Beiträge von m.Ro80

    Für mich symbolisieren einzelne hohe Türme keine Wirtschaftskraft.


    Ich darf zu Deinem Kommentar von Ffm. aus mal was anmerken:


    Man sollte nicht so sehr in Gegensätzen ("Cluster" versus "einzelner hoher Turm") denken.

    Die Erfolgsformel einer Metropole liegt stets im "Sowohl als auch" und nicht in einem "entweder oder" - BEIDES sollte in einer Metropole möglich sein und gerade der Elbtower mit Landmark-Anspruch macht sich mMn als Solitär definitiv besser als im Rahmen eines Clusters. Das Londoner "Shard" steht ja auch nicht in einem Cluster, sondern ziemlich "abseits" südlich der Themse, weit ausserhalb der klassischen "City of London" - die nördlich der Themse liegt.

    Und dass das rund 300 Meter hohe Shard "keine Wirtschaftskraft" symbolisieren würde - auf diese Idee dürften bislang die wenigsten gekommen sein.


    Im Gegensatz zu HH wird In Ffm. praktisch ausnahmslos der Cluster-Ansatz verfolgt. Diesen ausschliesslichen Cluster-Ansatz kritisiere ich seit Jahren als falsch, da zu einseitig. Ich würde mich sehr freuen, wenn man in Ffm. an ausgewählten Standorten auch mal "einzelne hohe Türme" zulassen würde - selbst in Berlin geht das mit dem Estrel-HH in Neukölln (wird gerade gebaut).

    Und "Landmarks" sind innerhalb eines Clusters prinzipiell problematisch, weil durch das Cluster der Landmark-Effekt getrübt wird. Wenn der Elbtower Landmark-Anspruch hat, dann hat er sogar den perfekten Standort - nämlich als Solitär, deutlich abseits der bislang etablierten Stadtlandschaft.


    Nein, Hamburg hat mMn absolut nichts "verpasst". Hamburg macht es absolut richtig !

    Und wenn man partout auch ein (kleineres) Hochhaus-Cluster noch haben will, dann lässt sich das in Zukunft bestimmt auch für HH noch machen.

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    Ich favorisiere seit jeher die Variante "Osthafen" [Anmerkung: Ich bin NICHT aus der Ffm-CDU und im Übrigen auch grundsätzlich nicht klassisch-parteipolitisch gebunden. Mir geht es rein um Architektur und Städtebau hier im Forum - bei gelegentlicher Kritik an *grünen Übertreibungen* ].


    Ich könnte aber auch mit anderen Standorten (z.B. in Bockenheim oder Südufer des Main) ganz gut leben.

    Ich hatte vor einigen Jahren sogar mal den Bereich "Fernsehturm" vorgeschlagen (z.B. das Areal der Kleingartenanlage "Feldbergblick") . Oper und Schauspiel neben dem Fernsehturm - ein städtebauliches Arrangement ähnlich wie der Skydome in Toronto neben dem CN-Tower. Das wäre doch mal ein unserer Stadt würdiger neuer Superlativ - und eher sogar billiger zu haben als eine bauliche Lösung an der TA. https://de.wikipedia.org/wiki/Rogers_Centre

    Und irgendwann wird auch die U-Bahn dort hin fahren.


    Wie auch immer: Nur eines ist mir persönlich klar:

    Die "Taunusanlage" geht nicht - weder städtebaulich (da viel zu eng und für die Stadt einfach kein "Fortschritt") noch finanziell (da der Standort dort auch zu teuer). Das Grundstück dort sollte man als HH-Bauplatz verkaufen und den Erlös mit in den neuen Oper/Schauspiel-Bau investieren.

    Solange der historische Bestandsbau nicht abgerissen wird, ist jede Art von Stillstand hier ein "Gewinn" - meine Meinung.

    Und wenn der jetzige Stillstand dergestalt genutzt werden würde, den Bestandsbau in die Neuplanung zu integrieren, dann hätte mMn nichts Besseres geschehen können.

    Ich finde es eine absolute Sünde, das historische Gebäude (aus der Vorkriegszeit) abzutragen - in städtebaulicher, architektonischer und auch ökologischer Hinsicht.

    Hoffentlich wird es am langen Ende eine "verträglichere" Lösungen geben.

    Nach der OB-Wahl sollte es ein "Zurück auf Los" geben - unter erneuter Diskussion auch anderer Standorte (jenseits der TA).

    Alle drei Varianten dort an der TA sind mMn mit schweren Nachteilen behaftet. Der "Sinn" der aktuellen Ergebnisse sollte darin gesehen werden, die unfreiwillige Bestätigung zu haben, dass es dort letztlich nicht (sinnvoll) geht.

    Am Schlimmsten finde ich die "Spiegel-Variante", weil dadurch die relative Räumlichkeit dieses Gebietes weitgehend zerstört werden würde.

    Diese Räumlichkeit sollte mMn auf jeden Fall erhalten bleiben, auch wenn die TA keine wirkliche "Sichtachse" ist. Das Ganze kann man sich auch nicht als "Kulturdreieck" (zusammen mit dem Jüdischen Museum) schönreden. Das ganze städtebauliche Arrangement dort wäre im Ergebnis einfach zu "eng" - jedenfalls für eine kosmopolitische Metropole. Für die Beschreibung dieses Arrangements hätte ich auch einen treffenden garstigen Begriff parat, aber das lass ich an dieser Stelle.

    Letztlich schiessen sich diese drei Varianten gegenseitig tot und disqualifizieren den ganzen Ansatz, partout an der TA das Projekt realisieren zu wollen.

    Ich wette: In keiner anderen mit Ffm. vergleichbaren internationalen Metropole würde man sich für solch ein teures Vorhaben auf ein städtebaulich derart wenig geeignetes Gebiet versteifen wie das hier geschieht. Es muss spezielle "politische" bzw. "ideologische" Gründe geben, partout im Bereich der TA bauen zu wollen. In städtebaulicher Hinsicht ist das jedenfalls kaum nachvollziehbar und im Übrigen für eine sog. "Metropole" auch völlig unzeitgemäss (siehe im Gegensatz dazu das Konzept der Elbphilharmonie in Hamburg - "was total Neues", nicht nur bzgl. des Gebäudes, sondern auch in puncto Standort).

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    Ich hätte Deinen Kommentar gerne lediglich "geliked", aber möglicherweise gibt es verschiedene Bedeutungen des "Like", deswegen ganz kurz mein ausdrücklicher Kommentar zu diesem Entwurf:

    Ich kann mich mit diesem Entwurf sehr gut anfreunden. Die "Kopflastigkeit" ist zwar eine ungewöhnliche Formensprache, aber: Einerseits ist diese Kopflastigkeit nicht zu stark ausgebildet und andererseits kann das durchaus sogar ikonisch wirken.

    Ich persönlich mag zudem die "Klotzigkeit" der Kubatur, was an diesem Standort sehr gut passt. Bei nur rund 120 Meter Höhe werden immerhin 60000qm BFG realisiert - das ist schon eine Ansage.

    Dein Kommentar streift auch noch das "enge Bankenviertel", in dem Du diesen Entwurf nicht gerne sehen würdest.

    Zum "Bankenviertel" bin ich seit Langem der Meinung, dass einige dortige HH unvorteilhaft schmale / dünne Kubaturen haben (v.a. Omniturm oder die einzelnen Four-Gebäude). Auch aus diesem Grund freue ich mich sehr auf diesen "Klotz" da am Kaiserlei. Er wird ganz sicher eine gelungene Abwechslung in die HH-Landschaft von Rhein/Main bringen.

    Zitat Rohne:

    "...Rankpflanzen wie Wein und Efeu sind zudem praktisch der Tot für die Bausubstanz. Das Zeug wirst du nie wieder los.".


    Absolut !

    Ich hatte bei einem Projekt mal eine mit Efeu bewachsene Hauswand. Weil sich Bewohner wegen Ungeziefer in den auf diese Seite des Gebäudes ausgehenden Zimmern beschwerten (wo kommt dieses Ungeziefer wohl her ?!), sollte der Efeu "abgemacht" werden und die Fassade neu gestrichen werden.

    Es zeigte sich: Efeu kann man nicht einfach "abmachen". Auch ein Hochdruck-Reiniger mit Heisswasser hilft nicht, denn diese "Füße" mit denen der Efeu auf der Wand klebt gehen selbst mit Heißwasser-Hochdruck nicht runter.

    Lösung: Wir mussten mit dem Schlagbohrer die Oberfläche des Putzes so tief "aufrauen" bis wir eine Biologie-freie Basis hatten auf der der neue Oberputz dann aufgetragen werden konnte.

    Zum Glück: Die Fassade war keine gedämmte Fassade. Bei Dämmung wäre sogar noch die unter der (dünnen) Putzschicht liegende Dämmung mit beschädigt / zerstört worden - nur um den vermeintlich harmlosen Efeu loszuwerden.

    Auch diese Punkte MÜSSEN beim Thema "Fassadengrün" einfach mitbedacht werden.

    zur Dachbegrünung noch zwei Aspekte:

    a.) Es gibt einen statischen Aspekt: Die Bepflanzung und vor allem das nach ggf. starkem Regen sich dort stauende Wasser sind ein beachtlicher Posten in der statischen Kalkulation.

    b.) Flachdachsanierung: Schon die Sanierung eines "normalen" Flachdaches ist enorm teuer, weil nicht nur die sog. "Dachhaut" (das heisst Kies und die darunter liegende Folie), sondern auch die ganze Dach-Dämmung bis auf den Grundanstrich der obersten Geschossdecke abgetragen werden muss - die ganze Prozedur dann natürlich auch wieder beim "Neuaufbau" des zu sanierenden Flachdaches.

    Bei einem begrünten Flachdach kommt die Entfernung der ganzen (ausgewachsenen) Bepflanzung (und deren spätere Neuanpflanzung) noch dazu.

    Gerade die Sanierungskosten werden mMn beim Thema "Dachbegrünung" überhaupt nicht angemessen berücksichtigt.

    Und kommt bitte niemand mit dem Einwand, begrünte Flachdächer würden ewig halten. Ein Flachdach wird IMMER undicht - früher oder später und zwar meistens an den Rändern und Kamin-Durchbrüchen. Dort dringt Nässe ein und zerstört allmählich den gesamten Unterbau des Flachdaches (einschliesslich der Dämmung). Diese potenziellen Bruchstellen (die sog. "Durchbrüche") lassen sich bei einer Begrünung aber auch nicht (mit irgendwie vertretbarem Aufwand) warten. Spätestens alle fünf Jahre sollte ein konventionelles Flachdach an diesen "Durchbrüchen" gewartet werden wie folgt: Auf 1,50 Meter Breite ringsum an den Rändern allen Kies wegschaufeln und Risse und Versatze in der Dachfolie ausbessern. Wie soll das bei einer Begrünung gehen ? Alle 5 Jahre Büsche / Gewächse etc. an den Rändern wegmachen und neu anpflanzen ?!.

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    Ich hatte mein Statement zwischendurch verbal entschärft. Das hat sich mit Deiner Antwort überschnitten. Sorry.

    Es bleibt aber bei meiner grundsätzlichen Kritik:

    Dieses "Fassadengrün" ist eine "politische Mode" und wird mMn nicht von Dauer sein.

    Das kann einfach nicht funktionieren (schon gar nicht an solchen Hochhäusern). Stell Dir mal vor nach (befürchtet) nur 10-15 Jahren diese Fassade sanieren / säubern zu müssen - was für monströse Kosten.

    Es gibt viel effizientere Möglichkeiten des notwendigen ökologischen Ausgleiches (z.B. Neupflanzungen von Bäumen etc.).

    Völlig klar, dass sich bei solchen Begrünungen früher oder später "Siffe" an der Fassade bildet.

    Das einzige, was mich hier überrascht ist, dass der optische Verfall dermassen schnell geht.

    Wer ernsthaft glaubt, derartiges Fassadengrün würde unproblematisch funktionieren, mag zumindest einschlägige politische Orientierung haben.

    Ich kenne Altbau-Sanierer, die aus solchen Gründen ihren neuen Mietern in die Mietverträge sogar explizit das Verbot von Fensterbank-Blumenkästen (!) nach einer (eventuell späteren) Fassadensanierung reinschreiben.

    Die gehen das Thema "Fassade" jedenfalls eher technisch und nicht "politisch" an.

    Und von der "politischen Seite" her betrachtet kann ich auch nicht sehen, welche ökologische Verbesserung solche Fassenden-Begrünungen bringen sollen. Jedenfalls steht mMn der Aufwand in keinem Verhältnis zum mutmaßlich ökologischen Nutzen.

    Besser wäre: Für jeden Neubau wird (idealerweise im relativen Nahbereich des Projektes) eine bestimmte Zahl von Bäumen neu gepflanzt. Das wäre nicht nur viel billiger sondern wohl auch ökologisch effizienter.

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    Ich möchte Dich nicht ärgern, aber das Juridicum möchte ich gerne erhalten sehen. In diesem Sinne befürworte ich das (mutmaßliche) Umdenken bei der Stadt. Das Juridicum ist vielleicht nicht "schön" [Zitat: "Grausamkeiten"], aber es ist nun einmal typische stadtbildprägende Architektur aus den 1960ern. Es sollte mMn erhalten bleiben und gut durchsaniert wird es auch ansprechend aussehen.

    Gerne kann die nähere Umgebung auch noch weiter verdichtet werden. Für klassischen "Blockrand" hat diese Gegend aber mMn schon zu starken "City-Charakter". Dort passen eher grössere Formate wie das Juridicum (und das bereits realisierte Senckenberg-Quartier) hin.

    "Vernünftiger Blockrand" geht an unzählig vielen anderen Stellen in der Stadt. Dort aber wäre "Blockrand" zu provinziell und würde in gewisser Weise eine Rückentwicklung im Charakter der Umgebung bedeuten (von "City" hin zu "dezentral").

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    Also in aller Kürze dazu [gerne ausführlicher, wenn ich mehr Zeit habe ;-)].


    Zitat: "...dichte und großflächige Blockrandbebauung, was Berlin zu seinem Glanz gebracht hat".

    Sorry, das waren ganz überwiegend ziemlich graue Mietskasernen, in denen die Masse der damaligen Großstadt-Bevölkerung untergebracht wurde.

    Ich habe nichts gegen "Bockrand" (im Gegenteil), aber im Seitenflügel (SF) oder gar Hinterhaus (HH) - schlimmer noch im 2.SF und / oder 2. HH (wie in Berlin) - wollte ich ganz und gar nicht leben.



    Zitat: "dichte und großflächige Blockrandbebauung [...] wird auch heute so wie ich beurteilen kann recht gut fortgesetzt, überall werden alte "Löcher" vom Krieg zugestopft."

    Auch in Ffm. erfolgen solche "Lückenfüllungen". Es entstehen durchaus auch neue, Blockrand(ähnliche) Quartiere [z.B. Deutscherrn-Viertel; weite Bereiche im Ostend etc.]. Also ganz so schlecht steht Ffm. nicht da.

    Im Übrigen kann ich auch in Berlin nicht sehen, dass Zitat : "... neue Viertel enstehen im gleichen Format wie früher". (wo bitte konkret entstehen in Berlin komplett neue Blockrand-Quartiere ? Vielleicht mal der eine oder andere (Teil-)Strassenzug, aber auf keinen Fall in intensiverer Weise wie z.B. das Ffm-Deutschherrnviertel. Vielleicht habe ich da was verpennt, aber ich kenne mich auch in Berlin ganz gut aus.


    Zitat: "In Berlin sind die meisten Viertel sehr lebendig und fast überall gibt es z.B. ein spannendes Einzelhandels angebot mit vielen kleinen Läden aller Art". Sorry, in Ffm. sind die Gründerzeit-Quartiere nicht weniger "lebendig". Es ist halt vom Umfang her in Ffm. alles etwas kleiner (historisch bedingt).


    Zitat: "Im Gegensatz finde ich dass z.B. Berlin es genau richtig macht. Dort sollte man hinschauen, falls man sich traut."

    Auf den Berlin-Seiten dieses Forums geht der Blick genau in die entgegengesetzte Richtung (und zwar nach ffm.) . Manche dortige Foristen hätten gerne mehr HH (wie in Ffm.) und beklagen v.a. die architektonische Ödnis auf dem Alexanderplatz.

    Ein psychologisches Phänomen: Was man nicht hat, danach sehnt man sich.

    Im Übrigen: Berlin macht nicht mehr "Städtebau" als Ffm (bezogen auf die Grösse der Stadt macht Ffm sogar mehr "Städtebau" als Berlin - ich denke nur an das Europaviertel).

    Ganz im Übrigen: Ich schaue nach Hamburg. Längst ist Hamburg (völlig verdient) die bei weitem beliebteste und attrakivste Stadt Deutschands (gemäss diversen aktuellen Umfragen - kann ich gerne noch Belege nachreichen). Da schlägt der massive Städtebau voll zu Buche !.


    Zitat: "Die Höhe und Glanz des Skylines bringt uns alleine nichts, das ist nur das Sahnehäubchen falls der Rest stimmt. "

    Das ist mir zu radikal. Die Skyline ist eine Ausnahmestellung und bringt unserer Stadt auf jeden Fall etwas. Wir sollten uns bemühen, dass es in anderen Aspekten noch besser wird. <Sowohl als auch> und nicht <entweder oder>. Das ist meine Einstellung. !


    Wer mich hier kennt weiss, dass ich mit harter Kritik an Ffm nicht zurückhalte.

    Aber was positiv ist muss auch positiv erwähnt werden. Da muss ich hier jetzt mal ganz klar für Ffm. Stellung nehmen.

    Nimm es nicht persönlich.

    Zitat von Fettucine:

    "Leider ist, würde ich behaupten, die gesamte Ecke städteplanerisch ein Misserfolg [...] fühlt man sich zwischen den Gebäuden völlig alieniert. Nur große Formate und Distanzen, wenig Kompaktheit, kaum Menschen, komplett tot die Ecke. ".


    Du erwähnst spürbare Nachteile des status quo, aber Du überzeichnest Sie mMn.

    Grundsätzlich finde ich "die gesamte Ecke" einen beachtlichen Erfolg. Das Ensemble hat optisch Strahlkraft und wirkt weit in den Stadtraum dort hinein (vor allem der grössere Turm). Ohne die "grossen Formate und Distanzen" (die Du wohl eher nachteilig empfindest) wäre diese beachtliche stadträumliche Wirkung nicht möglich.

    Ich stimme Dir zu, dass dort (gefühlt) immer noch "kaum Menschen" wahrzunehmen sind und die Szenerie etwas "tot" wirkt. Hier könnte eine bauliche und funktionale Verdichtung im Nahbereich (mit Bauhöhen EG bis max. 5 OG) noch einige Verbesserungen bringen. Ich nenne das mal salopp das "städtebauliche Unterholz".

    Die "Baumkronen" (damit meine ich hier die zwei HH) dort sind jedenfalls sehr gelungen.

    Insgesamt ziehe ich ein deutlich positives Fazit.

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    Zitat: "... auch die Versteifung auf die U-Bahn im Europaviertel war von Anfang an ein Problem, denn es wäre deutlich sinnvoller gewesen, die U5 als Straßenbahn zu bauen und dafür die Mainzer Landstraße zu untertunneln".


    Ja, das sehe ich tendenziell ähnlich.


    Wie findest Du folgenden Vorschlag:

    Man hätte die "U5" als vollwertige U-Bahn durch die Frankenallee (!) gebaut.

    Auf diese Weise hätte man das ganze Gallus und EV mit einer einzigen zentralen U-Bahn-Strecke versorgen können.

    Da die Frankenallee breit genug und die Randbebauung nicht zu massig ist, hätte man diese U-Bahn möglicherweise sogar auf fast der ganzen Länge in der wesentlich billigeren Tunnel-Deckel-Bauweise bauen können (so sehe ich das zumindest als technischer Laie, ggf. gibt es da aber dennoch technische Probleme ?!).

    Westlich des Gallus (noch vor der A5) hätte diese "U-Bahn" dann oberirdisch auf die Mainzer Landstrasse wieder einfädeln können.

    Die Tram-Strecke auf der Mainzer hätte im Bereich "Gallus" nach Inbetriebnahme der neuen U-Bahn sodann ersatzlos abgebaut werden können. Und da der Tunnel (nach diesem Vorschlag) durch die Frankenallee geht, wäre die Mainzer LStr. während der Bauarbeiten auch überhaupt nicht tangiert gewesen.

    ^^

    Bzgl. "Dom- und Rathausturm" kommt es auf die Perspektive an:

    Aus der "üblichen" Ansicht von der Mainseite her (egal ob SüdOst / Süd / SüdWest - sozusagen die "Postkarten-Ansicht") bliebe die bisherige Ansicht auf den Dom u.a. unverändert erhalten. Mein Vorschlag zur HH-Bebauung bezieht sich v.a. auf die Gebiete direkt nördlich angrenzend der Zeil (also plus/ minus dort wo das Palais-Quartier steht bis in die Nähe der Konstablerwache). Dieses ganze Gebiet dort ist mMn für HH von mittlerer Höhe (so etwa die Dimension der Palais-Quartier-Hochhäuser) durchaus geeignet.

    Immer wieder liest man den Einwand, das Palais-Quartier würde optisch stören (auch und v.a. in Bezug auf die historische Kernstadt).

    Von der Mainseite auf die Altstadt blickend, kann man das Palais-Quartier zwar im Hintergrund sehen - aber es "stört" dort doch in keiner Weise den Blick, sondern macht ihn eher "spannender", abwechslungsreicher.


    Selbstverständlich:

    Südlich der Zeil (in Richtung historische Altstadt) haben Hochhäuser absolut nichts verloren.

    Das habe ich auch nicht vorgeschlagen.



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    Deinen Pessimismus teile ich nicht.

    Wenn "Freiräume" geschaffen werden, dann geht auf jeden Fall eine spürbare Veränderung. Wie die im Einzelnen umgesetzt wird, das ist dann eben eine Frage des jeweils einzelnen Projektes. Aus diesem Grunde sollten vorweg gefasste "Planungen" auch eher zurückhaltend sein.

    Je flexibler die Matrix ist in der man planen kann, desto tendenziell mehr und bessere Ideen werden die "Markteilnehmer" sich schon ausdenken. Ich glaube fest an die Kraft der "Schwarmintelligenz" oder sagen wir besser: "Schwarm-Kreativität".

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    Rechnen wir doch mal grob durch (falls meine Zahlen nicht stimmen, dann bitte korrigieren).

    Eine Ladenfläche in TOP-Lage bringt so ca. 300 € /qm Monatsmiete.

    Eine Bürofläche in guter City-Lage wie der Zeil (ich rede nicht von *Spitzenmiete* !) dürfte in einem modernen Gebäude bei ca. 30 €/ qm Monatsmiete liegen. Das heisst: 10 Stockwerke Bürofläche bringen etwa dasselbe wie 1 Stockwerk EG-Ladenfläche [klar, die 10 Stockwerke müssten erst mal noch gebaut werden :-)]

    Wenn man einem Investor z.B. 20 Stockwerke "plus" genehmigt - das entspräche einer Bauhöhe von ca. 60 Metern), dann könnte er bei dieser Kalkulation mit Sicherheit die Ladenfläche zumindest deutlich vergünstigt ins Portfolio nehmen. 30 oder gar 40 Stockwerke mehr würden dann sogar "richtig Geld" bringen. Ich denke, diese Kalkulation geht durchaus. Beim "Palais Quartier" hatte man nach meiner Erinnerung genau dieses Konzept verfolgt: Wegen dem deutlichen Zugeständnis an Baumasse konnte als Gegenleistung des Investors das historische Palais wieder hergestellt werden.

    Solch ein Ansatz geht sehr wohl - wenn man nur will.


    Der HHRP ist überhaupt kein Argument. Den HHRP könnte man ändern.

    Im Übrigen ist das kompromisslose Credo: "Keine Hochhäuser ausserhalb der (bestehenden) Cluster !" auch noch städtebaulich höchst fragwürdig (letzteres ist meine persönliche Meinung).

    Speziell für den Bereich der Zeil hätte ich folgenden Vorschlag:


    Die Stadt erlaubt tendenziell eine höhere bauliche Ausnutzung einiger / aller Liegenschaften "in der Höhe"; zugleich wird vorgegeben, dass (zumindest einige der ) unteren Bereiche der Gebäude (EG bis ca. 3 OG) "vergünstigt" an Geschäfte / Gastronomie / Arztpraxen etc. vergeben werden. Vielleicht könnte bei einem solchen Konzept sogar ein "kleines Museum" für die Stadt noch bei herauskommen.

    M.a.W:

    Auf der einen Seite macht man deutliche Zugeständnisse an die Investoren bzgl. baulicher Ausnutzbarkeit der Grundstücke; auf der anderen Seite versucht man die urban-sensiblen Bereiche der Gebäude in den unteren Geschossen (zumindest teilweise) bzgl. Mietpreisen geregelt zu bekommen.

    Dann hätten auch inhabergeführte Geschäfte bzw. mittelständische Händler / Ketten an diesem Standort wieder eine Chance.


    Speziell Ffm. ist mit der hohen Nachfrage nach Gewerbe-/Büroräumen in einer privilegierten Situation. Diesen Rückenwind könnte man durch ein solches Verdichtungs-/ Preislenkungs - Konzept speziell für die Zeil mMn. sehr gut nutzen. Und weshalb im Bereich zwischen KonstablerWache und HauptWache an einzelnen Stellen (vor allem nördlich der Zeil) nicht auch kleinere HH (bis ca. 120 Meter) stehen können, erschliesst sich mir sowieso nicht.

    Ich kenne die "Verhaltens-Kodexe" innerhalb von (städtischen) Verwaltungen nicht, aber mal ganz im Ernst:

    Jede grössere Stadt sollte ein Referat haben, in dem sich ein paar Mitarbeiter um die "Öffentlichkeitsarbeit" für "die Stadt" kümmern.

    Und genau in diese Kategorie "Öffentlichkeitsarbeit" würde es mMn gehören, dass solche Mitarbeiter auch für einen passablen Internet-Auftritt ihrer Stadt (bzw. dazu gehörende herausragende Projekte / Vorkommnisse) sorgen - auch ausserhalb "offizieller" Info-Seiten der Stadt. Das bedeutet, dass "die Stadt" eben auch auf Seiten wie "Wikipedia", oder anderen einschlägig bekannten Forum (vielleicht eben auch das "DAF") für neutrale Darstellungen zu wichtigen Projekten / Vorkommnissen sorgen sollte und (andererseits) versuchen sollte, auch groben Unfung ggf. klarstellend zu kommentieren.

    Der Elbtower ist ohne Zweifel solch ein "wichtiges Projekt" bzw. "Vorkommnis".

    Zur Planung im Bereich Hanauer LStr. meine Anmerkung:


    (a) Der Standort Ziff.4 aus dem Bereich Ostend (Hanauer L-Str. Ecke Honsellstrasse) könnte mMn mit einem vollwertigen HH (so rund 120 Meter Höhe) entwickelt werden. Ein HH von der Kubatur des "Spin" würde dort sehr gut hin passen, ohne dass die Umgebung zu stark beeinträchtigt wird. Direkt westlich davon verläuft ja die Bahntrasse und nördlich die Hanauer LStr. Wen würde das dort stören ? Ich sehe an dieser Stelle auch keine Trübung der Dominanz des EZB-Turmes, weil die EZB in aller Regel von Süd-Osten oder Süd-Westen in den Medien gezeigt wird. Und städtebaulich sähe ein HH an dieser Stelle auch sehr gut aus.

    (b) Aus den gleichen Gründen würde auch auf dem Ex-Telekom-Areal (Standort Ziff. 1 ) mMn ein mind. rund 100 Meter HH überhaupt nicht stören (südlich die Bahntrasse, nördlich die Henschelstrasse. Das stört niemanden - bis auf wirtschaftsfeindliche Prinzipien-Reiterei).

    Zudem fällt das Gelände dort nach Süden stark ab, was eventuelle Verschattung in Richtung Norden nochmals reduzieren würde.