Beiträge von Jöran

    Ein paar Hinweise gibt es in diesem AZ-Artikel von 2013, in dem die Haushaltseinkommensverteilung charakterisiert wird: http://www.abendzeitung-muench…0e-b388-d4606052e02f.html


    Ist recht schwach auf der Brust, aber eine Zahl illustriert einiges: 30% aller Münchner Haushalte hätten ein Nettoeinkommen von > 4000 Euro. Was ich erschreckend wenig finde. Ein Nettohaushaltseinkommen von > 4900,- werden dann wohl unter 15-20% der Haushalte haben. Wobei die Verbindung von Alter, Haushaltseinkommen und Zahl der Kinder auch gut illustriert, wer sich in München eine Wohnung leisten kann: Double Income, no Kids (DINKS).


    Nebenbei bemerkt, die Zahlen illustrieren auch Endokins etwas schräge Wahrnehmung normaler Gehälter...

    Wenn du dir die aktuellen Jahreszahlen für München anschaust, werden es wohl dieses Jahr eher 30 000 Neueinwohner (siehe http://www.muenchen.de/rathaus…/Monatlicher-Bestand.html). Sep '14 bis Sep '15 - 28 500 Neueinwohner. Inwieweit da Flüchtlinge mit dazu zählen weiß ich nicht.
    Schade, dass Eingemeindungen heute in Deutschland Tabu sind, sonst würden sich da einige Möglichkeiten für eine konsistente Stadtentwicklung ergeben.

    Tut mir leid, Endokin, aber dass die großen Forscherteams fehlen, stimmt einfach nicht. Die MPIs in München sind Weltklasse, das MPI für Biochemie Weltspitze. Die LMU und die TU sind nicht auf dem Niveau der ETH, aber knapp dahinter.
    Ist auch das alte deutsche Phänomen, dass die deutschen Universitäten nicht mit anderen zu vergleichen sind, da sehr viel Forschung eben an den MPIs und den Instituten der Helmholtz-Gesellschaft stattfinden.


    Wie kommst du auf deine Aussagen? In Zürich ist keiner der ganz großen Pharmafirmen beheimatet, da ist die ETH. Die ist sehr gut, das war es aber auch. In Basel sitzen Roche und Novartis. Roche hat seine größten Niederlassungen in Basel, Shanghai, SF (Genentech) und Penzberg. Penzberg ist das Produktions- und Forschungszentrum zu Biologika. Novartis hat seine Zentren ebenfalls in Zürich und vor allem mittlerweile in Boston. In Genf war mal Serono, wurde dann von Merck gekauft, die sind mittlerweile allesamt in Darmstadt. Sanofi sitzt in Paris und hat immer noch seine Diabetesforschung in Frankfurt (aus dem Kauf von Aventis).
    Holzkirchen hat Sandoz und Hexal. Sandoz ist der Generikaarm von Novartis. Da war nie die große Forschung.


    Also. Du vermengst die Dinge. 1. Es gibt keine großen Pharmakonzerne in München. Das größte Forschungszentrum ist Roche in Penzberg. Mit dem Punkt deiner Aussage, wenn du sie so getroffen haben solltest, hast du also irgendwie Recht. 2. Die Münchner Forschungslandschaft ist europaweit ziemlich gut aufgestellt (siehe, zum Beispiel, die Ranglisten des Laborjournals). Das MPI für Biochemie ist Weltklasse (Matthias Mann, Petra Schwille, Robert Huber und andere), die LMU ist in Teilen Spitze. Vor allem das Genzentrum (sicher nicht Ulrike Gaul).


    Die Gründerszene leidet deutschlandweit, München ist da immer noch recht gut aufgestellt. Ich verstehe einfach nicht, woher du deine allumfassende Meinung nimmst. Diskutieren mit dir ist wie der Versuch einen glitschigen Fisch zu fangen.


    PS: was soll denn die Aussage "mikroskopisch gesehen Makrophagen"? Makrophagen sind direkt übersetzt Großfresser und sie sind elementare Bestandteile des angeborenen Immunsystems...

    Das war aber auch vor zehn Jahren nicht anders. Es gibt, bis auf Roche in Penzberg mit seinen 4500 Mitarbeitern, kein großes Pharmaunternehmen in München. Gab es noch nie, ist ja klar. Gibt es auch in Zürich nicht.


    Ansonsten hast du keine Fakten, wie so oft, nur Meinungen. Wie immer.

    Nur weil du es wiederholst, wird es nicht wahrer. Anekdoten, die du da rausholst, sind keine Daten.
    Was die wissenschaftliche Qualität der Dozenten anbetrifft: das Laborjournal hat immer wieder Listen der meistzitierten deutschsprachigen und europäischen Forscher in einem bestimmten Fachgebiet. Da sind regelmäßig Münchner Forscher an der Spitze oder in den ersten fünf.


    Zur Rolle im Biotechbereich: Lies dir doch einfach mal den Ernst&Young Biotechreport (http://www.ey.com/Publication/vwLUAssetsPI/Deutscher_Biotechnologie-Report_2015/$FILE/EY-Deutscher-Biotech-Report-2015.pdf) für Deutschland durch. Anzahl Neugründungen (Seite 24) - München top. Ganz grundsätzlich hat der Standort Deutschland Probleme bei der Gründung von Biotechunternehmen, vor allem, weil das Geld fehlt. Und München könnte wesentlich mehr machen. Ein Grundproblem ist sicherlich die miese Bezahlung und die Unsicherheit in der akademischen Forschung in Deutschland, weshalb so viele gerne in die Schweiz gehen.
    Aber du erzählst halt einfach Quatsch. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, wenn du mir die Daten lieferst (Artikel in der SZ hast du ja schon selbst erwähnt).

    ^^ Tut mir leid, Endokin, aber du erzählst einen furchtbaren Quatsch. Leider arbeite ich im Biotechbereich und hab vorher im anderen deutschen Biotechzentrum Heidelberg gearbeitet, deshalb habe ich da ein wenig Einblick. Es wurde massiv in Gebäude investiert, vor allem aber auch in die Ausweitung des Angebotes. München ist weiterhin ein Topstandort für die Biowissenschaften, vor allem die MPIs. Zum Teil auch die LMU, auch wenn die etwas zu viel Schein und zu wenig Sein haben.
    Woher hast du deine Zahlen? Alleine in Penzberg bei Roche (das in den letzten Jahren massiv aufgewertet wurde, nachdem New Jersey zugemacht wurde) arbeiten 4500 Menschen.
    Was München bräuchte wäre eventuell ein weiteres nicht-universitätsgebundenes Topinstitut so wie das EMBL oder das MPI für Zellbiologie in Dresden, aber ansonsten hat München die bei weitem beste Infrastruktur im Biotechbereich in Deutschland.

    Man könnte ja auch Wohnraum und Arbeitsplätze miteinander kombinieren.

    • Paul-Gerhardt-Allee 2400 WE, 5500 neue Einwohner und 800 Arbeitsplätze (siehe http://www.muenchen.de/rathaus…e/Paul-Gerhard-Allee.html) (in Planung)
    • Bayernkaserne 4800 WE (mit östlichem Gebiet), 11000 Einwohner (in Planung)
    • Freiham 10000 WE, 21000 Einwohner, 7500 Arbeitsplätze (im Bau)
    • Werksviertel 1400 WE, 3000 Einwohner, 12000 Arbeitsplätze (im Bau)
    • Prinz-Eugen-Park 1800 WE, 3000 Einwohner (in Planung)
    • Paulaner-Areal 1500 WE, 3500 Einwohner, 250 Arbeitsplätze (in Planung)
    • Domagkpark 1700 WE, 3500 Einwohner, 1000 Arbeitsplätze (im Bau)
    • Südpark 1100 WE, 2500 Einwohner, 400 Arbeitsplätze (in Planung)
    • Campus Süd 1300 WE, 3000 Einwohner (in Planung)
    • Hochäckerstraße 1100 WE, 2500 Einwohner (im Bau)
    • Agfa-Gelände 950 WE, 2000 Einwohner, 1200 Arbeitsplätze (fast fertig)
    • Südseite 1000 WE, 2300 Einwohner, 1000 Arbeitsplätze (im Bau)
    • Kreativquartier 900 WE, 2000 Einwohner (in Planung)
    • Riem 10000 WE, 20000 Einwohner, 12200 Arbeitsplätze (im Bau, fast fertig)
    • Domagkstraße Süd 600 WE, 1200 Einwohner (fast fertig)
    • Ackermannbogen 2250 WE, 5000 Einwohner, 600 Arbeitsplätze (fast fertig)
    • Baumkirchen-Mitte 560 WE, 1000 Einwohner, 650 Arbeitsplätze (im Bau)
    • Osram-Gelände 370 WE, 800 Einwohner (in Planung)
    • Neuaubing Gleisharfe 500 WE, 1200 Einwohner (in Planung)
    • SWM Hanauer Str. 550 WE, 1200 Einwohner (in Planung)
    • Aubing-Mitte 410 WE, 900 Einwohner (in Planung)
    • Friedrich-Creuzer-Straße 1300 WE, 3000 Einwohner (in Planung)
    • Am Hirschgarten: 2500 WE, 6000 Arbeitsplätze (fast fertig)
    • Diamalt-Gelände (Allach): 600 WE (in Planung)
    • Zschokkestraße: 600-800 WE (in Planung) [die Quellen geben alle unterschiedliche Zahlen an...]
    • Henschelstraße (Langwied): 400 WE (in Planung)
    • Meiller-Gelände Moosach: 500 WE (in Planung)


    Irgendwas von den größeren vergessen? Einige sind schon fast fertig, könnte man auch komplett rausnehmen, andere tauchen noch gar nicht auf, auf die es bisher nur wenige Hinweise gibt (zum Beispiel die umfangreichen Planungen am Westkreuz). Projekte aus dem Umland sind auch nicht dabei, könnte man aber auch aufführen, wie ich finde. Verschmilzt sowieso alles.

    Danke, iconic.
    Diese zunehmende Tendenz, hinter allem und jedem Korruption und dreckiges Handeln und dunkle Mächte zu sehen, besorgt mich. Jeder Mensch wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Motive geleitet, auch Politiker und Wirtschaftsführer. Bei jeder Handlung grundsätzlich vom niederträchtigsten auszugehen wird damit der Realität nicht gerecht - obwohl es sicher auch Menschen gibt, auf die das zutrifft.
    Die Verschwörungstheorie ist aber auch immer noch nicht ganz durchdacht: Warum sollte das Kerkloh eigentlich machen? Im Prinzip wird ihm doch unterstellt, dass er eine 3. Startbahn will, ohne dass es dafür einen wirtschaftlichen Grund gibt. Ist die Annahme, dass er auf Macht und Prestige aus ist? Er also mit Ryanair eine für den Flughafen finanziell schädliche Absprache trifft, damit die Flugbewegungen steigen, damit die 3. Startbahn gebaut wird, damit sein Prestige steigt (was auch immer das in diesem Fall sein mag)? Oder was ist das ihm unterstellte ultimative Ziel?

    ^^ Ich hab vor ein paar Monaten mal eine Übersicht des Planungsreferates zur U5-Verlängerung nach Freimann gepostet, da wurde eine Übersicht über die geplanten Neubaugebiete gezeigt mitsamt dazugehöriger Einwohnerzahlen. Auch Pläne zum Beispiel zum Westkreuz waren dabei, von denen ich noch nie gehört hatte. In Summe wurde da von um die 35 000 neuen Einwohnern für den Westen gesprochen:


    (Quelle tz.de)

    ^^
    Alles richtig, was sie schreiben. Kitas bei Neubaugebieten im Erdgeschoss, darüber Wohnbebauung, sind Standard in München. Heute gesehen im Agfaquartier und am Welfenhof. Gibt natürlich dabei auch wieder Konflikte, die Bewohner der Wohnungen wollen eventuell nicht unbedingt krakelende Kinder unter sich wohnen haben. Aber wird trotzdem gemacht.
    Zum Thema Feuerwachen: Vor ein oder zwei Jahren gab es mal einen Artikel, dass bei den Neubaugebieten im Westen Münchens die gesetzlichen Vorgaben zur Erreichbarkeit durch die Feuerwehr nicht mehr eingehalten werden können.
    Ah, gefunden: http://www.sueddeutsche.de/mue…cht-neue-wachen-1.1796542
    Fünf neue Wachen, zwei Umbauten, vor allem wegen der Neubauten im Westen und Norden. Das sind Projekte, die langfristigen Vorlauf brauchen und mitgeplant werden müssen, wenn eine Stadt wächst. Neue Wohngebiete bestehen eben nicht nur aus Wohnungen, die ganze Infrastruktur muss mitwachsen. Und dafür muss in finanzielle Vorleistung getreten werden.

    Der BR hat noch ein paar mehr Visualisierungen:



    Sieht interessant aus im Inneren, hat aber auch ein bisschen was von einer Schulaula aus dem Achtzigern (also meiner damals).
    Was soll denn damit nach der Interimsnutzung passieren? Ist ja schon der zweite Saal der im Westen gebaut werden soll.
    Mir wäre ja eine Art zweite Muffathalle lieber.

    ^^
    200 000 Menschen zusätzlich sind mehr als in einer Stadt wie Heidelberg insgesamt leben. Es würde nicht reichen, einfach die Wohnungen zu bauen, die gesamte Infrastruktur müsste mitskaliert werden. Schulen, Nahverkehr, Naherholung etc. Vor zwei Tagen erst gab es eine neue Schätzung des Baureferates zum Schulbauprogramm in den nächsten zehn Jahren, dieses wird voraussichtlich 9 Mrd. Euro kosten - auch nicht leicht zu stemmen. Die 2. Stammstrecke kostet 4 Mrd., neue U-Bahnen (U5 Pasing/Freimann, U9, U4) kosten ungefähr 3 Mrd, sehr grob überschlagen. Neue Feuerwachen 500 Millionen. Letztere müssen so gebaut werden, dass neue Wohngebiete in einer akzeptablen Anfahrtszeit erreicht werden können. Das alles braucht Planungs- und Entwicklungszeit und hat einen enormen Personalbedarf - das ebenfalls mitskaliert werden muss. 20 000 Wohnungen im Jahr alleine sind vielleicht möglich, aber nicht ohne jahrelange Vorlaufzeit und eine enorme Neuschuldenlast.


    Nebenbei bemerkt, die neue Zielvorgabe der Stadt München für den Wohnungsbau sind 8500 Einheiten/Jahr. Wie viele Wohnungen hat Berlin 2014 gebaut? 8500. Und dabei ist Berlin von der Fläche fast dreimal so groß und von der Einwohnerzahl zweieinhalb mal so groß. Mit den entsprechenden Flächenreserven.


    Man kann sich gerne beschweren über den Baustau in der Stadt und die leichtfertige Bebauung zentraler Grundstücke mit niedrigen Bauten, aber die administrativen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen - und teils auch der Zuzugsdruck nicht wirklich langfristig vorherzusehen. Städtebau ist halt sehr inelastisch.