Beiträge von TristanX

    Zur Goldenen Waage:


    Mit Herrn Guntersdorf habe ich mich, anlässlich der Altstadt Führung mit OB Feldmann am 9.12., über Details der Goldenen Waage unterhalten.
    Die Stuckdecke wird alsbald installiert - und ist wohl auch schon vor Ort. Bezüglich des fast fertigen Belvederchens gibt es laut Herrn Guntersdorf die Überlegungen, ob dieses für Veranstaltungen kleinerer Gruppen gemietet werden kann. Ansonsten ist es ja leider nicht frei zugänglich und nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
    Es war jedenfalls sehr beeindruckend im Innern der Goldenen Waage zu stehen, deren Erdgeschoss von außen viel kleiner erscheint.
    Auch die Gewölbedecke des Nürnberger Hofs ist ein Meisterwerk. Leider hat die frische Bodenverfugung dafür gesorgt, dass ich mit Reizhusten wieder ins Freie flüchten musste. Was mich allerdings besonders verwundert hat, war, dass der Nürnberger Hof eine Unterkellerung aufweist. Bisher dachte, ich dass unter den Erdgeschossen Schluss sei.

    Hatte am Samstag eine exklusive Altstadt-Führung mit OB Feldmann gewonnen. Über die BILD. Es war sehr aufregend und ich habe natürlich mit dem Handy eifrig Bilder gemacht. Leider ist mein PC zur Zeit defekt - und über das Handy bekomme ich die Bilder hier nicht hochgeladen. Wenn Interesse an den Bildern besteht, dann kann man mich gerne per PN kontaktieren. Evtl. kann ich sie jemand mailen, oder per Facebook Messenger senden?

    Die "Hundehütte" (M30) ließe sich mit Giebelfenster und Giebelverschieferung vielleicht noch ansatzweise retten, aber M32 ist unfassbar hässlich. Man müsste dieses Gebäude tatsächlich demonstrativ nach seinem Architekten benennen, damit wirklich JEDER weiß, wer es verzapft hat und die Möglichkeit hat, dieses Architekturbüro zu meiden. Es ist eh schon eine banale unpassende Scheusslichkeit, aber nach jedem Regenguss (aktuell wieder per Webcam sichtbar) sieht die Fassade wie dringend sanierungsbefürftig.

    Die Fassade von M32 erinnert mich an sanierungsbedürftige DDR-Bauten. Nagelneu und wirkt alsob sie seit Jahren dringend neu verputzt gehört. Ich gehe davon aus, dass diese Bude keine 20 Jahre stehen wird. Was die "Hundehütte" angeht: auch da sammelt sich die Feuchtigkeit deutlich im Giebel. Aber dieses Bauwerk lässt sich zumindest durch eine altstädtische Neugestaltung von Fenstern und Giebel noch retten.

    Von den 6 Markt-Neubauten finde ich lediglich Zu den drei Römern und seinen direkten Nachbarbau gelungen. Dann reihen sich leider 4 Bausünden aneinander, wobei Markt 32 und 30 natürlich noch negativ herausragen. Leider auch noch sehr präsent, weil es kein Gegenüber gibt, die das Debakel optisch auffängt. Und wie schon geschrieben wurde, leider ist das Rote Haus nur eine falsche Reko. Bedauerlicherweise und unnötiger Weise. Denn die Rückseite zum Tuchgaden gibt es nicht. Hätte es aber geben können und eigentlich müssen. Man hätte einfach auf diesen 0815-Anbau des Stadthauses verzichten müssen, bzw. diesen so gestalten, dass die einzigartige besondere Architektur des Hauses ihren Zweck wieder erfüllt, das "Tor" zum Tuchgaden zu sein. Dazu hätte es im Tuchgaden sogar nur Fassaden-Rekos benötigt. Dass man zugunsten eines langweilen Stadthaus-Anhängsels auf Tuchgaden verzichtet hat, wird sich mir nie erschließen.

    Ja. In der Tat. Die Vorgänger waren auch keine Perlen der Baukunst. Aber muss das bedeuten, dass der Nachfolger auch optisch störend in der Gegend rumsteht. Mit diesen modernen riesigen Dachfenster? Hätte man da nicht ein wenig historisieren, beziehungsweise anpassen können?

    Das "Gefinde und Gemeine " kann ich auch näher ausführen.
    Der Komplex Hühnermarkt legt sehr viel Wert auf seine Gesamtwirkung. Deshalb ja auch auf 3 von 4 Seiten Rekonstruktion. Eine Seite komplett nicht. Aber: Schildknecht wurde zumindest interpretiert und Paradies mit Schieferverkleidung dem Umfeld angepasst, die historische Altstadt gelungen interpretiert. Aber Seligeneck ist ein Klotz, der ausser einem Sandstein Erdgeschoss nichts mit der Altstadt gemein hat. Dieses Haus hätte auch zwischen Rotunde und TR stehen können, in seiner uninspirierten modernen Langeweile. Dagegen ist Markt 30 ein historisierendes Juwel.

    Sicherlich ist Markt 30 keine Schönheit, aber das Haus steht zumindest nicht an prominenter Stelle. Während ich Seligeneck mitten im gelungenen Komplex Hühnermarkt als die größte Bausünde erachte. Ein uninsprierter Klotz, der sich entsetzlich hässlich hervorhebt. LEIDER.


    Thumbnail korrigiert und in einer Reihe angeordnet. Es wäre schön, wenn Du auch ein paar Worte zu den Bildern schreibst, statt sie unkommentiert zu posten. (epi)


    Ich habe die Bilder - und noch ein paar andere - am Wochenende geknipst. Ich bin wie ein asiatischer Tourist um die Baustelle herum gesprungen. Es geht sehr gut voran. Leider ist die Pergola tatsächlich ein Störfaktor. Sie wirkt eindeutig zu dominant und wuchtig.

    Einige wenige Dächer und etliche Dacheindeckungen fehlen noch, das Ganze sieht aber jetzt schon altstadtmäßig eng und munter gemischt aus


    Und auf dem ersten Bild sieht man leider allzu deutlich, wie dringend nötig Frankfurt die Neue Altstadt hat. Drumherum ist Frankfurt ja an Eintönigkeit kaum zu überbieten, ein weißer kastenförmiger 0815-Bau reiht sich an den nächsten. Schrecklich! Wenn man bedenkt, dass meine Oma in ihrer Kindheit Frankfurt als schönste Stadt überhaupt bezeichnet hat.

    Die niedrige Sandsteinmauer war eine Art Erinnerungsdenkmal. Früher standen Häuser direkt an den Dom gebaut - und demzufolge gab da eine schmale Straße zwischen Dom und Goldener Waage. Als die Häuser am Dom abgerissen wurden, wurde die Sandsteinmauer errichtet um den ursprünglichen Straßenverlauf zu dokumentieren: Vom Dom bis zur Mauer standen Häuser, von der Mauer bis zur Goldenen Waage war in dieser Breite eine Straße.
    https://upload.wikimedia.org/w…ge_Alter_Markt_-UCSAR.jpg

    Ich vermute nachwievor bei ursprünglicher Farbe ein helleres Braun. Aber natürlich ist es eine Vermutung.
    Aber es ist wie gesagt nicht ungewöhnlich, dass bei Fachwerk grundiert wird, dass das Holz bis zum endgültigen Anstrich "geschützt" (?) wird.
    Habe dies bei vielen Fachwerkhäusern beobachet, die saniert wurden, dass das Fachwerk vorübergehend eine Farbe hatte, die es am Sanierungsende dann nicht mehr war.
    Also, abwarten! ;)

    Ich vermute stark, dass der ochsenblutrote Anstrich lediglich eine Grundierung ist. Schließlich ist die Goldene Waage mitunter die wichtigste und älteste Rekonstruktion, da rechne ich nicht mit Experimenten.

    Das legendäre Fünffingerplätzchen ...
    Oh ja, es wäre schön wenn es zurückkehren würde, allerdings müßte nach dem Koloss Technisches Rathaus dafür erst noch der Koloss Schirn fallen.
    Leider habe ich aber daran meine Zweifel!
    Einfacher wäre aktuell eine andere historische legendäre Rekonstruktiom, nämlich den Tuchgaden; zumal das "Neue Rote Haus" ohne den Tuchgaden auch irgendwie planlos daherkommt.

    Ich denke einfach, dass es keine große Kunst gewesen wäre, aus den "Drei Römern" eine 1a-Lösung zu machen.
    1) Die Fensteranordnung nicht so gewollt modern über die Ecken, sondern mehrere kleinere Fenster, angeordnet wie beim alten Original
    2) Wenn schon Riesengiebel, dann aber doch bitte nicht so flächig mit einem nichtssagenden Fenster! Wären dort statt diesem Doppelfenster 3 kleinere Fenster (und oben drüber noch mal ein kleineres), dann sähe das GANZ anders aus - und eben auch mehr nach Altstadt.


    Und sorry, das wäre alles locker machbar gewesen, wenn da nicht irgendwelche Architekten unbedingt ihre Modernität hätten beweisen wollen.

    Mir geht es um die Sichtachse. Den Ecken und Abschlüssen von Häuserzeilen kommt eine besondere Bedeutung zu. Und das Haus wird dem meiner Meinung nach nicht gerecht.


    Endlich mal jemand, der meine Bedenken bzgl. der "Drei Römer" teilt. Ich finde diesen Entwurf samt Umsetzung auch nicht glücklich.
    Das Erdgeschoss ist sehr dekorativ und wird diesem prominenten Standort auch gerecht, aber ab dem 1. Stock hat die Fensterverteilung und Fensterplatzierung schwere optische Defizite.
    Umso ärgerlicher, weil dies ohne größere Probleme anders (und altstadtgerechter) umgesetzt hätte werden können.

    Also vom Haus "zu den drei Römern" bin & bleibe ich enttäuscht. Gerade für das zuerst sichtbare Haus der "Neuen Altstadt" hätte ich mir mehr Anpassung an das Ganze gewünscht - und nicht ein Bauwerk, welches vom Erdgeschoß abgesehen, mit dem Original und vor allem einem Altstadt-Flair nichts zu tun hat; gerade an einem so prominenten Standort, zwischen Steinernem Haus und "Großer Engel". Zum einen wirken die mittleren Fenster zu wuchtig (jeweils 4-5 kleinere Fenster wären optisch passender und ansprechender gewesen), zum anderen weiß ich nicht, wer auf die Idee kam einen Entwurf abzusegnen, der vorsieht, dass es so wirkt, alsob die äußeren Fenster nahtlos in die Außenwände übergehen.

    Sehr frustrierend, dass ausgerechnet die interessanteste Webcam seit Tagen keine aktuellen Bilder mehr liefert :(
    Gerade der Fortschritt bei der Goldenen Waage interessiert mich am meisten - und davon bekommt man leider nichts zu sehen.