Ja, sie hat keine Ahnung von der Materie. Das hat sie schon durch andere Äußerungen bewiesen. Als sie erst vor wenigen Wochen zur OB-Kandidatin der CDU gekürt wurde, hat sie zugegeben, sich überhaupt noch nicht mit dem Projekt beschäftigt zu haben, sie wisse auch alles nur als dem General-Anzeiger (der bekannt sehr spärlich und einseitig darüber informiert hat. Sie fände es aber gut und wichtig.
Und das, obwohl sie sich um die Kandiatur beworben hat und nicht erst am Wahltag. Von einer, die die Amtsinhaberin herausfordern will, sollte man schon ein wenig mehr Vorkenntnisse von den wichtigsten anstehenden politischen Entscheidungen der Stadt erwarten können.
Beiträge von lomolo
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>Meine Güte, die Frau hat doch keine Ahnung!
So wird's wohl sein.
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Die Planung nach dem bisherigen Stand sind wohl endgültig gestorben. Nachdem schon die SPD-Oberbürgermeisterin die Entscheidung verschoben hat und damit wohl auch die SPD-Fraktion auf Linie bringt, scheint auch die Mehrheitsfraktion im Rat abzuspringen (Grüne, Bürgerbund und PDS waren eh gegen die bisher vorliegenden Planungen):
Aus Bonner Rundschau vom 26.4.04:
Die CDU-Vorsitzende (und OB-Kandidatin) Pia Heckes hat eine Wende ihrer Partei in der Diskussion um die künftige Bebauung des Bahnhofsvorplatzes angedeutet. In der CDU-Mitgliederversammlung am Samstag sagte sie, die Stadt habe bei der Planung eine „Riesenchance, entweder auf einen Riesenerfolg oder eine Riesenpleite“. Der architektonisch „große Wurf“ müsse her, sagte die Kunsthistorikerin, und nannte als Beispiele für gelungene Bauten das Forschungszentrum
„caesar“ und das Funkhaus der Deutschen Welle (Schürmannbau). Gelinge der große Wurf nicht, „sollten wir besser die Finger davon lassen“. Die Stadt dürfe keine faulen Kompromisse eingehen.
Wenn die Planer des Investors Brune Consult nichts Besseres vorlegten als die von Heckes so genannten „Beispiele beliebiger Kistenarchitektur“, sollten „wir lieber die Notbremse ziehen“, forderte die Kreisvorsitzende.
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@ rec
Vielen Dank für das passende historische Foto. Ich war schon länger auf der Suche nach so einem Motiv.Dirk, du hast es exakt auf den Punkt gebracht.
Die Sache ist sogar noch schlimmer, denn die Stadt verschenkt nahezu die Grundstücke (sprich Gemeineigentum) an den Investor.
Der Projektleiter des Investors auf der Bürgerversammlung: Bei uns in den Malls fühlen sich die Leute wohl, wir inventieren viel Geld für Ausstattung der Ladenpassagen.
Eben. Innen wird geklotzt, damit die Leute in Kauflaune kommen. Am äußeren Gestaltungsbild kann dann gespart werden. Die Leute kommen eh wegen der 1A-Lage. Das Stadtbild ist dem Investor schlicht egal.
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Schon beim ersten Satz merke ich, daß es schwer ist, die Kritik zu erläutern, da die besondere Situation des Standortes bekannt sein muß.
Ich will es trotzdem versuchen.
Der 160m lange Bau soll eine Gründerzeitliche Bebauung aus einer vielzahl von Gebäuden ersetzen, die in den 70er Jahren vor dem Bahnhof dem U-Bahnbau zum Opfer fiel. Das Gelände befindet sich direkt gegenüber dem alten Bonner Hauptbahnhof, quasi auf den Fundamenten der alten Stadtmauer (nun U-Bahn). Verkehrlich immer schon ein Nadelöhr, soll nun noch über die historische Bebauungskante hinaus gebaut werden. Es wird noch enger. Kein Platz vor dem Bahnhof. Die Zugreisenden fallen aus dem Bahnhof quasi vor eine Mauer.Bisher fällt der Blick vom Bahnhof auf eine Gründerzeit-Hauszeile mit vielen Häusern. Einige neue darunter, postmodern angepaßt. Gegen die Bebauung des öden Platzes davor hat niemand etwas, aber Maßstäblichkeit, Gliederung und Anpassung an die Qualität der Umgebung müssen in dieser sensiblen Lage stimmen. Es zerstört den Mittelalterlichen Grundriss der Stadt.
Das vorgestellt Projekt würde sicherlich anderswo nicht so übel aufstoßen. Es gibt gewiss einfallslosere Malls.
Die Bonner haben schlechte Erfahrungen in dem Bereich gemacht: Ein Klotz wurde direkt nach dem U-Bahnbau hingesetzt und ist das verhassteste Bauwerk in Bonn. Und was waren die Bauherren und Stadtherren anfangs stolz auf die moderne 70er Jahre Archtektur. Leider hat es über 40 Eigentümer und ist nicht mehr wegzubekommen. Ähnliches befürchtet man jetzt. Steht der Riegel erstmal, ist auf Jahrzehnte nichts mehr zu verbessern.
Darüber hinaus gibt es sehr große verkehrliche Probleme: Auflösung des Busbahnhofs, ungelöste Radwegeführung, Enge an den verbleibenden Bussteigen, etc.
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Hier zum Vergleich nochmal das Originalbild des Investors. Viel Platz und Luftigkeit zur unrealistische Weitwinkelperspektive:
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Eil: OB verschiebt Bahnhofsvorplatz-Planung
Die harsche Kritik von 400-500 Bürgern, die zur Informationsveranstaltung zum Bahnhofsvorplatz-Projekt ins Stadthaus gekommen waren, haben die Oberbürgermeisterin veranlaßt, die Entscheidung zur Vertragsunterzeichung mit dem Investor zu verschieben. Vorgesehen war der 21. Mai als Termin für die Unterzeichnung. Der (glücklicherweise) bevorstehende Wahlkampf wird wohl für besondere Sensibilität gegenüber der Bürgerkritik gesorgt haben.
Artikel General-Anzeiger:
http://www.general-anzeiger-bo…news/artikel.php?id=72121
Besonderen Anklang fand eine Postkarte von einer Gemeinschaft unbestechlicher Bürger, Bonn (GuBB), die auf der Veranstaltung verteilt wurde und den geschönten Investorenmodellen etwas mehr perspektivische und gestalterische Realität verlieh:
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Hier noch ein paar Bilder, die es auch schon recht deutlich zeigen. Nur die geplante Mall (Bauteil A), die zuerst gebaut werden soll:
Auf dem letzten Bild, das Gebäude mit rot, ist übrigens das meistgehasste Gebäude in Bonn, die sogennannte Südüberbauung. Zunächst wurden als die kritischen Geister und Oppositionsparteien damit geködert, daß nur eine große Investorenlösung diesen Schandfleck beseitigen kann, der seit Mitte der 70er Jahre den Bahnhofsbereich zuschnürt und verschandelt.
Nun, kurz vor Vertragsabschluß mit dem Investor, heißt es plötzlich ein Abriss sei natürlich nie eine realistische Option gewesen.Und hier noch eine korregierte Fassung eines Architekten, der sich mal das verlogene Bild vorgenommen hat, welches als einziges bisher immer in der Lokalpresse zu sehen war und das Gebäude quasi aus Froschperspektive mit Superweitwinkel verniedlichte und viel Platz drumherum suggerierte.
So wird es sich den Passanten in der Realität darstellen:Schöne Aussichten.
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Am interessantesten sind die virtuellen Rundflüge und Durchfahrten als Quicktime-Movies. Sie machen den Wahnsinn erst richtig deutlich, weil hier auch die Umgebung in ihrer Kleinteiligteil mit einbezogen ist. Hier sieht man gut, welch grobe Baumaßen dort hingeklotzt werden sollen.
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Zitat von Cologne68
Ging zwar eigentlich um die Domplattengestaltung, aber die Bilder sind klasse.
T'schuldigung, du hast natürlich recht.
Man sollte sich einen Threat eben gründlich durchlesen bevor man sich daran beteiligt. Ich hatte halt nur die erste Seite überflogen, da ging es viel um Hochhaushöhen und ich dachte, es sei die alte Problematik gemeint, daß Hochhausplanungen nicht den Blick auf den Dom beeinträchtigen dürfen.
Zum Domplatz:
Ich habe die Domplatte schon immer für unangemessen gehalten. Die schiere Größe macht noch keinen urbanen Ort. Vermutlich war ursprünglich beabsichtigt, die Platzgestaltung so schlicht zu halten, damit nichts vom Dom ablenkt. Herausgekommen ist aber Ort, der eher an eine provinzielle Industriestadt anmutet, die ihre beste Zeit schon lange hinter sich hat.
Das hat Köln nicht verdient.
Sicher eine Stadt wie Köln braucht eine große freie Fläche für Versammlungen und Veranstaltungen, aber an dieser Stelle wäre eher eine Platzgestaltung mit liebvollerem Belag, Unterbrechungen durch Pavillions, Bäumen, Brunnen u.ä. angesagt.
Der Dom braucht die Konkurrenz durch eine ansprechende "Möbilierung" nicht zu fürchten, hauptsache der freie Blick ist nicht verstellt.
Die Randbebauung ist natürlich auch verbesserungswürdig, doch hier muß man behutsam vorgehen. Ich halte persönlich eine kleinteiligere Bebauung in Domnähe für besser, aber so etwas ist erfahrungsgemäß aus Eigentumsgründen und wirtschaftlichen Gründen nicht durchsetzbar.
Auf jedenfall sollte man nicht den Fehler machen, auf die schnelle Lösung mit dem "großen Entwurf" und Großinvestoren zu setzen. Da ist noch nie etwas gutes zeitloses bei rausgekommen. -
Wo ist das Problem mit dem Domblick? Von Bonn aus ist Blick op de Dom nicht verstellbar
Hier: Blick am Sonntag vom Bonner Kreuzberg über den nordwestlichen Stadtrand hinaus über die Industriegebiete von Wesseling bis zur Skyline von Köln.
Die Kölner dagegen habe Schwierigkeiten, den höheren Posttower zu sehen, weil hier der Venusberg den Blick versperrt. Blick in die andere Richtung (Süd-Osten):
War aber auch eine tolle Sicht am Sonntag. Off topic, aber weil es so fazinierend war: Wenig später sah es so aus (WDR-Sendemast Venusberg).
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Okay, beanworte ich gleich mal alle Fragen auf einmal.
"Nur" die Altstadt ist durch Luftangriffe in Schutt und Asche gelegt worden. Den Allierten ging es dabei in der Hauptsache um die Rheinbrücke, deshalb sind vor allem die Rheinnahen Teile in der Bonner Altstadt und in Beuel betroffen gewesen. Einige wichtige historische Gebäude hat man wieder aufgebaut: Rathaus, Münster und die Studenten haben ihre Uni selbst wieder hergestellt. Für immer verloren, sind die Teile mit typischen Altstadtcharakter, z.b. das jüdische Quartier direkt an der Brücke. Die Brücke selber hat allerdings überlebt, bis die Nazis sie selber gesprengt haben. Hat aber nix genutzt, da die Amis haben quasi zeitgleich die Remagener Brücke (25km südlich) intakt in die Hände bekommen.
Daß Bonn außerhalb der Innenstadt und auch ganz Godesberg noch soviel intakten Wohnraum, aber vor allem auch so große repräsentative Villen (Villa Hammerschmidt, Bundespräsidialamt; Palais Schaumburg, Kanzleramt; Museum Koenig, etc) hatte, war ein wichtiger Grund, weshalb Bonn gegenüber Frankfurt den Vorzug bekam.Ja, Godesberg ist seit 35 Jahren ein Stadtteil von Bonn, wie Spandau ein Teil von Berlin ist. Natürlich gibt es immer noch ein paar Godesberger, die das nicht wahr haben wollen (interessanterweise in der Mehrzahl nach dem Krieg zugezogene). Ich (ebenfalls in Godesberg aufgewachsen), erzähle ihnen dann immer, daß Godesberg erst 1935 durch Eingemeindung von Mehlem (gegen deren Willen) Stadt geworden ist und die Geschichte von Bonn und Godesberg seit jeher eng miteinander verbunden ist:
Die Offiziere der Römer aus dem Legionslager haben sich Villen in Godesberg gebaut.
Der Kurfürst saß (nachdem die Kölner ihn rausgeschmissen haben) erst hauptsächlich auf der Godesburg. Den Rest erzählen die Fotos.
Später wurden Bonn und gleichzeitig Godesberg bevorzugter Ruhesitz reicher Renter (Industrieller) aus Köln und dem Ruhrgebiet (daher die großen reichen Villengebiete aus der Gründerzeit).
In Godesberg befand sich Bonns berühmteste Studentenkneipe der jungen preussischen Uni: Das Ännchen - gerne besucht auch von Karl Marx.
Nach und nach dem Krieg? Was wäre Godesberg ohne Bundeshauptstadt Bonn geworden? Bestimmt nicht Diplomatenstadtteil und Ministerienstandort mit verdoppelter Einwohnerzahl.>Bonn ist eine der schönsten Städte Deutschlands!
Na ja, die Gebiete von den Bildern in beiden Threats liegen nicht gerade fußläufig beinander. Das ist schon jede Menge Platz dazwischen für Profanbauten - und die gibt es natürlich reichlich, weil Bonn gerade bis in die 70er so rasch gewachsen ist. Besucher, die kurz mal mit dem Wagen eine Rundtour über die Hauptstraßen machen, bekommen einen anderen Eindruck.
Könnte man alle erhaltenen historischen Gegenden Bonns von Mittelalter bis Gründerzeit räumlich konzentrieren, hätte man allerdings tatsächlich ein zweites Heidelberg. -
Kurfürstliches Bonn II. Teil
Weitere Zeugnisse aus kurfürstlicher Zeit. Diesmal die Kurfürstenallee mit Stadtbezirk Godesberg und die Kreuzbergkapelle.
Zunächst nocheinmal das Koblenzer Tor der kurfürstlichen Residenz (Uni-Hauptgebäude), weil von vorne doch mehr zu erkennen ist als von der Seite:
So, jetzt Sprung nach Süden in den Diplomatenstadtteil Godesberg (Name ist immer noch treffend, wenn es längst nicht mehr so viele Diplomaten gibt).
Ein wenig Musik dazu. Plastik vor der Musikschule an der Kurfürstenallee:
Blick über die Kurfürstenallee Richtung Godesburg-bevorzugter Sitz der Kurfürsten 13. bis 16. Jahrhundert bis zur Sprengung durch die Wittelbacher:
Das kurfürstliche Theater zwischen Redoute (Ballhaus) und kurfürstlichen Gästehäusern:
Die Gästehäuser schließen sich südlich an. Bis 1969 Rathaus der ehemals selbstständigen Stadt (seit 1935) Godesberg
Danach folgt noch eine ganze Reihe Villen aus dem 19. Jahrhundert. Hier ein Teil:
Nördliche Abschluß des Ensembles und Höhepunkt ist natürlich die Redoute:
Rotunde an der Rückseite:
benachbares Gesindehaus:
Einfriedung der Redoute und benachbarte Villen
Wieder zurück, diesmal in den Westen (Verlängerung der Achse Hauptschloß - Poppeldorfer Allee, Poppelsdorfer Schloß) zur Kreuzbergkapelle 1627/28:
Die Besonderheit ist die Heilige Stiege der Pilgerkapelle. Sie bildet den Abschluß des Kreuzweges auf den Berg hinauf. Pilger rutschten auf den Knien hinauf. Nach Planung von Balthasar Neumann. Leider nur ein Ausschnitt der höheren Treppe und den größen Flächen mit Wandmalerei:
So, das war's. Jetzt fehlen aus der Zeit noch Sterntor, Gärtnerhaus, Jägerhaus, Wasserträgerhaus, Rokkoko-Rathaus und Alter Zoll. Die kommen vielleicht später mal.
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Zitat von Antiquitus
2. die fensteranordnug könnte man ändern. das wäre aber erstens schwierig und wurde zweitens, wie man auf dem bild sehen kann, auch nicht gemacht.
Halt, halt. Es sind oft wie in diesem Fall die Feinheiten. Wenn du dir Altbau und Neubau nochmal genau anschaust wirst du Veränderungen sehen, die den Gesamteindruck des Gebäudes deutlich verändern/verbessern. Das macht eben den Unterschied zwischen Nullachtfünfzig Architektur (aus Vergangenheit und Moderne) aus.
1. Die Fenster des Erdgeschoßes wurden bis Straßenniveau heruntergezogen. Es ist ist auf dem Bild vom Altbau nicht so gut zu erkennen, aber vor dem Umbau gingen Passanten an einem hohen Mauersockel vorbei.
2. Die starre Fensteranordnung im hinteren Gebäudeteil wurde zweimal aufgebrochen.
3. Der vordere Teil schließlich folgt nun der Kurve der Straße und passt sich der prominenten Ecksituation viel feinfühliger an. Wie man auf dem Lageplan auf der Architektenseite sehen kann, wurden mit der Abrundung der Spitze auch bewust Formen aus dem Straßen- bzw. Parkanlagengrundrissen übernommen.
Mein Foto zeigt ja nur einen Ausschnitt, aber wenn man sich das vor Ort betrachtet, spürt man diese Beziehung zu der Gesamtanlage.
4. Während der Vordere Bereich des Altbaus eher einem Trafohaus mit Fenstern gleicht, bietet der Neubau mit der Art, wie das große Fenster eingesetzt wurde etwas unverwechselbares - einen Eyecatcher - und das mit einfachen Mitteln. Leider ist das auf meinem Foto (wegen Perspektive und Lichteinfall) nicht so gut zu erkennen. Erahnen kann man es eventuell, wenn man den Monitor etwas dunkler stellt.Wie gesagt, wir wissen nicht, wie das Haus ursprünglich ausgesehen hat, bevor es in den 50gern so brutal simplifiziert wurde. Ich habe vor einem Jahr mal vergeblich in einigen Bildbänden über das alte Bonn recherchiert. Vielleicht hatte auf dem Vorderteil ja ein Ecksituation betonendes Kuppeldach (so etwas gibt es, wenn ich recht entsinne, auf der gegenüberliegenden Seite) und schmuckvolle Balkone oder gar eine mit kleinem Säulengeländer eingefasste Terrasse zur Ecke hin. Alles keine untypischen Merkmale für die Gegend. Aber wir wissen es nicht, es gibt auch genügend geschmacksverirrte Beispiele für Gründerzeitbauten. Der Maßstab kann also nur sein, was der Architekt aus dem vorhandenen gemacht hat, bzw. was der Bauherr und Geldgeber ihn hat machen lassen.
Was ich mitbekomme, ist, daß hier in Bonn alle glücklich mit der deutlichen Verbesserung der Situation sind (die ja auch rec eingesteht) und es allgemein positiv vermerkt wird, wie einfühlsam sich der Umbau auf die Umgebung einfügt.Um es nochmal deutlich zu sagen: Es geht mir absolut nicht um ein Loblied auf Schommer. Er hat eine handvoll wirklich guter Sachen gebaut, aber eben auch vieles, was er besser nicht so stolz auf seiner Internetseite präsentieren sollte.
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Zitat von Antiquitus
Demokratie bedeutet nicht, Glasfassaden zu bauen; Demokratie bedeutet, das Volk entscheiden zu lassen, welche Fassade es will!.
Das Volk ist aber in erster Linie daran interessiert, wieviel es kostet, wieviele Parkplätze entstehen/oder wegfallen, ob ein Diskounter untergebracht wird, ob sich der Verkehr erhöhen wird (Anwohner), ob Sichtbeziehungen verstellt werden und ähnliche Dinge, wie ein geplantes Gebäude aussehen wird, ist den meisten egal. Und letztendlich diskutieren doch wieder nur einige wenige Interessierte mit Investoren, Politikern und Verwaltung.
Das ist meine langjährige und in dieser Hinsicht leidvolle Erfahrung aus der Kommunalpolitik.
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Also, das mit dem pawlovschen Hund nehme ich mit Bedauern zurück. Da bin ich etwas übers Ziel hinausgeschossen.
Außerdem habe ich nicht gerne das letzte Wort.
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@Antiquitus
Bevor du solche undiffenzierenden Beiträge schreibst, die - sorry, - nur zeigen, daß du dazu neigst, Dinge oberflächlich zu betrachten und über einen Kamm zu scheren, solltest du dich informieren.
In diesem Fall wäre es gut gewesen, du wärst dem Link gefolgt, den rec angegeben hat und hättest Dir mal das verschandelte Gründerzeithaus auf der Website des Architekten angeschaut.
Selbst bei besten Willen kann man nicht erkennen, wo da außergewöhnliche Formen gewesen sein sollen - außer höchstens durch angeklebte Ornamente.
Außerdem zeigt das Bild vom Altbau auch, daß er auch bei Fensteranordnung und Geschoßstaffelung nur eine grobe Vorgabe war.Aber ich vermute mal, daß dir überhaupt nicht daran liegt, dich mit anderen Stilen als den von dir bevorzugten auseinanderzusetzen. Die große Zahl an Rechtschreibfehlern läßt doch eher vermuten, daß du auf jegliche moderne Architektur reagierst wie der Pawlovsche Hund.
Sorry, aber mit solchen Beiträgen disqualifizierst du dich selber. -
Ich habe leider den Eindruck, daß du dich mehr und mehr in die Reihe derer einreihst, die jeden Schnörkel zur architektonischen Großtat hochjubeln und pfui schreien, wenn ein Gebäude im zeitgenössischem Stil gebaut ist. Nur Argumente und eine echte Auseinandersetzung mit allem, was den Wert von Architektur ausmacht, habe ich in diesem Forum aus dieser Fraktion bisher nicht gehört.
Leider ist deine Einschätzung zu diesem Bürohausumbau von ähnlicher Qualität.
Ich bin weit davon entfernt Herrn Schommer in den Himmel zu loben. Es gefällt mir wahrhaftig nicht alles von ihm. An dieser Stelle hat er allerdings etwas gutes und der Situation vor Ort angemessens geschaffen.
Zunächst einmal müssen wir festhalten, daß wir nicht wissen, wie der ursprüngliche Gründerzeitbau einmal aussah. Welche Standard-Stukkaturen, Säulchen u.a. Ornamentik aus dem Katalog wurden verwendet (Ja, auch die Gründerzeithäuser sind meist nach Katalog gebaut. Gehe mal seine Südstadtstraße entlang und du wirst die immer wiederkehrenden Elemente in unterschiedlichen Kombinationen erkennen), wie sah das Dach aus, in welche Straßenplatz-Situation war das Haus gebaut?. Wir wissen es nicht, sondern kennen nur die grundlegende veränderte Bausubstanz aus den 50er Jahren, die bestenfalls eine grobe Vorstellung von den Proportionen gibt.
Schommer ist es gelungen, mit den begrenzten Mitteln, die private Bauherren in der Regel auszugeben bereit sind, einen harmonisch und elegant wirkenden Baukörper aus dem verhunzten Gebäude zu entwickeln, der die relativ kleinen Gründerzeit (-Einfamilienhäuser) nicht beseite drückt und dennoch durch Proportionen, Formensprache, Geschoßhöhen, Materialwahl, etc. genügend repräsentativen Charakter besitzt um eine Brücke zum gegenüberliegenden Schloß zu bilden (ohne durch Monumentalität oder brutale Formen von ihm abzulenken).
Schau dir doch einfach mal eines jener Bürogebäude am Probsthof an, zu denen du den Schommerbau gesellen willst und danach genau eben dieses Gebäude an der Popp-Allee. Achte auf Details, auf die Anordnung der Fenster, die Geschosshöhenstaffelung, die pfiffige Art, wie er mit dem Fenster in der Spitze dem Gebäude etwas einmaliges gibt. Und dann vergleiche. Schlichtheit heißt nicht unbedingt billig und einfache Ästhetik. Braun-Geräte-Design ist auch schlicht - oberflächlich betrachtet.
Es gibt mehr als genug Beispiele schlechter zeitgenössischer Architektur, da braucht man sich nicht an diesem Gebäude abzuarbeiten, denn es ist ein Beispiel für gute moderne Architektur, gerade weil es nicht so gewollt originell und mit dem Gestus "Hier bin ich!" daherkommt, sondern sich unterordnet.
Hierzu noch ein Hinweis: Im Gegensatz zu den meisten neuen Bauten, die gerne mit teuer wirkenden, aber meist viel zu großformatigen, mamorierten Platten (oder gar Metallplatten) zugepappt werden, obwohl es überhaupt nicht zum Stil der Umgebung passt, hat Schommer hier einen einfachen Verputz gewählt, in einer leuchtenden Farbe - hier eben weiß - und passt sich so dem Stil von Schloß (leuchtend Gelb-Orange) und Alter Chemie an. -
Kurfürstliches Bonn
Habe da mal ein paar Bilder aus den letzten Monaten zusammengetragen, die zu Jörgs Beitrag aus dem Threat
http://deutsches-architektur-f…wthread.php?t=2189&page=5
passen.Damit das ganze einen Titel hat, habe ich es Kurfürstliches Bonn genannt, obwohl natürlich etliches aus dieser Zeit fehlt, z.b. die Godesburg (siehe Avatar)
Um dieses Gebiet ging es bei Jörgs Beitrag:
Ausschnitt 1,8 QuadratkilometerIch fange mal mit dem Poppelsdorfer Schloß an (heute Biologisches Institut der Uni):
Alte Chemie neben dem Schloß:
Schloßweiher und modernisiertes Bürogebäude (ursprünglich liebloser 50er Jahre Bau):
Andere Seite, kurfürstliches Gärtnerhaus:
Blick über die Allee Richtung Innenstadt und Hauptschloß:
Von Bebauung der Allee selber habe ich keine Bilder, aber es sind typische Südstadthäuser, so in der Art wie diese hier:
Auf dem Kaiserplatz kann man dann - wie Jörg schreibt - Eis essen. Bild von heute:
Die Kurfürstliche Residenz und Hauptverwaltung/Uni-Hauptgebäude vom Hofgarten aus gesehen:
Gegenüber an der anderen Stirnseite des Hofgarten liegt die Alte Anatomie (Unter Mitwirkung von Schinkel entstanden):
Ha, was sind sie witzig, die Studenten:
Zum Schluß der schönste Teil des Schloßes: Das Koblenzer Tor.
Puh, das war jetzt 'ne Menge. Sicher ist Bonn nicht die schönste Stadt Deutschlands, genausowenig wie irgend eine andere der im Poll zur Auswahl stehenden Städte, aber zumindest gibt es hier ein schönes Stück Deutschland.
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Zitat von rec
Stattdessen soll das Projekt offenbar stickum durchgepeitscht werden, möglichst an der Öffentlichkeit vorbei.
Das wird nicht gelingen. Alle Zeichen stehen auf erfolgreiches Bürgerbegehren.
Es wäre auch nicht das erste Mal, daß eine Planung um den Bahnhof herum am Widerstand der Bürger scheitert.
Ende der 70er Jahre mußte der Deutsche Herold seine Hochauspläne an der Popp-Allee aufgeben. Einige Jahre später wurde die U-Bahntrasse unter der Popp-Allee verhindert und noch etwas später scheitete das Ungers-Bau-Projekt über dem Bonner Loch. Letzteres war übrigens Gold gegenüber den aktuellen Planungen. Vorgesehen war lediglich ein Bauwerk im typischen Ungers-Quadratstil (vergleichbar dem Bau neben der Hauptpost) direkt über dem Bonner Loch, quasi als neue Bahnhofshalle. Die Planung wurde damals von den Bürgern erfolgreich mit der Begründung bekämpft, die historische Sichtachse zum Bahnhof würde beeinträchtigt. Dieses Argument spielt bei den ganzen Problemen, die die neuen Planungen mit sich bringen diesmal keine Rolle.