken. Soweit draußen entstehen dann nämlich bei entsprechender Bebauung tatsächlich die Problembezirke.