Beiträge von bauigel
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Sorry, wenn ich trotz NRW-Abi dazwischen grätsche, aber für 36 Mio.€ ist sowas nicht zu haben... Die Förderzusagen belaufen sich lt. Artikel auf 26 Mio.€,, plus 26 Mio. für die Stadt... 52 Mio. kommt (vielleicht) schon eher hin.
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Die meisten der Punkte sind Sachen, die eh schon laufen. Das (teilweise) Neue ist, dass sie nun mit konkreten Zieljahren verknüpft sind. Beispiel: Senkung MIV-Anteil im Modal Split von 39% bis 32% bis 2030. Bislang galt das Ziel der Absenkung auf 30%, allerdings ohne Angabe, bis wann dieses Ziel zu erreichen sei.
Etwas hochtrabend finde ich den Titel, unter dem fünfzehn Punkte zusammengefasst sind: "Masterplan nachhaltige Mobilität". Na ja, Politik will halt immer auch Marketing... Bleibt nur zu hoffen, dass hier hinter dem Marketing auch wirklich was neues steckt...
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nothor: Die Altstadtquerung hätte aber mit Abstand die höchste verkehrliche Wirkung, laut Nahverkehrsentwicklungsplan mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von deutlich über 4 (!)… Das heißt, wenn man den Nahverkehr in Nürnberg wirklich fördern will, ist die Altstadtquerung ZWINGEND. Sie ist nur politisch bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen nicht gewollt (so viel zum wirklichen Willen zu einer Verkehrswende...).
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Ein Deckel (=Tunnel) vom Dianaplatz bis Höhe Rosenplütstraße - das passt eben nicht zusammen mit der Verkehrsfunktion des FSW: Wenn tatsächlich 85% Ziel-/Quell-Verkehr sind, braucht der eben die Verknüpfungspunkte An den Rampen, Landgrabenstraße, Schwabacher usw. Deshalb ist ja der Tunnel vergleichsweise kurz, weil es beim FSW ja nicht in erster Linie um eine städtebauliche Wirkung geht, sondern um eine verkehrliche. Genau ist der Zielkonflikt, der sich durch das ganze Projekt zieht...
Ganz abgesehen davon, dass wir mit einem langen Tunnel jetzt schon über einer Mrd. € wären...
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Ich wundere mich seit Jahren zunehmend beim Lesen von Meinungen und Kommentaren zum Frankenschnellweg, daher darf ich einmal fragen: Glaubt hier noch ernsthaft jemand daran, dass der Frankenschnellweg in der geplanten Form (aus)gebaut wird?? ECHT?
Mal abgesehen von der verkehrlichen Sinnhaftigkeit: Wie soll das denn zu finanzieren sein? Die kolportierten 670 Mio. € sind glaub ich Preisstand 2016 oder 2017. Wenn man das hochrechnet auf einen realistischen Baubeginn nicht vor 2026/27, landet man dank Zins und Zinseszins allein inflationsbereinigt wo? Bei 850 Mio. €? 900 Mio. €? Einer Mrd.? Irgendwo in dem Bereich... Das zu stemmen ist utopisch (auch und selbst für den Anteil des Freistaats).
Das Ding kommt nicht mehr. Wenn wir hier uns im realen Leben kennen würden und nicht nur virtuell, würde ich JEDER/JEDEM eine Wette dagegen anbieten...
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Für mich sind die ersten drei Projekte der o.g. Liste essentiell und unbedingt zu realisieren: Das Haus des Spiels, weil es einen richtigen inhaltlichen Schwerpunkt setzt, das Gebäude klug zu nutzen weiß und Impulse auch für den Egidienplatz zu geben vermag. Und die beiden "Kulturraum-Projekte" Feuerwache 1 und die Ateliers in der ehemaligen Kongreßhalle, weil doch zu Recht beklagt wird, dass die Stadt den Kulturschaffenden und Kreativen zu wenig Räume für deren Ermöglichung zur Verfügung stellt - hier wird ein echtes Defizit angegangen. Mit all diesen drei Projekten wird zudem erst einmal der (Gebäude-)Bestand genutzt und gestärkt, es sind auch insofern also nachhaltige Projekte.
Nicht nur, aber auch deshalb wäre das Konzerthaus als Neubau das erste Projekt, auf dass ich, wenn ich als Stadt sparen muss, verzichten würde.
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Weiß nicht, ob es hier schon Thema war: Im Neuen Museum läuft noch bis 10. Januar 2021 eine kleine, aber sehenswerte Ausstellung mit Titel „KONTEXT“. Die Ausstellung zeigt den tiefgreifende Einfluss des Kontextes auf das Werk des Büros Staab Architekten, Berlin. Wesentliche Projekte des Büros aus Ahrenshoop, Bayreuth, Berlin, Dortmund, Dresden, Hohenschwangau, Kassel, Köln, München, Münster, Nürnberg und Regensburg werden in ihrem Entwurfskontext dargestellt und erläutert. Lohnenswert!
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Aber wir bauen U-Bahnen hoffentlich nicht, damit Autofahrende oben seltener im Stau stehen? Was sowieso nicht funktionieren würde, weil wenn das Gefäß Straße leerer wird, zieht es wieder mehr Autofahrende an, weil sie merken, dass es wieder besser läuft...
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Eine U3-Verlängerung zu Ikea rechnet sich genauso wenig (sprich: ist genauso wenig förderfähig) wie ein U-Bahnhof Marienberg. Wir reden da immerhin über 4km Trasse mit vier bis fünf Bahnhöfen. Ein Kilometer U-Bahn-Tunnel beläuft sich ohne Bahnhof auf durchschnittlich 37 Mio. € -> utopisch.
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Einen städtebaulichen Effekt hat Carsharing dann, wenn sukzessive Stellplätze im öffentlichen Raum reduziert werden. Bremen versucht dies, die haben auch die längste Erfahrung mit CS: Dort ersetzt ein CS-Auto mittlerweile bis zu 19 private Pkw. Mit Ihrem Angebot an Mobilpunkten und -Pünktchen haben sie mittlerweile flächenhaft CS in vielen Stadtteilen, und reduzieren schrittweise die öffentlichen Stellplätze dort. Nicht immer im Verhältnis 1:19, aber doch spürbar.
Nur so macht CS auch städtebaulich Sinn, womit auch der Bogen geschlagen wäre zu diesem Forum: Den freiwerdenden Platz kann ich nutzen für Baumpflanzungen im Straßenraum, Aufenthalt, Begegnung und mehr Lebensqualität.
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Vollkommen richtig. Die autofreie Stadt gibt es nicht (hat auch niemand behauptet). Autofreies Leben in der Stadt natürlich schon.
Und eine zeitgemäße, nachhaltige städtische Mobilität als Daseinsvorsorge muss so ausgerichtet sein, dass alle, die autofrei leben müssen oder wollen, das tun können. Das ist allein schon im Sinne einer Stadt notwendig, die heute lebenswert sein will. Und das bedeutet eben auch, die immer noch spürbare Autozentriertheit abzubauen.
Das ist in jeder Großstadt möglich, auch wenn (auch oder erst recht in Nürnberg) noch ausbaufähig.
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Die Diskussion rund um das Thema "autofreies Leben" klingt oft so exotisch, als ob das was Besonderes oder Rares oder Nischenhaftes oder eine Berliner Besonderheit sei. Daher kurz der Hinweis, dass "autofreies Leben" auch in Nürnberg nix Neues ist. Zwischen 23% und 39% (es gibt unterschiedliche Statistiken aus verschiedenen Jahren) der Nürnberger Haushalte haben gar kein Auto; für jeden vierten bis dritten Haushalt ist autofreies Leben also seit langem Alltag. https://www.nuernberg.de/imper…monatsbericht_2014_04.pdf
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Hallo miteinander,
ein Thema, das ich hier in diesem (Städtebau-) Forum vermisse, ist die Diskussion von Verkehrsführungen. Dinge wie Popup-Radwege und den Frankenschnellweg, gehören schließlich genauso zur Stadtplanung, wie neue Gebäude.
Besonders akut ist dieses Thema bei mir, da ich die letzen Tage nach 10 Jahren mal wieder in der Niederlande war und ich wirklich die Tränen zurückhalten musste, weil dort die Verkehrsführung und die Kreuzungsbereiche so durchdacht sind. Ich wünsche mir als hauptsächlich Radfahrer sowas wirklich sehnlichst auch für Nürnberg. Nun gibt es ja zumindest bereits einige Planungen für das Radschnellwegenetz. Tut sich da eigentlich überhaupt etwas? Wo ich unterwegs bin, ist auf die geplanten Trassen zumindest noch nichts passiert. Was bringt mir schließlich das schönste Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, wenn die Wege dorthin nichtmal den Namen Fahrradweg verdient haben?!Zum Stand der Radschnellwege wurde, was die Verbindung nach Erlangen betrifft, im April im Verkehrsausschuss berichtet. Die Verbindung ist mit ca. 2,3 Mio.€ veranschlagt, derzeit wird die Finanzierung geklärt, es gibt konkrete Pläne: https://ratsinfo.stadt.nuernberg.de/vo0050.asp?__kvonr=22501 Allerdings wirst du per Radschnellweg nie zum neuen Fahrradparkhaus am Nelson-Mandela-Platz kommen, weil die Dinger per Definition am Ring enden (nicht am Altstadtring, sondern am Ring). Stand irgendwann einmal in der Zeitung, als über die Grundsatzplanungen zu den Radschnellverbindungen berichtet wurde.
Und zum Pop-Up-Radweg Rothenburger Straße und der immer wieder geäußerten Kritik dazu: Der Weg konnte nur "gepoppt" werden, weil er "im Uterus" bereits vorhanden war. Will sagen: Der Stadtrat hatte im Januar bereits beschlossen, möglichst in 2021 genau dort dauerhaft (!) und baulich getrennt (!) jeweils eine Kfz-Spur in eine Radspur umzuwandeln, mit dem Argument, parallel führe die U-Bahn und daher könne man dort etwas für die Mobilitätswende tun. Der Beschluss war einstimmig (!). https://ratsinfo.stadt.nuernberg.de/to0050.asp?__ktonr=85486 Damals fand das jeder toll, vor allem die CSU hat sich selbst dafür gelobt. Nun will niemand mehr was davon wissen, und ob der endgültige Umbau tatsächlich kommt, bezweifele ich - Corona wird schon eine Begründung dafür liefern...
Aber schön, dass das Thema Mobilität jetzt einen eigenen Thread hat - mit Tief-, Straßen- und Wegebau könnte man vermutlich IN DER FLÄCHE mehr für die Baukultur tun als mit Hochbau und Architektur.
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Dann wollen wir nur hoffen, dass es den VGN nicht zerschießt, immerhin ist das eine Art des Alleingangs innerhalb des Verbunds. Aber natürlich immer noch besser (und verkehrlich wirksamer), als wenn ein solches Ticket nur für das Nürnberger Stadtgebiet gelten würde. Und die ab 2021 gültig werdenden Änderungen zum Sozialticket sind wirklich stark.
Aber ein gutes Angebot alleine reicht nicht, um "Wiener Modell-Verhältnisse" zu erreichen: Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung, strikte Kontrollen, Neuverteilung des Straßenraumes zur Herstellung von mehr Verkehrsgerechtigkeit usw. gehören dazu. Das an all diejenigen, die glauben, ein 365€-Ticket alleine bewirke eine Mobilitätswende...
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Ein Denkmalschützer, der Denkmäler nicht schützt. Ich verstehe sowas nicht, das ist wie ein Autohändler, der die Leute zum Fahrradhändler schickt.
Interessante Vergleich, der einiges über ihr Mobilitätsverhalten verrät...
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- Die Idee einer Baumpflanzung für jedes Neugeborene finde ich charmant. Hoffentlich bedeutet das bei m.W. ca. 5000 Geburten in Nürnberg auch eine Steigerung. Und dann sollte man die Bäume nicht irgendwohin pflanzen, sondern sie gezielt dazu nutzen, um die vielen völlig kahlen und schnell überhitzenden Straßenzüge in Nürnberg zu begrünen, um dort zum einen mehr Atmosphäre und zum zweiten ein besseres Mikroklima zu schaffen.
Ja, das läuft dann zwangsläufig auf die Umwandlung von Parkplätzen auf Plätzen und in Straßenräumen hinaus, weil anderer Platz nicht vorhanden ist. Bin mal gespannt, ob die beiden Parteien den darauf folgenden Entrüstungssturm aushalten (wollen)...
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Erst lesen, dann meckern. Unter der Überschrift "Bewältigung der Corona-Krise" steht explizit drin, dass ALLES unter Finanzierungsvorbehalt steht und dass die Partner sich im Klaren sind, dass Corona die gesamt Stadtratsperiode beeinflussen wird. Mehr kann man zum derzeitigen Zeitpunkt ja auch gar nicht sagen. Im Gegenteil: Wer will, könnte da eventuell sogar rauslesen, dass hiermit sogar auch Fluchttüren für solch kleine Projekte wie den Frankenschnellweg eingebaut sind... Mal sehen.
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Was war denn da umstritten?
Von Teilen der direkten Anlieger so ziemlich alles: Die Verkleinerung des Parkplatzes mit weniger Stellplätzen, die höhere Aufenthaltsqualität und bessere Durchwegung wegen der Befürchtung, es könnte eine "Feiermeile" entstehen, die Sperrung der Maxbrücke für den Kfz-Verkehr, mehr Grün als befürchtete Beschattung usw. Aber hauptsächlich wurde die Reduzierung der Parkplätze kritisiert.
Die Sperrung der Maxbrücke für den normalen Kfz-Verkehr (außer Taxen und Touristenbusse) ist seit etwa drei Wochen vollzogen, aber da halten sich viele Autofahrende nicht dran.
Man muss aber auch sagen: In der umfangreichen Bürgerbeteiligung gab es auch jede Menge Zustimmung für die Planung. Aber die Ablehnenden sind halt meist lauter, daher bleibt der Protest eher in Erinnerung als die Unterstützung...
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@ Frau S aus N:
Sehe das exakt wie Sie. Das Vorhaben erfüllt aus meiner Sicht den Tatbestand der Verunstaltung. Aber ich vermute, da sind wir hier deutlich in der Minderzahl. Das DAF sollte sich eh umbenennen (oder direkt mit Stadtbild Deutschland verschmelzen), denn wer sich wirklich für Architektur - im Sinne zeitgenössischen Bauens und weniger des Retro-/Reko-Bauens - interessiert, kommt hier zu kurz.