Beiträge von Donjon05

    Danke für das Update. Jetzt wird es spannend. Im nächsten Jahr wird das erste Neubau-Quartier (um den Sandtorhafen) einen Eindruck von der rauhen Hafencity-Atmosphäre liefern. Ein passendes Wort dafür könnte "Industrie-Chic" lauten.


    Visualisierung Kai_12: Des Nächtens entfaltet die Fassadenstruktur einen ganz besonderen Reiz. Das bietet zwar nicht den Stoff für Hafenromantik, aber bestimmt für den nächsten Hamburg-Krimi. Ist das nichts?

    Für viele Entscheider erfüllen Neubauten anscheinend den Zweck, zukünftig damit Geld zu verdienen.


    Eine rechtwinklige Bauweise vereinfacht die Berechnung der Mietfläche. Auf den erworbenen Grundstücken wird möglichst viel Mietfläche gestapelt. Das alte Lied.


    Um tatsächlich eine Verbesserung von Durchschnittsarchitektur zu erreichen, müßte man gleich einen Stil à la Hundertwasser oder Gaudi fordern.


    Auf den Kompromiss wäre ich mal gespannt. - Etwas mit der Handschrift von Zaha M. Hadid würde mir gefallen.

    Spiegel-Neubau:


    Heute konnte ich in der Ausstellung im Architektur Centrum den Siegerentwurf mal genauer in Augenschein nehmen: Es handelt sich nicht um zwei Häuserscheiben, sondern um zwei Blöcke mit trapezförmigem Grundriss. An der Ostseite befindet sich jeweils eine sehr spitzwinklige Ecke, jeder Block hat einen Innenhof beziehungsweise einen Lichthof.


    Beide haben eine monitorähnliche Wasserseite. Das 14-stöckige Gebäude (Rendering) liegt am Oberhafen/Ecke Oberbaumbrücke, das 9-stöckige Gebäude liegt am Ericusgraben/ Ecke Poggenmühle. Vom Platz dazwischen fällt der Blick entlang der spitzwinckligen Gebäudeecken auf die Oberhafenbrücke (Fernbahn). Aus dem Zug erblickt man also ein scherenartiges Szenario


    An der Straßenecke Oberbaumbrücke/Poggenmühle wirkt das Ensemble etwas klotzig.

    Aus dem Zug betrachtet bietet das zukünftige Spiegel-Haus ein tolles Stadt-Entree. Die Form nimmt zum Namen des Medienunternehmens deutlich Bezug ohne verspielt zu wirken. Die Wasserseite des Entwurfs halte ich für gelungen.


    Die Hofseite (siehe Architekten-Site/Neuigkeiten) wirkt aber monoton. Die Straßen-Seite des kleineren Gebäudes ist nicht dargestellt. Eine plane Glasfläche wäre mir dort zu banal.

    Nüchtern betrachtet lassen sich ein paar Schwachpunkte des Projekts feststellen:


    - Die Laden- und Gastromomie-Flächen in den EGs machen dem nahe gelegenen Überseequartier konkurrenz. Lassen sich für die Menge der Erdgeschossflächen der Livingbridge überhaupt genügend attraktive Mieter finden? Und sind diese dann überlebensfähig?


    - Die Langlebigkeit der Brückenpfeiler nach der Elbvertiefung und der damit stärkeren Fließgeschwindigkeit ist fragwürdig.


    - Wenig Blickbezüge zur Elbe


    - Blockierung der Sichtachse entlang der Elbe


    - Die Liegeplätze vor den Elbbrücken für Hotel-Schiffe im Rahmen der Olympischen Spiele wären nicht mehr nutzbar


    Eine schlichte Klappbrücke mit freiem Blick auf die bebauten Nord- und Südufer der Elbe kann ich mir auch sehr schön vorstellen.

    Kleine Exkursion: Mit 358 Gramm CO2 pro Kilometer belegt das Modell Cayenne von Porsche einen Spitzenplatz.


    Die freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen Autoindustrie von 1998 hatte eine Senkung des CO2-Ausstoßes von Neuwagen bis 2008 auf 140 Gramm/Kilometer geplant.


    (Quelle: Greenpeace e.V.)

    Zum Thema Solarenergie wird in der Hafencity mehr passieren als in anderen Bauprojekten. Allerdings sind die Anlagen nicht so augenfällig, wenn sie nur auf Dächern installiert werden. Eine Fassadengestaltung mit Solarzellen im großen Rahmen ist nur sinnvoll, wenn die Module lichtdurchlässig sind, und genug Tageslicht in die Innenräume kommt. Wer kennt den aktuellen Stand der Technik?


    Allgemein gesprochen, ist ein vermehrter Einsatz von Solartechnik wünschenswert - schließlich sind die fossilen Energievorkommen endlich.